Dr. W. Näser: Formen schriftlicher Kommunikation, Sommersemester 2002

Text 5:  Zwei Lebensläufe
(a: Wortlaut = Oberflächenstruktur; b: Inhalt = Tiefenstruktur)

1a. [Text]

Bert(hold Eugen Friedrich) Brecht kommt am 19.2.1898 in Augsburg zur Welt, studiert in München Philosophie und Medizin. Als Sanitäter lernt er den Krieg hassen, unterstützt die sozialistische Revolution und studiert weiter, jetzt allerdings Literatur. 1922 erhält er den Kleist-Preis (für Trommeln in der Nacht) und arbeitet 1924 in Berlin zusammen mit Carl Zuckmayer als Dramaturg für Max Reinhardt und ab 1927 auch bei Erwin Piscator. Zusammen mit dem Komponisten Kurt Weill bearbeitet er die (1728 entstandene) "Beggar's Opera" im Jahre 1928 um zur "Dreigroschenoper", durch das Lied von der Seeräuber-Jenny und die Moritat von Mecky Messer ebenso weltberühmt wie die 1930 entstandene Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny", deren Uraufführung zum Skandal wurde. Der 1932 vorgestellte Film "Kuhle Wampe" wird erst in "entschärfter" Fassung von der Prüfstelle freigegeben. Nach dem Reichstagsbrand 1933 übersiedelt B. nach Dänemark und arbeitet mit Walter Benjamin und dem Komponisten Hanns Eisler zusammen (der die von Johannes R. Becher gedichtete DDR-Hymne vertonte). 1935 wird ihm die dt. Staatsbürgerschaft aberkannt. Nach einer fruchtbaren Schaffensperiode (Die Rundköpfe und die Spitzköpfe, Glanz und Elend des 3. Reiches, Leben des Galilei, Mutter Courage und ihre Kinder) übersiedelt er 1940 nach Finnland und 1941 in die USA, wo im selben Jahre "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" erscheint, kurz vor Hal B. Wallis' ebenfalls nazikritischem, berühmtem Spielfilm "Casablanca" (H. Bogart, I. Bergman). Während BB in New Yorks Emigrantenkreisen diskutiert, fällt 1943 sein (mit Paula Banholzer gezeugter, 1919 geborener) Sohn Frank als dt. Soldat an der Ostfront. Nach den US-Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ändert B. die gedankliche Konzeption seines "Galilei", dessen Aufführung 1947 ihm als "unamerikanisch" angelastet wird (hearings of the House on Un-American Activities Committee, HUAC); er übersiedelt daher sofort in die Schweiz und 1949 nach Ost-Berlin, wo er in dem von seiner (1922 kennengelernten und 1929 geheirateten) Frau Helene Weigel gegründeten Berliner Ensemble als Oberspielleiter sein Stück "Herr Puntila und sein Knecht Matti" aufführt. 1951 erhält er den Nationalpreis 1. Klasse der DDR, wird 1954 Vizepräsident der Deutschen Akademie der Künste (Ost) und erhält den "Stalin-Preis für Frieden und Verständigung zwischen den Völkern". Das brutale Vorgehen gegen die Demonstranten des 17. Juni 1953 zunächst billigend, distanziert sich B. kurz darauf von der SED, agitiert 1955 gegen die Pariser Verträge und die NATO und stirbt am 14.8.1956 an den Folgen eines Herzinfarktes.

1b. [Inhalt]

  1. Bert Brecht wird am 19.2.1898 in Augsburg geboren / erblickt das Licht der Welt am ...
  2. An der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert BB Philosophie und Medizin.
  3. BB dient im Ersten Weltkrieg als Sanitätssoldat.
  4. BB lernt den Krieg hassen [vermutlich aufgrund traumatisierender Erlebnisse].
  5. BB unterstützt die Sozialistische Revolution.
  6. Nach Kriegsende (1918) studiert BB weiter / setzt BB sein Studium fort / nimmt BB das Studium wieder auf.
  7. Er wechselt das Studienfach und wendet sich der Literatur zu.
  8. Für sein Erstlingswerk "Trommeln in der Nacht" erhält BB im Jahre 1922 den Kleist-Preis / wird BB mit dem KP ausgezeichnet.
  9. Im Jahre 1924 arbeitet BB unter Max Reinhardt zusammen mit Carl Zuckmayer als Dramaturg.
  10. Von 1927 an arbeitet er als Dramaturg auch unter Erwin Piscator.
  11. Zusammen mit dem Komponisten Kurt Weill bearbeitet BB im Jahre 1928 die "Beggar's Opera".
  12. Die "Beggar's Opera" entstand im Jahre 1728.
  13. Aus der "Beggar's Opera" wird [bei Brecht und Weill] die "Dreigroschenoper".
  14. Die "Dreigroschenoper" wird bekannt durch das Lied von der "Seeräuber-Jenny" und die Moritat von "Mecky Messer".
  15. 1930 schreiben Brecht und Weill die Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny".
  16. Bei der Aufführung dieser Oper gibt es einen Skandal.
  17. Der "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" wird ebenso weltberühmt wie die "Dreigroschenoper".
  18. Im Jahre 1932 wird der Film "Kuhle Wampe" vorgestellt.
  19. [Der Film] "Kuhle Wampe" enthält Szenen, die von der [damaligen] Prüfstelle beanstandet werden.
  20. Die Prüfstelle gibt die "Kuhle Wampe" frei, nachdem / als die als anstößig monierten Szenen entschärft / bereinigt worden sind.
  21. Im Jahre 1933 brennt der Reichstag.
  22. BB verlegt [nach dem Reichstagsbrand im Jahre] 1933 seinen Wohnsitz nach Dänemark.
  23. In Dänemark arbeitet BB mit Walter Benjamin und dem Komponisten Hanns Eisler zusammen.
  24. Hanns Eisler vertonte einen Text von Johannes R. Becher, der zur Nationalhymne der "Deutschen Demokratischen  Republik" wurde.
  25. Im Jahre 1935 verliert BB die deutsche Staatsbürgerschaft.
  26. Bis zum Jahre 1940 schreibt BB eine Reihe von Werken, z.B. "Die Rundköpfe ...".
  27. Diese Jahre können als fruchtbare Schaffensperiode bezeichnet werden.
  28. Im Jahre 1940 übersiedelt BB nach Finnland.
  29. Im Jahre 1941 übersiedelt BB in die Vereinigten Staaten von Amerika.
  30. In den USA erscheint 1941 Brechts Werk "Der aufhaltsame Aufstieg ...".
  31. Kurz danach erscheint ein Spielfilm namens "Casablanca".
  32. Dieser Film wurde von Hal B. Wallis produziert.
  33. Der Film "Casablanca" kritisiert den Nationalsozialismus ebenso wie Brechts "Aufhaltsamer Aufstieg...".
  34. Humphrey Bogart und Ingrid Bergman spielen Hauptrollen in "Casablanca".
  35. In New York diskutiert BB in Emigranten-Zirkeln.
  36. Während sich BB in New York aufhält, fällt im Jahre 1943 sein Sohn Frank.
  37. Frank [Brecht?] wurde als Sohn von Bert Brecht und Paula Banholzer im Jahre 1919 geboren.
  38. Frank [Brecht?] kämpfte als deutscher Soldat an der Ostfront.
  39. Von den USA wurden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki geworfen.
  40. Nach den Abwürfen der Atombomben ändert BB die gedankliche Konzeption / das inhaltliche Konzept seines Dramas "Leben des Galilei".
  41. Das "Leben des Galilei" wird im Jahre 1947 zum ersten Male aufgeführt.
  42. In den USA gibt es ein "House on Un-American Activities" (HUAC).
  43. Dieses HUAC führt Anhörungen (hearings) durch.
  44. In diesen Anhörungen wird u.a. Brechts "Galilei" [in der geänderten Fassung] als "unamerikanisch" bezeichnet.
  45. Unmittelbar nach der Rüge durch das HUAC übersiedelt BB in die Schweiz.
  46. Im Jahre 1949 übersiedelt BB nach Ost-Berlin.
  47. In Ost-Berlin gibt es das sog. Berliner Ensemble.
  48. Das Berliner Ensemble wurde von Helene Weigel gegründet.
  49. BB lernte Helene Weigel im Jahre 1922 kennen und heiratete sie 1929.
  50. BB wird Oberspielleiter im Berliner Ensemble.
  51. BB führt im Berliner Ensemble sein Stück "Herr Puntila und sein  Knecht Matti" auf.
  52. Im Jahre 1951 wird BB mit dem Nationalpreis 1. Klasse der DDR ausgezeichnet.
  53. BB wird im Jahre 1954 Vizepräsident der Deutschen Akademie der Künste (Ost).
  54. Im Jahre 1954 erhält BB den Stalin-Preis ....
  55. Gegen die Demonstranten des 17. Juni 1953 wurde brutal vorgegangen.
  56. BB billigt zunächst dieses staatliche Vorgehen.
  57. BB distanziert sich kurz danach [von diesen staatlichen Maßnahmen und] von der SED.
  58. Im Jahre 1955 agitiert BB gegen die Pariser Verträge und gegen die NATO.
  59. BB erleidet einen Herzinfarkt.
  60. An den Folgen seines Herzinfarkts stirbt BB am 14.8.1956.

2a. [Text]

Albert Einstein, nach dem ein radioaktives Isotop und das den Photo-Effekt bestimmende Gesetz benannt wurden, kommt am 14. März 1879 in Ulm zur Welt; da er verhältnismäßig spät sprechen lernt, erhält er ab 1884 Privatunterricht, auch Violinunterricht. Ab 1885 besucht er die öffentliche Volksschule in München und wechselt 1888 ins dortige Luitpold-Gymnasium; dieses verläßt er 1894 vorzeitig und folgt der Familie nach Mailand. Nach dem Abitur in Zürich studiert er ab Herbst 1896 am Polytechnikum (der späteren ETH) und macht im Juli 1900 sein Diplom. Nach erfolglosen Bewerbungen um eine Assistentenstelle wird er 1901 Lehrer in Winterthur und Schweizer Bürger; 1902 wechselt er nach Bern und begründet dort mit Maurice Solovine und Conrad Habicht (=> Bild rechts) die "Akademie Olympia", in der wissenschaftliche und philosophische Themen diskutiert werden. "Die Spezielle Relativitätstheorie ist an der Kramgasse 49 in Bern entstanden und die Anfänge der Allgemeinen Relativitätstheorie ebenfalls in Bern."
Ab 1902 techn. Experte am Berner Patentamt, promoviert E. im Juli 1905 mit seiner "neuen Bestimmung der Moleküldimensionen" an der ETH Zürich und publiziert im gleichen Jahr fünf Arbeiten in den "Annalen der Physik", die die Grundlagen der Physik revolutionieren. "Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt" enthält die Theorie, elektromagnetische Strahlung müsse aus Lichtquanten bzw. Photonen bestehen. Dies wird zur Grundlage einer Quantentheorie der Strahlung und dafür erhält E. 1921 den Nobelpreis. Der Artikel "Zur Elektrodynamik bewegter Körper" formuliert die Prinzipien der speziellen Relativitätstheorie, führt zu einer Neufassung der Begriffe Raum und Zeit und basiert auf dem Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit und auf dem Relativitätsprinzip. In "Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energieinhalt abhängig?" findet sich die berühmte Formel  E=mc2. 1908 habilitiert sich E. an der Uni Bern, wird 1909 Außerordentlicher Professor für Theoretische Physik an der ETH Zürich, 1911 Ordentlicher Professor an der (3/1947 durch Benes-Dekret aufgelösten) Deutschen Universität Prag und 1912 nach Zürich berufen. 1914 zieht er nach Berlin und hält dort am 2.7. seine Antrittsrede als ordentliches hauptamtliches Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaften und Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik. Nach intensiven Forschungen erscheint im März 1916 die "Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie", deren astrophys. Gegebenheiten 1919 von Arthur Stanley Eddington (Foto: mit E. in Greenwich) und Andrew Crommelin bestätigt werden, was E. zum Traditionsnachfolger des großen Newton und damit weltberühmt werden läßt. Seit 1920 immer häufiger antisemitischen Angriffen ausgesetzt, betätigt er sich auch politisch-pazifistisch (s.a. Lexikon-Artikel), wird 1922 Mitglied der Völkerbund-Kommission für Intellektuelle Zusammenarbeit und unterstützt die Zionisten, vor allem den Plan einer Hebräischen Universität in Jerusalem (der er auch seinen gesamten schriftlichen Nachlass vererbt; im November 1952 lehnt er das Angebot ab, nach Chaim WEIZMAN 2. Staatspräsident von Israel zu werden). Im März 1933 tritt er aus der Preuß. Akademie der Wissenschaften aus und gibt in Deutschland alle akademischen Ämter auf; am Institute for Advanced Study in Princeton (Bild rechts) findet er eine neue Wirkungsstätte, wird kurz darauf USA-Bürger. Bislang überzeugter Pazifist, schreibt er - unter Berufung auf Enrico FERMI und Leo SZILARD - am 2.8.1939 an Präsident Roosevelt, warnt vor einer deutschen Atombombe, empfiehlt "to speed up the experimental work" und initiiert damit eine Entwicklung (Manhattan Project, 8/42 ff.), die sechs Jahre später in Hiroshima und Nagasaki hunderttausende von Todesopfern forderte. 1946 propagiert er in einem offenen Brief an die Vereinten Nationen die Bildung einer Weltregierung als einziger Möglichkeit für dauerhaften Frieden. Der schon ab 1928 Herzkranke stirbt am 18. April 1955 in Princeton.

2b. [Inhalt]

  1. Nach Albert Einstein wurden ein radioaktives Isotop und ein Gesetz benannt, das den Photo-Effekt bestimmt.
  2. AE wird am 14. März 1879 in Ulm geboren.
  3. AE lernt relativ spät sprechen.
  4. Von 1884 an erhält AE Privatunterricht.
  5. Von 1884 an lernt AE auch [die] Geige spielen.
  6. Vom Jahre 1885 an besucht AE die / eine öffentliche Volksschule in München.
  7. Vom Jahre 1888 an ist AE Schüler des Münchener Luitpold-Gymnasiums.
  8. AE verläßt im Jahre 1894 das Luitpold-Gymnasium, ohne dort das Abitur abgelegt zu haben.
  9. AE zieht im Jahre 1894 zu seiner Familie nach / in Mailand.
  10. AE macht im Jahre 1896 das Abitur in Zürich.
  11. Vom Herbst 1896 an studiert AE am sogenannten Polytechnikum in Zürich.
  12. Das Polytechnikum wird später als Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) bekannt.
  13. Im Juli 1900 besteht AE die Diplomprüfung.
  14. Nach seiner Diplomprüfung bewirbt sich AE um die Stelle eines Assistenten, hat dabei aber keinen Erfolg.
  15. Im Jahre 1901 wird AE Lehrer in Winterthur.
  16. Im Jahre 1901 erlangt AE auch die Schweizerische Staatsbürgerschaft.
  17. Im Jahre 1902 zieht AE nach Bern um.
  18. Zusammen mit Maurice S. und Conrad H. gründet AE in Bern die sog. Akademie Olympia.
  19. In der Akademie... wird über wissenschaftliche und philosophische Themen diskutiert.
  20. Die Spezielle Relativitätstheorie ist [nach AEs Worten] in der Kramgasse 49 in Bern entstanden.
  21. Auch die Anfänge der Allgemeinen Relativitätstheorie haben [nach AEs Worten] ihren Ursprung in Berns Kramgasse 49.
  22. AE arbeitet von 1902 an als technischer Experte am Patentamt in Bern.
  23. Im Juli 1905 promoviert AE an der ETH Zürich mit einer Arbeit zur "neuen Bestimmung..."
  24. Im Jahre 1905 veröffentlicht AE fünf Arbeiten in den Annalen der Physik.
  25. Diese fünf Arbeiten AEs vom Jahre 1905 revolutionieren die Grundlagen der Physik.
  26. Im Aufsatz "Über einen ... heuristischen Gesichtspunkt" heißt es u.a., elektromagnetische Strahlung müsse aus Lichtquanten bestehen.
  27. Lichtquanten werden auch als Photonen bezeichnet.
  28. Diese Aussage wird Grundlage der sog. Quantentheorie.
  29. Für seine Quantentheorie erhält AE im Jahre 1921 den Nobelpreis.
  30. AEs Aufsatz "Zur Elektrodynamik..." formuliert die Prinzipien der speziellen Relativitätstheorie.
  31. AEs Aufsatz "Zur Elektrodynamik..." führt dazu, daß die Begriffe Raum und Zeit neu gefaßt (definiert) werden.
  32. AEs Aufsatz "Zur Elektrodynamik..." basiert auf der Konstanz (Unveränderlichkeit) der Lichtgeschwindigkeit und auf dem Prinzip der Relativität.
  33. AEs berühmte Formel E=mc2 [Energie ist das Produkt aus der Masse und dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit] befindet sich in seinem Aufsatz "Ist die Trägheit...?".
  34. Im Jahre 1908 habilitiert sich AE an der Universität Bern.
  35. Im Jahre 1909 wird AE Außerordentlicher Professor [=Extraordinarius] für Theoretische Physik an der ETH Zürich.
  36. Im Jahre 1911 wird AE Ordentlicher Professor [=Ordinarius] an der Deutschen Universität in Prag.
  37. Die Deutsche Universität in Prag wurde im Jahre 1947 durch ein sog. Benes-Dekret aufgelöst.
  38. Im Jahre 1912 erhält AE einen Ruf nach Zürich.
  39. Im Jahre 1914 verlegt AE seinen Wohnsitz nach Berlin.
  40. In Berlin wird AE ordentliches hauptamtliches Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaften.
  41. AE wird gleichzeitig Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik.
  42. Als hauptamtliches Mitglied der Preuß. Akademie der Wissenschaften und Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik hält AE am 2. Juli 1914 seine Antrittsrede.
  43. AE führt intensive Forschungen durch.
  44. Im März 1916 erscheint AEs "Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie".
  45. Arthur Stanley Eddington und Andrew Crommelin bestätigen im Jahre 1919 diejenigen inhaltlichen Aspekte der "Grundlage", die die Astrophysik betreffen.
  46. AE hat A.St. Eddington später in Greenwich besucht.
  47. Die Tatasache, daß seine "Grundlagen" astrophysisch untermauert (oder: bestätigt) werden können, macht AE innerhalb der Forschungstradition zum Nachfolger des großen [Isaac] Newton und damit weltberühmt.
  48. Von 1920 an wird AE immer häufiger in antisemitischer Weise angegriffen.
  49. AE betätigt sich auch politisch und bekennt sich in diesem Rahmen zum Pazifismus.
  50. Im Jahre 1922 wird AE Mitglied der zum Völkerbund gehörenden Kommission für Intellektuelle Zusammenarbeit.
  51. AE unterstützt auch die Zionisten.
  52. AE unterstützt den Plan, in Jerusalem eine Hebräische Universität zu gründen.
  53. AE vererbt später der Hebräischen Universität seinen gesamten schriftlichen Nachlaß.
  54. Im November 1952 lehnt AE das Angebot ab, als Nachfolger Chaim Weizmans zweiter Staatspräsident von Israel zu werden.
  55. Im März 1933 tritt AE aus der Preuß. Akademie der Wissenschaften aus.
  56. Im März 1933 gibt AE in Deutschland auch alle akademischen Ämter auf.
  57. AE verlegt seinen Wohnsitz in die USA.
  58. Am Institute for Advanced Study in Princeton findet AE eine neue Wirkungsstätte.
  59. Kurz nach Übersiedelung in die USA wird AE amerikanischer Staatsbürger.
  60. Bis Mitte 1939 war AE überzeugter Pazifist.
  61. Am 2. August 1939 verfaßt AE einen Brief an Präsident Roosevelt.
  62. In diesem Brief beruft er sich auf Aussagen seiner Kollegen Enrico Fermi und Leo Szilard und warnt vor einer deutschen Atombombe.
  63. In seinem Brief empfiehlt AE, [in den USA] die [wissenschaftlich-]experimentelle Arbeit [an der Entwicklung einer A-Bombe] voranzutreiben.
  64. AE initiiert mit seinem Appell eine Entwicklung, die zunächst zum sog. Manhattan-Projekt führte.
  65. Das Manhattan-Projekt wurde im August 1942 begonnen / in Angriff genommen.
  66. Im Rahmen des Manhattan-Projekts entstand die erste Atombombe.
  67. Die US-Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki vom August 1945 forderten hunderttausende von Todesopfern.
  68. AE schreibt im Jahre 1946 einen offenen Brief an die Vereinten Nationen.
  69. In diesem offenen Brief fordert AE, eine Weltregierung zu bilden.
  70. Eine Weltregierung ist nach AEs Ansicht die einzige Möglichkeit, einen dauerhaften Frieden herbeizuführen.
  71. AE ist schon seit 1928 herzkrank.
  72. AE stirbt an den Folgen seines chronischen Herzleidens am 18. April 1955 in Princeton.

Änderungen und Ergänzungen vorbehalten. (c) W. Näser, MR 1.6.2002 ff. * Stand: 13.6.2k2