Ob Mark oder Euro: Geld regiert die Welt

Ausdrücke, Redensarten, Sprichwörter zum Goldenen Kalb der Menschheit, aus Anlaß einer Anfrage ermittelt aus eigenem Brain-Storming u.a. (nicht-finanziellen) Ressourcen
von Wolfgang NÄSER, Marburg, 05/2001 ff.

Ausdrücke für Geld allgemein:

unbestimmte Mengen-Angaben:

Spezielle Zahlungswerte:

Fremde oder alte Währungen in deutschen Redensarten (s. auch unten):

Andere Stichwörter: Abrechnung, (Tarif-)Abschluß, (Schuld-)Abtrag, (steuerlicher) Abzug, (finanzieller) Aderlaß, Aktien|depot, -rendite; Aktionär(sversammlung), Alu-Chips (aus Aluminium bestehende 1-Pfennig-Münzen der DDR, vergleichbar mit der japanischen 1-Yen-Münze!); Angebot (vs. => Nachfrage), Anlage(berater), Anleger, Anleihe, Anmeldegebühr, Anschubfinanzierung, Antiinflationspolitik, Armuts|bericht, -schwelle; Aufgeld (=Gebühr), Ausgaben, Auslandsschulden, Baisse, Bank(haus), Banknote (=Geldschein), Bankraub, Bankrott (aus ital. banca rotta), Bargeld, bargeldloses Zahlen, Barvermögen, Barzahlung, Batzen, Beitrag(szahler), Beleg, Besserverdiener, Beteiligung(sgesellschaft), Betrug(sdezernat), Bilanz, Börse(nmakler), Bonität, Boom, Brieftasche, Broker, Brutto|inlandsprodukt (BIP), -preis, -sozialprodukt; Buchhaltung, Bürge, Bürgschaft, Bundes|bürgschaft, -rechnungshof, Cash flow, Cent, Chefvolkswirt, Darlehen, DaX, Deal, Devisen(handel), Diäten, Dividende(n), Domino-Effekte, Dow-Jones-Index, Dukaten; Dumping(preise), Ebbe (im Geldbeutel), einsacken, -säckeln; Einarmiger Bandit (Spielautomat in Las Vegas), (Beamten-)Einkaufsring, Einkommen, -steuer, -sverhältnisse; Einnahmen, Eintrittspreis, Entgelt, Erbschleicherei, Erlös, Ersparnisse, Etat, Euro, Eurochèque, Exportüberschuß, Falschgeld, Fersengeld geben (figurativ: die Flucht ergreifen); Festgeld, Filiale, Finanzamt; Finanzierung, -skosten; Fiskus (=Steuerwesen), flüssig (liquide) sein, Fonds, "Freigeld" (Silvio Gesell, s. unten); Gebühr(enordnung), Gedenkmünze, Gehalt, Geiz(-hals, -knüppel, -kragen); Geld (siehe unten), -automat, -briefträger ("Herr Sparbier" bei Peter Frankenfeld), -fälscher(bande), -fluß, -quelle, -sack (=reicher Mensch), -schneiderei (figurativ, aus mittelalterl. Münzbeschneidungspraxis), -schöpfung, -strafe, -transfer, -transport(er), -umlauf, -umtausch, -vermögen, -wäsche usw; geldwerte Leistungen, Gerichtsvollzieher; Gesamtverschuldung, Geschäft(skonto), Gewinn (=Profit), -ausschüttung, -beteiligung usw.; Giro(konto), Gläubiger, Glücksspiel, Gold, Großhandelspreis(e), Großkapital(ist), Großverdiener, Grundgehalt, Haben, Hauptbuch, Haushalt(sgeld), Hausse, (Steuer-)Hebesatz, Hypo|bank, -thek; Inflation (= Geldentwertung), Inkasso(unternehmen), etw. auf die hohe Kante legen (=sparen), Inlandsschulden, Insolvenz (=Zahlungsunfähigkeit), Kapital (Plural: -ien), -ertragssteuer, -fluß, -gesellschaft, -ist, -markt; Kasse (machen), -nbuch (=Journal), -nprüfung, -nsturz (=Revision, auch figurativ); Kassier(er), Kaufkraft(verlust), Kaution, Kleinaktionär, Kleinanleger, Kleingeld, Kommunalobligation, Konjunkturzyklen, Konkurrenz(kampf), Konkurs, -masse, -verwalter; Konsum, -ausgaben, -terror; Konsumentenverschuldung, -kredit; Konto; Kopfgeld (40 DM pro Kopf bei der Währungsreform 1948), -jäger (in den USA), Kopfpauschale (als Teil der vorgeschlagenen Gesundheitsreform 2006), Kosten, -beteiligung, -dämpfung(sgesetz) usw.; Krankengeld, Kredit(-antrag, -gewährung, -rahmen), Kulanz, Lehrgeld zahlen, Liquidation, Lohn|buchhaltung, -dumping, -steuer(bescheid), -tüte; Luftbuchung, Mahnbrief/-schreiben, Mahnung, Marge, Markt, Mehrwertsteuer (engl. VAT), Mietzins, Milliardär, Millionär, Miss Moneypenny (Sekretärin in James-Bond-Filmen); (Geld-)Mittel, monetärer Teufelskreis (Helmut Creutz); Münzautomat, Münze, Nachfrage, (Preis-)Nachlaß, Nettopreis, (EU-)Nettozahler, Neu|emission, -verschuldung; Notenbank, Nullrunde, Nummernkonto, Offenbarungseid, Papiergewinne, Parkett(handel an der Börse), Peanuts (=finanzielle Kleinigkeiten), Pfändung, Pfandbrief, Plastikgeld (=Kredit-, Scheckkarten), Pleite, Portemonnaie, (Münz-)Prägung, Preis(e), Preisgestaltung, Privat|schulden, -vermögen; Provision, Pump, Quittung, Rabatt, Raff-/Habgier, Rate(nzahlung), Raub; Rechnung, -slegung (=Bilanz), -prüfung(samt) usw.; reich (=wohlhabend), Rente, Rentenmark, Rückgeld (=Wechselgeld), Rückkaufswert (einer Versicherung), Rückzahlung (=Erstattung), Ruin (in den -- treiben), Saldo (per --), (Bank-, Kassen-)Schalter, Scheck(heft), (Geld-)Schein, schleichende Inflation, Schränker, Schufa, Schulden, -dienst, -erlaß, -klemme; Schuldner (=Debitor), Schuld|schein, -turm (hist.), -verschreibung; Sicherheit(en), Skonto, Soll(zinsen), Sondermittel, Sorten (=ausländ. Währungen), Sozialhilfe, Sozialprodukt, Spar|buch, -kasse, -strumpf, -zins; Spekulant, Sponsoring, Staats|bankrott, -garantie, -schulden, -verschuldung; eine (schöne) Stange Geld; Steuer (auch: vor/nach --n), -bescheid, -betrug, -erstattung, -fahndung, -prüfer, -vorauszahlung usw.; Stückkosten, TAN (=Transaktionsnummer beim => Telebanking), Taschengeld, Telebanking, Teuro (für Euro); (Schulden-)Tilgung, Tisch (=Theke), Transaktion, Tresor, -knacker; Trickbetrüger, Trinkgeld, (Bank-)Überfall, (Geld-)Übergabe, Überweisung, Umlaufgeschwindigkeit, Umsatz(steuer), Unkosten, (finanzielle) Unterstützung, Verbindlichkeit, Vermittelungsgebühr, Vermögen(sbildung, -sverwaltung), (Neu-)Verschuldung, Verschwendung, Versicherung(sbetrug), Volkseinkommen, vorbörslich, Vorkasse (=Vorauszahlung), Vorschuß, Wachstum, Währungs|reform (1948), -union; Wechsel, Wechselkurs, Weihnachtsgeld, -gratifikation, Weltbank, Wert, -abschöpfung, -garantie, -papier(e), -stellung, -verlust; Wirtschafts|kriminalität (white collar gangsters), -wachstum; (rote oder schwarze) Zahlen (= Verlust oder Gewinn), (Ab-, An-, Aus-, Ein-, Nach-, Rück-, Sonder-, Voraus-)Zahlung, Zahlungs|erinnerung (=Mahnung), -mittel, -unfähigkeit (=Insolvenz), -verkehr; Zentralbank, Zins(eszins)en, Zulage(n), Zuwachsrate

abdrücken, abknöpfen, abstottern (='finanzieren'), anlegen, ausgeben, auspreisen, ausrauben, betrügen, eintreiben (=> Inkasso), erschwindeln, locker machen; pfänden (scherzhaft nach B. BRECHT: "er wachte auf und war gepfändet"); (he)rausrücken, (auf-, um-)rechnen, übervorteilen; (sich) verkaufen (mit dieser Show -- er sich optimal); verschwenden / verprassen; vorschießen, -strecken; waschen, (be-, ein-, nach-, über-, voraus-, zurück-)zahlen, zusammenhalten, -kratzen

NB. Obwohl häufig gebraucht, sind einige "pecuniäre" Redensarten bis heute vom Ursprung her ungeklärt, so z.B. etw. auf die hohe Kante legen 'sparen'. Eine Erklärung geht dahin, daß es sich dabei um ein hohes Wandbrett (Kante = pars pro toto) handelt, an das man nur mit Mühe heranreicht (-> Duden, Redewendungen und sprichwörtl Redensarten, Mannheim u.a. 1992, 371 l.).

Batzen

  1. Ich nehme an, dieser Schlitten kostet einen schönen -- Geld

Börse

  1. Er hat sein ganzes Vermögen an der -- verzockt.
  2. O ja, Herr Präsident, wir sind eine Werte-Gemeinschaft; in diesem schönen Staat sind die einzigen Werte die --werte.

Brieftasche

  1. Bei der Promi-Party kreuzten sich ihre Blicke: er sah in ihren Ausschnitt, sie in sein Jackett, wo sich eine pralle -- abzeichnete.
  2. Er zückte die --, und schon konnte er passieren.
  3. Heute sitzt uns das Geld nicht mehr so locker in der --, wir müssen sparen.

Dukaten

  1. Wenn du denkst, ich kann -- scheißen, irrst du dich.

Fuffziger (=Fünfziger, 50-Pfennig-Stück)

  1. Dem kannste nicht trauen, der ist ein ganz falscher -- (=der ist durchtrieben, hat einen grundschlechten Charakter)
  2. Von den bis Juli 2006 entdeckten "Blüten" war jede zweite ein "falscher Fuffziger" (Stuttgarter Zeitung)

Geld
(a) umgangssprachliche Ausdrücke und Redensarten

  1. dickes --  viel Geld, ansehnliches Gehalt (K)
  2. wenn du denkst, daß ich dafür mein gutes -- ausgebe, bist du im Irrtum.
  3. heißes --  unredlich erworbenes G., Falschgeld (K)
  4. schmutziges --   unlauter erworbenes G.
  5. schnelles --   durch Spekulation oder äußerst cleveres Handeln in kürzester Zeit erzielter Gewinn: heute sind alle nur darauf aus, das schnelle Geld zu machen
  6. Schwarz--    am Fiskus vorbei oder durch Geldwäsche 'erworbenes' G.: Altkanzler Kohl stolperte über die Schwarzgeldaffäre.
  7. -- einfrieren   die freie Verfügbarkeit von Kapitalien unterbinden
  8. ich habe mein -- (schließlich) nicht auf der Straße gefunden = ich habe es durch redliche, harte Arbeit verdient
  9. sie will doch nur sein -- heiraten    = hat es nur auf sein Vermögen abgesehen
  10. er ißt, als wenn er dafür -- kriegte (oder: es bezahlt kriegte)
  11. das kostet ein Schweine-- (das ist schweinisch teuer)  = ein Vermögen
  12. Was? Ich bin auf dieser übersichtlichen Straße 70 gefahren und soll mein sauer verdientes -- nun der Polizei in  den Rachen werfen?
  13. Was du da gemacht hast, das ist sein -- wert.
  14. Dem macht das nichts aus, der hat -- wie Heu.
  15. -- spielt bei mir keine Rolle, ich hab' ja keins.
  16. Laß dein -- stecken, ich zahle die Runde.
  17. Er hat sein ganzes -- auf den Kopf gehauen, jetzt hat er keine Freunde mehr und ist ein Sozialfall.
  18. Das kannst du dir abschminken, ich kann schließlich das -- nicht aus dem Ärmel schütteln
  19. das große -- machen:  Endemol macht mit "Big Brother" das große G. / verdient sich mit BB eine goldene Nase.
  20. das -- (mit vollen Händen) zum Fenster herausschmeißen  = verschwenden
  21. Das ist --schneiderei   = Wucher(ei), das übervorteilt den / die Kunden (kommt daher, daß in der Anfangszeit oft Münzen 'beschnitten' wurden; um einem Betrug vorzubeugen, wurde von ausgehenden Mittelalter an streng auf das Gewicht der jeweiligen Münzen geachtet)
  22. Für mich besteht das achte Weltwunder darin, daß ständig -- in Umlauf ist und keiner weiß, wem es eigentlich gehört.
  23. Wir haben viel -- in dieses Projekt gesteckt, hoffentlich wird das kein Flop
  24. In Luxemburg wurden bisher viele --er gewaschen
  25. jdm. das -- aus der Tasche ziehen
  26. Er hat das Haus nicht bekommen, er ist mit -- abgespeist worden.
  27. Sie ist eine gute Ehefrau, sie hält das -- zusammen.
  28. er mußte sein ganzes -- zusammenkratzen, um sie zu in das Nobelrestaurant einladen zu können
  29. -- allein ist nicht die Hauptsache / macht nicht glücklich, aber es beruhigt (ungemein).
  30. Ich pfeife auf dein --, du kannst es dir an den Hut stecken!
  31. wenn du dich so abartig zurechtmachst, kannst du dich für -- sehen lassen
  32. nicht für -- und gute Worte könntest du mich dazu bringen, mit dem auszugehen
  33. der schwimmt ja geradezu im --
  34. das geht / läuft ins --     das kostet viel, ist sehr kostspielig
  35. der schmeißt mit dem -- nur so um sich
  36. guck dir mal den an, der riecht / stinkt ja geradezu nach --
  37. Ich will nicht mit dir um -- spielen / wetten.
  38. Banker heiratet Millionenerbin: da kommt -- zu --
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  39. er konnte noch immer nichts vorweisen, die --geber wurden langsam ungeduldig
  40. wenn du noch lange so faul herumhängst, müssen wir dir den --hahn zudrehen.
  41. das war keine Liebe, das war eine --heirat
  42. Die Polizei, dein Freund und --kassierer (volkstümliche Verballhornung; gilt besonders, seitdem bekannt ist, daß jede Gemeinde bzw. Stadt im Jahresetat die Einnahmen aus Verkehrsübertretungen fest einplant und es daher höchst willkommen ist, wenn viel Geld aus Parkverstößen und Radarkontrollen eingeht)
  43. In --sachen verstand er keinen Spaß / kannte er keine Verwandten.
  44. die --säcke, die in Monaco herumhängen, können mir nicht imponieren.
  45. ich bin am Ende und könnte eine --spritze gut gebrauchen.
  46. Diese 'wohltätige' Organisation erwies sich am Ende als ideale --waschanstalt.

(b) historische Redensarten, Sprichwörter, Zitate (bearb. Auswahl aus: LIPPERHEIDE, Spruchwörterbuch, Berlin 1907)

  1. Der ärgste Fluch des Menschen ist das Geld (Sophokles, Antigone)
  2. Das Recht ist, wo das meiste Geld ist (lat. ubi fas, ubi proxima merces; Marcus Annaeus Lucanus, 39-65 n.Chr.)
  3. Mit dem wachsenden Gelde wächst auch die Liebe zu ihm (Juvenal, Satiren, um 127 n. Chr.)
  4. Magst du auch Gut und Geld zusammentragen, Du wirst doch nackt ins Grab getragen (a.d. Persischen, um 1200)
  5. Phennincsalbe wunder tuot, si weichet manegen herten muot (Freidank, Bescheidenheit, um 1230)
  6. Besser Mann ohne Geld als Geld ohne Mann (Adolf v. Nassau, 1292-1298)
  7. (a) Geltnarren sint ouch über al /so vil, das man nit findt ir zal, /Die lieber haben gelt dan er .
    (b) Wer pfennig hat, der hat vil frünt, den grüß und swagert iederman. (Sebastian Brant, Narrenschiff, 1494)
  8. Das gelt hat vns so gar verblendt /das manch böser lecker wendt /Hat er gelt, so hab er ere (Th. Murner, Narrenbeschwörung, 1512)
  9. Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegfeuer springt (über den Ablaßhandel; Hans Sachs, Die württembergische Nachtigall, 1523)
  10. Geld regiert die Welt (Sebastian FRANCK, Sprichwörter, 1541; => Imperat in toto regina pecunia mundo, Wahlspruch des Herzogs Friedr. v. Sachsen, gest. 1691)
  11. (a) Zu dem macht das Geld niemand recht fröhlich, sondern macht einen viel mehr betrübt und voller Sorgen .
    (b) Wer kein Geld hat, dem hilft nicht, daß er fromm ist (Martin Luther, Tischreden oder Colloquia, hg. 1566)
  12. Alle Menschen in der Welt /Streben nur nach Gut und Geld /Und wenn sie es dann erwerben /Legen sie sich hin und sterben (Reimspruch, 16. Jhd.)
  13. Das Leben ist ein Meer, der Fährmann ist das Geld; wer diesen nicht besitzt, schifft übel durch die Welt (Georg Rudolf Weckherlin, Gedichte, 1641)
  14. O Geld, du Sorgenkind, du Vater falscher Herzen /Dich haben bringt Gefahr, nicht haben bringet Schmerzen (Martin Opitz, Poemata, Epigramme 1646)
  15. (a) Das Ansehen tut alles, und Geld macht das Ansehen .
    (b) Wer Geld hat, ist fromm genug.
    (c) Geld, das lahm ist, macht gerad, was krumm ist.
    (d) Geld, Gewalt und Herrengunst bricht Ehre, Recht und alle Kunst. (alle: Christoph Lehmann, Politischer Blumengarten, 1662)
  16. Geld, der Meister aller Sachen, weiß aus Nein oft Ja zu machen (Hans Aßmann Frh.v. Abschatz, Poet. Übersetzungen und Gedichte, 1704)
  17. Bringst du Geld, so findest du Gnade; sobald es dir mangelt, schließen die Türen sich zu (J.W.v. Goethe, Reineke Fuchs, 1794)
  18. Auch selbst den weisesten unter den Menschen sind die Leute, die Geld bringen, mehr willkommen als die, die welches holen (Georg Christoph Lichtenberg, Vermischte Schriften, 1800-1806)
  19. Der Herrschaft Zauber aber ist das Geld; ich weiß mir Beßres nicht auf dieser Welt als Gift und Geld  (Adalbert v. Chamisso, Gedichte, gedr. 1828)
  20. In Geldsachen hört die Gemütlichkeit auf (nach David Hansemann im Vereinigten Landtage, 8. 6. 1847)
  21. Was frommt's nach Geld und Gut zu haschen; das Leichenkleid hat keine Taschen (Betty Paoli, Neueste Gedichte, 1870; vgl. oben [4] und das volkstüml. Sprichwort Das letzte Hemd hat keine Taschen)
  22. “Die Schaffung eines Geldes, das sich nicht horten lässt, würde zur Bildung von Eigentum in wesentlicherer Form führen.” (Albert Einstein)
  23. “Das Geld soll wie die Eisenbahn sein, weiter nichts als eine staatliche Einrichtung, um den Warenaustausch zu vermitteln, wer sie benutzt, soll Fracht zahlen.” (Silvio Gesell 1948 “An die Überlebenden”, Bern, S. 66)
  24. Die Geldzuhälter nehmen sich das Beste, was unsere Herzen und Köpfe hervorbringen, verwandeln es in Konsumentenprodukte, versehen es mit Preisschildern und verkaufen es als Ware an uns zurück. (Quelle: www.systemfehler.de/werbung.htm)

(c) Volkstümliche, überlieferte Geld-Weisheiten (Auswahl aus: LIPPERHEIDE, s.o.)

  1. Geld ist weder bös noch gut; es liegt an dem, wer's brauchen tut.
  2. Geld stinkt nicht (lat. pecunia non olet) [und paßt in jede Tasche].
    Angeblich wurde Kaiser Vespasian (9-79 n.Chr.) von seinem Sohn getadelt, weil er die röm. Bedürfnisanstalten mit einer Steuer belegt hatte. Daraufhin habe er ihm das so eingenommene Geld unter die Nase gehalten mit der Frage, ob es denn entsprechend streng rieche.
  3. Zeit ist Geld (a.d. Engl.: time is money; wird Benjamin Franklin, 1706-90, zugeschrieben; wurde populär zur Zeit der ersten Fließbandproduktionen [Ford, Modell T, ab 1914] und REFA-Analysen [ab 1924])
  4. Geld ist ein Mörder (a. Litauen)
  5. Geld macht Lotterbuben (a. Polen)
  6. Geld ist ein Seelenverderber (a. Serbien)
  7. Der beste Glaube ist bares Geld (holländ. Sprichwort)
  8. Geld spricht mehr als zwölf Gerichtsleute (dän. Sprichwort)
  9. Jeld alleene macht nich glücklich; man muß ooch wat haben (berlinisch)
  10. Hast du Geld, so bist du weise; hast du keins, bist du ein Tor (türk. Sprichwort)
  11. Viel Geld = große Sünde; aber wenig Geld = noch größere (russ. Sprichwort)
  12. Worte sind nur Sand; Geld kauft das Land (a. England)
  13. Wer Geld hat, hat auch Glauben (=Vertrauen)
  14. Eine Handvoll Geld ist schwerer als ein Sack voll Recht und Wahrheit.
  15. Ein Bauer ohne Geld ist eine Nuß ohne Kern (Kärntner Schnadahüpfl)
  16. Wer Geld hat, kann den Teufel tanzen sehen (a.d. Münsterland)
  17. Wo Geld die Braut ist, hat der Teufel ein Ei in die Wirtschaft gelegt.

Groschen

  1. Es dauert aber lange, bis bei dir der -- fällt (bis du endlich kapierst, worum es geht).
  2. Als sie jemand eine Drei--hure nannte, wollte sie sich das Leben nehmen. 

Heller

  1. Für diesen Mist gebe ich keinen roten -- aus.
  2. Ich kann es dir auf -- und Pfennig ausrechnen

Kapital

  1. Die Schönheit ist Veronas größtes --
  2. Sie lernen nicht für mich, sondern für sich und häufen in ihrem Kopf ein -- auf, das Ihnen niemand nehmen kann.
  3. Der internationale --markt spielt verrückt und schrammte bereits einige Male haarscharf an einer Katastrophe vorbei (ext. Quelle)

Kasse

  1. Denk daran: du gehst den Bach herunter, und der Dealer macht --.
  2. Bei ihm ist permanent Ebbe in der --; das Geld können wir abschreiben.
  3. Ich bin im Moment knapp bei --, ich kann dir nichts leihen.
  4. Als wir --nsturz (=Revision) machten, standen uns die Haare zu Berge.

Kohle

  1. Dafür fehlt mir die --.
  2. Laß mal -- rüberwachsen, Alter.

Konto

  1. Jetzt ist Schluß. Ich habe das -- meiner Gutmütigkeit schon überzogen.
  2. Mehr als zehn Kapitalverbrechen gehen auf sein --.

Kredit

  1. Der kauft grundsätzlich nur auf -- / auf Pump und kommt sich dabei noch wie ein Rockefeller vor

Kröten

  1. Der tut mir wirklich leid, der kommt mit seinen paar -- doch auf keinen grünen Zweig.

Mark

  1. Ich finde es nicht gut, daß man bei "TV total" mit der Beantwortung einer blöden Frage die schnelle -- machen kann.
  2. Früher mußten wir noch jede -- dreimal umdrehen.
  3. Keine müde -- kriegst du von mir für diesen Schwachsinn.
  4. Jetz macht se's aach noch uff franzeesisch, nor wegen deene Mack (multinational-dialektales Wortspiel).

Mäuse

  1. Wenn du nicht mal zweihundert -- dafür locker machen willst, dann kannst du mir leid tun.

Mittel (auch syn.: * Gelder)

  1. Für dieses Projekt müssen wir erst einmal genügend *-- flüssig machen.
  2. Ich sitze hier am Mittelmeer und habe keine -- mehr.
  3. Das Dritt--projekt wurde im letzten Augenblick noch bewilligt.
  4. Seine *-- waren zu knapp bemessen, als daß er sich dies hätte leisten können.

Moneten (nur Plural, von moneta; Parallelentwicklung zu => Münze)

  1. Ich glaube, der ist blank, seine -- sind ihm ausgegangen

Münze

  1. Man darf nicht alles für bare -- nehmen, was man heute in den Nachrichten hört.
  2. Er konnte seine Erfindung doch noch in klingende -- umsetzen.
  3. Das werde ich dir noch mit gleicher -- heimzahlen.

Pfennig
(mhd. pfenninc; Herkunft unklar; vgl. lat pondus 'Gewicht' => Pfund; das Gewicht war die einzig objektive, nachprüfbare Größe des tatsächlichen Geldwertes und man erkannte daran auch, ob Münzen illegal beschnitten worden waren; => Geldschneiderei)

  1. Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein -- zum Glück, ich brauche weiter nichts als nur Musik, Musik, Musik (von Marika Rökk gesungener Schlager der 40er Jahre)
  2. Der scheißt auf den --, daß man den Rand noch sieht (Lob für Pedanten und Geizkragen)
  3. Die 'Musik' von Rammstein kann ich nicht ab, die geht mir durch Mark und --.
  4. Sie guckt auf den --, sie käme nie auf den Gedanken, uns zum Essen einzuladen.
  5. Wäre sie nur nicht so hinter den --en her, dann könnte ich sie viel mehr lieben.
  6. Tante Erna ist hinter den --en her wie der Teufel hinter der armen Seele.
  7. Wenn ich das höre, fehlen mir neunundneunzig --e an der Mark.
  8. Wer den -- nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.
  9. Wir müssen mit dem -- rechnen, sonst kommen wir nicht aus.
  10. (a) Was du da fabriziert hast, ist keine fünf -- wert.
    (b) Ich hatte nicht für fünf --e Lust, da mitzumachen.
  11. Für die Mannschaft gebe ich keinen -- mehr, die ist die längste Zeit in der Bundesliga gewesen.
  12. Dieser --fuchser (= Geizkragen) kann mir gestohlen bleiben.

Piepen

  1. Ich lege keinen Wert darauf, dir deine paar -- aus der Tasche zu ziehen.
  2. dreihundert --, und du bist dabei.

Portemonnaie (Geldbeutel)

  1. Das -- ist der empfindlichste Körperteil des Menschen (Karnevalisten-Weisheit)

Preis

  1. Fast alles im Leben kostet / hat seinen -- .
  2. Für keinen -- der Welt mache ich da mit!
  3. Ich möchte zu gern wissen, welchen -- sein Schweigen kostet(e).
  4. das sage ich dir um keinen -- !

Pump / pumpen

  1. "46.000 Dollar auf --. Vier von zehn College-Studenten bekommen ein Studiendarlehen" (ZEIT-Artikel von Jan-Martin Wiarda). Niemand will ihr mehr was --en, sie ist total blank und kann einem leid tun.

Rechnung

  1. Jahrzehntelang hatte er geraucht; nun präsentierte Freund Hein die --.
  2. Wenn Sie hier mitmachen (wollen), dann nur auf eigene -- und Gefahr.

reich

  1. Über Nacht war er um fünf Millionen --er geworden, doch das nützte ihm nichts (mehr), er war todkrank.
  2. Als er sich von ihr trennte, war er -- an Schulden, aber auch an Erfahrungen und hatte Muße genug, beides gegeneinander abzuwägen.

Rubel (russische Währung)

  1. Zur Zeit der Wende hat beim Um--n so mancher ein Vermögen gemacht.
  2. Wir müssen in die Hände spucken und was tun, damit der -- wieder rollt.

Schränker (= Geldschrankknacker)

  1. Wenn ich diese Politiker ansehe, ist mir doch jeder ehrliche -- lieber.

Schulden (vornehm-euphemistisch: Verbindlichkeiten)

  1. Der hat mehr -- als Haare auf dem Kopf.
  2. -- machen ist heute in. Wer keine -- macht, ist dumm.
  3. Spiel-- sind Ehren-- (wirklich?)
  4. Wie kannst du bei / mit / allen deinen -- noch ruhig schlafen? Das ist mir ein Rätsel.

Taler
(ab 1519 aus dem Silber des Bergwerks von Joachimsthal im Erzgebirge geprägte Münze, der Joachimstaler [Mathesius 1553], seit Alberus [1540] auch Taler; daraus entstand später auch der Dollar)

  1. Wer's nicht glaubt, zahlt einen --

Tisch (i. S. von Wechsel-Tisch, Theke)

  1. Dreihundert auf den -- des Hauses, oder es läuft hier gar nichts.

Vermögen

  1. Dieser Ring kostet ein kleines --; hoffentlich weiß sie das zu schätzen.

Wechsel

  1. Wenn ich die vielen neuen Autos sehe, nehme ich an, sie laufen eher auf -- als auf Rädern

Wertpapier

  1. Bei der nächsten Geldentwertung können Sie sich Ihre -- in den Lokus hängen.

zahlen

  1. Für diese Verstrickung --te er mit seinem guten Ruf.
  2. Ja, Boris, fünf Sekunden Dummheit, und jetzt mußt du ein Leben lang --.
  3. Ich werde dir all das zurück--, was du mir angetan hast, darauf kannst du dich verlassen.

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Ergänzungen vorbehalten.
(c) W. Näser, Marburg; Stand: 29.9.2006 (Erstfassung: 31.5.2001)