FORMEN SCHRIFTLICHER KOMMUNIKATION * WS 1993/94 * Dr. WOLFGANG NŽSER Di 16-18 HS 6 Sprechst. Mo 14.30-16 Uhr Tel. 06421-28-3508 Textsorte 3: DER BRIEF Briefe gibt es bekanntlich in allen m”glichen Varianten und mit sehr verschie- denen Zielsetzungen. So ist es unm”glich, in einer Unterrichtseinheit alle Gesichtspunkte und Stilarten des Briefes zu behandeln. Jeder Brief besteht aus einer Art "Grundgerst" oder "Rahmen" und der - immer individuellen - "inhaltlichen Fllung". Insofern ist der Brief einer URKUNDE zu vergleichen, die im ausgehanden Mittelalter ja auch BRIEF genannt wurde. Das Grundgerst, der Rahmen des Briefes besteht aus Elementen, die wir in Anlehnung an die moderne PC-Textverarbeitung auch als TEXTBAUSTEINE bezeichnen k”nnen. Solche Textbausteine sind: 1. der Briefkopf mit ADRESSE und DATUM 2. die EMPFŽNGER-Adresse 3. die Angabe zum BEZUG oder BETREFF 4. die ANREDE 5. die EINLEITUNG 6. der SCHLUSS 7. die GRUSS-FORMEL 8. der evtl. Hinweis auf ANLAGEN (dem Brief beigefgte Unterlagen) 9. das evtl. POSTSCRIPTUM. Nicht nur der INHALT des Briefes, sondern auch jeder dieser Textbausteine kann verschieden ausgestaltet, also formuliert werden: hierbei kommt es auf ANLASS (Grund, Motiv, Situation) und ABSICHT (der Inhalt soll etwas Bestimmtes bewirken) des Schreibens an. Ihre Aufgabe in der heutigen Sitzung ist es, mir einen BRIEF zu schreiben. Er sollte inhaltlich auf folgendes eingehen: 1. Ihre bisherige Situation seit der Ankunft in Marburg (was habe ich bisher an Erw„hnenswertem erlebt?), in Zusammenhang damit 2. Ihre Eingew”hnung in die hiesigen Verh„ltnisse (wie komme ich hier in Marburg zurecht?), 3. m”gliche Probleme mit BEH™RDEN und/oder beim STUDIUM hier in Marburg, 4. Vorschl„ge und Wnsche fr unsere šbung. Selbstverst„ndlich wird der Inhalt Ihrer Briefe vertraulich behandelt. In der n„chsten Sitzung werden wir die sprachlichen Gesichtspunkte der Briefe (nicht deren Inhalt!) besprechen und auf verschiedene Brief - TYPEN eingehen. Ich wnsche Ihnen gutes Gelingen! Ihr Wolfgang N„ser (c) WN 23111993 ------------------------------------------------------------------------------- FORMEN SCHRIFTLICHER KOMMUNIKATION * WS 1993/94 * Dr. WOLFGANG NŽSER Di 16-18 HS 6 Sprechst. Mo 14.30-16 Uhr Tel. 06421-28-3508 Textsorte 3: DER BRIEF erinnern wir uns zun„chst an das letzte Arbeitspapier und die hierin genannten TEXTBAUSTEINE: 1. der Briefkopf mit ADRESSE und DATUM 2. die EMPFŽNGER-Adresse 3. die Angabe zum BEZUG oder BETREFF 4. die ANREDE 5. die EINLEITUNG 6. der SCHLUSS 7. die GRUSS-FORMEL 8. der evtl. Hinweis auf ANLAGEN (dem Brief beigefgte Unterlagen) 9. das evtl. POSTSCRIPTUM. Im folgenden gebe ich Ihnen fr [1...9] einige Beispiele. [1] Dr. Wolfgang NŽSER 35039 Marburg, den 30.11.1993 Am Richtsberg 74 Tel. 06421-47954 [...] 35032 Marburg, den 30.11.1993 c/o Forschungsinstitut Deutscher Sprachatlas Kaffweg 3 Tel. 06421-28-3508 [2] Herrn Wilhelm H b n e r Grenzallee 53 01187 Dresden [3] Betr.: Ihr Schreiben vom 12.11.1993 [4] Sehr geehrter Herr Hbner, Sehr verehrte Frau Klostermann, Liebe Frau Schmidt, Liebe Helga [5] Ich danke Ihnen bestens/herzlich fr Ihr Schreiben vom ... Herzlichen Dank fr Ihr Schreiben ... šber Ihren Brief vom ... habe ich mich sehr gefreut Ihr Schrb. v. ... haben wir dankend erhalten