Deutsch im 20. Jahrhundert * Dr. Wolfgang Näser * Mi 16-18, HS 110 Biegenstraße 14 * Beginn 10.4.2002
Böll, Heinrich (1917-1985)
Heinrich Böll ist einer der hervorragendsten und umstrittensten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Am 21.12.1917 in Köln geboren, beginnt er nach abgebrochener Buchhändler-Lehre zu schreiben, wird 1939 zur Wehrmacht eingezogen, erlebt den Weltkrieg in verschiedenen Ländern, erkrankt an Typhus und wird mehrmals verwundet. 1946 Heirat; Beginn des Germanistikstudiums in Köln und umfangreicher schriftstellerischer Arbeit (1950 "Wanderer, kommst Du nach Spa...", 1951 "Wo warst Du, Adam", 1953 "Und sagte kein einziges Wort", 1954 "Haus ohne Hüter", 1955 "Das Brot der frühen Jahre", 1957 "Irisches Tagebuch", 1958 "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen und andere Satiren" (mit Dieter Hildebrandt in den Räumen des Funkhauses am Dornbusch verfilmt), 1959 "Billard um halbzehn", 1963 "Ansichten eines Clowns", 1966 "Ende einer Dienstfahrt", 1971 "Gruppenbild mit Dame", 1974 "Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann", 1977 "Einmischung erwünscht. Schriften zur Zeit", 1985 [posthum] "Frauen vor Flußlandschaft"; => Werkverzeichnis).
Vielfach geehrt und ausgezeichnet (1951 Preis der Gruppe 47; 1952 René-Schickele-Preis; 1953 Erzählerpreis des Süddeutschen Rundfunks; Literaturpreis des Verbandes Deutscher Kritiker; Ehrengabe des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie; 1955 Preis der französischen Verleger (Tribune de Paris); 1958 Eduard-von-der-Heydt-Preis der Stadt Wuppertal; 1959 Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen; Literaturpreis der Stadt Köln; Mitglied der Akademie der Wissenschaft, Mainz; 1960 Charles-Veillon-Preis; 1965 Premio Calabria; 1967 Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung; 1. Preis des internationalen Wettbewerbes für humoristische Kurzgeschichten Alecko; 1972 Nobelpreis für Literatur [Rede: Versuch über die Vernunft der Poesie, 1973]; 1973 Ehrendoktorwürde des Trinity College, University of Dublin; die der University of Aston, Birmingham, und der Bruel University, Uxbridge; 1974 Carl-von-Ossietzky-Medaille" der Internationalen Liga für Menschenrechte und Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters, New York; 1980 Premio Latina (Italien); 1983 Professor ehrenhalber; 1984 Commandeur im Ordre des Arts et des Lettres; Jens-Bjorneboe-Preis des Odin-Teatret (Holstrebo/Dänemark); das Preisgeld in Höhe von 100.000,- dKr stiftete er an das Deutsche Komitee Notärzte). Des weiteren: 1961 Stipendiat der Villa Massimo in Rom, 1964 Gastdozent für Poetik an der Universität Frankfurt/Main, 1969 Wahl zum Präsidenten des deutschen PEN-Zentrums, 1971-74 Präsident des internationalen PEN-Clubs.
Böll engagiert sich politisch: 1972 Öffentliche Kontroversen um seinen SPIEGEL-Artikel "Will Ulrike Meinhof Gnade oder freies Geleit?" (B. gerät in Verdacht, RAF-Terroristen beherbergt und unterstützt zu haben), 1981 Engagement in der Friedensbewegung, Demo gegen den NATO-Nachrüstungsbeschluß; 1983 Teilnahme an der Blockade des US-Militärdepots Mutlangen. Im März 1974 beherbergt er Alexander Solschenizyn ("Ein Tag des Iwan Denissowitsch", "Archipel GULAG", "Krebsstation"); zuvor hat er einige seiner Manuskripte in den Westen geschmuggelt. Böll, in dessen Leben und Werk die Zigarette immer eine große Rolle spielte, stirbt nach langer Krankheit am 16. Juli 1985 in Langenbroich/Eifel.
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Stand: 16.8.2k5