ISK10.TXT Internationaler Sommerkurs 1990 þ Kurs 1, Dr.W.N„ser Auffrischungsbung zu den deutschen Pr„positionen und [einigen] Pr„fixen - Lesen Sie den Text aufmerksam durch und erg„nzen Sie: Der Deutsche Sprachatlas, ___Kaffweg 3 in Marburg gelegen, besch„ftigt sich ___den gegenw„rtig gesprochenen Mundarten ___dem gesamten deutschen Sprach- gebiet, speziell jedoch richtet sich seine Aufmerksamkeit ___die Dialekte Hessens, was man schon ___der Bezeichnung seiner Abteilung "Hessen-Nassaui- sches W”rterbuch" ableiten kann. Abgesehen ___W”rterbuch selbst, dessen Pu- blikation im Jahre 1927 begonnen wurde, arbeitet man zur Zeit ___der Konzep- tion einer Reihe ___Umgangs- bzw. Alltagssprache ___Hessen, ___deren Aufberei- tung natrlich auch PCs und das Hochschulrechenzentrum ----gezogen werden. Das Institut konnte im Jahre 1977, __ ein Jahr versp„tet, ___sein 100j„hriges Bestehen zurckblicken. Georg WENKER, ein __ jener Zeit erst 24j„hriger Lehrer entschloá sich da--, __1500 Orten vierzig S„tze abfragen und ___die jeweilige Ortsmundart ----tragen zu lassen; die abzufragenden S„tze hatte er selbst ent- worfen. Der erste lautet: "___Winter fliegen die trockenen Bl„tter ___der Luft herum". Einige h”ren sich etwas seltsam an wie zum Beispiel der folgende: "Der gute alte Mann ist ___dem Pferd ___s Eis gebrochen und ___das kalte Was- ser gefallen". Man kann nicht da-- ausgehen, daá man so etwas ___ Mundartspre- cher so sagen wrde, doch liegt der unbestreitbare Vorteil dieser S„tze dar--, daá hier nahezu alle wichtigen lautlichen und morphologischen Kriterien der deutschen Sprache ----getragen/----gestellt wurden: eine ___dieser --sicht geradezu geniale Leistung. ___der Grundlage seiner ersten Erhebungen publizier te Wenker seine Arbeit "Das rheinische Platt": hier findet sich auch seine er- ste Mundart-, oder besser gesagt, dialektgeographische K a r t e. Wenkers Methode bezeichnet man ___"indirekte Erhebung": der Explorator kommt__ diese Weise nicht ___einem unmittelbaren (direkten) Kontakt ___seinen "Ge- w„hrspersonen". --zu kommt, daá der ---gesandte Fragebogen die Mundarts„tze lediglich __einer sehr schriftsprachenahen Transliteration --h„lt, ___der nur unvollkommen __die originale Lautung und Intonation geschlossen werden kann. Man hat ihm diesen Tatbestand sp„ter gelegentlich ___Vorwurf gemacht, doch hat dies nichts --an ge„ndert, daá ___diesem zun„chst kleinen Unternehmen der weltberhmte DEUTSCHE SPRACHATLAS wurde, ____Fragebogenmaterial ___ber 42.000 Belegorten eine der gr”áten und wichtigsten Sprachdokumentationen berhaupt. Der heutige Dialektologe (Mundartforscher) bemht sich ___direkten Kontakt mit seinen Gew„hrsleuten ___Sinne echter ----aktion. --bei kann er jederzeit kor- rigierend oder ---fragend __die Befragung ---greifen, was der Genauigkeit der Exploration ___hohem Maáe zugutekommt. ______der Notation der geh”rten Laute und Formen --dient sich der Forscher des Tonbandger„tes, das __ den nunmehr 54 Jahren seiner Geschichte einen Stand nahezu h”chster Vollkommenheit er- reicht hat, vor allem wenn man sich die ___der digitalen Audiotechnik reali- sierbaren Parameter ___die Erinnerung ---ruft. Aber auch die analoge Aufnah- metechnik gestattet es bereits, alle Feinheiten und Nuancen der menschlichen Sprachproduktion weitestgehend naturgetreu zu --fassen, --zubilden. Groáe Fortschritte erlebte auch die Mikrofontechnik: bereits 1928 entwickelte Georg NEUMANN das Kondensatormikrofon, schon bald ___ der Bezeichnung "Neumann Flasche" --dacht. Die deutschen Tonfilme der frhen dreiáiger Jahre offenbaren mit ihrem ___ damalige Verh„ltnisse verblffend klaren und breitbandigen Ton, daá hier ___ Sicherheit schon die ___ ihre Linearit„t bekannten Kondensator- mikrofone ___ Werk waren. Schon 1941 gab es monaurale Studiotonbandmaschinen, und 1949, vor genau 40 Jahren, wurde ___der ersten "Tonmeistertagung" ___Ver- suche ___ stereophoner Magnettonaufzeichnung berichtet. (c) W.N„ser 25011989pm DSA MR