Dr. W. Näser: Übungen zur deutschen Grammatik und Stilistik (für Ausländer), SS 1979

Übungen zu den Präpositionen (mit Ergänzungen vom Juli 2000)

  1. Er hatte keinen Ausweis __ sich.
  2. Es tut mir leid, ich muß Sie __ Hilfe ersuchen.
  3. Sie erkundigte sich __ dem Weg __r Bank.
  4. Als er __ die Pistolenmündung blickte, zitterte der Bankbeamte __ Angst.
  5. __ Versehen kam der Bankräuber __ den Alarmknopf; er hatte Pech, die Polizei war sehr schnell __r Stelle.
  6. Der Beamte war __ Absicht __ seinen Wunsch eingegangen und __ ihm __ den Tresorraum gegangen.
  7. Als ihnen der Inspektor die Handschellen anlegte, waren die Verbrecher __ sich __ Wut.
  8. Als das Kind __ das Eis einbrach, rief jemand __ Hilfe.
  9. Die Sanitäter eilten herbei; __ ihrem schnellen Rettungswagen rasten sie noch __ Rot __ die Kreuzung.
  10. Der Verkehrspolizist ließ __ Überraschung seine Pfeife fallen.
  11. Doch die Sanitäter waren __ Recht, denn sie hatten Martinshorn und Blaulicht eingeschaltet; das versetzte sie __ die Lage, die sonst übliche Verkehrsregelung zu umgehen.
  12. Als sie __ der Unfallstelle angekommen waren, war höchste Eile geboten; das Kind schwebte __ akuter Lebensgefahr, nur noch ein Arm ragte __ der Eisdecke.
  13. Einer der Männer schob sich __ größter Vorsicht __ das Eisloch heran; es gelang ihm __ Mühe und Not, das Kind herauszuziehen.
  14. Was Sie da sagen, ist nicht __ Ihrem Mist gewachsen. Das steht schon __ Goethe. Außerdem hat es keinen Zweck, wenn Sie versuchen, __ mir __ irgendwelchen hochtrabenden Zitaten zu glänzen (= Eindruck zu machen / zu schinden).
  15. Was essen Sie __m Frühstück? Wollen Sie den Kaffee __ Milch und Zucker?
  16. Vorsicht! Zünden Sie hier bloß keine Zigarette an, es riecht nämlich __ Benzin. Wir könnten sonst alle __ die Luft fliegen.
  17. Er wohnt noch __ seinen Eltern. Bald aber wird er __ seinem Studium __ Schluß kommen und sich danach __ eine Arbeit bemühen.
  18. Dann ist er nicht mehr __ die Hilfe der Eltern angewiesen, kann __ ein hübsches Appartement ziehen und seine vielen Bekannten __ sich einladen.
  19. __ den Parties wird es sicher hoch hergehen.
  20. __ der lauten Musik, die er schon immer abspielte, hatte er auch früher schon Schwierigkeiten, sich __ seinen Nachbarn zu vertragen, denen das rechte Verständnis __ Beat und Punk Rock fehlte.
  21. Es gelang ihnen nicht, ihn __ geringerer Lautstärke zu überreden oder ihn __ Kopfhörer zu erwärmen.
  22. Meine Freundin hat eine Linguistik-Vorlesung __ Prof. Dr. Wichtig belegt.
  23. __ seinen weitschweifigen Formulierungen ist sie ganz begeistert.
  24. Wie gern würde sie stundenlang __ ihm __ die Transformationsgrammatik diskutieren, doch fehlt es ihr __ Mut, ihm diesen Wunsch __ Gehör zu bringen.
  25. Zudem ist Herr Wichtig __ Studenten überlaufen, er kann sich nicht __ jeden Zeit nehmen.
  26. Früher, __ seiner Assistentenzeit, hatte er noch Muße, sich __ die Kommilitonen zu kümmern und __ deren Wünsche einzugehen.
  27. Er will nicht heiraten, angeblich __ Zeitmangel.
  28. Nun komm doch endlich, dreh dich nicht dauernd um __ schönen Frauen!
  29. Wenn du Tante Emma __ Rat fragen willst, bist du __ der falschen Stelle.
    ----------------------- Ergänzungen vom Juli 2000 -----------------------
  30. Die Zeiten, sagt man, ändern sich, und wir __ ihnen.
  31. Zwei Jahrzehnte sind __s Land gegangen; ich weiß nicht, ob wir uns __ alle Innovationen freuen können.
  32. __ dem Richtsberg, Marburgs größtem Stadtteil __ rund 8.000 Einwohnern, waren die meisten Wohnungen __ sog. Landesbediensteten besetzt. Später, __ den neunziger Jahren, kam die Landesregierung __ die Idee, __ Gesetz diese Wohnungen __ den Willen der Betroffenen __ Sozialwohnungen umzuwandeln. Damit versetzte sich Wiesbaden __ die Lage, __ Gestalt sogenannter Fehlbelegungsabgaben zusätzliches Geld einzutreiben. __ dieser Änderung vollzog sich ein sozialer Wandel: __ Jahr __ Jahr zogen immer mehr Uni-Leute und andere Angestellte __ andere Stadtteile; Sozialhilfeempfänger, Asylbewerber und Zuwanderer, die __ anders unerwünscht waren, wurden __ Richtsberg angesiedelt, wo__ dieser Stadtteil allmählich __ Ghetto wird. Man könnte auch nachdenken dar__, daß es erst da__ die Stadt __ nötig hielt, die schon immer __ vielen rücksichtslosen (man könnte sagen: asozialen) Autofahrern __ hoher Geschwindigkeit durchfahrene Straße __ dem Einkaufszentrum und dem Haus "88" neu zu gestalten und __ Tempo-30-Zone zu machen.
  33. Überraschend __ viele, hat der __ Jahre 1981 eingeführte Personal Computer __ weitem sämtliche Zukunftsprognosen weit __ sich gelassen. Das gilt auch __ die Tonverarbeitung __ PCs: __ Beginn dachte wohl kaum irgendjemand dar__, sich __ Computer Musik vorspielen zu lassen. Doch schon __ zehn Jahren standen die ersten CD-ROM-Laufwerke __ den Regalen und fanden nur wenig später reißenden Absatz __ vielen PC-Freaks.
  34. Viele hatten damals Angst __ dem berüchtigten 1984; da__ gab es, wie sich bald zeigte, keinen Grund; __ Gegenteil war damals alles noch viel gemütlicher als heute, __ sechzehn Jahren, __ Zeitalter des Globalismus und des schnellen Geldes.
  35. Es gelte, sagte ein Politiker, __ die Werte unserer Gesellschaft einzustehen; meinte er da__ vielleicht die Aktienwerte?
  36. Das Leben, sagte ich einmal, richtet sich nun __ dem Prozessor-Takt des PCs. Manchmal denke ich, daß ich __ dieser Aussage nicht ganz falsch gelegen habe. Die Tatsache, daß __ hoher Geschwindigkeit laufende Computersysteme __ der "Man-Power" her überlegen sind, könnte __ vielen Menschen schnell __ Minderwertigkeitskomplexen führen. Daher brauchen sich __r Zeit noch arbeitslose Psychologen schon bald keine Angst mehr __ ihre Zukunft zu machen.
  37. Wenn ich nun einen Blick werfe __ die Texte, die ich damals __ meinen Studenten behandelt habe, sehe ich __ meinem Erstaunen, daß sich die deutsche Sprache heute __ vieler Hinsicht __ ihrem Nachteil verändert hat.
  38. Tag __ Tag wird unser Deutsch __ Neuprägungen durchsetzt, die, vor allem __ die immer aggressivere TV-Werbung, __ dem anglo-amerikanischen Sprachgebrauch eingeschleust wird und sich __ unseren Köpfen schnell festsetzt.
  39. Auch tendiert die Sprachentwicklung __r Nachlässigkeit. Viele können bestimmte Verben nicht mehr __ den passenden Präpositionen und Fällen verbinden; die es noch wissen, bekommen es __ den Massenmedien aberzogen.
  40. Anscheinend nämlich gehört es __m guten Ton, das nachzuplappern, was irgendeine "Persönlichkeit" des öffentlichen Lebens __ sprachlichen Entgleisungen __ Rampenlicht zahlreicher Kameras __ sich gibt.
  41. Der sogenannte (__ der Rechtschreibreform ist dieses Wort __ trennen) Fortschritt verläuft so schnell, daß wir da__ nicht Schritt halten können. Viele haben sich __ resignation bereits __ die innere Emigration begeben.

Wird ergänzt. Konzeption: 29.5.79 / Juli 2000 * HTML: (c) W. Näser 7/2k