Deutsch im 20. Jahrhundert * Dr. Wolfgang Näser * Mi 16-18, HS 110 Biegenstraße 14 * Beginn 10.4.2002

Jünger, Ernst (1895-1998): Die große Schlacht. Aus: In Stahlgewittern (1920)
"Wie auch immer, unumstritten ist: Er ist leidenschaftlicher Dichter, kühner Denker, Gelehrter, distanzierter Zeitgenosse, ein Weltdeuter und Kritiker der Moderne, des ökonomistischen Denkens bürgerlicher Menschen. Kunst, Philosophie und Theologie sieht er aufgerufen, Widerstand zu leisten gegen die Fehlformen einer Moderne, die sich selbst nicht mehr begreift." (Jakobushaus Goslar, März 2002)
"Der hundertjährige Ernst Jünger überblickt in Gegenwart des amtierenden Bundeskanzlers und Bundespräsidenten am 29. März 1995 sein Leben und sieht es vom Heraklitischen Grundgesetz der gegenstrebigen Fügung geprägt." (Harald Seubert 1998)

Der "philosophierende Schriftsteller" oder, wie es woanders heißt, "Krieger, Waldgänger und Anarch", wird am 29. März 1895 als ältestes von sechs Kindern eines Chemikers in Heidelberg geboren. Ab 1911 im "Wandervogel", 1913 von der Schule (6 Wo.) zur Fremdenlegion (=> Afrikanische Spiele), 1914 Notabitur, Kriegsfreiwilliger (6x verwundet, EK 1; Hohenzollernscher Hausorden 1917; "den erfolgreichsten Fliegern wohl gleichwertig zu achten", Pour le Mérite) u. bis 1923 Reichswehr, bis 1925 Studium der Zoologie und Philosophie in Leipzig und Neapel. Ab 1926 freier Schriftsteller in Berlin. Obwohl konservativ revolutionär (=> Artikel Revolution und Idee, 1926 im Völk. Beobachter), lehnt J. mehrmals (1927-1933) ein Mandat in der ihn ästhetisch abstoßenden NSDAP ab, wird aus der Dichterakademie ausgeschlossen. Im 2. Weltkrieg 1940 Stabsoffizier in Paris (besuchte dort Pablo Picasso und Jean Cocteau u. schloß Freundschaft mit Martin Heidegger), später im Kaukasus, nach dem Hitler-Attentat (das er ablehnte) aus der Wehrmacht entlassen. ab 1942 (-1969) Zusammenarbeit mit dem Verleger Vittorio Klostermann. 1945-48 Publikationsverbot durch die Alliierten; Insektenforschung im Schwarzwald (bedeutende Käfersammlung mit ca. 30.000 Exemplaren); ab 1950 in Wilfingen (Oberschwaben).1959 bis 1971 jünger Mitherausgeber der (bei E. Klett erscheinenden) Zeitschrift "Antaios". J. ehrt 1984 mit Helmut Kohl und François Mitterand die Weltkriegsopfer in Verdun und feiert 1988 mit dem Bundeskanzler das 25. Jubiläum des deutsch-französischen Vertrages in Paris. Im April 1986 reist er in den Fernen Osten, um (nach 1910) den Kometen Halley zum zweiten Mal zu sehen. Kurz vor Vollendung des 103. Lebensjahres stirbt Jünger am 17. Februar 1998 in Wilflingen. An der Beisetzung nehmen mehr als 2.000 Gäste teil.
Werke (Auswahl): 1920 Tagebuchskizze In Stahlgewittern; 1922 Essay Der Kampf als inneres Erlebnis; 1923 Sturm; 1929 Essay-Sammlung Das abenteuerliche Herz; 1932 Der Arbeiter. Herrschaft und Gestalt (dem Ideal einer antibürgerlichen Lebenshaltung verpflichtet); 1939 Erzählung Auf den Marmorklippen (allegorische Verurteilung des Hitler-Regimes); 1945 Memorandum Der Friede; 1947 Sprache und Körperbau und Atlantische Fahrt; 1949 Heliopolis; 1950 Das abenteuerliche Herz und Über die Linie; 1951 Der Waldgang; 1952 Besuch auf Godenholm, 1953 Der gordische Knoten, 1954 Das Sanduhrbuch, 1955 Am Sarazenenturm und die Verlagsfestschrift Freundschaftliche Begegnungen; 1956 Rivarol, 1957 Erzählung Gläserne Bienen; 1959 An der Zeitmauer; 1967 Subtile Jagden; 1970 Annäherungen. Drogen und Rausch; 1973 Die Zwille; 1977 Eumeswil; 1979 Tagebuchaufzeichnungen Strahlungen I/II; 1980-1997 Siebzig verweht (5 Bde.). Bei E. Klett 1978-1983 achtzehnbändige Ausgabe der »Sämtlichen Werke«.
Auszeichnungen: 1955 Kulturpreis der Stadt Goslar u. Literaturpreis der Stadt Bremen; 1959 Großes Bundesverdienstkreuz. 1977 Goldadler des "Festival du Livre" in Nizza; 1978 Friedensmedaille der Stadt Verdun; 1982 Goethe-Preis der Stadt Frankfurt/Main; 1993 Großer Preis der Jury der Kunstbiennale in Venedig.
Links: E. Jünger in Cyberspace; German News 1988 u. weitere (FU Berlin)


DER TEXT (vgl. hierzu Erich Maria REMARQUE, Im Westen nichts Neues, 1928)

[S.256-260] Ich setzte mich neben meine beiden Offiziere auf eine Stollentreppe, um den Zeitpunkt 5.05 Uhr zu erwarten, mit dem die Feuervorbereitung beginnen sollte. Die Stimmung hatte sich etwas aufgeheitert, da es nicht mehr regnete und die sternklare Nacht einen trockenen Morgen versprach. Wir verbrachten die Zeit, indem wir rauchten und plauderten. Um drei Uhr wurde gefrühstückt und die Feldflasche machte die Runde. In den ersten Morgenstunden wurde die feindliche Artillerie so lebhaft, daß wir fürchteten, der Engländer habe Lunte gerochen. Einige der vielen im Gelände verteilten Munitionsstapel flogen in die Luft.

Kurz vor Beginn wurde folgender Funkspruch bekannt gegeben: "S.M. der Kaiser und Hindenburg haben sich an den Schauplatz der Operationen begeben." Er wurde mit Beifall begrüßt.

Immer weiter rückte der Zeiger; wir zählten die letzten Minuten mit. Endlich stand er auf 5.05 Uhr. Der Orkan brach los.

Ein flammender Vorhang fuhr hoch, von jähem, nie gehörten Aufbrüllen gefolgt. Ein rasender Donner, der auch die schwersten Abschüsse in seinem Rollen verschlang, ließ die Erde erzittern. Das riesenhafte Vernichtungsgebrüll der unzähligen Geschütze hinter uns war so furchtbar, daß auch die größten der überstandenen Schlachten dagegen erschienen wie ein Kinderspiel. Was wir nicht gewagt hatten zu hoffen, geschah: Die feindliche Artillerie blieb stumm; sie war mit einem Riesenschlag zu Boden gestreckt. Wir hielten es im Stollen nicht länger aus. Auf Deckung stehend, bestaunten wir die über den englischen Gräben flammende turmhohe Feuerwand, die sich hinter wallenden blutroten Wolken verschleierte.

Das Schauspiel wurde durch Augentränen und ein empfindliches Brennen der Schleimhäute gestört. Die vom Gegenwind zurückgetriebenen Dünste unserer Gasgranaten hüllten uns in einen starken Bittermandelgeruch ein. Ich beobachtete voll Sorge, daß manche der Männer zu husten und zu würgen begannen und sich endlich die Masken vom Gesicht rissen. Daher bemühte ich mich, den ersten Husten zu unterdrücken und mit dem Atem hauszuhalten. Allmählich verzog sich der Dunst und nach einer Stunde konnten wir die Masken absetzen.

Es war Tag geworden. Hinter uns wuchs das ungeheure Getöse fortwährend, obwohl kaum eine Steigerung möglich schien. Vor uns war eine dem Blick undurchdringliche Wand von Rauch, Staub und Gas entstanden. Vorübereilende brüllten uns freudige Zurufe ins Ohr. Infanteristen und Artilleristen, Pioniere und Fernsprecher, Preußen und Bayern, Offiziere und Mannschaften, alle waren überwältigt von der elementaren Wucht des Feuersturmes und brannten darauf, um 9.40 Uhr anzutreten. Um 8.25 Uhr griffen unsere schweren Minenwerfer ein, die massiert hinter dem vorderen Graben bereitstanden. Wir sahen die gewaltigen Zwei-Zentner-Minen im hohen Bogen durch die Luft fliegen und drüben mit vulkanischen Explosionen zu Boden fallen. Wie eine Kette spritzender Krater standen ihre Einschläge.

Selbst die Naturgesetze schienen ihre Gültigkeit verloren zu haben. Die Luft flimmerte wie an heißen Sommertagen und ihre wechselnde Dichte ließ feste Gegenstände hin und her tanzen. Schattenstriche huschten durch das Gewölk. Das Getöse war absolut geworden, man hörte es nicht mehr. Nur unklar merkten man, daß Tausende rückwärtiger Maschinengewehre ihre bleiernen Schwärme ins Blaue fegten. Die letzte Stunde der Vorbereitung wurde gefährlicher als die vier anderen, während deren wir uns achtlos auf Deckung bewegt hatten. Der Feind brachte eine schwere Batterie ins Feuer, die Schuß um Schuß in unsren überfüllten Graben warf. Um auszuweichen, begab ich mich nach links und stieß auf den Adjutanten, Leutnant Heins, der mich nach dem Leutnant von Solemacher fragte: "Der muß sofort das Bataillon übernehmen, Hauptmann von Brixen ist eben gefallen." Erschüttert von dieser Schreckensnachricht ging ich zurück und setzte mich in ein tiefes Erdloch. Auf dem kurzen Wege hatte ich die Tatsache schon wieder vergessen. Ich wandelte wie im Schlaf, wie im tiefen Traum durch das Unwetter.

Vor meinem Erdloch stand der Unteroffizier Dujesiefken, mein Begleiter bei Regniéville, und bat mich, in den Graben zu kommen, da beim kleinsten Einschlag die Erdmassen über mir zusammenstürzen würden. Eine Explosion riß ihm das Wort vom Munde: mit einem abgerissenen Bein stürzte er zu Boden. Da war jede Hilfe umsonst. Ich sprang über ihn hinweg und hastete nach rechts, wo ich in ein Fuchsloch kroch, in dem bereits zwei Pioniere Zuflucht gesucht hatten. Im engen Umkreis setzten die schweren Geschosse ihr Wüten fort. Man sah plötzlich schwarze Erdklumpen aus einer weißen Wolke wirbeln; der Einschlag wurde vom allgemeinen Tosen verschluckt. Im Grabenstückchen links neben uns wurden drei Leute meiner Kompanie zerrissen. Einer der letzten Treffer, ein Blindgänger, erschlug das arme Schmidtchen, das noch auf der Stollentreppe saß.

Ich stand mit Sprenger, die Uhr in der Hand, vor meinem Fuchsloch und erwartete den großen Augenblick. Um uns hatten sich die Reste der Kompanie geschart. Es gelang uns, sie durch Scherzworte von urwüchsiger Derbheit aufzuheitern und abzulenken. Der Leutnant Meyer, der einen Augenblick um die Schulterwehr lugte, erzählte mir später, daß er uns für wahnsinnig gehalten habe.

Um 9.10 Uhr verließen die Offizierspatrouillen, die unsere Aufstellung sichern sollten, den Graben. Da die beiden Stellungen über achthundert Meter auseinander lagen, mussten wir noch während der Beschießung antreten und uns im Niemandslande derart bereitlegen, daß wir um 9.40 Uhr in die erste feindliche Linie springen konnten. Auch Sprenger und ich kletterten also nach einigen Minuten, gefolgt von der Kompanie, auf die Brustwehren.

Nun wollen wir mal zeigen, was die Siebente kann!" "Jetzt ist mir alles egal!"  "Rache für die siebte Kompanie!"  "Rache für Hauptmann von Brixen!"  Wir zogen die Pistolen und überschritten den Draht, durch den sich schon die ersten Verwundeten zurückschleppten.

Ich blickte nach rechts und links. Die Völkerscheide bot ein seltsames Bild. In den Trichtern vor dem feindlichen Graben, der im Feuersturm wieder und wieder umgewühlt wurde, harrten in unübersehbarer Front, kompanieweise zusammmengeklumpt, die Angriffsbataillone. Beim Anblick dieser aufgestauten Massen schien mir der Durchbruch gewiß. Ob aber auch die Kraft in uns steckte, die feindlichen Reserven zu zersplittern und vernichtend auseinander zu reißen? Ich erwartete es bestimmt. Der Endkampf, der letzte Anlauf schien gekommen, hier wurde das Schicksal von Völkern zum Austrag gebracht, es ging um die Zukunft der Welt. Ich empfand die Bedeutung der Stunde und ich glaubte, daß jeder damals das Persönliche sich auflösen fühlte und daß die Furcht ihn verließ.

Die Stimmung war sonderbar, von höchster Spannung überhitzt. Offiziere standen aufrecht und wechselten erregte Scherzworte. Ich sah Solemacher inmitten seines kleinen Stabes, im Mantel wie ein Jäger, der an einem kalten Tage auf das Treiben wartet, eine halblange Mine mit grünem Kopf in der Hand. Wir winkten uns brüderlich zu. Oft ging eine schwere Mine zu kurz, warf einen kirchturmhohen Springquell hoch und überschüttete die Harrenden mit Erde, ohne daß einer auch nur den Kopf beugte. Der Schlachtendonner war so fürchterlich geworden, daß keiner mehr bei klarem Verstande war.

Drei Minuten vor dem Angriff winkte mir Vinke mit einer gefüllten Feldflasche. Ich tat einen tiefen Zug. Es war, als ob ich Wasser hinabstürzte. Nun fehlte noch die Offensivzigarre. Dreimal löschte der Luftdruck das Streichholz aus. Der große Augenblick war gekommen. Die Feuerwalze rollte auf die ersten Gräben zu. Wir traten an.

Der Zorn zog nun wie ein Gewitter auf. Tausende mußten schon gefallen sein. Das war zu spüren; obwohl das Feuer fortfuhr, schien es still zu werden, als verlöre es seine gebietende Kraft.
Das Niemandsland war dicht von Angreifern erfüllt, die einzeln, in Trüppchen oder in hellen Haufen auf den feurigen Vorhang zuschritten. Sie liefen nicht, sie nahmen auch nicht Deckung, wenn zwischen ihnen die turmhohen Fahnen aufstiegen. Schwerfällig, doch unaufhaltsam gingen sie auf die feindliche Linie zu. Es schien, daß die Verwundbarkeit nun aufgehoben war.

Inmitten der Massen, die sich erhoben hatten, war es zugleich einsam; die Verbände waren nun vermischt. Ich hatte die Meinen aus dem Blick verloren; sie hatten sich wie eine Welle in der Brandung aufgelöst. Nur Vinke und ein Einjähriger namens Haake waren neben mir. Die rechte Hand hielt den Pistolenschaft umklammert, die linke einen Reitstock aus Bambusrohr. Noch trug ich, obwohl mir sehr heiß war, den langen Mantel und, der Vorschrift entsprechend, Handschuhe. Im Vorgehen erfasste uns ein berserkerhafter Grimm. Der übermächtige Wunsch zu töten beflügelte meine Schritte. Die Wut entpreßte mir bittere Tränen.

Der ungeheure Vernichtungswille, der über der Walstatt lastete, verdichtete sich in den Gehirnen und tauchte sie in rote Nebel ein. Wir riefen uns schluchzend und stammelnd abgerissene Sätze zu und ein unbeteiligter Zuschauer hätte vielleicht glauben können, daß wir von einem Übermaß an Glück ergriffen seien.

Ohne Schwierigkeiten durchschritten wir ein zerfetztes Drahtgewirr und setzten in einem Sprung über den ersten Graben, der kaum noch kenntlich war. Die Sturmwelle tanzte wie eine Reihe von Gespenstern durch weiße, wallende Dämpfe über die eingeebnete Mulde hinweg. Hier stand kein Gegner mehr.

Wider alles Erwarten knatterte uns aus der zweiten Linie Maschinengewehrfeuer entgegen. Ich sprang mit meinen Begleitern in einen Trichter. Eine Sekunde später gab es einen furchtbaren Krach und ich sackte vornüber. Vinke packte mich am Kragen und drehte mich auf den Rücken: "Sind Herr Leutnant verwundet?" Es war nichts zu finden. Der Einjährige hatte ein Loch im Oberarm und versicherte stöhnend, daß ihm eine Kugel in den Rücken geschlagen sei. Wir rissen ihm die Uniform vom Leibe und verbanden ihn. Eine glatte Furche zeigte an, daß ein Schrapnell in Höhe unserer Gesichter auf den Trichterrand geschlagen war. Ein Wunder, daß wir noch lebten. Sie waren drüben noch stärker, als wir gedacht hatten.

Adjutant m. dem Kommandeur einer militär. Einheit zur Unterstützung beigegebener Offizier
Anlauf m.
hier: Erstürmung eines militärischen Zieles, Sturm(lauf) auf den Gegner
Artillerie
f. mit meist schweren Geschützen ausgerüstete Truppengattung; b) [Pluralbegriff für:] schweres Geschütz, Kanonen
zum Austrag gebracht: entschieden
Bataillon n.
aus mehreren Kompanien bestehender Kampfverband
Batterie f.
mit schweren Geschützen (Kanonen) ausgerüstete militärische Einheit
Berserker
m. 1. wilder Krieger der altnordischen Sage; 2. kampflustiger, sich wild gebärdender Mann: in seiner Wut tobte er wie ein B.
berserkerhaft: sich wie ein => Berserker benehmend
bestaunen
: mit ungläubigem Bewundern ansehen
Bittermandel f
.: die Kerne der B. sind giftig, enthalten Amygdalin, verwandeln sich in Verbindung mit Wasser in Blausäure.
Blindgänger m.
beim Einschlag nicht explodierende Granate, Bombe
auf etw. brennen: etw. ungeduldig (und voller Vorfreude) erwarten
Derbheit
f.  Roheit, Grobheit (hier: im Verhalten, Benehmen)
Einschlag
m.: hier das Einschlagen von Granaten
Einjähriger m. ein Jahr freiwillig dienender Soldat
Erdklumpen m.pl. kompakte und meist feuchte kleinere Erdstücke
turmhohe Fahnen f.pl. hier: turmhoch aufsteigende Erdaufwallungen von einschlagenden Granaten
Feldflasche f.: blechernes, mit abnehmbarem Schraubdeckel versehenes, am Gürtel getragenes Trinkgefäß
Fernsprecher m.pl.: Soldaten, die mit Kabel(trommel)n und Feldtelefonen die Kommunikation zwischen Kampfeinheiten herstellen /aufrechterhalten
flimmern: Licht in vielen kleinen, zitternden Punkten zurückwerfen; unruhig, zittrig leuchten, funkeln
Gasgranaten f.pl. explodierende Geschosse, die beim Aufschlag ein giftiges Gas in die Umgebung schleudern
Getöse n., Tosen n. großer, starker Lärm
Grimm m.: Wut
hasten: eilen, schnell laufen
Hauptmann m. (engl. captain): drittunterster Offiziersdienstgrad
in hellen Haufen m.pl.: hell ist hier intensivierend und bedeutet so viel wie 'groß, beträchtlich, mächtig'
Infanterist m. zu Fuß marschierender und kämpfender Soldat
Lunte riechen: eine Gefahr, Bedrohung erahnen (nach dem Geruch einer glimmenden Zündschnur, die den Standort eines Schützen verriet)
Kompanie f. aus mehreren Zügen (d.h. kleinen kämpfenden Gruppen) bestehende militärische Einheit
Leutnant m. (von frz. lieutenant 'Stellvertreter'): unterster Offiziers-Dienstgrad
Mannschaften f.pl. hier: weder zum Offizierskorps noch zu den Unteroffizieren gehörige Soldaten
Mine f.: hier: meterlanges Explosivgeschoß, das aus einem => Minenwerfer abgefeuert wird
Minenwerfer m. mit schräg aufgestelltem Rohr steil feuerndes Geschütz
Niemandsland n.: zwischen zwei Grenzen (oder Fronten) liegendes Land
Orkan m. sehr heftiger Sturm; auch fig.: ein -- des Beifalls brach los
Patrouille f.: militär. Erkundungs- oder Kontrollgang
Pioniere m.pl. hier: mit Brückenbau, Sprengungen u.a. techn. Aufgaben befaßte Soldaten
Schrapnell n. [vom engl. Oberst H. Shrapnel 1803 erfundene] Granatkartätsche (mit 13-17g schweren Bleikugeln und einer Sprengladung gefülltes, auf kurze Entfernungen verwendetes, meist schon wenige Meter vor dem Ziel detonierendes Artilleriegeschoß)
Schulterwehr f. (frz. Épaulement) in Schulterhöhe zur Deckung aufgeschütteter Erdwall
S.M. hier: Abkürzung für "seine Majestät"
Stellung f. hier: unterhalb des Erdniveaus ausgehobener Ort, Graben(system) zur militär. Verteidigung (der Erste Weltkrieg war ein --skrieg)
Stollen m. hier: unterirdischer Gang innerhalb eines Verteidigungssystems
Stollentreppe f. zu einem => Stollen hinabführende Treppe
Trüppchen n. kleine Menge, Gruppe (von Soldaten)
urwüchsig: unverfälscht, nicht abgeschwächt, abgemildert (von --er Derbheit)
Walstatt f.: (veraltet): Kampfplatz; Schlachtfeld
wallend hier: sich unaufhaltsam fortbewegend

Wird ergänzt * Text-Quelle: WWW; Layout u. Ergänzungen (c) Dr. W. Näser, MR, 21.2.2002 ff. * Stand: 21.6.2002