Fortlaufende Beobachtungen zum CD-Recording
=> Daten zur Geschichte der digitalen
Tonaufnahme =>
DVD-Recording
von Wolfgang NÄSER, Marburg
VORBEMERKUNG
Diese Themenseite wurde im September 1997 begonnen und dokumentiert
sämtliche Erfahrungen, die ich seitdem mit der Datensicherung
und der Erstellung von Audio-Mastern (und -Kopien) auf CDR(W)-Basis
gewonnen habe. Die Seite wird laufend ergänzt. Hinweise und Kommentare
sind
willkommen.
Aus Zeitgründen können nicht alle Neuerungen aufgenommen werden
(das Neueste ist nicht immer das Beste!); andererseits lege ich Wert auf
allgemeine Fakten und Erfahrungswerte, die vielleicht auch und gerade denen
nützlich sind, die mit bescheideneren Mitteln arbeiten.
Die schon Anfang 1996 im PC-Marktsegment vorgestellten CD-Brenner gewinnen im Folgejahr schnell an Beliebtheit auch bei privaten Benutzern, die sich mehr oder weniger zu den sogenannten Power Usern zählen. Mit dem CD-Brenner erfüllte sich der lang gehegte Wunsch, endlich große Datenmengen (Bilder, Filmsequenzen, Tonaufnahmen, enzyklopädische Texte) auf langlebigen, gegen externe Einflüsse weitgehend unempfindlichen Trägern speichern und beliebig oft ohne Qualitätsminderung abrufen zu können.
Um 1982/83 wurde die herkömmliche (Audio-)CD in den Markt eingeführt; bereits wenig später präsentierte PHILIPS das Konzept einer CD-ROM, die, in der von den Audio-Scheiben übernommenen Glasmaster-Preßtechnologie, sehr bald von verschiedenen Fach-Verlagen dazu genutzt wurde, Fachlexika, Datensammlungen oder ganze Enzyklopädien in kompakter Form zu publizieren; die ebenso teuren wie exklusiven CD-ROMs wurden meist nur von Universitäts- und anderen Fachbibliotheken erworben. Etwa gleichzeitig starteten die Bemühungen um eine Preßwerk-unabhängige Selbstaufnahme von CDs. Schon 1985 präsentierte der bekannte Audiogeräte-Hersteller SANYO auf der JAPAN AUDIO FAIR nachweislich den Prototyp eines (mit optical erasable [!] laser disc nach KERR-Effekt arbeitenden) CD-Recorders. Auf T[hermo]M[agnetic]O[ptical]-Basis (VERBATIM u.a.) arbeiteten bereits die ersten WORM-Laufwerke (write once, read multiple) und die für wiederbeschreibbare 3,5- und 5,25-Zoll-Disks konzipierten MO-Laufwerke, als, kurz nach dem revolutionären Minidisc-Recorder (MD, Anfang 1993) die ersten rein optisch arbeitenden Daten-Recorder, die sog. CD-Brenner, von sich reden machten: es war gelungen, auch auf Klein(st)leistungsbasis, also im Normgehäuse eines CD-Laufwerks, einen Laserstrahl nicht nur zum Lesen einer CD, sondern auch zum Beschreiben eines sog. Rohlings zu bewegen. Die vorläufige "Krönung" dieser Technologie besteht in den sog. R[e]W[rite]-Laufwerken, die es gestatten, einen speziell beschichteten Rohling nicht nur einmal (WORM, s.o.), sondern bis 1000x zu beschreiben. Dabei wird - im Gegensatz zur MO-Technologie der Mini Disc - die Information nicht magnetisch, sondern optisch gelöscht; CD-RWs können aufgrund ihrer leicht abweichenden Schreib-Technologie nur von CD-RW- und sog. Multiread-Laufwerken (z.B. dem PLEXTOR12/20) gelesen werden. Die PC-mäßige (H)Erstellung von CD-R(W)s erfolgt also in einer vom (industriellen) Glasmaster-Verfahren unterschiedlichen Technologie, verlangt vom PC-Nutzer nur geringen Aufwand, aber einige Sorgfalt und beschert ihm ungeahnte neue Möglichkeiten der komplexen Datenspeicherung und der Kreation hochwirksamer, umfassender multimedialer Präsentationen.
CD-ROMs eignen sich somit nicht nur hervorragend für komplexe Daten-Sicherung, sondern bieten auch Platz für weniger oft benötigte umfangreiche Programme, die - ein schnelles Lese-Laufwerk vorausgesetzt - von der CD gestartet (und daher ohne Neuinstallation auf verschiedenen PCs lauffähig) werden.
Im Frühjahr 1997 erschienen auf dem Consumer-Markt die ersten wiederbespielbaren (rewritable) CD-ROMs und entsprechende Recorder, so z.B. der von mir bis zum Herbst 1998 ausschließlich verwendete RICOH-MP 6200 S, der erst ab Firmware 1.20 [März 1998: 2.20] zuverlässig arbeitet. Der Preis für die sog. Rohlinge sank beträchtlich: goldbeschichtete CD-Rs kosten derzeit (3/98) nur rund 2-4 DM, während CD-RWs ab DM 30,-- abgegeben werden.
Mitte 2002 hat sich vieles geändert, sind nicht nur wesentlich schnellere (bis 48x !) und billigere (unter 100 Euro) CD-Brenner auf dem Markt, sondern auch die ersten preiswerten (ab ca. 400 Euro) Laufwerke zur Selbstaufnahme von DVDs bis 4,7 GB mit max. 2,4-facher Geschwindigkeit (Beispiel: HP). Während - als Datenträger - Disketten zur Mangelware und auch die ZIP-Medien beiseite gedrängt wurden, ist das Brennen von CDs heute zu einer Art Volkssport avanciert. Dennoch gibt es nach wie vor Probleme mit Hard- und Software; meine Seite soll allerdings eher auf jene eingehen, die in bescheidenem Rahmen entstehen, also dort, wo noch einfache Pentium-Rechner, kleine Festplatten und langsame Laufwerke ihren Dienst verrichten, denn, wie ich selbst erfuhr, können selbst mit einem 486DX50, einer Festplatte von 540 MB und einem externen Brenner bei doppelter Geschwindigkeit CDs sicher gebrannt werden - wer also Zeit, Geduld unf das nötige Know-how besitzt, braucht solch altes Equipment nicht auf den Müll zu werfen; technische Improvisation und Findigkeit sind allemal lehrreicher und reizvoller als fortschrittsbedingte Routine.
Wer CDs "brennen" will, benötigt
1. Leistungsfähige, zuverlässige Hardware mit Pentium >120 (genügt bis Nero 5 und ECDC 4, s.u.), min. 16 MB RAM, schneller Festplatte min. 1 GB, Controller EIDE oder besser SCSI + zuverlässigem CD-Recorder sowie für Audio-CDs eine gut aussteuerbare, störgeräuscharme, verzerrungsfreie (=großsignalfeste) und breitbandige 16- oder 32-Bit-Sound-Karte.Echtzeit-Sicherungskopien benötigen zwei CD-Laufwerke: ein Lese-Laufwerk (für alle CDR-Typen und -Modi; anfangs min. 4-fach schnell, heute 52-fach oder mehr; gute DAE-Fähigkeit!) und einen Recorder (anfangs 2-fach schnell beim Schreiben, 6-fach beim Lesen, inzwischen 4 x 24 oder noch schneller, bis 16 x beim Schreiben!), optimal mit SCSI-Bus. Beide Laufwerke sollten schnell und sicher lesen (und daher auch als CD-Player arbeiten). Beim Direkt-Kopieren ("on the fly") vom Lese-LW zum Brenner können z.B. auf dem SCSI-Bus timing- und/oder Treiber1)-bedingte Lesefehler auftreten, die zu dem gefürchteten buffer underrun führen und damit zu vorzeitigem Abbruch des CD-Recording; selten (oder so gut wie ausgeschlossen) geworden sind materialbedingte Ausfälle.
Treten solche Übertragungsfehler (s. auch unten) auf, wird das Brennen abgebrochen und die sog. TOC (Table of Contents, "Inhaltstabelle") geschrieben; im Datei-Manager erscheint zwar der gesamte Strukturbaum, es sind jedoch nur die Daten lesbar, die bis zum Abbruch geschrieben wurden.Um solche Fehler zu vermeiden, sollte das separate Lese-Laufwerk immer von bester Qualität sein, langzeitig tracking-stabil und möglichst schnell. Beide CD-Laufwerke müssen erschütterungsfrei laufen und mechanisch entkoppelt sein. Das Daten-Flachbandkabel zwischen Controller (EIDE, SCSI) und Laufwerk(en) muß beidseitig fest sitzen; Knicke, "Vertwistungen" und überflüssige Länge sind zu vermeiden. Fest eingesteckt sein müssen auch die Strom- (12 + 5VDC) und Audiokabel, die Jumper und der Terminator der letzten SCSI-Einheit.
>> Stockt Ihr Mutter-Laufwerk programunabhängig beim Einlesen, müssen Sie von der Festplatte kopieren.
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1) der schnellere SCSI-Bus arbeitet zuverlässig nur mit den besten und aktuellsten Treibern. Der RICOH-Brenner MP 6200 S verweigerte seinen Dienst, weil - im Zuge einer Systemerweiterung - unter Win95 der NCR-Controller 'automatisch' mit dem falschen Treiber (ncr810.mpd) neu eingebunden worden war; Abhilfe brachte der Tausch gegen symc8xx.mpd, der auch unter Win 98 zuverlässig arbeitet.
Ist der Brenner Ihr einziges CD-Laufwerk, so müssen Sie zwangsläufig alle zu brennenden Daten auf der Festplatte zwischenlagern; heute (2001) haben Sie ausreichend Platz dafür, gibt es doch preiswerte Festplatten mit 30 oder mehr Gigabytes (während ich mich als Brenn-Neuling i.J. 1997 noch mit 1 GB begnügen mußte). Für eine CD-R brauchen Sie dann 650 bis 730 MB; defragmentieren Sie zur Sicherheit alle zum Brennen gelagerten Daten. Eine solchermaßen behandelte, extrem schnell einlesende Festplatte (die jeden buffer underrun ausschließt) ist idealer Master auch für Musik-CDRs, die so bis zu einer Länge von knapp 80 (und testweise sogar bis 98!) Minuten problemlos erstellt wurden.2. Leistungsfähige Software zur Erstellung von Daten- und Audio-CDs sowie für Sicherungskopien. Das von Adaptec entwickelte, ebenso komplexe wie ergonomische Software-Paket Easy CD Creator de luxe in der Version ab 3.01 ff. genügte mit den ab 1996/97 verfügbaren Brennern zunächst allen Anforderungen und "erkannte" auch Geräte wie z.B. meinen (zuerst benutzten) Ricoh MP 6200 S. Die im Spätherbst 1998 herausgebrachte Version 3.5 enthält verbesserte Treiber sowie ein komplexes Diagnose-Programm und arbeitet auch mit den neuen Quad-Speed-Brennern (600 kB/s), z.B. TRAXDATAs CDR 4120 PRO. Noch leistungsfähiger ist die im Herbst 1999 vorgestellte Version 4.0 (Mai 2000: 4.02c), die in puncto Installation und Betrieb keine Wünsche offen läßt. Dasselbe gilt für NERO BURNING ROM (05/2000: Version 5.003), das auch 80-Minuten-Rohlinge (730 MB) verarbeitet. ECDC4 und Nero 5 zählen zur "Königsklasse" der Brennprogramme. Das allerneueste Nero 5.518 (Mai 2001) erlaubt nicht nur, mit geeigneten Brennern (wie dem Traxdata 4120 Pro) die noch immer erst als 'inoffiziell' geltenden 99-Minuten-Rohlinge zu beschreiben, sondern hat auch erstmalig einen Sound-Editor, der es gestattet, außer *.wav auch *.mp3 oder *.wma zu laden, zu bearbeiten und dann als *.wav, *.mp3 (neuerdings auch mp3pro) oder *.vqf (jeweils im 96-kBps-Modus) abzuspeichern.
ACHTUNG: arbeiten Sie unter Windows 95 ohne den Internet Explorer, haben Sie den Easy CD Creator 3.5 installiert und funktionieren alle seine Unterprogramme problemlos, so warne ich ausdrücklich davor, den Easy CD Creator 4 zu installieren, denn er benötigt den Internet-Explorer 4 oder 5, dessen umfangreiche Einrichtung das gesamte System unnötig befrachtet und verkompliziert: IE 4 (mit dem aktuellen Service-Pack 2) überzieht das System wie ein Krake, installiert einen Wust von Modulen, richtet zahlreiche "persönliche Einstellungen" ein und vergrößert SYSTEM.DAT um rund 1 MB (!) und USER.DAT um ca. 100 kB. Beim Re-Start des mit Pentium 166 MMX und nur 16 MB arbeitenden Rechners wird alles langsamer, die Festplatte rattert ständig, der Internet-Explorer 4 klinkt sich ein, startet ungefragt, belegt dringend benötigte System-Ressourcen. In diesem Fall sollten Sie IE4 und ECDC4 restlos entfernen und dann mit den vorletzten Registry-Daten neu starten. Anders ist es, wenn Sie auf einem schnellen, mit min. 64 MB RAM bestückten Rechner unter Windows 98 arbeiten: hier ist der Internet-Explorer integraler Bestandteil des Betriebssystems; Installation und Betrieb von ECDC 4 schaffen keine Probleme. Beweis dafür sind meine sechs Jahre nach Beginn dieser Seite im Oktober 2003 mit einem Thinkpad 760 XL gemachten Versuche. Das handliche, "NASA-taugliche" Notebook hat 64 MB EDO-RAM, eine Festplatte von 3 GB und arbeitet mit einem Pentiuim I/166. Unter Windows 98 SE sind (mittels FreeMem Pro) max. 32,7 MB RAM frei. Mit EzCD 4 (*.exe's mit UPX gepackt) und dem via PCMCIA-Cardbus angeschlossenen Freecom-TravellerII-Brenner konnte mit 4x Speed einwandfrei gebrannt werden; an sich wären 8x möglich gewesen, hätte es wegen der etwas langsamen IBM-Festplatte zwischendurch keinen Buffer underrun gegeben.
Verwenden Sie nur beste Software; die billigeren, zu Hauf im Internet verfügbaren Programme schaffen oft Probleme. Und: was haben Sie von einem auf den ersten Blick so universell und ausgereift wirkenden Programm wie FEURIO, wenn Ihnen später die vielen zwar gut gemeinten, aber schulmeisterlichen Hinweise auf den Nerv gehen, mit denen Ihre Brennerei "versüßt" wird. Im Grunde wollen viele Anwender doch gar nicht wissen, welche Treiber nach Ansicht der Programmierer Probleme schaffen und daher zu deaktivieren sind, und sie wollen auch nicht mit technischen Details beworfen werden, wenn es doch z.B. mit dem Easy CD Creator de luxe 4 (und seinen Nachfolgern) fast automatisch geht und ein Vergnügen ist, eine CD sicher und gut zu brennen: weil die neuesten Treiber "an Bord" sind und die Module übrigens auch dann noch sicher arbeiten, wenn man sie mit UPX gepackt hat. Feurio dagegen entfaltet auf der Festplatte eine Schimpf- und Strafaktion, wenn man aus Versehen eine falsche Serien-Nummer angegeben hat, und verweigert jeden Dienst, ist man auch nur einem Modul mit AsPack oder UPX zu Leibe gerückt.
Zu relativieren wäre auch die Ansicht, man dürfe nicht mehrere Programme alternativ auf deselben Festplatte(npartition) einrichten und benutzen. ECDC 3.5 (bzw. 4) und Nero 4 (bzw. 5) haben sich bei mir bisher auf verschiedenen und sogar gleichen Partitionen (Notebook) bestens vertragen. Sollten Sie indessen wirklich Probleme mit inkompatiblen Treibern und *.dlls haben, so müssen Sie (ggf. unter DOS) diese aus \windows\system in den Pfad des jeweiligen Programmes verlagern und gleichzeitig ausschließen, daß sich bestimmte Module in verschiedenen Versionen an Bord befinden (dies geht unter Win95 ebenso wie unter 98, 98 SE und 2000).
MISCH-KONFIGURATIONEN
(1) Wenn Sie keine Sonderaufgaben bewältigen und nicht mehr als 256 MB RAM an Bord haben*), genügt der Easy CD Creator de luxe in der Version 3.5c noch heute allen Anforderungen und bietet unter allen getesten Programmen als einziges die Möglichkeit, Datenmengen bis > 47.000 files und > 2.500 Directories universell lesbar in einem Arbeitsgang auf CD-R zu sichern.
Neuere Hardware-Treiber bieten die Versionen 4 (bis 4.03; Dell-Sonderversion 4.04) und 5 (5.02). V. 5 kann endlich 80-Min.-CDs brennen; das hier enthaltene Programm-Paket Soundstream bietet das ab V. 3.0 als Spin doctor bekannte Modul für direct audio recording to disk, jedoch mit eigenem 10-Band-Equalizer, Concert Hall und Realizer (mit Baß-Wiederherstellung) als special effects, kann verkratzte Audio-Tracks säubern (sound cleaning, pop removal) und brennt CDs durch Re-Konversion aus *.mp3 und *.wma. Wollen Sie mit EzCD 3.5 weiter arbeiten und nicht statt dessen (kein Update möglich!) die sehr umfangreiche Version 5 installieren, so können Sie Soundstream auch isoliert einrichten. Aus V. 5 brauchen Sie nur mit engsetup.exe die sog. Engine zu installieren, dabei werden in den neuen Pfad \Programme\Gemeinsame Dateien\Adaptec Shared\CD Engine\ die (ungepackten!) Module ACMWrapperV2.dll (196.608 Bytes), CDEngine.dll (679.939 Bytes), driversV2.dll (524.382 Bytes), ma32.dll (204.800 Bytes), MedialPlayerV2.dll (389.120 Bytes), power.dll (32.768 Bytes), TrkWrite.dll (86.016 Bytes), Licenseack.exe (36.864 Bytes) und die Hilfedatei Cdengine.hlp (184.390 Bytes) aufgespielt. Aus dem Installationspaket (Data.cab, 55.491.727 Bytes) benötigen Sie noch sndstrm.exe (UPX=446.976 Bytes) sowie die Module audiodll.dll (UPX=41.472 Bytes) und c2_img.dll (UPX=65.024 Bytes). Cdspindr.exe (UPX=313.344 Bytes) aus V. 3.5c können Sie in \EzCD35\ belassen und ad libitum weiter benutzen. Die durch Re-Inflating (*.wma [7 oder 8, ab 64kBit /sec] => *.wav) erzeugten, mit Soundstream gebrannten CDs haben eine exzellente Qualität; einzig das äußerst kritische Applaus-Klangbild verrät, daß hier einige zu Unrecht als redundant bezeichnete Informationsanteile 'wegrationalisiert' wurden.
*) lt. e-mail von Kirsch@Eifert-datensysteme.de (17.9.2001)(2) Im Nov. 2001 wurden mit dem externen HP 7100e (LPT1) an zwei Notebooks Versuche unternommen; beide arbeiteten mit Win 98 SE.
(a) Der Gericom-Webboy akzeptierte parallel EzCD Creator 3.5c und 5.02; mit der obenerwähnten Engine funktionierte auch Soundstream einwandfrei. Adaptec's Direct CD 5.02 (UDF) produzierte (auch einzeln installiert) viele Fehler und verdarb die Rohlinge.
(b) Im ASUS L 8400 arbeiten EzCD Creator 3.5c und Direct CD 5.02 problemlos. Allerdings sollte im UDF-Mode nicht bis zur Kapazitätsgrenze gesichert werden; ist die "disk full", so läßt sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht für universellen Zugriff (DOS-Modus) finalisieren und ist nach einem solchen Fehl-Versuch auch unter Windows nicht mehr lesbar; lassen Sie sie in solchen Fällen lieber "offen".3. Eine Konfiguration, die ausreichend RAM- und Plattenspeicher zum Zwischenlagern (Swappen, Puffern) bereitstellt: konkret min. 16 MB RAM und min. 100 MB Festplatten-Platz auf \tmp. Ist nicht genug swap space vorhanden oder die Festplatte schadhaft (s. auch unten), wird der eigentliche Schreibvorgang (writing data to disc) an irgendeiner Stelle abgebrochen: liegt kein Materialfehler (schadhafter oder verschmutzter Rohling) vor, wird die Session mit der TOC geschlossen (s.o.) und die fehlenden Dateien können später (durch Überschreiben der im Strukturbaum nur angedeuteten) hinzugefügt werden. Wurden mehrere tausend Dateien auf diese Weise überspielt bzw. gesichert und ist nicht klar, ob wirklich alle Dateien unversehrt auf der CD-R gelandet sind, sollte die Überspielung mit einem frischen, garantiert hochwertigen und unversehrten Medium wiederholt werden. Das sich auch hier wiederholende, schon von der Diskettentechnologie her bekannte Verhalten einiger Geizhälse, wertvolle Dateien ausschließlich auf No-Name-Medien zu sichern, ist angesichts der niedrigen CDR-Preise ebenso lächerlich wie verantwortungslos.
Ist nicht genug Swap Space vorhanden und / oder der Hauptspeicher voll ("das System ist ausgelastet"), so stoppt nicht nur der Schreib-Vorgang, sondern das gesamte System hängt und der Computer muß neu gebootet werden. Die angefangene CDR wurde nicht durch eine TOC geschlossen; diese ist nachträglich zu schreiben (fixating disk), was nicht immer gelingt (zum platteninternen session import siehe unten!). Bedingt durch schnellere Hardware (CPU, Brenner) und größere Speicherkapazität (RAM, Cache), tritt dieser Fehler heute kaum oder gar nicht mehr auf.
>> Löschen Sie auf der Festplatte niemals die Daten, bevor Sie die damit bespielte CD-R probe-gelesen haben!4. Eine Betriebstechnik, in der Ausgeglichenheit, Genauigkeit, Nervenstärke und Konzentration den Ton angeben. Meine Ratschläge:
- Gehen Sie nie unausgeschlafen, krank oder emotional angespannt an den PC (gilt grundsätzlich für alle Arbeiten)
- CD-R(W)s sind empfindlicher als herkömmliche Glasmaster-CDs! Halten Sie deshalb die Datenträger (Originale und Rohlinge) sauber, fassen Sie sie vertikal am Rand an und verbiegen Sie die Medien nicht.
- Hektik ist der Feind jeder CD-R-Produktion! Beachten Sie alle Bildschirm-Hinweise peinlichst genau und arbeiten Sie das Programm ruhig und besonnen ab. Ist genug Zeit verfügbar, so schalten Sie jedem hinsichtlich der Parameter neuen Brenn-Prozeß eine Test-Phase vor; protokollieren Sie genau alle prozeduralen Phasen und Ergebnisse; lassen Sie sich die vom Programm gelieferten Verfahrensprotokolle ausdrucken oder sichern Sie diese als Dateien (ein praktisches Beispiel siehe unten!)
- Kopieren Sie von einer nur teilweise lesbaren Daten-CD, so übertragen Sie zuvor alles, was irgendwie lesbar ist, auf die Festplatte, sieben Sie hier die nicht lesbaren Dateien aus und kopieren Sie das "ausfallsichere" Material sodann von dort aus auf die CD-ROM. Achten Sie beim Festplatten-Managemant auf genügend Swap Space!
- Checken Sie bei analog gemasterten Audio-Produktionen vor der Aufnahme:
- alle Audio-Steckverbindungen auf festen Sitz und einwandfreie Funktion (achten Sie bei Kabeln auf mögliche Behinderungen und/oder Stolperfallen),
- alle Glieder der Signal-Kette auf Rausch- und Verzerrungsfreiheit,
- den Rohling auf Unversehrtheit und Staubfreiheit,
- die Unversehrtheit des zu überspielenden Takes (keine Dropouts, Ton- und Pegelschwankungen oder Unterbrechungen!) und dessen "End-Klang" an der Sound-Karte;
- steuern Sie sorgfältig aus und achten Sie besonders genau auf Beginn (Einsatz) und Ende (Ausklingen) jedes Takes!
- Audio-CD-Recording verlangt höchste Aufmerksamkeit und erfordert deshalb räumliche und akustische "Klausur"!
Grundsätzlich gibt es zwei Arten der CD-Erstellung:
1. direkt oder über Image vorgenommenes
Schreiben verschiedener Quell-Signale (digitale
Daten oder
Audio-Signale):
a) im sog. UDF-Mode bespielt Adaptecs Direct CD [derzeit (12/98) V. 3] unter Win95 die Platte wie eine herkömmliche Diskette oder Festplatte; es gestattet Multisession-Recording mit temporärem Abschluß (Lesbarkeit nur unter Win 95); nach finalem Abschluß ist die CD-ROM als "DOS-CD" lesbar unter Win 95/98 und unter DOS nur dann, wenn das CD-ROM-Laufwerk im 32-Bit-Mode angesprochen wird. Direct-CD 2.0 ermöglicht erstmalig auch mit CD-Rs ein selektives Löschen einzelner Dateien. Das ohne jeglichen Umweg "schreibende" DirectCD ist dann optimal, wenn möglichst viele Dateien auf eine CDROM kopiert werden sollen: etwa wenn jemand (wie ich im Herbst 1997) auf die Idee kommt, einen Bestand von rund 35.000 Zeitungsartikeln als Einzel-Dateien (in wenigen Directories) auf einer Platte zu archivieren (was sogar klappte!).b) Das Brenn-Programm erzeugt zunächst ein Recording Image (Dateistrukturbaum-Abbild) und kopiert danach die gewünschten Daten-Files oder Audio-Spuren auf die CD. Die Session wird danach automatisch geschlossen und das Image kann für weitere Kopiervorgänge gespeichert werden. Sollen sehr viele Dateien geschrieben werden, muß für das Image entsprechend viel Temporär-Speicher zur Verfügung stehen: bis zu 100 MB oder mehr, vor allem, wenn in der vorangegangenen Session bereits viele Dateien gespeichert wurden und deren Allokation in die künftige TOC aufzunehmen ist. Ist unklar, ob es Ihre Hardware verkraftet, in einem Arbeitsgang rund 20.000 Files auf die CD-R zu schreiben, dann sollten Sie splitten: so konnten am 14.3.98 (nach hardware-bedingtem jeweiligen Kalt-Neustart noch mit dem MP 6200 S) in 2 Sessions auf eine Gold-CDR unter EzCDCreator 3.01b insgesamt 8.863 + 10.635 = 19.498 Dateien kopiert werden; dafür waren auf C:\ jeweils knapp 80 MB an Temporär-Speicher verfügbar. c) Audio on-the-fly. Das direkte Aufspielen von Audio-Signalen (auch Live-Recording!) benötigt:
- ein stabiles Betriebssystem (am besten Re-Boot [bzw. Kaltstart!] vor Programm-Aufruf!),
- Software wie den zur EzCDCreator-Suite gehörenden CD Spin Doctor (aktuell: V 4.03c; Soundstream 5, s. unten). Er kopiert in Echtzeit (1:1) von digitalen und (via Soundkarte) analogen Quellen, arbeitet (im letzteren Falle) wie ein Cassetten-Recorder und schreibt über die Soundkarte (analoger Eingangsverstärker und A/D-Wandler) Audio-Signale von Schallplatten, Tonkassetten, DAT-Masterbändern, aus Ton-Empfängern oder vom Mikrofon (Direktschnitt!) auf den Rohling. Besitzt die Soundkarte einen guten A/D-Wandler, so klingt die so gemasterte CD-R mindestens ebenso gut wie eine per Standalone-Recorder hergestellte Audio-Consumer-CDR.
Alle derart produzierten CD-ROMs können auch unter DOS und mit 16-Bit-Zugriff von allen CD-Laufwerken (also auch im 16-Bit-Modus) gelesen (und als Audio-CDs mit allen herkömmlichen Geräten abgespielt) werden.
2. direktes Kopieren (Duplizieren) von CD auf CD:
a) Daten-CD-ROMs (Spiele, Programme, Daten (Urheber-Rechte beachten),
b) Audio-CDs (kommerzielle Musik- oder Literatur-CDs, [ebenfalls die strengen Urheber-Rechte beachten],
Eigen-Produktionen (Sampler, Toncollagen, Live-Mitschnitte, O-Ton-Reportagen).
Wir unterscheiden hier zwei Modi: Track-at-once (wo der Laser nach jeder Spur stoppt und neu einsetzt) und Disk-at-once (wo der Laser kontinuierlich schreibt bis zum sog. Lead-out). Bei TAO können Knackgeräusche zwischen den Audiospuren auftreten, DAO schließt diese aus und empfiehlt sich bes. dann, wenn randvolle CDs zu schreiben oder Over-Burning vorzunehmen ist.
Adaptec und andere Firmen liefern hierfür entsprechende Software (CD
Copier, CDR-Win u.a.). Zum Kopieren
mehrspuriger CD-Rs s. unten. Das Betriebssystem muß
stabil und genügend RAM muß "an Bord" sein. Eine
Soundkarte wird nicht benötigt.
>> Jede Recording Session, ob im Daten- oder Audio-Modus, wird mit der sog. Table of Contents (TOC) geschlossen: hardware-abhängig dauert das bis 2 Minuten; der Schreibvorgang darf unter keinen Umständen gestört werden.
MULTISESSION-Betrieb
1. Eine Audio- oder Daten-CD-R kann maximal 99 "Sessions" (bzw. Audio-Tracks) enthalten; für jede Session wird eine TOC geschrieben; jede TOC benötigt max. 20 MB. Schreiben Sie nicht unnötig viele Sessions auf eine CD und achten Sie darauf, daß der jeweils unbeschriebene Teil der Platte sauber (keine Fingerabdrücke!) und staubfrei ist; sind Sie sich dessen nicht sicher, schreiben Sie auf eine neue, frische CD! Scheitert die letzte Session, versuchen Sie, die Platte zu schließen (fixate the disk) und kopieren Sie die gespeicherten Daten auf eine neue CD.
2. In verschiedenen Sessions können Sie Daten und Audio auf eine CD-R(W) brennen; je nach Resultat lassen sich die Audio-Spuren nur auf konventionellen Playern abspielen oder sogar auch auf PC-kompatiblen Laufwerken (vgl. meine Dokumentation zum Thinkpad 755c und die Bemerkungen zu "verdorbenen" Rohlingen).
3. Brennen Sie ausschließllich Programme und sonstige Daten auf CD-R, dürften bei einwandfreier Hard- und Software keine Multisession-Probleme entstehen; erstellen Sie Audio-CDs, spielt die Kompatibilität mit konventioneller Player-Technik eine wichtige Rolle, neuerdings auch die Frage, ob und inwieweit ein Inter-Mix-Betrieb mit autonomen Audio-CD-Recordern (siehe unten) möglich bzw. erwünscht ist. Vorerst folgende Hinweise:
>> Daten- oder Audio-Multisession-CD-Rs können nur mit internen Laufwerken gelesen werden oder mit externen Drives, die am ECP- oder EPP-Port (bzw. PCMCIA oder USB) arbeiten und in Win 95 ff. mit dem hardwarespezifischen Miniport-Treiber (*.mpd) eingebunden sind (vgl. hierzu meine Dokumentation zum IBM Thinkpad 755 C).
ZUM KOPIEREN
VON AUDIO-CDs
Wie schon angedeutet, benötigen wir ein DAE-fähigen,
präzise verarbeitetes Lese-Laufwerk (zu bestimmten Problemen
s. unten). Neben PLEXTORs hervorragenden SCSI-Drives
(12/20 u.a.) gibt es jetzt auch gute EIDE- (=ATAPI) Laufwerke wie das Ende
1998 nur 120 DM teure TOSHIBA XM 6202 B (32-fach),
es verfügt über die fortschrittlichere PCAV-Technologie
(Partly Constant Angular Velocity), bei der im Gegensatz zur früheren
CLV-Technologie (Constant Linear Velocity, s.o.) gewisse Bereiche der CDR
mit konstanter Geschwindigkeit gelesen werden. Um kürzeste Zugriffszeiten
und höchstmögliche Übertragungsraten zu erzielen, wird automatisch
zwischen CAV und CLV (d.h. konstanter Winkel- und
Lineargeschwindigkeit) umgeschaltet; unterschiedliche Prozesse laufen
also mit unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten. Wie
TOSHIBA betont (Bedienungshandbuch S. 18),
führt eine schnelle Rotation der CD nicht automatisch zu schnellerem
Zugriff und Datendurchsatz. Ein Grund dafür bestehe darin,
daß der Lese-Kopf zwischen der Mitte und dem Rand der CD bewegt werden
müsse und die Qualität des hierfür zuständigen Motors
entscheidend sei; er müsse immerhin "den Laser in kürzester Zeit
Tausende Male beschleunigen und punktgenau stoppen". Entscheidend für
Geschwindigkeit und Güte des Lesens seien
Außerdem - das sei betont - spielen auch Umgebungstemperatur und Art der Aufstellung eine wichtige Rolle: sowohl Lese- wie Schreiblaufwerk dürfen nicht zu warm werden (Materialausdehnung!) und müssen absolut vibrationsfrei und stoßsicher arbeiten. Es gelten also auch hier, im digitalen Bereich, dieselben hohen Anforderungen wie auf dem sog. High-End-Sektor, wenn analoge Tonträger abgetastet werden. Entgegen der - mechano-optisch orientierten - Glasmastertechnologie kommerzieller CD(ROM)s wird in der - signalverarbeitungsorientierten - PC-Technik ausschließlich "gebrannt", und sowohl das Mastern wie das Kopieren auditiver CDR(W)s sind in jedem Falle eine Art individueller "Neuschöpfung", wo (wie auch weiter unten zu sehen ist) es auf Präzision ankommt und nicht selten eine effiziente Fehlerkorrektur gefragt ist. Die neuesten CDR-Laufwerke lesen 52-fach aus und können bei guter DAE-Fähigkeit bis 12-fach arbeitende Brenner direkt ansteuern.
WAS TUN MIT "VERDORBENEN" ROHLINGEN?
Wie vielfach angedeutet, fallen - je nach Umfang und Vielfalt des "Brennens" - mehr oder weniger viele "mißratene" Rohlinge an: CDRs, die scheinbar bereits nach wenigen Megabytes "voll" sind oder mindestens zu einem Teil unbespielbar; Gründe gibt es genug, auch kann ganz einfach der benutzte CD-Brenner die Alleinschuld tragen. Innerhalb eines Jahres können da schon um die hundert oder mehr an "Kaffeeuntersetzern" anfallen; wohin mit all den (scheinbar) nutzlosen Scheiben: alle entsorgen und wie? Das vernichtende Mülltonnen-Verdikt sollte jedoch gut überlegt sein, denn vielleicht sind doch erklecklich viele CDRs noch zu verwenden; ich jedenfalls konnte dies erfahren, vor allem nach der Erkenntnis, daß der langsam defekt gewordene RICOH MP 6200 S sich immer mehr als Müllproduzent "hervorgetan" hatte. Gleichzeitig konnte ich feststellen, daß sich mit bestimmten Programmen (z.B. Easy CD Pro 2.11) und guten Brennern viele "Müll"-CDRs teil-beschreiben ließen: selbst wenn nur 100 MB pro Scheibe verfügbar sind, bedeutet dies doch immerhin die mindestens 7-fache Kapazität einer HD-Diskette und - vor allem bei gutem Trägermaterial - die Möglichkeit, eine Menge wertvoller Daten zwischenzuspeichern oder (dauerhaft) zu sichern. Unter die Müll-Kandidaten fallen auch teil-beschriebene Audio-CDs, die recycelnderweise noch mit Daten aufgefüllt und dann sogar als Kombi-CD verwendbar werden.
Möglicherweise geraten Vielbrenner und -experimentierer
in die Situation, daß sie auf einer CDs in mehreren Session schon eine
Menge wichtiger Daten gespeichert haben und, ein neues Brennprogramm testend,
es nicht lassen können, die bereits zu 2/3 volle Scheibe mit diesem
Programm zu komplettieren. Also rufen sie - sagen wir mal - Hot Burn V.
1.0 auf, importieren die bereits bekannten Directory-Daten und los gehts,
bis schon nach wenigen Sekunden die lange nicht mehr erlebte, gefürchtete
Fehlermeldung erscheint, es habe einen Buffer Underrun gegeben und
deshalb sei der Brennvorgang gestoppt worden. Dennoch: bange machen gilt
nicht! HOT BURN mit Fluchen beendet
und den bewährten Easy CD Creator de luxe 3.5c gestartet, dann
(mit vielen Lesezugriffen!) die verkorkste Session geschlossen und zur
Restspeicherung eine neue gestartet. Das geht so weit gut, bis ich mit dem
Windows Commander (oder XTG) feststelle, daß nur diese letzte Session
eingelesen und verwertet wird; die restlichen Directories des Strukturbaums
sind zwar verzeichnet, aber leer. Die CD weist einen deutlich erkennbaren
"Gap" aus zwischen der letzten Session und all dem Kostbaren, was in den
acht vorhergehenden Sessions aufgespielt wurde.
Was tun? Den Verlust als teilverschuldet abbuchen und sich mit Session 9
zufrieden geben? Nein. Ich erkenne - nach knapp 3 Jahren Brenn-Erfahrung
-, daß sich in diesem hervorragend weiterentwickelten Programm ein
bisher unbeachtetes Feature verbirgt: der platteninterne Import
individueller Sessions. Dieses Feature teste ich jedoch nicht hier, sondern
auf dem schnelleren P II/300 mit seiner größeren 8-GB-Festplatte
und dem noch besseren CD Creator de luxe 4.02. Nochmals: auf meiner
CD-R befinden sich 8 zusammenhängend beschriebene, nun unzugänglich
gewordene Sessions, durch sichtbaren Zwischenraum getrennt von einem schmalen
äußeren Ring, der die in der letzten TOC dokumentierten Daten
von Session 9 enthält. Die noch unzugängliche Session 1 enthält
als wichtigster Schreibraum allein über 200 MB an Programmen und
Textdaten.
Ich will nun versuchen, die wichtigen Sessions 1 bis 4 wieder lesbar zu machen
und ihre Dateien zu sichern. Dazu
Ich denke, dieser platteninterne Session-(Re-)Import ist eines der wichtigsten Features beim CD-Brennen überhaupt und sollte vielen Mut machen, die sich in derartigen Situationen befinden und nicht übel Lust haben, die "verdorbene" Platte wegzuwerfen [WN 18052000].
HIGH-SPEED-BRENNER
"Yamaha has put out another press release for their upcoming 44/24/44 CD-RW, the CRW-F1. This one goes over the CRW-F1's writing quality and the benefits of CAV writing. Yamaha Electronics Corporation has remained at the top of the CD recording industry by consistently introducing innovative technology that commands attention. The adaptation of the Full-CAV (Full Constant Angular Velocity) recording method for the new CRW-F1 is another example of the Yamaha's dedication to deliver premium technology to the consumer. This new recording method raises the quality standard and is just one more piece to the puzzle that explains why the CRW-F1 is the Ultimate CD Recorder!
Utilizing the Full-CAV1) recording technology, Yamaha CRW-F1 is able to write a full 80-minute CD-R disc in just 163 seconds. Full-CAV delivers impeccable quality, playback reliability with a longer life expectancy and is faster than any 48X CD-Recorder using the conventional Zone-CLV speed shifting technology." Quelle: www.cdrlabs.com, 14.6.2k2
1) "The CAV recording method keeps the disc-rotation speed constant while adjusting the data-transfer rate, depending upon which portion of the disc is being recorded. For writing CD-R discs, the [Yamaha] CRW2100 Series uses CAV in the inner portion of the disc while using CLV in the outer portions in order to deliver a top writing speed of 16x. Also known as partial CAV, this method enables a significant increase in the data transfer rates while minimizing the load increase to the drives mechanism." Quelle: http://www.infotoday.com/it/dec00/news17.htm, 14.6.2k2
Seit 1998 sind auf dem Consumer-Markt CD-Brenner erhältlich, die Daten und Audio mit 4-facher Geschwindigkeit (600 kB/s) schreiben und 8-16fach schnell lesen können. Der TRAXDATA CDR 4120 PRO (4x write [CDR], 12 x read [CDR, CDRW]) benötigt als Interface Fast SCSI-2 (z.B. den Dawicontrol-Busmaster-Controller DC-2974 PCI) und entfaltet in Programmen wie ADAPTECs CD-Copier de luxe (3.5: Pinnacle-Treiber) oder AHEADs Nero Burning Rom (4.002) seine volle Leistung. Ältere Controller wie z.B. der ansonsten recht gute NCR 815 (mit flashable BIOS) bringen mit den neuesten Treibern "nur" max. 2-fache Schreibgeschwindigkeit.
PLEXTORs PlexWriter 8/20 PX-R820Ti ist (lt. CHIP 4/99, 67) im Frühjahr '99 einer der ersten Brenner mit 8-facher Schreibgeschwindigkeit (= 1260 kByte/s). Preis: damals ca. 1000 DM. Passend als Lese-LW: das in puncto Audio-Grabbing unschlagbare Plextor PX-40Tsi (Durchsatz 4711 kB/s; Ultra-SCSI). Ende 1999 werden 8-fach-Brenner schon ab 500 DM angeboten und erscheinen die ersten 12-fach-Schreiblaufwerke auf dem Markt: eine komplette CD wird in ca. 7-8 Minuten 'bespielt'. Direkte Audio-Kopien in dieser Geschwindigkeit überfordern die meisten Lese-Laufwerke und deren DAE-Fähigkeit. In diesem Falle sind mit einem Audio-Grabber (z.B. WINDAC 32) alle Spuren der zu kopierenden Audio-CD auf eine defragmentierte Festplatte auszulesen und von dort aus auf die CD-R zu schreiben. Inwieweit die Laser bei 12- oder gar 16-facher Schreibgeschwindigkeit die geforderte Energie für so kurze Brenn-Zeiten aufbringen, muß sich noch zeigen. Sicherer und "professioneller" wäre es, mit einem 12-fach-Brenner und dessen Hochenergie-Laser nur 4-fach schnell zu schreiben.
Im September 2001 hat sich die Schreib-Geschwindigkeit verdreifacht: der mit Burn-Prooftm ausgerüstete ASUS CRW-2410S (24x Write, 10x Rewrite, 40x Read), soll, wie ASUS versichert, auch in puncto Audio-Wiedergabe unübertroffen sein. Die meisten marktgängigen Rohlinge sind dieser Geschwindigkeit noch nicht gewachsen.
Noch preiswerter und schneller sind die CD-Brenner
Mitte 2002: als Beispiel diene der kurzzeitig für nur 79 Euro
(inclusive Nero 5.572 OEM) angebotene, von Artronix Technology Inc.
in Taiwan gefertigte
ARTEC
CD-RW
32x12x48x. Das mit 9 (von 10) Punkten
sehr gut bewertete horizontal oder vertikal (!) einbaubare
ATAPI/IDE-Laufwerk mit 2 MB Datenpuffer, einer Transfer-Rate bis 7200 KB/sec
und einer mittleren Zugriffszeit unter 100 ms kann CDs bis 99
Min. Lange max. 32x und CD-RWs max. 12x schnell beschreiben,
Medien mit 48-facher Geschwindigkeit lesen und arbeitet mit dem von
Ricoh (bzw. AOpen) entwickelten Just Link, das wie Burn-Proof
(s.o.) den gefährlichen Buffer Underrun ausschließt. In
die folgende Plattform
- CPU = P II / 300 MHz;
- 192 MB (= 128 + 2X32 MB) SD-RAM,
- AGP-Grafik 8 MB;
- IDE 1: HD 20 GB (C:\) + Fujitsu 10 GB (D:\)
- IDE 2: Fujitsu 27 GB (E,F,G,H)
- SCSI: AVA 2904
- CD + Brenner Traxdata 4120 PRO (4x32x)
- Diskette: 3,5"/1.4 MB
- Sound: 16-Bit
- LAN: EtherCard 16-Bit
wurde der Brenner am 6.6.2002 in nur etwa 10 Minuten als Slave von
IDE #2 eingebaut. Das derzeit wohl beste Brennprogramm
Nero 5.582 erkannte das
Laufwerk wie folgt:
RW321248 SCSHD 0,
Adapter ESDI_506 Nr. 1,
aktivierte Just Link automatisch und erbrachte für die Erstellung einer
Audio-CD von 66' 27" von der Festplatte aus mit einem
Fujifilm-Rohling (Multispeed 1-24x) folgende Werte:
Geschw. Bemerkungen Brennzeit total Audio 20x 5x buffer underrun protection durch Just Link 4' 30" OK 16x ohne Probleme, Lesepuffer bei min. 98% 4' 45" OK 12x ohne Probleme 6' 10" OK
Kurzes Glück: am 17.9.2k2 stoppt der Motor (des nur wenig benutzten
Geräts) nach ca. 2 Min. Brennzeit. Auch mit (erfolgreichem) Firmware-Update
ist der Fehler nicht zu beheben. Und die Liefer-Firma hat einen Monat nach
dem Kauf geschlossen. Also wieder einmal: Lehrgeld für
Billigware.
PORTABLE CD-BRENNER
Externen ZIP-Laufwerken vergleichbar, bieten sie die Möglichkeit,
größere Datenmengen von Fremd-PCs
(z.B. am Arbeitsplatz) problemlos und dauerhaft zu sichern. Das
oben hinsichtlich der Software und ihrer Probleme Gesagte gilt entsprechend.
[1] Empfehlenswert ist hier z.B. der (auch hinsichtlich seines Zubehörs) bestens verarbeitete und dokumentierte HEWLETT-PACKARD Sure Store 7100e (CD-Writer Plus); eine exzellenteECP-Schnittstelle vorausgesetzt, wird der an LPT 1 angeschlossene Brenner unter Win 95 oder 98 zunächst von der Treiberdiskette (A:\) ins System eingebunden und dient unmittelbar danach bereits als Lese-Laufwerk für die mitgelieferte HP-Programm-CD, um von dort aus möglicherweise eine Suite von CD-Schreib-Basisprogrammen (z.B. Direct CD 2.0) zu installieren.
Der 7100e schreibt problemlos mit doppelter
Geschwindigkeit und kopiert in diesem Modus auch mehrspurige Audio-CDRs,
die in das vom SCSI-Bus versorgte PLEXTOR
12/20 eingelegt sind. Dank seiner hervorragenden
DAE-Fähigkeit liest der 7100e Audio-CDRs so schnell aus,
daß diese mit 4-facher Geschwindigkeit (z.B. per Traxdata
CDR4129 PRO, s.o.) kopiert werden können. Im Gegensatz zum Teac CDR55S
verarbeitet der HP 7100e keine 99-Min.-CDRs.
Achtung: Schwierigkeiten mit dem sonst sehr zuverlässigen externen 7100e können auftreten, wenn
- Nach einer automatischen Festplatten-Repartitionierung (z.B. mit Partition Magic 7.0) die die LPT 1 auf "Bi-Directional" (statt: ECP) gesetzt und oder
- das verzögerte Schreiben der Festplatte deaktiviert wurde.
In solchen Fällen wird möglicherweise
- der externe 7100e nicht oder nur fehlerhaft als Lese-Laufwerk angesprochen
- nach den üblichen Vorbereitungen der CD-Schreibvorgang (=> rotes Licht am 7100e) nicht gestartet
- nach einem erfolgreichen Schreib-Vorgang die CD nicht abgeschlossen (finalized)
- beim Versuch, die Daten zum Schreiben bereitzustellen und die CD zu finalisieren, die CPU über Gebühr beansprucht (100 % Auslastung, forced cooling beim ASUS L 8400)
Für komplexe CDR-Sicherungen (z.B. > 632 MB mit 23.500 files) gilt:
- vorher re-booten und dabei möglichst keine TSR-Programme aktivieren
- wenn nach dem Schreib-Vorgang nicht möglich (langes Warten, rotes Licht aus), Brenn-Programm abbrechen und CDR auf einem anderen Rechner mit internem Laufwerk (hier: P II/300 + SCSI-Brenner Traxdata 4120) finalisieren.
[2] Der FREECOM-Portable gehört zu den schnelleren aktuellen CDR(W)-Brennern; verschiedene Versionen werden angeboten, das bedeutet, je nach Interface (USB 1 oder 2) und eingebautem Brenner, Geschwindigkeiten bis 24x. Sobald das Gerät via USB-Kabel angesteckt ist, sind nur noch zwei Treiber (Cable, USB) via Diskette zu laden. Diese Treiber werden inaktiv (und verschwinden auch aus dem System-Gerätemanager), wenn der Brenner abgekoppelt wird. Getestet wurden:
(a) Freecom Portable II (Gehäuse blau, nach hinten schmal zulaufend) mit eingebautem Philips-Brenner (8x). An USB 1 arbeitet er mit 4x4x32, an USB 2 sogar mit 8-facher Schreibgeschwindigkeit. Von zwei mit Win 98 SE laufenden Notebooks (Webboy, ASUS L 8400, vgl. oben) akzeptierte nur ersterer das Gerät, der ASUS hingegen trotz identischer Basuskonfiguration (Sytem, Gerätemanager) mit keinem Brennprogramm (EzCD Creator 3.5c, 4.0, 5.02; Nero 5.556); Ursache war vermutlich ein nichtkompatibles System-Modul. Um langes Suchen zu umgehen, wurde das im ASUS installierte deutsche Win 98 SE durch die englische Variante ersetzt (Neuinstallation problemlos sogar via Extern-USB), danach klappte es nach zögerlichem Anlaufen (leerer Rohling wurde lange eingelesen) mit EzCD Creator (Platinum) 5.01. Als Lese-Laufwerk (32x) arbeitet der Brenner problemos an jeder USB-Hardware. An Mängeln zeigten sich jedoch bisher:
(b) Freecom Classic Series CD-RW 4x4x6 USB (Gehäuse blau, rechteckig). Diese ältere Variante enthält den sehr zuverlässigen Teac CD-RW 54 E. Als Brenn-Software ist die Standard-Version von Adaptecs Easy CD Creator 4.02e beigelegt, auf dem ASUS L 8400 K ließ sie sich problemlos und schnell installieren und lieferte sofort tadellose Resultate mit bis knapp 700 MB (80 Min.) bespielten Rohlingen. Der Brenner schreibt an USB 1 ebenfalls 4x und liest - wie der oben besprochene HP 7100 e - hingegen nur max. 6x; schwer einlesbare Installations-CDs führen hier nicht zu wilden Turbo-Umläufen wie in filigranen DVD-Laufwerken von Notebooks oder stationären High-Speed-Drives und werden ruhig und stetig ausgelesen, was sich am 12.10.2k2 bei der äußerst problematischen Software-Installation des externen Sound-Prozessors Creative Extigy herausstellte. Der Freecom Classic zeigte bisher keine Mängel; Näheres folgt.
[3] Mit dem externen Allmode-DVD-Brenner LiteOn DVDRW LDW-411S (Foto rechts: W. Näser 15.1.2k4) lassen sich an einem Bullman-"Notebook" EK4 P4 Grand (CPU: Pentium 4 / 2.8 GHz) via USB 2.0 80 Minuten lange Audio-CDRs mit 40-facher Geschwindigkeit in nur rund 3 Minuten erstellen; unter Win2k wird das Gerät sofort erkannt; Treiber brauchen nicht installiert zu werden. Voraussetzungen sind: 1. ein zuverlässiges Betriebssystem (hier: Windows 2000 Professional), 2. (als Master) eine defragmentierte, schnelle Festplatte, 3. ausreichendes RAM (min. 256 MB) und 4. störungsfrei laufende Brenn-Software (z.B. Nero 6). Via USB 1.1 beschreibt das Gerät am Asus L 8400 K (ebenfalls unter Win2k) CD- und DVD-Rohlinge mit 4-facher Geschwindigkeit (und gibt DVDs absolut ruckfrei wieder).
High-Density-CDRs
80' / 700 MB Die seit etwa 10/98 erhältlichen
High-Density-CDs haben Platz für 700 MB an Daten und 730
MB (= 80 Min.netto) für Audio; seit
etwa 6/2k gibt es sie auch mit Kennung für autonome Audio-Recorder.
Diese Datenträger haben sich seitdem gut bewährt und lassen sich
(z.B. mit Nero 5.1xx) überbrennen; mein bisheriger Rekord liegt bei
82' 41" (Februar 2003; FujiFilm Silver Disk, Multispeed 1-52x
Made in Germany, SlimCase). Solche Längen sind jedoch Ausnahmen
und hängen ab von Fabrikat und Charge (Fertigungs-Los) wie auch von
der Leistungsfähigkeit des Brenners (hier: Intenso = Traxdata CD-W
540E). Einzig der (externe) DVD-Brenner HP 300n (USB 2.0) war
bisher in der Lage, diese Platte bis zum Ende korrekt einzulesen.
Mit derselben Hard- und Software und anderen, ebenfalls hochwertigen Rohlingen (Verbatim DataLifePlus Super AZO 1x-24x, Kodak CD-R Ultima 80 InfoGuard 1x-24x, TDK d-view 48x) reicht es nur bis etwa 81' 50". Bricht die selbstgemasterte Audio-CD auf mehreren guten Playern im letzten Stück (z.B. der Zugabe eines Konzerts) bei 3' 02" ab, ist dieses mit einem Sound-Editor (z.B. Cool Edit 1.2a) entsprechend zu kürzen (themat. Wiederholungen herausschneiden, sofern der Gesamteindruck dadurch nicht gestört wird; Taktmaß beachten). Im Interesse der Daten-Sicherheit und Lager-Konstanz sollten Daten-CDRs (vor allem die Originale!) mit höchstens 680 MB und Audio-CDRs mit max. 78 Min. bespielt werden.
99' / 870 MB Mitte Dezember 2000 unternahm
ich erste Versuche mit von der Fa. PARROT gefertigten
99-Minuten-Daten-Rohlingen (ISO 9660 mode 1). Mit
NERO 5.033 und dem TEAC CD-R55S
konnte am 20.Dezember ein um knapp 10 Min. gekürzter "Messias"-Mitschnitt
von 89' 34" in 25 Audio-Spuren gebrannt (und in zwei altersverschiedenen
CD-Playern bis zum Schluß einwandfrei abgetastet) werden; am 21.12.
mit demselben Brenner und NERO 5.036, das
Experteneinstellungen über der 90-Minuten-Grenze zuläßt,
ein Versuch mit demselben Programm-Material, diesmal um nur rund 2 Min. auf
knapp 97 (!) Min. gekürzt.
Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Brennen ein erster Vergleichstest auf
der Wiedergabeseite:
(1) Im autonomen PHILIPS CD-Recorder 760 (s.
u.) wird die TOC mit 28 Spuren /96' 51" korrekt eingelesen; Spur [27]
wird nur bis 30" korrekt gespielt, dann versagt das Tracking; [28] ist stumm,
abgesehen von einem periodischen Scheppern der Mechanik.
(2+3) Identisch verhalten sich der CDRW-kompatible Philips-Player
CD 723 und der wohl zu derselben Familie gehörende
TRAXDATA-Recorder 900 (s. unten).
(4) PIONEER-Recorder PDR-555RW: liest die TOC
korrekt, bleibt aber stumm.
(5+6) PANASONIC CD-Walkman SL-S230 und
SABA-Radio-Cassettenrecorder RCD 500 S: beide Toploader reproduzieren [27]
und [28] korrekt bis zum Schluß.
(7)
SONY-Discman D
50 (Baujahr 1986, 16Bit linear): angewählte (!) Spur [28] gestört
zwischen 4' 20" und 4' 35" (nicht jedoch bei senkrechtem Betrieb, also mechanisch
[Rückstellkraft!] bedingte Störung), danach bis zum Ende korrekt
gespielt
(8) YAMAHA CDX-500 (Frontloader, ca. 8 Jahre
alt): TOC korrekt gelesen (28 /96' 51"); Wiedergabe von [27] und [28] nicht
per Anwahl, doch, ab Spur 22, korrekter und klangschöner Durchlauf bis
zum Ende von Spur 28 ("Amen", Beifall, zusammen 7' 20"), danach Stop und
Reset zu Spur 1.
Weitere Versuche:
(a) Win98SE, PII/300, 25.12.2k * Eine ebenfalls mit dem
TEAC CDR-55S problemlos gebrannte, korrekt mit
97' 54" eingelesene CD mit 29 Spuren wurde bisher allein vom
PANASONIC-CD-Porti SL-S230 (s.o.) und von
MARANTZ' 3000 DM teurem High-End-Player CD-17 KI
(Cuxhaven 3/2k1) korrekt gelesen und abgespielt.
(b) Win98SE, PII/300, 19.5.2k1 * mit NERO
5.048 (ungepackt und UPX-gepackt): 1 + 2 Sessions, 4 von 4
Platten OK. Ich empfehle, diese Version für übergroße
Platten zu verwenden.
(c) Win98SE, PII/300, 19.5.2k1 * NERO
5.518 (mit Wave-Editor, Endversion, UPX-gepackt): Rohling wird
als zu klein verweigert, Prozeß abgebrochen (weitere Versuche
nötig). Kerndatei (*.exe) nicht austauschbar, da auch div. *.dll modifiziert
wurden. Wave-Editor arbeitet mit eigenen Modulen und ist daher
als Zubehör früherer Nero-Versionen verwendbar. *.vqf-Module
arbeiten auch als Plugins für WinAmp 2.7x.
(d) Eine mit 97' 54" am 25.12.2000 gebrannte CD ist am 9.8.2009 noch
völlig intakt und wird mit einem am 21.3.1998 gekauften Panasonic-Porti
SL-S220 störungsfrei bis zum Ende (28: Schluß-Applaus bis 7:20)
abgespielt.
Damit sind wir in eine neue Dimension vorgestoßen, haben gesehen, daß das Abtasten solch kritischer CD-Rohlinge wohl in erster Linie von den Eigenschaften, d.h. Kompatibilität und Spurtreue, der "Endverbraucher" abhängt. Vermutlich sind es gerade die "einfach gestrickten" Player, die bei solchen Langzeit-CDs keine Probleme machen, während "anspruchsvolle" oder gar zur "High-End"-Klasse gehörige Geräte der neuen Generationen sich software-mäßig so "kurzschließen", daß alles, was von der sogenannten Norm abweicht (so auch eine Menge selbstgebrannter CDs), prinzipiell nicht akzeptiert wird. Aus diesem Grunde wird auch davon abgeraten, auch bei klaren Urheberrechtsverhältnissen von eigenen Live-Aufnahmen PC-gebrannte Klein-Serien herzustellen, da immer damit zu rechnen ist, daß eine solche CDR auf irgendeinem der vielen hundert Player-Fabrikate und -Typen nicht läuft etwa dergestalt, daß eine bestimmte Spur nicht anwählbar ist, daß nicht automatisch zur Folgespur weitergeschaltet oder daß mitten in einer Spur zu einer anderen "gesprungen" wird - verantwortlich für solche Mißstände ist u.a. die Natur der Reflexionsfläche: manche CDRs eignen sich zwar hervorragend zum Daten-Speichern, versagen jedoch kläglich als Tonträger.
PROFESSIONELLE KERAMIK-CD-Rs
Rechtzeitig zur Tonmeistertagung 1998 avisierte (in studio post pro 1/98,
Rückseite) die Firma
Emtec Magnetics als
quasi veredelte Version die sogenannte Keramik-CD. "Eine gehärtete
weiße Keramikschicht bietet zusammen mit einer transparenten Schutzschicht
hochwirksamen Schutz der Reflektionsschicht und der darunter liegenden
Aufzeichnungsschicht." (ebd.; s.a. Bild rechts, Quelle: EMTEC, 10.9.2k3).
Diese Master-CDR bietet für alle Schreibgeschwindigkeiten (1,2,4,6,8)
verbesserte Reflektivität, das bedeutet ein höheres Maß an
Bitfehler- bzw. Ausfallsicherheit und an Systemkompatibilität.
Für den professionellen Sektor wird die CD-R Master Ceramic Plated angeboten, inzwischen auch als spezielle Audio-CD. Die 1998/99 eingeführte, ausschließlich für Daten-Zwecke vorgesehene Ceram Guard (damals ca. 4 DM / Stück) gibt es nicht mehr im Handel (10.9.2k3).
MINI-CDRs
Diese neuen Datenträger von nur 3 Zoll (exakt 7,9 cm) Durchmesser fassen
186 MB Daten oder 21 Minuten Stereo-Musik. Da CDR(W)s von innen nach
außen bespielt werden, lassen sich auch die Mini-CDRs in jedem
Brenner verarbeiten (VORSICHT: max. aufspielbare
Datenmenge beachten!). Vermutlich wird es bald Sub-Notebooks mit eingebautem
Mini-CDR-Brenner/-Leser geben: das Format bietet sich dafür an. Würden
sie mit der ATRAC-Datenreduktion (5:1) der MDs bespielt, so könnten
die Mini-CDRs mehr als 100 Minuten Musik abspeichern und wären damit
ideale Konkurrenten der herkömmlichen Ton-Kompaktcassette. Am 17.5.2000
habe ich erstmalig eine solche Mini-CDR der Firma
PARROT (mit ECDC 4 und einem Traxdata 4120, so.o.)
verarbeitet und dabei (laut XTG 3.0) 1.789 Files mit
183,994,828 Bytes aufgespielt. Die Mini-CD-R läßt sich
sogar in kritischen (weil älteren) Laufwerken problemlos lesen.
QUALITÄTSPROBLEME
Seit ihrer Markteinführung haben die CD-Rohlinge eine ähnliche
Entwicklung durchlaufen wie die (1963 eingeführten)
Audio-Kompaktcassetten: je mehr Masse, desto weniger Klasse. Als ich
vor fünf Jahren (August 1997) mit dem "Brennen" anfing, gab es z. B.
noch die guten Kodak-Gold-CDRs, die auch durch ihre gute Verarbeitung
und hohe mechanische Stabilität (Verwindungssteifigkeit) angenehm
auffielen. Solche Rohlinge kosteten damals um die 4-5 Mark. Heute gibt es
No-Name-Rohlinge schon ab 25 Cents (= 50 Pfennig), die Qualität
ist entsprechend. Am 30.7.2k2 hatte ich ein "denkwürdiges" Erlebnis.
Nach dem Bespielen mit ca. 87 Minuten hochwertiger Musik (klappte problemlos)
wollte ich einen 800-MB-"Platinum"-Rohling mit dem üblichen Zweckform-Label
versehen, was ausnahmsweise mißlang: das Papierlabel saß nicht
konzentrisch, schaute an einer Stelle ca. 1 mm über den Rand hinaus.
Mit einer Schere am Rand vorsichtig entlangschneidend, um diesem Übelstand
abzuhelfen, stellte ich nach kurzer Zeit fest, daß an der
Berührungsstelle die Datenschicht eine Blase geworfen hatte. Ich konnte
sodann mühelos das Label mit der darunter befindlichen hauchdünnen
"Platinum"-Schicht von der flexiblen, durchsichtigen, als Träger
dienenden Plastikscheibe abziehen: vorbei war die Herrlichkeit. Da wurde
mir, nach fünf Jahren Brenn-Erfahrung mit über tausend Platten,
zum ersten Mal auf schonungslose Weise deutlich, was ein solcher Billig-Rohling
eigentlich ist: eine Art Floppy Disk mit nur
mikrometerdünner Schicht. Aus diesem Grunde folgende Warnung:
=> bei 800-MB-"Platinum"-Rohlingen kann sich die Schicht ablösen,
solche Rohlinge eignen sich nicht zum Archivieren !
EIGENSTÄNDIGE AUDIO-CD-RECORDER
Nach ersten Vorarbeiten i.J.1989 kommen etwa sieben Jahre später, vom Publikum weitgehend unbemerkt, die ersten computer-unabhängigen, also autonomen (mit eigener Software arbeitenden) CD-Recorder auf den Markt (z.B. der in STEREOPLAY 03/97 getestete, 1500 DM teure PIONEER PDR 04); damit erfüllt sich nach rund 14 Jahren für 'jedermann' der Wunsch, selbst eine CD (h)erstellen zu können. Das evoziert ein neues Konsumenten-Verhalten, denn auch die kommerzielle Audio-CD verliert nun (wie zuvor die Programm-CDROM) endgültig das Prädikat des gegen Raubkopieren sicheren Produktes. Neue Verfahren des Kopierschutzes sind gefragt. Die Recorder akzeptieren für Aufnahme in der Regel nur die speziellen ("Consumer"-) Audio-CDRs, die eine spezielle Kennung besitzen dafür, daß Urheber-Lizenzgebühren im Preis enthalten sind; die neuen professionellen MARANTZ-Recorder CDR 640 und [der nur 2400 DM teure] CDR 630 schreiben auch auf Daten-CDR(W)s.
Im Consumer-Marktsegment arbeiten die neuesten autonomen CD-Recorder wie der im Sommer 1998 vorgestellte, nur knapp 800 DM teure PHILIPS-CDR 760 nun auch mit den wiederbeschreibbaren Audio-CDRWs 1). Der 760 arbeitet an analogen 2) und digitalen Quellen und besitzt sogar einen digitalen Lichtleiter-Eingang. Die dem konventionellen Cassettenrecorder nachempfundene Ergonomie 3) ermöglicht auch stufenlose Aussteuerungsregelung (bis 0 dB) mit optischer Balken-Anzeige. Im Pause-REC-Betrieb werden max. 99 Items aufgezeichnet und [optional] automatisch 4) als individuelle Tracks markiert. Mit dem abschließenden Finalizing wird - wie beim PC-Brenner - die TOC geschrieben, was auch hier nicht länger als 2 Min. dauert. Der CDR 760 produziert präzise, 'analytisch' klingende Aufnahmen und arbeitet sehr gut auch als CD-Player.
CDR 760 UND 560:
INTEGRATION, MODULARITÄT
UND TRENDINESS
Das Gehäuse des in Ungarn hergestellten, sehr leichten (3,5 kg)
CDR 760 ist baugleich mit dem des 765 und hat Platz für
ein zweites (Lese-)CD-Laufwerk. Der 760 besteht aus fünf standardisierten
Modulen (Display, Schaltnetzteil, CDR(W)-Laufwerk mit Prozessor-Elektronik,
I/O-Platine, RecVol/Phones-Platine [mit Verstärker-IC]; keine
Filtermaßnahmen gegen Hochfrequenz oder sonstige Einstrahlung), die
infolge ihrer Subminiaturisierung und
Bauteile-Integrationkeine Reparatur zulassen
*), was auch im Falle des Laufwerksdefektes einen
Austausch verlangt. Dadurch wirkt der viel "Luft"
enthaltende 760 sehr aufgeräumt und offenbart bereits den Zukunfts-Trend:
Mini-Recorder (CDR 560) und CDR-"Walkmen" (vermutlich der Hit kommenden
Funkausstellungen). Hier kommt es lediglich darauf an, die vorhandenen Module
platzsparender anzuordnen oder durch solche zu ersetzen, wie wir sie bereits
aus der "Walkman"-Szene kennen.
Der in
Belgien montierte CDR 560 (Foto rechts, W. Näser 6.8.2k3)
paßt mit nur 265 x 305 (T) x 88 mm zu jeder Mini-Anlage, ist
- bis auf den fehlenden (von mir nachgerüsteten) Kopfhörerausgang
- funktionsgleich mit dem 760 und wird ebenfalls von einem
Schaltnetzteil gespeist; dieses sitzt hinter dem mittig angeordneten,
sehr leicht gebauten, seitlich und oben teils offenen Laufwerk; das Display
nimmt oben die gesamte Breite ein, rechts und links unten befinden sich das
(passive) A-Lautstärkegler-Modul und die Netz-Taste. Alles wirkt leicht
und zerbrechlich, viel Plastik und dünne Bleche. Doch der Klang ist
gut, und das ist letztlich entscheidend. Das Gerät glänzt durch
kernige, detailreiche Aufnahmen, verkraftet geringe Übersteuerungen
(die im Gegensatz zum PDR555RW als Lautstärke-Mehrwert festgehalten
werden), bietet eine neutrale, angenehme, aussteuerungsfeste **) Wiedergabe
und eignet sich hervorragend zum Mastern historischer Live-Mitschnitte.
Ergänzt durch Kopfhörerausgang [z.B. als C-gekoppelten,
geregelten Klinken-Kontrollausgang passiv an Line out] und
umgebaut auf kanalgetrennte Aussteuerung, ließe sich das Gerät
sehr gut auch für (netzgebundene) Live-Aufnahmen verwenden:
CD-"Direktschnitte" als nostalgische Rückwendung zur (analogen)
High-End-Welt der 70er?
--------------------------------
*) nach telefonischer Auskunft von PHILIPS und lt.
später zugesandter Service-Unterlage wird im Werk das defekte Modul
(außer Mainboard) bauteile-weise repariert (demzufolge muß
z.B. ein winziger IC ausgelötet und ersetzt werden).
**) im Gegensatz zu älteren CD-Playern verkraftet der
CD 560 problemlos "Rotzonen"-Aussterungsspitzen, die mit dem PDR-555RW
erzeugt wurden (7.4.99)
EINE REPARATUR MIT
"BORDMITTELN"
Im CDR 760 durchläuft auf der kleinen Platine, die
Aussteuerungsregler und Kopfhörerbuchse beherbergt, das vom I/O-Modul
(an der Rückseite) her kommende analoge Stereo-Audio-Signal ein
Tandem-Potentiometer, dessen Schleiferspannung von einem IC
verstärkt und von dort aus an den Eingang der Laufwerks-Platine
(Motherboard) geleitet wird. Dieser IC ist die "Achillesferse" des Gerätes.
Ist er defekt, kann folgender Fehler auftreten: linker Kanal OK, rechter
verzerrt; Regler kratzt rechts bei ca. 90% und Kanal R zeigt wildes Rauschen;
daher Stereo-Analogaufnahme unmöglich, dennoch Intern-Diagnose
OK ("Passed").
Fehlen Schalt- und sonstige Serviceunterlagen und drängt die Zeit, muß ein intuitives Servicing versucht werden mit dem Ziel, das Gerät möglichst aus eigenen Mitteln zu reparieren; dazu werden in "kaltem Zustand" zunächst die relevanten NF-Pfade per Ohmmeter erforscht, dann wird das Gerät eingeschaltet, eine noch nicht geschlossene Audio-CD eingelegt und auf Aufnahmebereitschaft geschaltet; via Kopfhörerbuchse (oder Line out) wird mitgehört. Ist die Brumm-Probe am Analog-Input (L,R) des Motherboards OK (beide Kanäle unverzerrt und pegelidentisch), können die Kontakte L in/out (7+9) und R in/out (1+3) verbunden und es kann via Line in eine direkte, ungeregelte Aufnahme versucht werden. Ist diese OK, so liegt der Fehler eindeutig im IC-bestückten Reglermodul, dessen Phones-Buchse und Tandem-Poti weiterbenutzt werden können, wenn die IC-Platine durch ein passives Kontakt-Board ersetzt wird und sowohl Phones out wie das Tandem-Poti (über ein mit dem Laufwerks-Steckerkabel verlötetes Zusatz-Kontaktboard) mit dem Motherboard (1,2g,3=R; 7,9=L; 11,12=Phones out) direkt verbunden werden; korrekte (und abgeschirmte!) Verdrahtung vorausgesetzt, sind (außer einem geringen Verstärkungsverlust) alle Gerätefunktionen wieder OK, das Poti kratzt nicht mehr(!) und das einkommende Audio-Analogsignal kann problemlos geregelt werden. - Der Ordnung halber sollte erwähnt werden, daß durch einen solchen Eingriff jeglicher Garantie-Anspruch verlorengeht.
GERÄTE-VERGLEICH:
WO IST DER
MEHRWERT ?
Längere Erfahrung zeigt auch, daß wir Menschen nur selten mit
derselben akustischen Elle messen. Morgens, in meist ausgeschlafenem
Zustand, hören wir unvoreingenommen und positiv gespannt, abends, nach
langer und anstrengender Arbeit, reagieren wir überspannt und hypersensibel
auf alles irgendwie Sonderbare, und sei es auch noch so unverfänglich.
Dasselbe Programm-Material wird möglicherweise - entsprechend der Seelen-
und Körperlage - sehr verschieden aufgenommen, interpretiert und
entsprechend verarbeitet (gemastert).
Phänomene, die jenseits des objektiv Meßbaren liegen, Erfahrungshorizont und individuelle Befindlichkeit prägen (und relativieren) die persönliche Rezeption anspruchsvoller Schall-Ereignisse. Auf der Basis psychischer und physi(ologi)scher Unwägbarkeiten angestellte Vergleichstests ermangeln jeglicher Objektivität.
Die vergleichende Beurteilung so komplizierter Geräte wie der CD-Recorder wird nicht selten dann zur Glaubensfrage, wenn in sogenannten Fachzeitschriften zweifelhafte Thesen formuliert werden und in Prospekten bestimmte, hier unnötige technische Angaben (z.B. Wandler- und Filter-ICs; s. unten) den Anschein des Exklusiven erhalten.
Schlüssige Vergleichswerte lassen sich nur aufgrund längerer, kontinuierlicher Beobachtung (und Erfahrung) gewinnen. Was ein CD-Recorder wirklich taugt, zeigt sich nicht so sehr beim Überspielen von CDs oder bei der Aufnahme von Pop-Musik, sondern erst und eigentlich beim Mastern von Live-Aufnahmen anspruchsvoller Klassik, vor allem historischer Aufnahmen, wo es darum geht, ein Höchstmaß an Durchsichtigkeit, Detailreichtum und Ortungsschärfe zu erzielen. Wenn Einspielungen mit bis zu 30 Titelnummern (Tracks) erstellt werden, daher immer wieder zwischen Pause und Start (Play) zu wechseln und - je nach Programm-Material - öfter die Eingangsbalance zu korrigieren ist, wird vor allem das Handling zum Kriterium. Letztlich ist auch entscheidend, wie das Gerät mit den beim schnellen Arbeiten oft überraschenden kurzzeitigen Signalspitzen (Outbursts) fertig wird. Auch kann sich - später - zeigen, daß für bestimmte Programm-Materialien dieser, für andere jener Recorder optimal ist.
Wie untenstehende Tabelle zeigt, müssen professionelle Geräte (wie der schon ältere, auch mit SCSI-Interface ausgestattete MARANTZ CDR 620 und der semi-professionelle DR 700) nicht unbedingt bessere Analog-Daten aufweisen. Analoges CD-Mastering steht und fällt mit der Qualität des A/D-Wandlers: hier haben PHILIPS' preiswerte 'Einsteiger' CDR 760 und CDR 560 Meilensteine gesetzt. PIONEERs Ende 1998 für 1.300 DM angebotener, im Vergleich zum CDR 760 und 560 wie ein Tresor wirkender PDR-555RW ist solider verarbeitet, hat zusätzliche Features 6) und übertrifft teilweise den CDR 760 (nicht: den 880) durch seine Daten; in ersten Testberichten werden Kopierqualität und "filigrane" Wiedergabe gelobt. Aufnahmemäßig verkraftet der PDR 555 kurzzeitige "Over"-Spitzen, die unverzerrt wiedergegeben (und per PC kopiert) werden. Als Endglied einer Analog-Masterkette oder "puristisch" gespeist direkt vom Phones- oder Line-Ausgang eines DAT-Recorders ermöglicht der PDR 555 kanalgetrennte Aussteuerung (und hat sich in seinem ersten Jahr [bis 12/99] ausgezeichnet bewährt). Mit gut 4 Minuten dauert hier das Finalizing doppelt so lang wie beim PHILIPS CDR 760 und 560, die auch den eingelegten CD-Typ schneller erkennen und sich durch ein unkompliziertes Handling auszeichnen. Der inzwischen am unteren Ende der Preisskala stehende, zumindest äußerlich und funktional mit dem Philips CDR 880 baugleiche Traxdata-Recorder TRAXAUDIO 900 besitzt denselben Encoding-Chip wie der dreimal teurere Marantz DR 700. Sein automatischer Sampling-Rate-Konverter verarbeitet Abtastraten von 15 bis 56 kHz und damit als digitale Quellen CD, DCC, DAT und MD, von denen mittels CD-SYNC sekundengenau Synchronkopien mit einer Samplingrate von 44,1 kHz +/- 100ppm erstellt werden. Pegelausgleichende Aufnahme kann dadurch erzielt werden, daß der (wie CDR 760 mit Kombi-Regler versehene) Traxaudio900 an Line out des ohne eingelegte CD im "Moni(tor)"-Betrieb arbeitenden Pioneer PDR-555 RW betrieben wird.
Ein ideales Paar für den 'Profi'-Einsatz bilden
der (vielseitige) PDR-555RW als Recorder und der (schnell einlesende)
CDR 760 (oder 560) als Player (für die Kontrolle aller Produktionen
vor dem Finalizing) und Kopiermaster (auch für analoge
Tochter-Cassetten). Sicherungskopien eigener CD-Rs (74 bzw.
80 Minuten) auf Mini-Disc können digital-optisch vom Pioneer
PDR-555RW auf den ausgezeichneten kleinen JVC XM-D88 erstellt werden:
- bespielte CD-R in PDR555RW und leere MD in XM-D88 einlegen;
- auf XM-D88 "Rec/Pause" drücken;
- auf PDR-555 "Pause" drücken und dann "Play";
- gleichzeitig auf PDR-555 "Play" und auf XM-D88 "MD" drücken.
Stand der Tabelle: Oktober 2003. Anm. von den nach 1999 herausgebrachten Geräten wurde hier einzig der Pioneer PDR-609 berücksichtigt; wie schon vermutet, waren in den vergangenen vier Jahren wesentliche betriebliche und vor allem klangliche Verbesserungen kaum zu verzeichnen.
Weiteres zur Interpretation:
Was das analoge Mastern betrifft, so ist immer sorgsam und anhand konkreter Resultate abzuwägen, ob mit speziellen Audio-Recordern oder PC-basiert (CPU, Soundkarte, CDR-Laufwerk) gearbeitet werden soll; möglicherweise zeitigt der letztere Weg ebenso gute Klang-Resultate, denn die PCM-Eigenschaften guter Soundkarten werden oft aufgrund falscher Vorbehalte unterschätzt. Die PC-Lösung hat immerhin auch den Vorteil, daß auf Data-CDRs (auch solche mit 80' Kapazität) gemastert werden kann, ohne teures Standalone-Profiequipment kaufen zu müssen. Material- und / oder programmbedingt kann es jedoch in beiden Fällen zu Störungen kommen, so daß hier - im Gegensatz zur analogen Bandaufnahme mit Hinterbandkontrolle - erst beim Abhören des fertigen Masters die Stunde der Wahrheit schlägt. Und da wir in der Regel auf CDR (WORM) mastern, kann diese "Wahrheit" nicht durch Re-Recording korrigiert werden.
Besonders das PC-basierte Kopieren (und damit jegliche Zwischenbearbeitung) von Audio-CDs unterliegt speziellen Parametern, die teilweise erst nach einiger Zeit evident werden; zur Verfahrensoptimierung und Schadensbegrenzung sind alle Phänomene und Resultate genauestens zu protokollieren und Gesetzmäßigkeiten herauszuarbeiten. Wenn es die Zeit zuläßt (dies ist bei vielseitigen Menschen nicht immer der Fall!), sollte jedem mit neuen Parametern geplanten Brenn-Prozeß eine Test-Phase vorgeschaltet werden.
Im Unterschied zum Glasmaster-Verfahren lassen sich mit CD-Brennern nicht beliebig viele identische "Generationen" erzeugen. Das digitale Weiterverarbeiten von Audio-CDRs verläuft nicht 1:1, es gibt immer gewisse Veränderungen. Beim Kopieren von Audio-CDs muß die Software eine sog. digital audio extraction (DAE) vornehmen; wie der Hilfstext des ausgezeichneten Programms "Nero" ausführt, laufen hierbei komplizierte, diffizile und fehlerträchtige Prozesse ab, die z.B. in regelrechten Dropouts oder periodischen, umdrehungssynchronen Kratzstörungen resultieren können.
ÜBERLANGE CD(R)s
-ZWISCHEN-MASTER
Nach bisherigen Erfahrungen lassen sich auf herkömmlichen CDRs bis ca.
74' 30'' lange Aufnahmen mastern und auch abschließen (finalize); solche
'randvollen' CDs sind jedoch nur kopierbar
- auf bestimmte Rohlinge (z.B. 650 MB Verbatim;
680 MB CD-Red),
- mit geeigneten Programmen (Nero Burning ROM; CD Creator
de luxe) und
- mit neueren, geeigneten Laufwerken (z.B. Traxdata CDR
4120).
Ist nicht genüg Zeit vorhanden und bestehen Zweifel an der resultierenden
Gesamtlänge, sollte auf CD-RW gemastert werden, damit hier der
letzte Take (Item) notfalls gekürzt werden kann. Soll die CD-RW
wiederverwendet werden, muß hiervon ein neuer Master (2. Generation)
gezogen und dann probiert werden, ob dieser sich einwandfrei kopieren
läßt. Wenn ja, kann die CD-RW gelöscht werden und ist von
neuem verfügbar.
>> Sicherer und besser ist es, längere Live-Aufnahmen
auf mehrere CDs zu mastern, die Spuren der so erzeugten
"Zwischenträger" mit einem WinDAC-Programm als *.wav auf die Festplatte
einzulesen, hier ggf. zu bearbeiten (=> PC als Schnittplatz) und von dort
aus mit Nero 5.0 oder ECDC ab V. 3.5c die finale CD (den End-Master) auf
hochwertiges Material zu generieren.
>> Inzwischen (6/2000) gibt es Long Play CDRs mit 730 MB (= 80 Min.)
auch als Audio-Consumer-Disks für autonome Recorder.
CD-RWs: haben wiederbeschreibbare Medien heute (2001) noch einen Sinn?
Im Sommer 1997, als ich diese Seite begann, kosteten wiederbeschreibbare
74-Minuten-CDs noch um die 50 DM, heute sind sie teils für 3 DM oder
sogar weniger zu haben - als Daten- oder mit Urheberrechtsabgabe belastete
Audio-CDs. CD-RWs waren ein Gewinn, als die "Einweg-Rohlinge"
noch sehr teuer waren und man sich überlegte, ob es Sinn habe,
temporäre Dateistrukturen und Datenbestände überhaupt
auf CD zu sichern. Daß das Löschen einer CD-RW spezielle Brenner
erfordert, viel Zeit und Laser-Energie beansprucht und sich daher recht
umständlich gestaltet, nahm man in Kauf. Heute wird eine Spindel mit
25 recht hochwertigen 80-Minuten-"Einweg"-Rohlingen für rund
25 DM verkauft und bietet sich dieses spottbillige Medium geradezu an,
täglich oder zumindest wöchentlich komplizierte Datenstrukturen
und -bestände zu sichern, falls relevante Zuwächse anfallen. Mit
Daten bespielt, lassen sich CD-RWs in allen neueren Laufwerken (DVD)
lesen; falls sie Musik enthalten, darüberhinaus nur mit speziellen
Playern (Philips) sowie in autonomen CD-Recordern. Selbst der schon betagte,
äußerlich einem konventionellen Player erinnernde Philips CDD
461 CDrom vermag eine z.B. mit dem Freecom Portable II (siehe oben) korrekt
bespielte Audio-CDRW in hoher Qualität abzutasten. Die von ihrer
Daten-Oberfläche her faszinierende, gegenüber dem Einweg-Rohling
meist verwindungssteifere CD-RW eignet sich noch immer herrvorragend als
spezieller, exklusiver und daher mißbräuchliche Verwendung
ausschließender Datenträger; ob er - hinsichtlich der
Langlebigkeit - auch einen "archivalischen Mehrwert" hat, wird sich
erst in einigen Jahrzehnten erweisen. Wer in dieser Hinsicht sicher gehen
will, sollte besonders wertvolle Daten und Einspielungen sowohl auf CD-R
wie auf CD-RW sichern.
SAMPLER (UND NEUE
KOPIER-MASTER)
AUS VERSCHIEDENEN CDRs -
Bericht zu einer behelfsmäßigen Aktion "on-the-fly"
(1998/99)
Manchmal ist es wünschenswert, aus verschiedenen CDs bzw.
CDR(W)s neue Master bzw. Sampler herzustellen; gegeben sei der Fall, daß
aus zwei CDRs je eine Zahl bestimmter Tracks auf eine jungfräuliche
CD-R zu überspielen sind. Sind mehrere Lese-Laufwerke
verfügbar, kann - sofern alle Parameter stimmen (s.u.) - dies sogar
in einem Arbeitsgang und ohne Zwischenspeicherung geschehen.
Im konkreten Fall benutzte ich einen Pentium 120 mit Festplatte von
nur 1 GB; am internen Fast-SCSI-2-Bus arbeiten ein
PLEXTOR 12/20 als Lese- und ein
TRAXDATA 4120 PRO als Schreiblaufwerk;
via LPT 1 (EPP) war ein lese- und schreibfähiges HP-7100e angekoppelt.
Die Dokumentation dieses Versuches soll(te) den Beweis erbringen, daß
auch mit bescheidenem Equipment ein komplexes, mehrere Quellen einbeziehendes
Mastering möglich ist.
In ADAPTECs Easy CD Creator de luxe 3.5 (Modus "Audio
CD") werden aus beiden Lese-Laufwerken die benötigten Tracks
ausgewählt, sodann beginnt mit der Option "close session" der
Kopier-Vorgang; nachdem die 9 gewählten Tracks von CDR 1 (im Plextor-LW)
überspielt wurden, fragt das System (allerdings nur einmal ohne Neustart),
ob für das zweite Lese-Laufwerk (weil verschieden!) zunächst ein
Geschwindigkeitstest durchgeführt werden soll; nach diesem werden
(ebenfalls mit 4-facher Geschwindigkeit) vom LW2 (HP 7100 e) die restlichen
2 Tracks kopiert. Dann wird die TOC geschrieben und der neu gewonnene Master
ist fertig (Kontrolle mit dem Philips CDR 760; ein älterer CD-Player
wäre jedoch aussagekräftiger).
Bei dem Versuch (1/99) ließen sich auf mit dem Cd Creator de luxe 3.5
auf diese Weise nur max. 74' 30" lange (und problemlos kopierbare)
Kombi-Master erstellen; 80-Minuten-Rohlinge konnten nicht genutzt werden.
Wie untenstehendes Protokoll verrät, klappte die Prozedur nicht immer
bei 4-facher Geschwindigkeit:
06:15:03 PM,January 04, 1999
Start disc creation - device:4
Drive U: supports digital audio extraction at 2146KB/sec.
Writing track Track 1 - length 94900848 - 1 source file(s) +) °)
Writing track Track 2 - length 97885536 - 1 source file(s)
Writing track Track 3 - length 80316096 - 1 source file(s)
Writing track Track 4 - length 178152240 - 1 source file(s)
Writing track Track 5 - length 93226224 - 1 source file(s)
Writing track Track 6 - length 83340768 - 1 source file(s)
Writing track Track 3 - length 103066992 - 1 source file(s) *)
T0100: I/O error (0B/AD/00) - Write error - buffer underrun occurred
T7118: TrackWriter error - Command retry failed
Fixating session
06:34:03 PM,January 04, 1999
End disc creation06:35:58 PM,January 04, 1999
Start disc creation - device:2
Writing track Track 1 - length 94900848 - 1 source file(s) +)
Writing track Track 2 - length 97885536 - 1 source file(s)
Writing track Track 3 - length 80316096 - 1 source file(s)
Writing track Track 4 - length 178152240 - 1 source file(s)
Writing track Track 5 - length 93226224 - 1 source file(s)
Writing track Track 6 - length 83340768 - 1 source file(s)
Writing track Track 3 - length 103066992 - 1 source file(s) *)
Fixating session
07:15:00 PM,January 04, 1999
End disc creation
Anordnung: CPU 686/150+, 32 MB DRAM; OS: Windows 95 B (OSR2);
Cd Creator de luxe 3.5 Beta; Brenner: Traxdata 4120 Pro, 4/2 Speed
; Lese-LW 1: Plextor 12/20 (beide an Fast-SCSI-2); Lese-LW
2: Brenner HP 7100 e, via LPT1 (EPP, intern SCSI-2);
*.tmp-Dateien abgelegt im Programm-Directory (frei: 14 MB). Direktes Schreiben,
keine Testphase; V1 (4-Speed, CD 11a3) auf BASF/EMTEC CD-R
Master Ceramic Plated; direkt anschließend V2 (2-Speed, Endmaster
CD 11 V.2) auf VERBATIM CD-R.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
°) Spurlängen: 1=8:59; 2=9:16; 3=7:37
(Mozart, Flötenkonzert G-Dur KV 313); 4=16:51; 5=8:50;
6=07:54 (F. Mendelssohn-Bartholdy, Doppelkonzert d-Moll);
7=9:44 (Berwald, Symphonie singulière, Satz 1);
Master-Primärquelle: Sicherungs-Cassette CrO2 (1983) => Equalizer
=> Pioneer PDR-555 RW; erste Masterkopie (= CD 11a2) PC-intern
(4-Speed) auf BASF/EMTEC CD-R Ceram Guard: Spuren 1-6 OK (3-6
fehlerkorrigiert mit Plextor 12/20), 7 wegen Lese-Fehlers im LW2 (HP
7100e) unvollständig (zusammen mit restl. Sätzen 2+3 von Cassette
neu auf => CD11b, Track 3-5)
+) = Spuren 1-6 der Master-Erstkopie (CD11a2, s.o.)
*) = Spur 3 von CD11b in Lese-Laufwerk 2 (HP 7100e); dieses
bei 4-Speed (kein DAE-Test!) überfordert; Einlesen nach ca. 1' 10"
abgebrochen = Kopierende + TOC; unvollst. Spur 7 (2' 20") einwandfrei lesbar;
bei 2-Speed korrektes Einlesen bis Spur-Ende.
ZUR GESCHICHTE:
ORIGINAL => MASTER =>
KOPIE *)
2 (KX9010) | ------------- | --------------- | --3b | ||||
2 (KX9010) | ----->>----- | ----3a | \----------- | ---------- | --5_______ | __6 | |
1 (N7150)- | ---->>---- | -----3 | \-------- | ----------4----- | ---------- | -/ | |
1. Original: Live-Aufn. (6/1982) => Nord- Mende 8001/T 4, 19 cm/s 4-Spur |
2. Backup: Cassette AGFA CrS 90, Dolby B, 70 µs, => Sanyo RD 4055 (1983) |
3. CDR- Master V.1 = CD 11 (Spur 1-6 = Mozart; 7 = Berw.) => PDR555 (11/1998; 1-7 OK) |
3a. CDR- Master V.2 (= Teilm.1) Inhalt wie CDR-Mast. 1
=> PDR555 |
4. Kopie von CDR-Mst.V.2 (1-6 OK, 7 f.) => CD 11a2 ------------ 3b. Teilmstr 2 Berwald (kpl. Satz 1-3, OK) => CD 11b |
CD 11a2 (Sp. 1-6) in Plex 12/20 ---------- CD 11b (Sp. 1-5, hier:3, in HP7100) |
5. End- Master CD 11 V.2 (Sp. 1-6; 7 [11b,3]) => Traxd. 4120 PRO, 2-Speed |
6. Kopie: Plex 12/20 (4-Speed) oder HP 7100 e (2-Speed) auf 4120 PRO (1/1999 ff.) |
KORRIGIERENDES ABSPIELEN :
PRO UND CONTRA DER
FEHLER-KORREKTUR
Das Einlesen von Audio-CDR(W)s ist immer mit Unwägbarkeiten
behaftet. Einerseits entstanden, wie wir gesehen haben, mit 4-
bzw. 2-facher Geschwindigkeit von zwei busdifferenten,
doch gleichermaßen DAE-fähigen Lese-Laufwerken (s.o.) jeweils
masteridentisch klingende PC-Kopien, andererseits wurde ein mit dem autonomen
PDR-555 RW erstellter, doch in den letzten Spuren geschwindigkeitssynchron
gestörter Master beim PC-Kopieren vom Plextor 12/20 mit 4-Speed auf
Traxdata 4120 Pro auf BASF/EMTEC Ceram Guard (durch programminterne
Korrekturalgorithmen und / oder geschwindigkeitsoptimierten Rohling?) von
diesen Störungen befreit (!). Auch der zum Kontroll-Abhören
herangezogene, CDRW-taugliche (und mit modernster Korrektursoftware versehene)
autonome PHILIPS CDR 760 eliminierte diese
Kratz-Störung, während "ordinäre" Player sie - je nach Alter
(und Qualität der Fehlerkorrektur) mehr oder weniger stark -
präsentierten.
Zweifellos ist eine nach neuesten Erkenntnissen programmierte Fehlerkorrektur ein Segen: wenn nämlich von einem solchermaßen ausgestatteten (autonomen oder PC-gebundenen) Laufwerk per analoger Verbindung oder PC-intern kopiert werden soll; andererseits verschleiert sie (beim unbedingt nötigen kritischen Abhören) Mängel, die der eingelegten CD-R jegliche Master-Qualität und damit Professionalität absprechen: im Zweifelsfalle sollte daher - durch erneutes Analog-Mastering oder durch korrigierende Kopie - ein neuer, absolut fehlerfreier End-Master generiert werden, von dem - intakte Hard- und Software und stimmige Konfiguration vorausgesetzt - in allen Modes optimale Kopien (und damit beste Abhör-Resultate) zu erwarten sind.
Resümierend empfehle ich, in solchen Fällen
1. als Lese-Laufwerke nur absolut DAE-sichere Typen (s.o. PLEXTOR, TOSHIBA) zu verwenden,
2. nur auf erstklassige Rohlinge (keine No-Names!) zu mastern,
3. die Brenn-Testphase mit verschiedenen Geschwindigkeiten durchzuführen.
4. zu kopierende CDRs auf mehreren konventionellen (älteren) CD-Playern abzuhören
MARANTZ führt dazu aus 5) :
[1] In practice [...], the quality of the recording depends on the match between the disk used and the writing strategy of the recorder. Specially at 1x speed (stand alone audio) the match between disk and recorder is important (higher recording speeds are less critical in terms of recording quality).[2] Consumer CD Recorders can only record on CDR Audio disks and those disks are optimised for single speed automatically. The Professional CD Recorders [...] can use both Audio- and Data-disks. When using Data-disks, one should take care to use disks with a good single speed compatibility.
[3] Regarding the recording capacity of the disk, discs with higher capacity than 74 minutes (80 minutes) are out of the Orange Book Standard and perform very bad in general and should not be used.
NACHTRÄGE. NEUERE ERKENNTNISSE UND VERFAHREN
An der Wende zu 2000 sind nicht nur schnellere PC-Brenner und neue autonome Audio-CD-Recorder erschienen; auch sind die Preise für Daten- und Audio-Rohlinge noch weiter gefallen. Mit den kürzlich vorgestellten Platin-CDs habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, es gab keinen einzigen Ausfall, auch wurden die (mit dem Traxdata 4120 bei 4-facher Geschwindigkeit bespielten) Audio-Rohlinge in so gut wie allen CD-Playern problemlos eingelesen, während es bei Keramik-CDs in älteren Playern ab und zu Probleme gab. Die angeblich so gute und resistente Schutzschicht der BASF Ceram Guard bewahrt die Platte nicht vor kleinen Kratzern, die schon beim Herausziehen aus harten Jackets passieren und die Lesbarkeit der betroffenen Spur beeinträchtigen können. Auch hüte man sich davor, einen bespielten Rohling mit dem 'Gesicht' auf einen PVC- oder ähnlichen Boden fallen zu lassen: er wird dies in den seltensten Fällen schadlos überstehen. Ein CD-Rohling ist eben wesentlich empfindlicher als eine industriell gefertigte Glasmaster-CD, und ist entsprechend zu behandeln. Das heißt allerdings nicht, daß, wie manche behaupten, die Audio-Qualität eines Rohlings schlechter wäre als die seines industriellen Bruders.
Die goldbeschichteten älteren Qualitäts-Rohlinge (z.B. von Kodak) sind vom Markt verschwunden und haben einer Billigware Platz gemacht, die Aufzeichnungsgeschwindigkeiten bis 32 bzw. 40x verkraftet, was hinsichtlich der Relation von Zeit : Weg : Schreiblaser-Energie entsprechend "weiche", möglicherweise weniger langlebige (archivfähige) Datenschichten voraussetzt. Die aktuellen Rohlinge sind zudem leichter und biegsamer, also weniger robust und verwindungssteif und werden zu Preisen von teils weniger als 0,5 Euro (DM 1,--) angeboten; der ehemals markante Preisunterschied zwischen Daten- und Audio-Rohlingen fällt kaum noch ins Gewicht. Die von mir schon Ende 2000 (s.o.) getesteten 99-Minuten-CDRs haben sich bis heute (Mitte 2002) nicht durchsetzen können - vermutlich mangels Hardware-Kompatibilität.
Im Kommen sind dagegen DVD-R(W)s zur Selbstaufnahme mit derzeit ab ca. 1.400 Euro angebotenen Recordern. PC-interne DVD-R(W)-Laufwerke sind seit ca. 1 Jahr auf dem Markt und werden derzeit ab 400 Euro angeboten; Sie benötigen hierfür mindestens einen Pentium III mit 900 MHz, 256 MB RAM und eine HD von 20 GB. Auch werden schon DVD-Kopierstationen angeboten. Die beschreibbaren DVD-R(W)s (zu Preisen ab 6 bzw. 10 US-$) erfordern noch mehr Sorgfalt in Handling und Lagerung als die schon nicht gerade unempfindlichen CD-Rohlinge. Unschlagbarer Vorteil der neuen Medien ist die Kapazität von (aktuell) 4,7 GB, womit es möglich wird, den kompletten Inhalt einer 30-GB-Platte in gepackter Form (*.zip, *.arj, *.rar) auf nur 3 DVD-Rs zu sichern; für Notebooks gilt dies von dem Moment an, wo entweder interne DVD-R(W)-Laufwerke verfügbar sind oder via PCMCIA oder Firewire koppelbare externe Devices. Schattenseite des kommenden DVD-R(W)-Marktes ist auch hier (gerade für jüngere Anwender) die Versuchung, illegalerweise die noch recht teuren aktuellen DVD-Filme zu kopieren, was - hier zum Glück - auch nach der unvermeidlichen Anlaufperiode nicht unproblematisch bleiben wird.
Was das Labeling betrifft, so haben sich die preiswerten Zweckform-Etiketten ausgezeichnet bewährt. Je ein Bogen DIN A 4 enthält 2 herauslösbare CD-Etiketten, die sich mit dem beiligenden Plastik-Zentrierstück gut aufsetzen lassen; der Rohling sollte sich schon im Jewel-Case befinden. Dieses Prozedere will geübt sein, denn es dürfen keine Falten entstehen; die selbstklebenden Papierlabels lassen sich (in trockenem Zustand) ohne Beschädigung des Rohlings kaum abziehen. Wollen Sie nicht mit den Fingern andrücken, so können Sie sich aus zwei aneinandergeklebten verdorbenen Rohlingen eine gute Andruck-Hilfe schaffen. Haben Sie das Label vorsichtig aufgelegt und ist es zentriert, so legen Sie die Andruck-CD auf, drehen Sie einmal kurz um etwa 10 Grad, und das Label sitzt faltenfrei und flächendeckend.
Die im DIN-A-4-Bogen 'integrierten' Rund-Labels können Sie mit WinWord 6 oder 7 beschriften; leider habe ich bis jetzt kein Textverarbeitungsprogramm gefunden, das hier eine passende kreisrunde Druckvorlage bereitstellt, die sozusagen als ausfüllbares Formular mit klar ersichtlichen Grenzen auf dem Bildschirm erscheint und mit verschiedenen, auch kleinen Schriften ausgefüllt werden kann. Aus Pappe läßt sich jedoch leicht eine Schablone fertigen, die Sie vor den Bildschirm halten können, um die Rundlabel-Schreibgrenzen besser ausloten zu können; dafür sollten Sie in WinWord 6, Position Layout, eine Darstellung von 75 bzw. 80 % wählen. Vom fertigen Rund-Label erstellen Sie einen Probedruck und halten diesen über die mitgelieferte Zweckform-Schablone, um festzustellen, ob Label-Inhalt und nutzbare Label-Fläche deckungsgleich sind. Wenn ja, brauchen Sie nur noch das Zweckform-Blatt in den Drucker zu legen und erhalten wenige Sekunden später ihr erstes professionell aussehendes CD-Label.
CD = ZWISCHENTRÄGER, PC
= SCHNITTPLATZ
Da inzwischen auch die Consumer-Rohlinge für weniger als 3 DM zu haben
sind, bieten sie sich auch hervorragend als sog. Zwischenträger
an. Nehmen wir eine Demo-Cassette mit ca. 25 Mundartproben und erklärenden
Zwischentexten, wie ich sie Ende 1984 mit viel Mühe, aber wenig Aufwand
(Uher-Spulentonbandgerät Sg 561 Royal, EB-Cassettendeck auf Basis des
Sanyo RD 4055, Lenco-Plattenspieler, Kleinmischpult, Elektretmikrofon) erstellt
habe. Die Cassette ist in die Jahre gekommen, und so liegt es nahe, für
weitere Lehr- und Studienzwecke eine CD zu erstellen. Das könnte im
Direktverfahren geschehen (Cassette => Audio-CD, s. oben), wobei mit
zwischengeschalteten Prozessoren (Equalizer u.a.) gewisse Klangmanipulationen
möglich wären; eleganter ist jedoch das Editing via PC, da inzwischen
Programme wie z.B. Cool Edit 1.2 existieren, deren Leistungsumfang
ein in der Hardware sehr umfangreiches und kostspieliges Studio ersetzen.
Das Verfahren gestaltet sich so:
Diese CD kann ich dann entweder in derselben Weise von der Festplatte oder 'on the fly' von Lese-Laufwerk aus duplizieren. Das Resultat kann sich hören lassen: Cool Edit hat in puncto Rauschabstand und anderswie ganze Arbeit geleistet. Es hat sich gelohnt, den Audio-CD-Zwischenträger zu erstellen und damit hinsichtlich des weiteren Bearbeitens die möglicherweise kritische PC-Soundkarte zu umgehen; diese war nur als Abhör-Mittel beteiligt.
Als Zwischenträger, aber auch in Konkurrenz zur CD-R ließe sich
die 1993 vorgestellte, damals noch sehr teure, heute aber spottbillige
Mini-Disk verwenden. Vom CD-Recorder Pioneer PDR555-RW als
Muttergerät lassen sich via Opto-Kabel auf einen geeigneten MD-Recorder
(z.B. JVC, s. oben) klanglich hervorragende MD-Duplikate erstellen: ein
Klangunterschied ist selbst bei anspruchsvollstem Programm-Material (Orgel)
kaum hörbar. Inzwischen sind auch MD-Recorder mit eingebautem CD-Player
auf dem Markt, die ein Kopieren von CDs mit vierfacher Geschwindigkeit auf
MD erlauben.
>> Wer CDs oder MDs dupliziert, muß die einschlägigen
Gesetze und Bestimmungen beachten. Kommerzielle Tonträger dürfen
weder via PC noch mit autonomen Recordern dupliziert werden - das gilt auch
für Cassetten und MDs. Wer seine eigenen Werke bzw. Live-Aufnahmen
dupliziert, sollte nach Möglichkeit einen Digital-Kopierschutz vorsehen.
Dieser ist z.B. dann gegeben, wenn nicht vom Original, sondern einem
Kopier-Master gearbeitet wird, der mit einem autonomen Recorder
digital erzeugt wird; Weiterverarbeitung per PC. Daß das Duplizieren
auf Consumer- oder Daten-Rohling eine große Versuchung darstellt und
den Tonträger-Markt auf nicht nur positive Weise verändert, ist
ebenso klar wie das Faktum, daß technische Innovationen immer auch
und gerade in negativer Hinsicht genutzt werden.
Anmerkungen (Stand: 1/2004)
Wird fortgesetzt; externe Beiträge (Anregungen) willkommen.
Ausschnitt-Foto (16.4.2003): Rack des Verfassers für Aufnahme
und Mastering mit CD-Audio-Recorder Pioneer PDR-555 RW, DAT-Recorder
Sony DTC-790, Cassettendecks von Kenwood und NAD und einem 2x10fach-Graphic
Equalizer von Monacor.
(c) Wolfgang Näser; Stand: 9.8.2009 (zuletzt: 1/2004)