Tonträger-Artenliste

Nachstehende Liste enthält als getrennte Items solche Tonträger-Formen, deren Betrieb (Verwaltung) ein jeweils eigenes (spezielles, individuelles) System erfordert.

  1. CD (8 und 12 cm, bis 650 MB/74 Min.): Glasmaster-Kopiertechnik, seit 1982/3
  2. CD-R = Compact Disc recordable (12 cm, bis 870 MB /99 Min.): Brennlaser-Kopiertechnik; seit ca. 1995
  3. DAT = Digital Audio Cassette (3,8 mm Bandbreite, Schrägspur [helical scan] digital; derzeit bis 4 h), seit ca. 1985
  4. DCC = Digital Compact Cassette (im konventionellen Gehäuse; 3,8 mm Reineisenband, datenreduziert digital m. stehendem Vielspurkopf wie Spulenband-DASH; max. 90 Min. Stereo-HiFi; seit ca. 1997 vom Markt genommen)
  5. Diskette (3,5" 1,44 MB (1987 ff.); bis ca. 120 MB (1997 ff.); bis ca. 230 MB (1999), datenreduziert digital
  6. DVD (Weiterentwicklung der CD-ROM), ab 1997/8 (Vielspur digital, für Tonstudios); 4,7 GB mit konventionellen, > 9 GB nur mit speziellen Laufwerken zu beschreiben
  7. Mini-DVD (8 cm, bisher in Video-Kameras)
  8. PC-Festplatte (ultraschneller Zugriff; derzeit bis >100 GB (Notebook), 500 GB (Desktop), > 1 TB (externe Festplatte, Server mit RAID-Controller) und mehr, Kapazität mehrere Stunden auch bei Vielspur-Aufnahmetechnik
  9. Festkörper-Speicher (solid state memory):
    a) als fester Bestandteil von Diktiergeräten und Anrufbeantwortern seit ca. 1995
    b) entnehmbar als MM-, SD-, CF-Karten u.a. bis 4 GB; zunächst in Digitalkameras, später auch in USB-Sticks und Miniplayern / -recordern;
    ab 2004 auch autonome Flash-Recorder (NAGRA, MARANTZ u.a.) für CF-Karten Typ I und II (auch Microdrives) für *.wav (CD-Qualität) und *.mp3
  10. Heim-Video-Cassette: 1/4" Spule und Cassette; 1/2" Casette (VHS, Betamax): Begleitspur analog / Stereo-HiFi analog / Stereo-HiFi digital (PCM); 8 mm: Stereo-HiFi digital
  11. Kompakt-Cassette (CC; 3,8 mm 4-Spur System PHILIPS, Audio mono/stereo 2,4 /4,75 /9,5 cm/s), seit 1963
  12. ELCASET (Cassette, mit 1/4"-Spulentonband; 9,5 cm/s analog; Stereo-HiFi)
  13. 8-Track-Cartridge (1/4", 9,5 cm/s analog, bis 2 h.; 4 wählbare Spuren Stereo-HiFi (ohne Richtungswechsel), bes. in Autos; => Geschichte, Abb.)
  14. ADAT Digital-8-Spur-Cassette (45, 60 Min.)
  15. Mini-Cassette (Diktierband, 3,8 mm); analog (2-Spur) 1,2 und (2 bzw 4-Spur) 2,4 cm/s, bis HiFi
  16. Minicassette Scoopman digital (SONY-Mini-DAT, helical scan): seit ca. 1990
  17. Mini-Cassette für Filzschreiber-Recorder (analog, 30 Min. Schmalband-Ton): seit 1980
  18. Mini-Disc (2,5", thermo-magneto-optisch, bis 80 Min. datenreduziert (ATRAC 3, 5-20fach): seit 1991
  19. High-MD (im Minidisc-Format, datenreduziert mit ATRAC 3plus™ codec), bis 45 Stunden Musik auf 1 GB (Sony 1/2k4)
  20. MOD ([thermo-]magneto-optical disk; digital): seit ca. 1986
  21. Optical Disk (ab 3,5"; 120 / 230 / 650 MB, 1,2 GB; digital), ab ca. 1988
  22. Schallplatte (Rillenabtastung, analog): Emile BERLINER, ab 1888/9 (Abtastung digital [laseroptisch] nur als Versuchsmuster, ab ca. 1985); auch als offene Kunststoff-"Floppy" (Schallfolie in Grußkarten, zu Werbezwecken usw.)
  23. Stahldraht: bis ca. 1955 1)
  24. Tefifon-Band: 2 cm breite Plastik-Trägerfolie mit Rillen-Nadelabtastung (hier Bild; bis ca. 1965); Vorkriegsversionen ab 1936: bis 24 h. auf 100 m, Nachkriegsgeräte auf 30-35 m bis 4 h Kapazität)
  25. Normal-Offenspulen-Tonband ("Schnürsenkel", 6,25 mm), analog mono [77/38/19/9,5/4,75 cm/s] seit 1934 (Vollspur), stereo (2-Spur) seit 1943, (4-Spur) seit 1958; digital (PCM, DASH) seit ca. 1980
  26. Vielspur-Offenspulen-Tonband (1 oder 2 Zoll (MAZ)-Band), bis 24 Spuren (Ampex MM-1200, Bild links), bis 38 cm/s analog)
  27. Mikro-Offenspulen-Tonband (= Cassettenband 3,81 mm für Mini-Tonbandgerät NAGRA SN)
  28. Tonfilm: Lichtton ca. 1927 ff., Magnetton ca. 1955 ff.
  29. Tonfolie (starre Schwarzplatte) zur Selbstaufnahme (Tonfolien-Schneidegeräte auf Röhren-Verstärkerbasis): ab ca. 1930
  30. Video-Band (professionell 1 + 0,5 Zoll, für Amateure 1/4 Zoll) auf Spule
  31. Wachs-Walze (EDISON, ab 1877/8)

-----------------------------
1) hierzu F. WOLFF: Das Drahttongerät - ein moderner Schallspeicher. SEG-Nachrichten 1953, Heft 1, 27-29; hierin heißt es u.a.: "Die Drahttongeräte [...] befriedigen selbst hochgestellte Ansprüche des Musikfreundes, da der Frequenzumfang 50-10.000 Hz beträgt. [...] Da moderne Drahttongeräte für hochwertige Musikwiedergabe mit einer Tondrahtgeschwindigkeit von 60-65 cm pro Sekunde arbeiten, werden für eine ununterbrochene Spieldauer von einer Stunde etwa 2 km Tondraht benötigt; infolge des geringen Drahtquerschnittes haben diese 2 km Tondraht aber bequem auf einer Spule von nur 7 cm Durchmesser Platz. [...] Bei der Aufnahme wird der Tondraht von einer kleinen Spule [...] abgewickelt und auf eine Trommel [...], die gleichzeitig als Plattenteller dient, umgespult, wobei er von rechts nach links am Tonkopf vorbeigezogen wird. [...] Der besprochene Draht kann [...] immer wieder "gelöscht" und für neue Aufnahmen verwendet werden. Die Löschung erfolgt mit der gleichen Hochfrequenz, die schon zur Vormagnetisierung der Aufnahme benutzt wurde. [...] Ein Stück Draht kann heute eine ganze Sinfonie in sich aufspeichern. Morgen schon wird es üblich sein, statt eines Briefes mit toten Schriftzeichen einen lebendig gesprochenen Brief, aufgenommen auf eine kleine Drahtspule, zu versenden."

Änderungen / Korrekturen vorbehalten; (c) W. NÄSER; Stand: 19.7.2005