$e Internationaler Sommerkurs 1990 þ Kurs 1 - Dr.W.N„ser $bšbungstext 1$e: $hMarburg 1990 - nicht nur romantische Bergstadt$h von Wolfgang N„ser $fHerzlich willkommen$f beim Internationalen Sommerkurs in $fMarburg$f. Marburg liegt in $fMittelhessen$f und hat etwa $f72.500$f Einwohner, wenn man die an der $fPhilipps-Universit„t$f eingeschriebenen $fStudenten$f mitrechnet, die in Marburg ihren $fHauptwohnsitz$f haben. Aufgrund seiner 5 $fGr”áe$f nennt man Marburg eine $fMittelstadt$f. Marburg $fgliedert sich$f in $b29$e $fStadtteile$f, davon geh”ren $b11$e zur sogenannten $fKernstadt$f; die weiteren $b18$e sind $fAuáenstadtteile$f. Auáer $fCappel$f, $fWehrda$f und $fMarbach$f sind diese Auáenstadtteile kleinere $fD”rfer$f oder, wie man auch sagt, $fGemeinden$f. 10 Marburg an der Lahn ist schon ber $f760$f Jahre alt und hat eine lange $fTradition$f. Marburg ist $fberhmt$f durch die $fHeilige Elisabeth$f (1228-1231) und durch seine $fUniversit„t$f (seit 1527). Im Jahre $f1529$f sprachen in Marburg $fLuther$f und $fZwingli$f miteinander, die bei- den groáen evangelischen $fTheologen$f. Sie $fdiskutierten$f ber wichtige 15 $fReligionsfragen$f. Der $fDeutsche Orden$f erbaute im $f13. Jahrhundert$f die $fElisabethkirche$f, einen berhmten $fgotischen Dom$f. Viele $falt-$f $feingesessene$f Marburger sprechen auch von der $fE-Kirche$f, aber das h”ren viele nicht gern, weil sie das an $fE-Werk$f erinnert, die $fAbkrzung$f fr $fElektrizit„tswerk$f. Diese Leute finden so etwas $frespektlos$f, vielleicht, 20 weil sie keinen $fHumor$f besitzen und nicht $fbegreifen$f wollen, daá $fE-Kirche$f so $fvertraut$f und liebevoll gemeint ist, wie wenn der $fBerliner$f vom $fKu-Damm$f (Kurfrstendamm) spricht oder vom $fAlex$f (Alexanderplatz). Marburg hat ber $f16.000$f Studenten; sie kommen aus vielen verschiedenen L„ndern und studieren hier an den 21 $fFachbereichen$f der Universit„t. 25 Viele $fberhmte Pers”nlichkeiten$f haben im Marburg gelehrt oder studiert: Denis $fPapin$f, Heinrich $fJung-Stilling$f, Friedrich Carl von $fSavigny$f, Robert $fBunsen$f, Emil von $fBehring$f, Clemens $fBrentano$f, Jakob $fGrimm$f, Jos‚ $fOrtega y Gasset$f, Rainer Maria $fRilke$f, Thomas $fCarlyle$f, Boris $fPasternak$f und Otto $fHahn$f. 30 Die meisten Studenten essen $fmittags$f und $fabends$f in der $fMensa$f. Mensa ist ein $flateinisches$f Wort und bedeutet $fTisch$f. Zun„chst gab es nur $feine$f Mensa, diese liegt direkt am $fLahn-Ufer$f. Jetzt hat die Marburger Uni zwei $fMensen$f; die zweite M. liegt oben auf den $fLahnbergen$f, innerhalb des groáen $fKlinikums$f. In den Mensen wird 35 nicht nur $fgegessen$f; hier $ftreffen sich$f die Studenten auch, um $fmitein$f- $fander$f zu $fdiskutieren$f und $fFeste$f zu $ffeiern$f. Eine dieser $fFeten$f nennen die Studenten $fAlcoholiday$f. In Marburg gibt es nur wenig $fIndustrie$f. Die Stadt lebt haupts„chlich von der Universit„t und den Studenten. Deshalb sagen auch heute noch viele 40 Menschen hier: "Marburg $fhat$f nicht nur eine Universit„t, Marburg $fist$f eine Universit„t". Damit haben sie $fden Nagel auf den Kopf getroffen$f, denn eine so $fumfassende$f und $fvielseitige$f Umgebung $fpr„gt$f die Menschen. Was w„re Marburg $fohne$f seine Universit„t? Eine unbedeutende $fProvinzstadt$f. In Marburgs $fUmgebung$f gibt es viel $fWald$f und kleine, romantische $fOrt-$f 45 $fschaften$f. Sehr $fromantisch$f ist auch Marburgs $fAltstadt$f mit ihren liebevoll restaurierten $fFachwerkh„usern$f. Sie liegt hoch ber der $fLahn$f, man nennt sie auch die $fOberstadt$f. Marburg hat aber auch viele moderne $fGesch„ftsh„user$f und einen groáen Stadtteil mit vielen Beton-$fHochh„usern$f, den "$fRichtsberg$f". 50 Man kann sagen: Marburg ist $fromantisch$f und $fmodern$f zugleich.