Ob Mark oder Euro:
Geld regiert die
Welt
Ausdrücke, Redensarten, Sprichwörter zum Goldenen
Kalb der Menschheit, aus Anlaß einer Anfrage ermittelt
aus eigenem Brain-Storming u.a. (nicht-finanziellen) Ressourcen
von Wolfgang NÄSER, Marburg, 05/2001 ff.
Ausdrücke für Geld allgemein:
-
Asche
-
Bares (er verlangte 'ne Menge --)
-
Blüten (= Falschgeld)
-
Cash (bes. im Finanzmanagement-Bereich)
-
Finanzen (im Moment steht es schlecht um meine --)
-
Flöhe
-
Kies
-
Knete (ohne -- keine Fete; haste die -- dabei?)
-
Kohle
-
Kröten (deine paar -- kannste wieder einstecken, ich lade dich ein)
-
Mäuse
-
Moneten (ich bin im Moment ein bißchen schwach auf der Brust mit meinen
--)
-
Moos (ohne -- nix los)
-
Moses und die Propheten
-
Peseten
-
Piepen (den kannste für 300 -- haben)
-
Pinkepinke (Nachkriegs-Karnevalslied: "Wer soll das bezahlen, wer
hat so viel Geld, wer hat so viel --, wer hat so viel Geld?")
-
Scheine (wenn du jetzt nicht gleich die -- hinlegst, werde ich
ungemütlich)
-
Schleifen (Stefan Raab, TV total)
-
Zahlemann und Söhne (jetzt heißt es --)
-
Zaster (rück schon raus mit dem --)
unbestimmte Mengen-Angaben:
-
ein ganz schöner Batzen Geld
-
ein Haufen Kies
-
na, der Wagen kostet schon ein paar Mark fünfzig
-
eine schöne Stange Geld
Spezielle Zahlungswerte:
-
Groschen
-
Mark
-
Pfennig
-
Riesen (umgangsspr. = 1000-DM-Scheine: zehn --, und du bist im Geschäft)
Fremde oder alte Währungen in deutschen Redensarten (s. auch
unten):
Andere Stichwörter: Abrechnung, (Tarif-)Abschluß,
(Schuld-)Abtrag, (steuerlicher) Abzug, (finanzieller) Aderlaß,
Aktien|depot, -rendite; Aktionär(sversammlung), Alu-Chips (aus
Aluminium bestehende
1-Pfennig-Münzen
der DDR, vergleichbar mit der japanischen 1-Yen-Münze!); Angebot
(vs. => Nachfrage), Anlage(berater), Anleger, Anleihe, Anmeldegebühr,
Anschubfinanzierung, Antiinflationspolitik, Armuts|bericht, -schwelle; Aufgeld
(=Gebühr), Ausgaben, Auslandsschulden, Baisse, Bank(haus), Banknote
(=Geldschein), Bankraub, Bankrott (aus ital. banca rotta), Bargeld,
bargeldloses Zahlen, Barvermögen, Barzahlung, Batzen, Beitrag(szahler),
Beleg, Besserverdiener, Beteiligung(sgesellschaft), Betrug(sdezernat), Bilanz,
Börse(nmakler), Bonität, Boom, Brieftasche, Broker,
Brutto|inlandsprodukt (BIP), -preis, -sozialprodukt; Buchhaltung, Bürge,
Bürgschaft, Bundes|bürgschaft, -rechnungshof,
Cash flow, Cent, Chefvolkswirt, Darlehen, DaX, Deal,
Devisen(handel), Diäten, Dividende(n), Domino-Effekte,
Dow-Jones-Index, Dukaten; Dumping(preise), Ebbe (im Geldbeutel),
einsacken, -säckeln; Einarmiger Bandit (Spielautomat in Las Vegas),
(Beamten-)Einkaufsring, Einkommen, -steuer, -sverhältnisse; Einnahmen,
Eintrittspreis, Entgelt, Erbschleicherei, Erlös, Ersparnisse, Etat,
Euro, Eurochèque, Exportüberschuß, Falschgeld,
Fersengeld geben (figurativ: die Flucht ergreifen); Festgeld, Filiale,
Finanzamt; Finanzierung, -skosten; Fiskus (=Steuerwesen), flüssig (liquide)
sein, Fonds, "Freigeld" (Silvio Gesell, s. unten);
Gebühr(enordnung), Gedenkmünze, Gehalt, Geiz(-hals, -knüppel,
-kragen); Geld (siehe unten), -automat,
-briefträger ("Herr Sparbier" bei Peter Frankenfeld),
-fälscher(bande), -fluß, -quelle, -sack (=reicher Mensch),
-schneiderei (figurativ, aus mittelalterl. Münzbeschneidungspraxis),
-schöpfung, -strafe, -transfer, -transport(er), -umlauf, -umtausch,
-vermögen, -wäsche usw; geldwerte Leistungen,
Gerichtsvollzieher; Gesamtverschuldung, Geschäft(skonto), Gewinn (=Profit),
-ausschüttung, -beteiligung usw.; Giro(konto), Gläubiger,
Glücksspiel, Gold, Großhandelspreis(e), Großkapital(ist),
Großverdiener, Grundgehalt, Haben, Hauptbuch, Haushalt(sgeld), Hausse,
(Steuer-)Hebesatz, Hypo|bank, -thek; Inflation (= Geldentwertung),
Inkasso(unternehmen), etw. auf die hohe Kante legen (=sparen), Inlandsschulden,
Insolvenz (=Zahlungsunfähigkeit), Kapital (Plural: -ien), -ertragssteuer,
-fluß, -gesellschaft, -ist, -markt; Kasse (machen), -nbuch (=Journal),
-nprüfung, -nsturz (=Revision, auch figurativ); Kassier(er),
Kaufkraft(verlust), Kaution, Kleinaktionär, Kleinanleger, Kleingeld,
Kommunalobligation, Konjunkturzyklen, Konkurrenz(kampf),
Konkurs, -masse, -verwalter; Konsum, -ausgaben, -terror; Konsumentenverschuldung,
-kredit; Konto; Kopfgeld (40 DM pro Kopf bei der Währungsreform 1948),
-jäger (in den USA), Kopfpauschale (als Teil der vorgeschlagenen
Gesundheitsreform 2006), Kosten, -beteiligung, -dämpfung(sgesetz) usw.;
Krankengeld, Kredit(-antrag, -gewährung, -rahmen), Kulanz, Lehrgeld
zahlen, Liquidation, Lohn|buchhaltung, -dumping, -steuer(bescheid), -tüte;
Luftbuchung, Mahnbrief/-schreiben, Mahnung, Marge, Markt, Mehrwertsteuer
(engl. VAT), Mietzins, Milliardär, Millionär, Miss Moneypenny
(Sekretärin in James-Bond-Filmen); (Geld-)Mittel, monetärer
Teufelskreis (Helmut Creutz); Münzautomat, Münze, Nachfrage,
(Preis-)Nachlaß, Nettopreis, (EU-)Nettozahler, Neu|emission, -verschuldung;
Notenbank, Nullrunde, Nummernkonto, Offenbarungseid, Papiergewinne,
Parkett(handel
an der Börse), Peanuts (=finanzielle Kleinigkeiten), Pfändung,
Pfandbrief, Plastikgeld (=Kredit-, Scheckkarten), Pleite, Portemonnaie,
(Münz-)Prägung, Preis(e), Preisgestaltung, Privat|schulden,
-vermögen; Provision, Pump, Quittung, Rabatt, Raff-/Habgier, Rate(nzahlung),
Raub; Rechnung, -slegung (=Bilanz), -prüfung(samt) usw.; reich
(=wohlhabend), Rente, Rentenmark, Rückgeld (=Wechselgeld),
Rückkaufswert (einer Versicherung), Rückzahlung (=Erstattung),
Ruin (in den -- treiben), Saldo (per --), (Bank-, Kassen-)Schalter, Scheck(heft),
(Geld-)Schein,
schleichende
Inflation, Schränker, Schufa, Schulden, -dienst, -erlaß, -klemme;
Schuldner (=Debitor), Schuld|schein, -turm (hist.), -verschreibung;
Sicherheit(en), Skonto, Soll(zinsen), Sondermittel, Sorten (=ausländ.
Währungen), Sozialhilfe, Sozialprodukt, Spar|buch, -kasse, -strumpf,
-zins; Spekulant, Sponsoring, Staats|bankrott, -garantie, -schulden,
-verschuldung; eine (schöne) Stange Geld; Steuer (auch:
vor/nach --n), -bescheid, -betrug, -erstattung, -fahndung, -prüfer,
-vorauszahlung usw.; Stückkosten, TAN (=Transaktionsnummer beim =>
Telebanking), Taschengeld, Telebanking,
Teuro
(für Euro); (Schulden-)Tilgung, Tisch (=Theke), Transaktion, Tresor,
-knacker; Trickbetrüger, Trinkgeld, (Bank-)Überfall,
(Geld-)Übergabe, Überweisung, Umlaufgeschwindigkeit, Umsatz(steuer),
Unkosten, (finanzielle) Unterstützung, Verbindlichkeit,
Vermittelungsgebühr, Vermögen(sbildung, -sverwaltung),
(Neu-)Verschuldung, Verschwendung, Versicherung(sbetrug), Volkseinkommen,
vorbörslich, Vorkasse (=Vorauszahlung), Vorschuß, Wachstum,
Währungs|reform (1948), -union; Wechsel, Wechselkurs, Weihnachtsgeld,
-gratifikation, Weltbank, Wert, -abschöpfung, -garantie, -papier(e),
-stellung, -verlust; Wirtschafts|kriminalität (white collar
gangsters), -wachstum; (rote oder schwarze) Zahlen (=
Verlust oder Gewinn), (Ab-, An-, Aus-, Ein-, Nach-, Rück-,
Sonder-, Voraus-)Zahlung, Zahlungs|erinnerung (=Mahnung), -mittel,
-unfähigkeit (=Insolvenz), -verkehr; Zentralbank, Zins(eszins)en, Zulage(n),
Zuwachsrate
abdrücken, abknöpfen, abstottern (='finanzieren'), anlegen, ausgeben,
auspreisen, ausrauben, betrügen, eintreiben (=> Inkasso), erschwindeln,
locker machen; pfänden (scherzhaft nach B. BRECHT: "er
wachte auf und war gepfändet"); (he)rausrücken, (auf-,
um-)rechnen, übervorteilen; (sich) verkaufen (mit dieser Show -- er
sich optimal); verschwenden / verprassen; vorschießen, -strecken; waschen,
(be-, ein-, nach-, über-, voraus-, zurück-)zahlen, zusammenhalten,
-kratzen
NB. Obwohl häufig gebraucht, sind einige "pecuniäre" Redensarten
bis heute vom Ursprung her ungeklärt, so z.B. etw. auf die hohe
Kante legen 'sparen'. Eine Erklärung geht dahin, daß es sich
dabei um ein hohes Wandbrett (Kante = pars pro toto) handelt, an das man
nur mit Mühe heranreicht (-> Duden, Redewendungen und sprichwörtl
Redensarten, Mannheim u.a. 1992, 371 l.).
Batzen
-
Ich nehme an, dieser Schlitten kostet einen schönen -- Geld
Börse
-
Er hat sein ganzes Vermögen an der -- verzockt.
-
O ja, Herr Präsident, wir sind eine Werte-Gemeinschaft; in diesem
schönen Staat sind die einzigen Werte die --werte.
Brieftasche
-
Bei der Promi-Party kreuzten sich ihre Blicke: er sah in ihren Ausschnitt,
sie in sein Jackett, wo sich eine pralle -- abzeichnete.
-
Er zückte die --, und schon konnte er passieren.
-
Heute sitzt uns das Geld nicht mehr so locker in der --, wir
müssen sparen.
Dukaten
-
Wenn du denkst, ich kann -- scheißen, irrst du dich.
Fuffziger (=Fünfziger, 50-Pfennig-Stück)
-
Dem kannste nicht trauen, der ist ein ganz falscher -- (=der ist durchtrieben,
hat einen grundschlechten Charakter)
-
Von den bis Juli 2006 entdeckten "Blüten" war jede zweite ein "falscher
Fuffziger"
(Stuttgarter Zeitung)
Geld
(a) umgangssprachliche Ausdrücke und Redensarten
-
dickes -- viel Geld, ansehnliches Gehalt (K)
-
wenn du denkst, daß ich dafür mein gutes -- ausgebe, bist
du im Irrtum.
-
heißes -- unredlich erworbenes G., Falschgeld (K)
-
schmutziges -- unlauter erworbenes G.
-
schnelles -- durch Spekulation oder äußerst cleveres
Handeln in kürzester Zeit erzielter Gewinn: heute sind alle nur darauf
aus, das schnelle Geld zu machen
-
Schwarz-- am Fiskus vorbei oder durch
Geldwäsche 'erworbenes' G.: Altkanzler Kohl stolperte über
die Schwarzgeldaffäre.
-
-- einfrieren die freie Verfügbarkeit von Kapitalien unterbinden
-
ich habe mein -- (schließlich) nicht auf der Straße gefunden
= ich habe es durch redliche, harte Arbeit verdient
-
sie will doch nur sein -- heiraten = hat es nur auf sein
Vermögen abgesehen
-
er ißt, als wenn er dafür -- kriegte (oder: es bezahlt kriegte)
-
das kostet ein Schweine-- (das ist schweinisch teuer)
= ein Vermögen
-
Was? Ich bin auf dieser übersichtlichen Straße 70 gefahren und
soll mein sauer verdientes -- nun der Polizei in den Rachen
werfen?
-
Was du da gemacht hast, das ist sein -- wert.
-
Dem macht das nichts aus, der hat -- wie Heu.
-
-- spielt bei mir keine Rolle, ich hab' ja keins.
-
Laß dein -- stecken, ich zahle die Runde.
-
Er hat sein ganzes -- auf den Kopf gehauen, jetzt hat er keine
Freunde mehr und ist ein Sozialfall.
-
Das kannst du dir abschminken, ich kann schließlich das -- nicht aus
dem Ärmel schütteln
-
das große -- machen: Endemol macht mit "Big Brother" das große
G. / verdient sich mit BB eine goldene Nase.
-
das -- (mit vollen Händen) zum Fenster herausschmeißen =
verschwenden
-
Das ist --schneiderei = Wucher(ei), das übervorteilt den
/ die Kunden (kommt daher, daß in der Anfangszeit oft Münzen
'beschnitten' wurden; um einem Betrug vorzubeugen, wurde von ausgehenden
Mittelalter an streng auf das Gewicht der jeweiligen Münzen geachtet)
-
Für mich besteht das achte Weltwunder darin, daß ständig
-- in Umlauf ist und keiner weiß, wem es eigentlich gehört.
-
Wir haben viel -- in dieses Projekt gesteckt, hoffentlich wird das
kein Flop
-
In Luxemburg wurden bisher viele --er gewaschen
-
jdm. das -- aus der Tasche ziehen
-
Er hat das Haus nicht bekommen, er ist mit -- abgespeist worden.
-
Sie ist eine gute Ehefrau, sie hält das -- zusammen.
-
er mußte sein ganzes -- zusammenkratzen, um sie zu in das
Nobelrestaurant einladen zu können
-
-- allein ist nicht die Hauptsache / macht nicht glücklich, aber es
beruhigt (ungemein).
-
Ich pfeife auf dein --, du kannst es dir an den Hut stecken!
-
wenn du dich so abartig zurechtmachst, kannst du dich für --
sehen lassen
-
nicht für -- und gute Worte könntest du mich dazu
bringen, mit dem auszugehen
-
der schwimmt ja geradezu im --
-
das geht / läuft ins -- das kostet viel, ist sehr
kostspielig
-
der schmeißt mit dem -- nur so um sich
-
guck dir mal den an, der riecht / stinkt ja geradezu nach --
-
Ich will nicht mit dir um -- spielen / wetten.
-
Banker heiratet Millionenerbin: da kommt -- zu --
----------------------
-
er konnte noch immer nichts vorweisen, die --geber wurden langsam
ungeduldig
-
wenn du noch lange so faul herumhängst, müssen wir dir den
--hahn zudrehen.
-
das war keine Liebe, das war eine --heirat
-
Die Polizei, dein Freund und --kassierer (volkstümliche
Verballhornung; gilt besonders, seitdem bekannt ist, daß jede Gemeinde
bzw. Stadt im Jahresetat die Einnahmen aus Verkehrsübertretungen fest
einplant und es daher höchst willkommen ist, wenn viel Geld aus
Parkverstößen und Radarkontrollen eingeht)
-
In --sachen verstand er keinen Spaß / kannte er keine Verwandten.
-
die --säcke, die in Monaco herumhängen, können mir
nicht imponieren.
-
ich bin am Ende und könnte eine --spritze gut gebrauchen.
-
Diese 'wohltätige' Organisation erwies sich am Ende als ideale
--waschanstalt.
(b) historische Redensarten, Sprichwörter, Zitate (bearb.
Auswahl aus: LIPPERHEIDE, Spruchwörterbuch,
Berlin 1907)
-
Der ärgste Fluch des Menschen ist das Geld (Sophokles, Antigone)
-
Das Recht ist, wo das meiste Geld ist (lat. ubi fas, ubi proxima
merces; Marcus Annaeus Lucanus, 39-65 n.Chr.)
-
Mit dem wachsenden Gelde wächst auch die Liebe zu ihm (Juvenal, Satiren,
um 127 n. Chr.)
-
Magst du auch Gut und Geld zusammentragen, Du wirst doch nackt ins Grab getragen
(a.d. Persischen, um 1200)
-
Phennincsalbe wunder tuot, si weichet manegen herten muot (Freidank,
Bescheidenheit, um 1230)
-
Besser Mann ohne Geld als Geld ohne Mann (Adolf v. Nassau, 1292-1298)
-
(a) Geltnarren sint ouch über al /so vil, das man nit findt ir
zal, /Die lieber haben gelt dan er .
(b) Wer pfennig hat, der hat vil frünt, den grüß und
swagert iederman. (Sebastian Brant, Narrenschiff, 1494)
-
Das gelt hat vns so gar verblendt /das manch böser lecker wendt /Hat
er gelt, so hab er ere (Th. Murner, Narrenbeschwörung,
1512)
-
Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegfeuer springt (über
den Ablaßhandel; Hans Sachs, Die württembergische
Nachtigall, 1523)
-
Geld regiert die Welt (Sebastian
FRANCK, Sprichwörter, 1541; => Imperat in toto regina
pecunia mundo, Wahlspruch des Herzogs Friedr. v. Sachsen, gest. 1691)
-
(a) Zu dem macht das Geld niemand recht fröhlich, sondern macht einen
viel mehr betrübt und voller Sorgen .
(b) Wer kein Geld hat, dem hilft nicht, daß er fromm ist (Martin Luther,
Tischreden oder Colloquia, hg. 1566)
-
Alle Menschen in der Welt /Streben nur nach Gut und Geld /Und wenn sie es
dann erwerben /Legen sie sich hin und sterben (Reimspruch, 16. Jhd.)
-
Das Leben ist ein Meer, der Fährmann ist das Geld; wer diesen nicht
besitzt, schifft übel durch die Welt (Georg Rudolf Weckherlin,
Gedichte, 1641)
-
O Geld, du Sorgenkind, du Vater falscher Herzen /Dich haben bringt Gefahr,
nicht haben bringet Schmerzen (Martin Opitz, Poemata, Epigramme 1646)
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(a) Das Ansehen tut alles, und Geld macht das Ansehen .
(b) Wer Geld hat, ist fromm genug.
(c) Geld, das lahm ist, macht gerad, was krumm ist.
(d) Geld, Gewalt und Herrengunst bricht Ehre, Recht und alle Kunst. (alle:
Christoph Lehmann, Politischer Blumengarten, 1662)
-
Geld, der Meister aller Sachen, weiß aus Nein oft Ja zu
machen (Hans Aßmann Frh.v. Abschatz, Poet. Übersetzungen und
Gedichte, 1704)
-
Bringst du Geld, so findest du Gnade; sobald es dir mangelt, schließen
die Türen sich zu (J.W.v. Goethe, Reineke Fuchs, 1794)
-
Auch selbst den weisesten unter den Menschen sind die Leute, die Geld bringen,
mehr willkommen als die, die welches holen (Georg Christoph Lichtenberg,
Vermischte Schriften, 1800-1806)
-
Der Herrschaft Zauber aber ist das Geld; ich weiß mir Beßres
nicht auf dieser Welt als Gift und Geld (Adalbert v.
Chamisso, Gedichte, gedr. 1828)
-
In Geldsachen hört die Gemütlichkeit auf (nach David Hansemann
im Vereinigten Landtage, 8. 6. 1847)
-
Was frommt's nach Geld und Gut zu haschen; das Leichenkleid hat keine Taschen
(Betty Paoli, Neueste Gedichte, 1870; vgl. oben [4] und das
volkstüml. Sprichwort Das letzte Hemd hat keine Taschen)
-
Die Schaffung eines Geldes, das sich nicht horten lässt, würde
zur Bildung von Eigentum in wesentlicherer Form führen. (Albert
Einstein)
-
Das Geld soll wie die Eisenbahn sein, weiter nichts als eine staatliche
Einrichtung, um den Warenaustausch zu vermitteln, wer sie benutzt, soll Fracht
zahlen. (Silvio Gesell 1948 An die Überlebenden, Bern,
S. 66)
-
Die Geldzuhälter nehmen sich das Beste, was unsere Herzen und Köpfe
hervorbringen, verwandeln es in Konsumentenprodukte, versehen es mit
Preisschildern und verkaufen es als Ware an uns zurück. (Quelle:
www.systemfehler.de/werbung.htm)
(c) Volkstümliche, überlieferte Geld-Weisheiten (Auswahl aus:
LIPPERHEIDE, s.o.)
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Geld ist weder bös noch gut; es liegt an dem, wer's brauchen tut.
-
Geld stinkt nicht (lat. pecunia non olet) [und paßt in
jede Tasche].
Angeblich wurde Kaiser
Vespasian
(9-79 n.Chr.) von seinem Sohn getadelt, weil er die röm.
Bedürfnisanstalten mit einer Steuer belegt hatte. Daraufhin habe er
ihm das so eingenommene Geld unter die Nase gehalten mit der Frage, ob es
denn entsprechend streng rieche.
-
Zeit ist Geld (a.d. Engl.: time is money; wird Benjamin Franklin,
1706-90, zugeschrieben; wurde populär zur Zeit der ersten
Fließbandproduktionen
[Ford, Modell
T, ab 1914] und REFA-Analysen [ab 1924])
-
Geld ist ein Mörder (a. Litauen)
-
Geld macht Lotterbuben (a. Polen)
-
Geld ist ein Seelenverderber (a. Serbien)
-
Der beste Glaube ist bares Geld (holländ. Sprichwort)
-
Geld spricht mehr als zwölf Gerichtsleute (dän. Sprichwort)
-
Jeld alleene macht nich glücklich; man muß ooch wat haben (berlinisch)
-
Hast du Geld, so bist du weise; hast du keins, bist du ein Tor (türk.
Sprichwort)
-
Viel Geld = große Sünde; aber wenig Geld = noch größere
(russ. Sprichwort)
-
Worte sind nur Sand; Geld kauft das Land (a. England)
-
Wer Geld hat, hat auch Glauben (=Vertrauen)
-
Eine Handvoll Geld ist schwerer als ein Sack voll Recht und
Wahrheit.
-
Ein Bauer ohne Geld ist eine Nuß ohne Kern (Kärntner
Schnadahüpfl)
-
Wer Geld hat, kann den Teufel tanzen sehen (a.d. Münsterland)
-
Wo Geld die Braut ist, hat der Teufel ein Ei in die Wirtschaft gelegt.
Groschen
-
Es dauert aber lange, bis bei dir der -- fällt (bis du endlich kapierst,
worum es geht).
-
Als sie jemand eine Drei--hure nannte, wollte sie sich das Leben nehmen.
Heller
-
Für diesen Mist gebe ich keinen roten -- aus.
-
Ich kann es dir auf -- und Pfennig ausrechnen
Kapital
-
Die Schönheit ist Veronas größtes --
-
Sie lernen nicht für mich, sondern für sich und häufen in
ihrem Kopf ein -- auf, das Ihnen niemand nehmen kann.
-
Der internationale --markt spielt verrückt und schrammte bereits einige
Male haarscharf an einer Katastrophe vorbei
(ext.
Quelle)
Kasse
-
Denk daran: du gehst den Bach herunter, und der Dealer macht --.
-
Bei ihm ist permanent Ebbe in der --; das Geld können wir
abschreiben.
-
Ich bin im Moment knapp bei --, ich kann dir nichts leihen.
-
Als wir --nsturz (=Revision) machten, standen uns die Haare zu Berge.
Kohle
-
Dafür fehlt mir die --.
-
Laß mal -- rüberwachsen, Alter.
Konto
-
Jetzt ist Schluß. Ich habe das -- meiner Gutmütigkeit schon
überzogen.
-
Mehr als zehn Kapitalverbrechen gehen auf sein --.
Kredit
-
Der kauft grundsätzlich nur auf -- / auf Pump und kommt sich
dabei noch wie ein Rockefeller vor
Kröten
-
Der tut mir wirklich leid, der kommt mit seinen paar -- doch auf keinen
grünen Zweig.
Mark
-
Ich finde es nicht gut, daß man bei "TV total" mit der Beantwortung
einer blöden Frage die schnelle -- machen kann.
-
Früher mußten wir noch jede -- dreimal umdrehen.
-
Keine müde -- kriegst du von mir für diesen Schwachsinn.
-
Jetz macht se's aach noch uff franzeesisch, nor wegen deene Mack
(multinational-dialektales Wortspiel).
Mäuse
-
Wenn du nicht mal zweihundert -- dafür locker machen willst,
dann kannst du mir leid tun.
Mittel (auch syn.: * Gelder)
-
Für dieses Projekt müssen wir erst einmal genügend *--
flüssig machen.
-
Ich sitze hier am Mittelmeer und habe keine -- mehr.
-
Das Dritt--projekt wurde im letzten Augenblick noch bewilligt.
-
Seine *-- waren zu knapp bemessen, als daß er sich dies hätte
leisten können.
Moneten (nur Plural, von moneta; Parallelentwicklung
zu => Münze)
-
Ich glaube, der ist blank, seine -- sind ihm ausgegangen
Münze
-
Man darf nicht alles für bare -- nehmen, was man heute in den Nachrichten
hört.
-
Er konnte seine Erfindung doch noch in klingende -- umsetzen.
-
Das werde ich dir noch mit gleicher -- heimzahlen.
Pfennig
(mhd. pfenninc; Herkunft unklar; vgl. lat pondus 'Gewicht' => Pfund;
das Gewicht war die einzig objektive, nachprüfbare Größe
des tatsächlichen Geldwertes und man erkannte daran auch, ob Münzen
illegal beschnitten worden waren; => Geldschneiderei)
-
Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein -- zum Glück, ich brauche
weiter nichts als nur Musik, Musik, Musik
(von Marika
Rökk gesungener Schlager der 40er Jahre)
-
Der scheißt auf den --, daß man den Rand noch sieht (Lob für
Pedanten und Geizkragen)
-
Die 'Musik' von Rammstein kann ich nicht ab, die geht mir durch Mark und
--.
-
Sie guckt auf den --, sie käme nie auf den Gedanken, uns zum Essen
einzuladen.
-
Wäre sie nur nicht so hinter den --en her, dann könnte ich sie
viel mehr lieben.
-
Tante Erna ist hinter den --en her wie der Teufel hinter der armen Seele.
-
Wenn ich das höre, fehlen mir neunundneunzig --e an der Mark.
-
Wer den -- nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.
-
Wir müssen mit dem -- rechnen, sonst kommen wir nicht aus.
-
(a) Was du da fabriziert hast, ist keine fünf -- wert.
(b) Ich hatte nicht für fünf --e Lust, da mitzumachen.
-
Für die Mannschaft gebe ich keinen -- mehr, die ist die längste
Zeit in der Bundesliga gewesen.
-
Dieser --fuchser (= Geizkragen) kann mir gestohlen bleiben.
Piepen
-
Ich lege keinen Wert darauf, dir deine paar -- aus der Tasche zu ziehen.
-
dreihundert --, und du bist dabei.
Portemonnaie (Geldbeutel)
-
Das -- ist der empfindlichste Körperteil des Menschen
(Karnevalisten-Weisheit)
Preis
-
Fast alles im Leben kostet / hat seinen -- .
-
Für keinen -- der Welt mache ich da mit!
-
Ich möchte zu gern wissen, welchen -- sein Schweigen kostet(e).
-
das sage ich dir um keinen -- !
Pump / pumpen
-
"46.000 Dollar auf --. Vier von zehn College-Studenten bekommen ein
Studiendarlehen"
(ZEIT-Artikel
von Jan-Martin Wiarda). Niemand will ihr mehr was --en, sie ist total blank
und kann einem leid tun.
Rechnung
-
Jahrzehntelang hatte er geraucht; nun präsentierte Freund Hein die --.
-
Wenn Sie hier mitmachen (wollen), dann nur auf eigene -- und Gefahr.
reich
-
Über Nacht war er um fünf Millionen --er geworden, doch das
nützte ihm nichts (mehr), er war todkrank.
-
Als er sich von ihr trennte, war er -- an Schulden, aber auch an Erfahrungen
und hatte Muße genug, beides gegeneinander abzuwägen.
Rubel (russische Währung)
-
Zur Zeit der Wende hat beim Um--n so mancher ein Vermögen gemacht.
-
Wir müssen in die Hände spucken und was tun, damit der -- wieder
rollt.
Schränker (= Geldschrankknacker)
-
Wenn ich diese Politiker ansehe, ist mir doch jeder ehrliche -- lieber.
Schulden (vornehm-euphemistisch: Verbindlichkeiten)
-
Der hat mehr -- als Haare auf dem Kopf.
-
-- machen ist heute in. Wer keine -- macht, ist dumm.
-
Spiel-- sind Ehren-- (wirklich?)
-
Wie kannst du bei / mit / allen deinen -- noch ruhig schlafen? Das ist mir
ein Rätsel.
Taler
(ab 1519 aus dem Silber des Bergwerks von Joachimsthal im Erzgebirge
geprägte Münze, der Joachimstaler [Mathesius 1553], seit Alberus
[1540] auch Taler; daraus entstand später auch der Dollar)
-
Wer's nicht glaubt, zahlt einen --
Tisch (i. S. von Wechsel-Tisch, Theke)
-
Dreihundert auf den -- des Hauses, oder es läuft hier gar nichts.
Vermögen
-
Dieser Ring kostet ein kleines --; hoffentlich weiß sie das zu
schätzen.
Wechsel
-
Wenn ich die vielen neuen Autos sehe, nehme ich an, sie laufen eher auf --
als auf Rädern
Wertpapier
-
Bei der nächsten Geldentwertung können Sie sich Ihre -- in den
Lokus hängen.
zahlen
-
Für diese Verstrickung --te er mit seinem guten Ruf.
-
Ja, Boris, fünf Sekunden Dummheit, und jetzt mußt du ein Leben
lang --.
-
Ich werde dir all das zurück--, was du mir angetan hast, darauf kannst
du dich verlassen.
----------------------------------------
Ergänzungen vorbehalten.
(c) W. Näser, Marburg; Stand: 29.9.2006 (Erstfassung: 31.5.2001)