W. Näser: Textsorten

Blogs (web logs; hier Wikipedia-Definition) sind eine für demokratische Gemeinschaften typische neue Form der Meinungsäußerung. Sie nehmen Bezug auf aktuelle Ereignisse oder formulieren persönliche Gedanken. Meist in Foren oder Soziale Netzwerke eingebunden, richten sie sich an eine entsprechende "Community", regen an zum Nachdenken und zur Diskussion; nicht selten sind sie deshalb provokatorisch und politisch unkorrekt. Hier einige meiner 2010 im sozialen Netzwerk "Wer kennt wen" veröffentlichten Blogs (regressiv gelistet)

1. Wer macht was?
16.11.2010

Entschuldigt die Wehrmacht, habe nur einen Witz gemacht und mir Gedanken, einen Blog über machen zu machen. Das macht doch sicher nix. Wer die Macht hat, macht viel, vor allem Geld (manchmal auch Mist). Und braucht sich keine Sorgen zu machen, wenn er sich morgens die Haare macht und abends die Nägel. Wenn ihm wer Frühstück macht und das Essen Spaß macht, die Sachen braucht er nicht später in den Kühlschrank zu machen, Hauptsache, er hat mit der Zigarre kein Loch in die Decke gemacht. Mann, er muß sich mit Mach 2 ins Büro machen, da gibts noch viel zu machen. Bloß keinen Ärger machen, das macht 'nen Strich durch die Pläne, die er gemacht hat.
Sein Sohn hat sich fertiggemacht für die Schule, die Aufgaben hat er nicht gemacht, das macht den Lehrer wütend, das macht ihn heiß, einer muß das Fenster aufmachen.
"Machmud, mach mit!" Aber der träumt, auch wenn der Lehrer einen Witz macht: "He deals in trousers - er macht in Hosen", oder in Geschi, über die Zone, "Von einem, der rüber macht". Machmud macht Unsinn und trödelt, so macht er als letzter das Licht aus und die Tür zu. Dann macht er sich vom Acker, macht in der Stadt rum, später mit der Freundin, abends machen sie Pachtieee. Als er die Augen zu macht, ist es sechs, dann macht ihn schon der Wecker wach.
Ja, die Schule macht ihn fertig. Der große Macher ist er nicht, er muß noch viel mehr Eindruck machen, sich aber erstmal einen Kopf, wie man machen durch andere Wörter ersetzen tut. Was machts schon, er wirds machen.
(c) W. Näser 16.11.2010


2. Uncool ist uncool
13.11.10, 11:16

Ja, was ist denn das? Was soll das heißen?

Geduld, liebe Leute. Erstmal müssen wir klären, was cool ist und woher dieser Ausdruck kommt. Er kommt, sage ich mal ganz provokativ, einer amerikanischen Unkultur, die immer mehr auch in deutschen Medien präsentiert wird (ich meine damit nicht den früheren "American Way of Life" mit den Big Bands, großartigen Sängern wie Frank Sinatra usw.).
Ich sehe viel fern und schaue mir öfter die TV-Programmzeitschriften an. Was da kommt, in RTL, Sat1, Pro7, Kabel usw, ist größtenteils Müll, nur mit dem Problem, daß sich jede Tonne, die was auf sich hält, schämen würde, wenn man ihn hineintäte. Da wird geschlagen, geschossen, getötet, da fließt Blut, da explodiert was in grellem Feuerball, es vergeht schon in der Werbung kaum eine Minute ohne schnelle Bildwechsel, denen kein Gehirn folgen kann, und ohne das abstumpfende Gehacke, das jeder Arbeiter in einer metallverarbeitenden Fabrik ohnehin genug erleben kann. Action pur. I want it now. Wirklich?

Der ohrenbetäubende Techno, die primitive Lady Gaga, Bruce Willis in Stirb langsam Teil X, alles total angesagt, alles voll cool. Währenddessen läuft vieles an Euch vorbei, wunderschöne melodische Musik, die kein Lehrer mehr anbietet, wenn er cool sein will, poetische Filme, in denen es auch mal ruhig ist, und Literatur, bei deren Lesen man im Kopf fernsehen und so eine kreative Phantasie entfalten kann.

Da gibt es, nicht weit vom Konfirmandenunterricht, eine Jugendbibliothek, einer will sie sich ansehen, wird aber sofort zurückgehalten. Mann, so was ist uncool. Und Plakate von Konzerten, die nicht einmal stattgefunden haben, werden von der Litfaßsäule abgerissen. Unkultur ist cool. gell?
Irgendwann einmal entdeckt ihr, daß all dieses Coole von einem System kommt, das Euch ausnimmt, das Euer Geld will und Eure Seele. In einen hohlen Kopf geht viel Müll. Vielleicht erkennt Ihr irgendwann, daß Ihr diesen Müll gar nicht braucht und daß dann diese ganze Medienmüllindustrie Euch am Arsch vorbei geht. Dann erkennt Ihr, daß Ihr souverän seid, Euer Leben selbst und aus eigener Kraft gestaltet und daß Ihr diesen Sieg und dieses Glück auch an andere weitergeben könnt. Dann pfeift Ihr auf Cool und Uncool und seid ganz einfach - Menschen.


3. Anonymität in WKW?
05.10.10, 18:35

Ja, ich lese es immer wieder. Marco B., Tanja S. oder irgendwelche Fantasie-Namen. Leute, habt ihr denn keinen Mut, eure Namen auszuschreiben? Schämt ihr euch eures Namens?

Tut mir leid, ich verstehe das nicht. Wenn ich irgendwo bin, in einem Forum oder hier in WKW, und wenn ich da was schreibe und meine Ansicht zu irgendwas mitteile, dann stehe ich doch dahinter, dann bin ich bereit, Verantwortung zu übernehmen und zu tragen für mein Handeln - Sprechen und Schreiben inklusive!

Mein Gott, wir leben doch - zumindest nominell - in einer Demokratie,. jede(r) von uns kann mitwirken am Ganzen, auch mit seinen / ihren Ansichten, mit Kritik und Vorschlägen, aber dann bitte so, daß man antworten kann, daß man weiß, wer hinter einer Meinung steht.

Nehmt mir das nicht übel: abgekürzte oder sonstwie kryptische Namen halte ich ganz einfach für feige, genau so feige wie wenn jemand unter einem unheimlich stark und kämpferisch anmutenden Fantasienamen sich in ein Forum einklinkt und da seine Ansichten kund tut. Sich verstecken ist feige, und bringt auch nichts, aber sich zeigen und sich stellen - auch gegen potentielle Angriffe: das ist stark !

Denkt mal darüber nach, denken kostet nichts, und die Gedanken sind ja (noch) frei.


4. Die Tragödie von Duisburg
26.07.10, 10:33

Die bittere Aussage eines Publizisten, wir amüsierten uns derzeit zu Tode, wurde am vergangenen Wochenende leider Realität - zumindest für 20 junge Menschen, die unter unwürdigsten Umständen und ohne Not sterben mußten. Ohne Not, weil sie freiwillig hingingen, das Schicksal nicht über sie hereinbrach wie etwa bei einem Bombenangriff auf Menschen, die sich in Sicherheit wähnen und nicht in Gefahr begeben.

Dance or die. 20 Tote und über 500 zum Teil schwer Verletzte, das ist die Bilanz eines Massen-Events, bei dem es um viel Geld ging und um Prestige. Profitsüchtige Politiker und habgierige Unternehmer konnten nicht genug kriegen. Selbst nachdem sich das Furchtbare ereignet hatte, machten die DJs ungeniert weiter, dröhnten aus übergroßen Boxen ohrenbetäubende Folter-Rhythmen, es wurde gesoffen, Arme wurden hochgerissen und Grimassen geschnitten, bis man erst sechs Stunden später die Elektro-Hölle abstellte. Das "Fest" solle "ruhig ausklingen", hatte die Leitung gesagt - auch eine Spielart von Menschenverachtung.

Und dann gab es eine Pressekonferenz. Betretene Mienen, hilfloses Gestammel, vorformulierte Betroffenheit, keiner übernimmt die Verantwortung. Im Tunnel sei niemand zu Tode gekommen, so der stellvertretende Polizeichef. Fritz Pleitgen, der Oberguru, bleibt außen vor.

Kulturhauptstadt Ruhrgebiet. Größenwahn. Wer hat das Giga-Event. Wer beatet mehr. Und der Kommerz. Alles wird vermarktet. Auf den Wagen professionelle Go-go-Girls. Eine amorphe Masse wird alkoholisiert, beschallt, verarscht, verdummt. Lemminge haben mehr Würde.

Es wäre doch schade, gäbe es keine Love-Parade mehr, sagen einige, die es besser wissen, doch den Kanal noch nicht voll haben. Es müsse nun ermittelt werden, sagen andere. Das kennen wir schon, von einigen Politikern, die brutale Aufklärung verlangten und sich dann noch lange im Sattel hielten.

Es muß weiter gehen, sagen die, die gnadenlos absahnen. Die davon leben, wie sie Millionen verarschen. Die sich beruhigt zurücklehnen können, weil ihnen nichts passiert. Es gibt schließlich die Lobbyisten, Büro-Nachbarn der Abgeordneten, die Lobbyisten machen die Tischvorlagen für die Ausschußsitzungen. Ausschuß - ist das nicht auch ein Synonym für Müll?

Ja, es geht weiter, mit dem Flatrate-Saufen, mit eimerweiser Sangria im Ballermann, mit den Dröhn-Discos. Niemand bekommt die Konzession entzogen, wenn er immer weiter aufdreht, bis das letzte Ohr kaputt ist. Kaputte Ohren kann man nicht heilen. Hunderttausende Schwerhörige im Jugendalter, da freut sich die Hörgeräte-Lobby. Neue, schicke Design-Hörhilfen für die Jugend, da klingeln die Kassen. Und viele neue Therapieplätze für die Komasäufer, dafür ist noch viel Geld da, das in Schulen und Kindergärten fehlt.

Fun ist alles. No risk, no fun. Amüsiert euch nur weiter, es gibt noch so viele Events, laßt euch berieseln, verarschen, verdummen, sauft bis zum Umfallen, setzt euch vor die Disco-Boxen, behaltet die Walkmanhörer auf und genießt den Sound eines startenden Jumbo-Jets, macht ja nix, euch geht das alles am Arsch vorbei. You want it all, was später kommt, ist eh egal.

Man könnte heulen - aber was hilft's. Vielleicht stirbt die Hoffnung wirklich zuletzt.


5. Horst Köhler - ein Alien?
01.06.10, 09:31

Gemach, gemach ... bitte mich nicht schon jetzt in der Luft zerreißen ...

Was sich da gestern am frühen Nachmittag vor laufenden Kameras abspielte, war eines Bundespräsidenten und seines Amtes unwürdig. Es war so seltsam, daß man sich hätte fragen können, ob das nicht etwa eine von LORIOT inszenierte Parodie sei. Mit versteinerter Miene marschieren da zwei Gestalten hinein, wie ferngesteuert - deshalb meine Überschrift.

Und dann die schwache Begründung. Lieber Herr Köhler, der Straftatbestand der Majestätsbeleidigung ist längst abgeschafft - und: wollen Sie so schmählich das Handtuch werfen wie weiland Wilhelm der Zweite?

Ich denke ganz banal an die vielzitierte beleidigte Leberwurst. Was wir brauchen, sind standfeste Leute, die sich der Kritik stellen und nicht gleich Aua rufen. Die Regierung ist kein Kindergarten (das gilt auch für Roland Koch), und es ist eines Ersten Mannes im Staate unwürdig, sich wie ein getretener Mops oder begossener Pudel leise wimmernd davonzuschleichen. Man geht nicht einfach aus einem solch ehrenvollen Amt. Und man benimmt sich als souveräner Würdenträger auch nicht wie eine Mimose. Mimosen gehören ins Gewächshaus, nicht auf den Chefsessel im Schloß Bellevue.

War das wirklich Horst Köhler? Oder ein Doppelgänger? Oder ein Avatar? Ich kann es nicht glauben, daß Monsieur le Président de la République so von der Szene abgeht ...


6. Lenchen und der Satellit
31.05.10, 10:14

Glückwunsch, Lena, jetzt bist du ein Star...

In grauer Vorzeit, als das Deutsche Fernsehen seine ersten Nachkriegsjahre absolviert hatte, gab es jedes Jahr im kargen Tagesprogramm eine Sendung, die so festlich war und so schön, daß sich alle darauf freuten - es war wie Weihnachten. Auf dem schwarzweißen Bildschirm ein Kranz mit den Buchstaben EUROVISION, dazu erklang eine feierliche Melodie. Daß sie der Ouverture eines französischen
Barockwerkes entstammt, war schon damals nicht bekannt. Das Te Deum von Marc Antoine Charpentier.

Auf der schlichten, aber doch festlich dekorierten Bühne ein richtiges Orchester, das jedem Konzert, ja sogar einer Opernaufführung, alle Ehre gemacht hätte. Und, zu jedem Lied, ein ebenso festlich gekleideter Dirigent, mit Taktstock. Wer sang, hatte Stimme und brachte sein Lied meist in der jeweiligen Landessprache. Light-Shows und Background-Singers gab es nicht.

Zum Schluß urteilten nationale Jurys, die mit hochkarätigen Fachleuten besetzt waren. Wer hatte gewonnen? Zuallererst Komponist und Texter, dann, wer es vortrug, das "Chanson".

Machen wir den Riesensprung zur Gegenwart. 1982 hatte Deutschland den letzten Grand Prix gewonnen, mit einem deutschen Lied, das Substanz hatte. Dann war es vorbei mit deutschen Hoffnungen. Der Grand Prix wurde politisch, außer seiner ewigen Zahlmeister-Rolle war Deutschland im Abseits. Egal, wer da auf der Bühne stand, er / sie hatte keine Chance. Man hätte ebso einen Affen "performen" lassen können.

Und alles wurde englisch. Englisch ist in. Hauptsache Englisch, das klingt immer gut. Und deshalb sangen, bis auf wenige Unentwegte, alle in der "Weltsprache". Und es kamen die Light- und Laser-Shows, die Computereffekte. Was da eigentlich gesungen wurde, das wurde zweit- oder gar drittrangig. Wurde bald vergessen, ebenso wie die Hupfdohle, die es vorgetragen hatte.

Deutschland hatte keine Chance. Dann kam Stefan Raab. Ein bis ins letzte durchgebildeter Musiker und Komponist, als Multitalent ebenso glänzender Moderator, den nichts aus der Fassung bringt und der mit immer neuen Ideen überrascht.

Und nun ein neuer Name. Ein Doppelname. Meyer-Landrut. Vorname Lena. Das waren schon die ersten Punkte. Gabi Schmidt oder Marie Müller hätten erst gar nicht die Vorrunde erreicht. "Geh nach Oslo", empfiehlt die noch immer schöne, reizvolle Nena. Und dann eine beispiellose Kampagne. Kampagne bedeutet übrigens "Feldzug". Lena erobert alle, trällert ihr Liedchen in zahllosen Spots, schaut mit lustigen Augen von unten in die Kameras, umkreist unsere Sinne. Wie ein Satellit.

Oslo - ein Fest ausgelassener Fröhlichkeit. Lena zieht an allen vorbei, uneinholbar. Israel gibt keinen Punkt. Vielleicht, weil dieses rhythmisch gestampfte englische Allerweltslied nicht das Deutschland vertritt, das durch Mendelssohn-Bartholdy, Heinrich Heine und Albert Einstein eine Weltgeltung erlangte, die durch diesen gräßlichen Hitler fast zum Nichts degradiert wurde? Weil dieses englische Liedchen für alles Mögliche hätte stehen können, nur nicht für ein Deutschland, zu dem auch und gerade noch heute viele Juden eine Haßliebe verbindet? Trotzdem - welche eine schöne Geste der Versöhnung hätten "twelve points from Israel" bedeutet, auch und gerade für eine deutsche Jugend, die sich nicht mehr verführen läßt durch einen haßerfüllten Diktator.

Lena brillierte mit ihrer Natürlichkeit. So wie heute viele hunderttausende schöner Mädchen, die uns bezaubern. Lena verzichtete auf den ganzen albernen Bühnenschnickschnack
mit Disco-Nebel, Lasershows und so weiter. Lena bezauberte aus dem Augenblick heraus.

Und dann Hannover. Mit rotem Teppich und einem Ministerpräsidenten, der mit seinem Blumenstrauß herumstand wie bestellt und nicht abgeholt. Ein Empfang wie bei einem
Staatsbesuch. Und das Goldene Buch der Stadt. Und Sondersendungen sogar in der ARD. Es gibt Menschen, die sich allerhöchste Verdienste um unser Land erworben haben, die bleiben in der Versenkung. Lena - kann es da noch eine Steigerung geben für dich?

Ich liebe deutsche Land. Das hat Stefan Raab schon singen lassen, als deutsche "Nationalhymne", bei seinem ersten Boxkampf gegen Regina Halmich. Kommentar überflüssig. Jedes Land ist stolz auf seine Kultur. Unsere scheint reduziert auf Hüpfen und Trällern. Und dafür gibt es einen Staatsempfang. Bravo.
"Ihr seid doch alle verrückt", rief Lena mehrmals. Da hat sie den Nagel auf den Kopf getroffen.

(c) W. Näser, Marburg, 31.5.2010


7. Wir Deutsche jammern auf hohem Niveau
17.03.10, 09:42

...das schrieb ein lieber Mensch gestern zu einem Eintrag in "Was machst du gerade?". Und ich antwortete: "Ja, echt super, bei 1,5 Billionen ¬ Schulden, Afghanistaneinsatz, Rekordinsolvenzen, 4 Millionen Analphabeten, Bildungsnotstand"

So, und heute ist der Eintrag gelöscht - was mich nicht davon abhält, meine Bemerkungen zu präzisieren. Anlaß dazu sind auch gestern (17.3.) im TV gesendete Dokus mit neuen Fakten.

Zu 1: die tatsächliche Staatsverschuldung beträgt derzeit nicht weniger als 1,7 Billionen ¬. Zur Verdeutlichung für die Rechenschwachen: eine Billion ist nach deutschem Sprachverständnis "eine Million mal eine Million", also eine Eins mit zwölf (!) Nullen dahinter. Also in unserem Fall: 1,7 Millionen mal eine Million. Oder: 1,7 Tausend mal 1 Milliarde. Oder: das, was 1.700 Milliardäre besitzen würden, hätte jeder gerade mal eine Milliarde auf dem Konto. Oder: rund das 25-fache dessen, was der reichste Mensch der Welt besitzt.

Zu 2: der Afghanistan-Einsatz wird immer fraglicher, verschlingt aber Milliarden, die hier in Deutschland fehlen und dringend gebraucht werden: für die Infrastruktur, die Schulen, Krankenhäuser etc. Trotz der durch beide Weltkriege angerichteten furchtbaren Schäden und der 80 Millionen Todesopfer ist Deutschland übrigens derzeit der drittgrößte Waffen-Exporteur und liefert Panzer und Uboote auch an Länder wie die Türkei und Griechenland.

zu 3: es gab im letzten Jahr mehr als 32.000 Firmeninsolvenzen.
zu 4: die Zahl der völligen und teilweisen Analphabeten beträgt tatsächlich rund 4 Millionen.

zu 5: (Bildungsnotstand)
a) die deutschen Gemeinden sind klamm, fast zahlungsunfähig. Viele Schulen (und teils auch Kindergärten) werden geschlossen. Das bedeutet weniger pädagogische Leistungen.
b) Lehrstellen: Es gibt mehrere -zigtausend junge Menschen, die so dumm, unzuverlässig und disziplinlos sind, daß sie in keine Lehrstelle vermittelt werden können. Und das Niveau in vielen Schulen sinkt, da können auch aufwendige Multimedia-Installationen und -projekte kaum Abhilfe schaffen. Dazu steigt die mittels primitivster TV-Programme täglich vermittelte Verdummung.

Zu 6: (Soziales Elend)
a) Es werden nicht genug angemessen bezahlte Arbeitsplätze angeboten, die eine Familie ernähren können. Vollzeitpraktika für 400 ¬ / Monat sind "in", Ausbeutung feiert Triumphe.
b) Viele Familien sind rettungslos überschuldet. Die Verschuldung der privaten Haushalte beläuft sich auf etwa denselben Betrag wie die Staatsverschuldung.
c) In vielen Familien sieht der Berufswunsch so aus: "Hartz IV". Es haben sich sog. Hartz-IV-Dynastien gebildet, und wenn das so weitergeht, werden wir eines Tages 3-Generationen-Hartz-IV-Familien haben.

So, und nun erwarte ich gelassen das möglicherweise über mich einbrechende Protestgewitter derer, die immer betonen, das Glas sei halb voll, nicht halb leer.
Think positiv, even if your life is negativ, so ein Schweizer Kabarettist (Marco Rima)

HTML: W. Näser, 17.11.2010