Übungen zur deutschen Grammatik * SS 1996 * Dr. W. Näser Text 4: Diverse Übungen 4.1 Setzen Sie ins Passiv: 1. Man hat heute einen Kompromiß ausgehandelt. 2. Bundeskanzler Kohl gab ein Statement ab. 3. Die Studenten sollten die Sprechstunde wahrnehmen. 4. Die Kabelkanäle senden viele US-Serien. 5. Unser Dozent spielt Musik vor; manche Teilnehmer hören sie gern. 6. Die Bahn hat schon wieder ihre Preise erhöht. 7. Jürgen Klinsmann verfehlte das Tor bei seinem Strafstoß. 8. Trotz eindeutiger Verbote exportierte man Tiermehl nach Frankreich. 9. Der Regierungs-Server bietet viele informative Texte (an). 10. Mangels Beschlußfähigkeit kann das Gremium heute nicht über diesen Antrag entscheiden. 11. Ein guter Fahrer schont seinen Motor, wenn dieser noch kalt ist. 12. Meine Tochter hält WCW-Wrestling für primitiv. 13. Bei der Akustikprobe spielt das Orchester den ersten Satz nur an. 14. Ich bitte Sie, mir Ihre Wünsche mitzuteilen. 15. Sie müssen Ihre schriftlichen Arbeiten jetzt abgeben. 16. Wörterbücher sind dazu da, daß man sie benutzt. 17. Ich werde Dr. Boschmann per Fax benachrichtigen. 18. Er sagte, den Übungsstoff eines Semesters erarbeite er zu hause in nur einer Woche. 19. Ohne daß er es wußte, hat man hinter seinem Rücken gegen ihn intrigiert. 20. Sie stand auf seiner Seite und hat ihm den Rücken gestärkt. 21. Das Internet bietet viele nützliche Informationen (an). 22. Er hat viele Mikrofonkapseln ausprobiert und dabei sehr wichtige Erkenntnisse gewonnen. 23. Man muß mit den Energieressourcen sparsam umgehen. 24. In Bonn gibt es am Samstag eine Großdemonstration gegen den geplanten Sozialabbau. 4.2. Setzen Sie folgenden fiktiven Dialog eines Journalisten mit einem Abgeordneten in die indirekte Rede: A Ich werde dem Druck der Straße nicht nachgeben. Eingriffe in das soziale Netz sind unvermeidlich. Wir müssen alle den Gürtel enger schnallen, das ist eine Tatsache, an der wir nicht vorübergehen können. Was wollen Sie überhaupt? Sie beschweren Sich hier an der falschen Stelle. Mokieren Sie sich bei denen, die unser Sozialsystem mißbraucht haben. Wenn Sie vom Abbau sozialer Errungenschaften reden, so ist das pure Demagogie. Sehen Sie sich doch in Europa um. Den anderen um uns herum geht es zum Teil viel schlechter, und die müssen auch sehen, wie sie zurechtkommen. Bemühen Sie sich lieber um eine objektivere Berichterstattung. J Das sind starke Worte, doch lenken sie nur ab. Wenn Sie in Bonn auf die Diätenerhöhung verzichten, so tut Ihnen das nicht weh. Mit Ihren hohen Bezügen kommen Sie auch so ganz gut über die Runden. Wer aber ganz unten sitzt und mit mehreren Kindern auf ein winziges Gehalt angewiesen ist, dem tut es schon weh, wenn nicht einmal die Inflationsrate ausgeglichen und wenn der Einkaufskorb immer leerer wird. Was haben Sie denn für eine Ahnung davon, wie es den Menschen da unten an der Basis geht? Sie sitzen doch in Bonn in einer Art Dauer-Kurort, ganz weit entrückt von den tatsächlichen Sozialpro- blemen der Republik. Und das gilt noch mehr für den Kanzler, der nichts an- deres zu können scheint als mit starken Worten die Probleme herunterzuspielen oder sie als nichtexistent zu erklären. A Ich bitte Sie, sich zu mäßigen. Halten Sie sich an die Gebote journalisti- scher Fairness. Wenn Sie das nicht tun, sehe ich keinen Anlaß für eine Fort- setzung unseres Gespräches. J Wenn das so ist, dann habe ich hier nichts mehr zu erledigen. Glauben Sie aber nicht, daß Ihre starre und uneinsichtige Haltung ohne Folgen bleibt. Am kommenden Samstag werden Sie ja zur Genüge erleben, was der von Ihnen so abqualifizierte "Druck der Straße" wirklich bedeutet. 4.3. Bilden Sie, wenn möglich, Nebensätze aus den markierten Adverbialphrasen: 1. Wegen meiner Krankheit konnte ich den Termin nicht einhalten. 2. Trotz ihrer Schönheit wurde sie nicht beachtet. 3. Ich sage Ihnen dies zum besseren Verständnis. 4. Am Semesterschluß setzt bei vielen die totale Hektik ein. 5. Nur bei Überschreitung der Grenzwerte gilt die Verordnung Nr. 5. 6. In Abwesenheit wurde er seines Amtes enthoben. 7. Durch heftiges Schütteln entledigte er sich der Insekten. 8. Sie arbeiteten unentwegt bis zur totalen Erschöpfung. 9. Im Gegensatz zu seiner Nörgelei bin ich stets optimistisch. 10. Sie sagte ihm das ohne die geringste Gefühlsregung. 11. Bei aller Liebe kann ich dir das (wirklich) nicht erlauben. 12. Im Schadensfalle reduziert sich ihr Rabatt um zwanzig Prozent. 13. Wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit um 30 km/h wurde ihm für einen Monat die Fahrerlaubnis entzogen. 14. Unter strengster Geheimhaltung tagte das Kriegskabinett; erst nach heftiger Diskussion einigte man sich auf eine strikte Reduktion der zivilen Ausgaben. 4.4. Setzen Sie die passenden modalen Hilfsverben ein: 1. Wenn Sie _______, _______ Sie mich besuchen. 2. Sie _______ hier nicht rauchen, das wäre rücksichtslos. 3. Das _____ doch nicht wahr sein! Ich _____ meine Aussagen widerrufen? Nein, das _____ er von mir nicht verlangen. 4. Ich ____ heute keine Musik hören, ich habe Kopfschmerzen. 5. _______ du noch etwas trinken? Dann reiche mir bitte dein Glas. 6. Der ____ (es) einfach nicht einsehen, daß er im Unrecht ist. 7. Wenn Sie sich beschweren ______, dann kommen Sie bitte zu mir, ich ____ es nicht leiden, wenn hinter meinem Rücken an Personen, die ich nicht kenne, irgendwelche Briefe geschrieben werden. 8. Ich _______ zu gern wissen, welche Seilschaft da gegen mich operiert. 9. Du ______ mir jetzt nicht zu sagen, warum du keine Lust hast. Sage es irgendwann, wenn du ______. 10. Warum ______te er das gerade jetzt sagen, wo sie doch so empfindlich ist ?! (c) Wolfgang Näser 19071996/10:20