in der Übertragung von Dr. Sarveswara Sharma Peri *)
Mârburg-nagarasthajarmanbhâsâsamsthâyâ$
catvârim$ad vâkyâni
-------------------
Sanskrit = 'Geordnetes'; in altind. Zeit entstandene, grammatisch
geregelte Schriftsprache der brahmanischen Kultur. Zwischen
400 v. Chr. bis 400 n.Chr. entstanden in Sanskrit die beiden großen
Volksepen der Inder, das Mahâbhârata und das
Râmâyana. Die berühmteste Fabel- und
Märchensammlung, das Pañcatantra [tantra
= Lehre, Lehrbuch], entstand kurz nach der Zeitenwende. Das S. ist
in Indien bis heute wichtig als Gelehrtensprache und gleichzeitig eine der
14 offiziell anerkannten Landessprachen.
Bei der Entdeckung der indoeuropäischen Sprachverwandtschaft
spielte das Sanskrit eine entscheidende Rolle, zeigte es doch
Übereinstimmungen im Formenbau mit der altgriech. und
latein. Sprache. (aus: MORGENROTH, Wolfgang: Lehrbuch
des Sanskrit, Leipzig 1977, S. 12-15) =>
Einführung in die Exegese
von Sanskrittexten
(Sonder-)Zeichen und Lautwert:
Anmerkungen:
â c d h í j m n ñ r $ s t û |
/a/ mit Überstrich /d/ mit Unterpunkt /h/ mit Unterpunkt /i/ mit Akut /m/ mit Unterpunkt /n/ mit Unterpunkt /n/ mit Tilde /r/ mit Unterpunkt /s/ mit Akut /s/ mit Unterpunkt /t/ mit Unterpunkt /u/ mit Überstrich |
[a:] /tsch/ /dsch/ kakuminal (gegen Gaumen art.) palato-nasal (wie in Sañskrta) silbisch mit kurzem i-Nachklang palatal [sj] zerebral /sch/ [u:] |
Wort- und Formenliste (erschlossene erste Auswahl, wird erweitert)
bâlaka (14) Kind (auch 'junger Elefant')
-bhavat (25) Resultativum 'ist ge---'
bhav|isy|a|ti (2) 'wird werden'
bhrâtâ (33) Bruder
dvâ|da$â|vír
(37) von dvâ|da$ân|- [cf. duo|decim]
'zwölf'
(zwei|zehn)
dve (33) zwei
gaccha (17, 39) geh (vgl 12 gacchasi 'gehst')
gam|isy|â|mah? (12) sollen
wir gehen?
-|isy|a|nti (14) 3.Pl.Futur I
'sie werden ...'
kar|isy|a|ti (39)
3.Sg.Futur I 'er
wird tun'
mama (8,19) mir
mâtuh (17)
Mutter
na (39) nicht
nava (37) neun
pañca (37) fünf
sundare (33) schöne
svasre (17) Schwester
tâday|isy|â|mi
(11) ich schlage gleich (=ich
werde schlagen)
tat (34) das
tvam (11,14,15,16) du
tvayâ (12) Instrumental Sg. von tvam: '[mit] dir'
vayam (12,23,24) wir
*) Dr. Sarveswara Sharma Peri (Am Richtsberg 74, D-35039 Marburg) wurde am 15. Mai 1926 in Agraharam (Andhrapradesh) geboren und entstammt einer Brahmanenfamilie. Seine Vorfahren waren Sanskritgelehrte. Von 1964 bis 1991 wirkte er als Lektor für Hindi und Telugu am Indischen Institut der Philipps-Universität Marburg: zunächst unter Wilhelm Rau, zuletzt unter Michael Hahn. Auch nach seiner Pensionierung arbeitet er als Sanskritgelehrter und publizierte im Mai 1999 ein Gedichtbändchen mit autobiografischen Versen im schwierigen Mandâkrântâ-Metrum.
Dr. Peri verstarb am 17. März 2000 in Marburg; ich werde diesen
wunderbaren, gütigen Menschen nie vergessen.
---------------------
HTML und Erläuterungen: Dr. Wolfgang Näser
Wird ergänzt. (c) W. Näser 26.8.99; Stand: 6.4.2000