Textsorte: Korrekturfahne

Unter einer K. versteht man einen einspaltig gedruckten Text, der dem Autor kurz vor der Veröffentlichung zugeht und ihm Gelegenheit gibt, ggf. Korrekturen "letzter Hand" vorzunehmen. Im hier vorgelegten Fall handelt es sich um die von der Funkschau-Redaktion gekürzte Fassung einer von mir im Frühherbst 1984 eingesandten Vorlage, in der es um ein, wie ich denke, auch heute, 15 Jahre später, noch wichtiges und praktikables Testverfahren geht, mit dem sich, wie ich damals feststellen konnte, die 'Performance' eines Cassettentonbandgerätes sehr eindrucksvoll auch ohne aufwendige Meßgeräte ermitteln (und darstellen) läßt.


 (NR)59992 (BM)fs 09.10.                         
                                                
 FT 59 992 - Audiofüller - FS 25 - 4.10.84 - Auer
 * ohne Manuskript -------------------------------                             
                                                
 Kassettenrecorder:                               
 "Mal-Acht"-Test                                 
                                                
 Mit dieser aus der Praxis entstandenen          
 Testmethode läßt sich grob bestimmen,           
 ab ein Kassettenrecorder HiFi-tauglich          
 ist. Man benötigt außer dem Prüfling            
 noch ein hochwertiges Spulentonband-            
 gerät, das in der Bandgeschwindigkeit           
 von 2.4 cm/s auf 19 cm/s umschaltbar           
 ist, und ein hell und durchsichtig klin-        
 gendes Mikrofon.                                
  Im ersten Schritt bespielt man das             
 Spulentonbandgerät mit einem Sprach-            
 signal bei 2,4 cm/s Bandgeschwindig-            
 keit. AnschlieBend erfolgt die Überspie-        
 lung der Bandaufnahme auf den Kasset-           
 tenrecorder, jedoch mit der Bandge-             
 schwindigkeit 19 cm/s (2,4 cm/s "mal            
 Acht"). Im nächsten Schritt wird die            
 Kassettenaufnahme wieder auf das Ton-           
 bandgerät überspielt, das dabei mit 19          
 cm/s aufnimmt. Die Abhörkontrolle die-      
 ser Aufnahme bei 2,4 cm/s zeigt dann, ob        
 der Kassettenrecorder auch wirklich die         
 hohen Frequenzen einwandfrei verar-             
 beitet hat.                                     
  Zunächst betrug nämlich der Sprach-            
 Frequenzbereich etwa 200...3 000 Hz.            
 Durch die Überspielung mit achtfacher           
 Geschwindigkeit auf die Kassette wur-           
 den daraus 1,6...24 kHz, die der Kasset-        
 tenrecorder erst aufzeichnen und an-           
 schließend wiedergeben mußte. Wie gut           
 er es konnte, das zeigt sich beim Endab-        
 hören, d. h. bei der Kontrolle der              
 Sprachverständlichkeit.                         
  Kann der Kassettenrecorder z. B. nur           
 Frequenzen von 30...15 000 Hz übertra-          
 gen, so liegt beim Endabhören die obere         
 Grenzfrequenz bei etwa 1900 Hz. Dies            
 hat zur Folge, daß die Laute nicht mehr         
 unterschieden werden können, deren              
 Formanten oberhalb dieser Grenzfre-             
 quenz liegen. Zu diesen Lauten zählen           
 z. B. s und f.           Dr. W. Näser
                                                
 * Länge 198 mm                                  
                                                
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Einlesen + HTML: (c) W. Näser 14.8.99