Mundart-Tonbeispiele => Home
Als im Jahre 1903 der volkstümliche und beliebte österreichische Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916) dem Wiener Phonogramm-Archiv die Ehre erwies, seine Stimme *) auf einer Wachs-Platte zu verewigen, war die wissenschaftliche Tonaufnahme etwas, an dessen Wert und Fortschritt nur wenige glaubten. Inzwischen ist es möglich, auch via PC und Internet Verschiedenheit und Lebendigkeit der deutschen Mundarten hörbar darzustellen. Aus ökonomischen und übertragungstechnischen Gründen werden die zu übertragenden Ton-Dateien komprimiert; werden sie beim Empfänger (client) in Echtzeit (Real Player) oder per Konversion (Ra2WAV) dekomprimiert, dürfen dabei keine störenden Zusätze (sog. Artefakte) entstehen, die einer wissenschaftliche Auswertung entgegenstünden. Das Real-Audio-Verfahren hat sich seit der Einführung (1996) bislang*) in allen Kompressionsraten bis hin zum Faktor >140 als für Sprachaufnahmen ideal erwiesen.
Für meine Zwecke habe ich mit dem Real-Audio-Encoder 3.1 [*.ra] und 5.0 [*.rm]) anklickbare Beispiele erstellt, für die Sie den Real Audio Player ab Version 3.0 (16-Bit, für Win 3.11 oder Win 95) benötigen. Die zu Beginn der Seite (1996) gewählte Bandbreite von 5,5 kHz gewährleistet schon eine für die wichtigen Phoneme (z.B. /s/ und /f/) und deren Formanten ausreichende Wiedergabe-Qualität und läßt, wie Bspp. [27], [30], [35] [36]und [38] deutlich machen, auch mehr als 60 Jahre alte Aufnahmen erstaunlich gut klingen. Ab 5/2001 galten für Revision und Neu-Einspielung aller *.ra die wesentlich bessere Bandbreite von 11 kHz.
Die technische und didaktische Aufbereitung solcher Mundartproben stellt hohe Anforderungen. Aus dem vorhandenen Archiv-Material sind zunächst artikulatorisch relevante und zugleich areal repräsentative Beispiele auszusuchen und als 16-Bit-*.wav einzuspielen:
Klingen die Proben nicht gut oder sind sie mit Störungen behaftet,
müssen sie mit einem professionellen Sound-Editor (z.B. Cool Edit Pro
1.2a) bearbeitet werden; das bedeutet:
Hernach ist die jeweilige *.wav-Datei in das Real-Audio-Format (*.ra , *.rm) zu konvertieren: entweder direkt beim Abspeichern aus dem Editor (Cool Edit Pro) oder mittels eines separaten Encoders (RA-Enc. 3.1), der auch das Beifügen eines Kurzkommentars (Datei-Herkunft, Copyright) ermöglicht. Beim Kontroll-Abhören mit einem Real Audio Player ist darauf zu achten, daß sowohl mit PC-Lautsprechern wie an einer externen Stereo-Anlage im linearen Modus (Diskant- und Baßregler in Mittenposition) ein ausgewogener Klang realisiert wird. Sodann werden die erarbeiteten Datein auf den Server geladen.
Statt des in die Jahre gekommenen Real-Audio-Formats verwendete ich später die besseren Alternativen *.wma oder *.mp3 (pro) (bis zu 48 kbps oder gar 70 kbps / VBR). Als große Hilfe bei der Exploration erwiesen sich die neuen kleinen "Diktier"-Recorder Olympus WS 200S, 300M oder DS-40; letzterer erbringt auch mit den eigenen (aufsteckbaren) Mikrofonen sehr gute Resultate.
Am 7./10.5.2010 wurden versuchsweise alle alten *.ra zu *-mp3 transcodiert; das führte dazu, daß in einigen Fällen das Dateiende abgeschnitten wurde und somit wichtige Daten wie ginn, genn oder günn für "werden" verloren gehen, sofern nicht mit dem Windows Media Player decodiert wird. Deshalb werde ich einige kritische Dateien weiterhi auch als *.ra anbieten.
=> Falls Probleme mit dem Decodieren / Hören der *.ra auftreten,. sollte, sofern noch vorhanden, aus dem Internet Real Audio G2-Player 6 geladen und installiert werden. Ansonsten senden Sie mir bitte eine Email (naeser(at)live.de, naeser(at)staff.uni-marburg.de),
Tabelle [1] zeigt als erstes Beispiel Georg WENKERs Abfrage-Satz Nr. 16 "Du bist noch nicht groß genug, um eine Flasche Wein allein auszutrinken, du mußt erst noch wachsen und älter / größer werden". Das niederländische Beispiel verdeutlicht die Verwandtschaft zum Niederdeutschen [2a, 2b]. [3b-5] entstammen den bis 1945 in ehemals deutschen Ostgebieten gesprochenen Mundarten; außer [4b] wurden sie vom Dt. Sprachatlas 1962 mit ehemaligen Sprechern in Westdeutschland aufgenommen. Aus didaktischen Gründen (Präsentation off-line und im Intranet) wurden Anfang Mai 2001 nahezu alle seit 1996 ausgewählten Proben mit doppelter Bandbreite (s.o.) und verbessertem Störabstand neu encodiert. Wo nicht verfügbar, wurde/wird WS 16 durch eine Collage der Veith-Sätze 9-11 ersetzt. Die Einordnung der Mundarten ist (und bleibt) problematisch. Tab. [1] Spalte 5 richtet sich (mit Ausnahme des Pfälzischen) im wesentl. nach P. WIESINGERs Kt. in HSK 1.2.
[21,22] in Tab. [2] repräsentieren noch heute lebendige
auslandsdeutsche Mundarten; weitere Beispiele folgen.
Dialekt-Syntax: Sehr interessant und aufschlußreich ist die Auflösung der als Absichtssatz fungierenden um-zu-Konstruktion mit Infinitiv.
(1) Beibehalten wird letzterer in [1a, 2a, 2b, 2c, 3a, 3b, 3c, 4a, 4b, 5, 8a, 9a, 9b, 9c, 10, 11a, 11b, 11d (für+Inf.), 13a, 13c, 14a, 14b, 14c, 14e, 15a+b, 15c, 16b, 16c, 16d (um...zum+Inf.), 16e, 16f, 17b, 18a, 19b (zum+VN), 20b, 20e (zum+VN), 20f (für+Inf.), 21, 22].
(2) Andere bilden einen konjunktionalen Nebensatz:
- as dat du ... kunnst (1b, Leer)
- daß du ... kannst [18c] / könnest [17c]
- daß du ... austrinkst [16a, 17a, 18b, 19a]
(3) Nebenordnender Anschluß (Hauptsatz) findet sich in [8b, 13b, 14d, 19c, 19d]
In Tabelle [3] finden sich einige längere Ton-Dateien: Erzählungen, Sketche, Gedichte. Einige davon sind gekürzte Beispiele historischer Aufnahmen, die im Rahmen des sog. "Lautdenkmals"1) gemacht wurden. Solche teilweise politisch belasteten Tondokumente sind andererseits dialektal und soziolinguistisch ergiebig, vor allem wenn sie (wie in Kassel [27] und Frankfurt/Main [30] und in den bereits erwähnten ehemals dt. Gebieten) soziale Räume und Sprechergemeinschaften abbilden, die im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs untergingen. Der Forscher oder Pädagoge, der solche Aufnahmen präsentieren will, muß damit rechnen, daß dort juristisch und psychologisch heikle Namen oder Ereignisse genannt werden, die bestimmte Menschen(gruppen) verletzen. Soll das Material dennoch präsentiert werden, sind die inkriminierbaren Passagen zu tilgen, sofern Erzählfluß (Syntax) und Kontext es vertragen. Extremes Beispiel für eine solche Textredaktion ist die Berliner Aufnahme des LD.
WS 16: Beispiele aus wichtigen Sprachlandschaften (Tab. 1)
Nr. Lage Ort / Kreis (Region) Dialekt (=> WIESINGER, Kt. 47.4 in HSK 1.2, 830 1a O 20,5 Lindholm bei 25899 Niebüll Nordfriesisch 1b h 11,4 26789 Leer (Ostfriesland) Ostfriesisch 2a T 21,8 St. Annen bei 25746 Heide Nordnd. I (Dithmarsisch; vgl. Klaus Groth) 2b h 14,5 26160 Bad Zwischenahn-Rostrup Nordnd. II (Ammerländisch) 2c i 13 26676 Barßel-Harkebrügge Nordnd. III 3a Z 35,3 23966 Wismar Mecklenburgisch-Vorpommersch 3b h 54 Pyritz / Langenhagen Mittelpommersch 3c b 68,2 Hammerstein / Schlochau Ostpommersch (zur /k/-Lautung vgl. [22] und [34] 3d Schlochau (Westpreußen) Ostpommersch (Siegfried Splett, DSA 27.4.2k9)10) 4a V'91,4 Eisenbarth / Bartenstein (Bartoszyce) Niederpreußisch I 4b . Gumbinnen (Gusew) Niederpreußisch II (Ostpreußen) 5 a 87 Allenstein (Olsztyn) Hochpreußisch; dazu das ostpreuß. Gedicht "Pilze" 6 B'4,4 # Wemb bei 47608 Geldern Niederfränkisch; vgl. Niederländisch2) 7a . ----------------------- Brandenburgisch 7b . ---------------------- Berlinisch (Stadtmundart) 7c . ----------------------- Südmärkisch 8a N'64,3 Großhain bei Waldenburg Niederschlesisch I dazu auch der aus Bunzlau stammende
Dieter Hildebrandt in "10 Jahre Herman & Tietjen" 7)8b J'65,10 Kuhnern Krs. Neumarkt Niederschlesisch II 9a z 14,2 59227 Ahlen-Vorhelm b. Münster i.W. Westfälisch I (Mönsterlänsk Platt) Flaske 9b F'18,5 34508 Willingen Westfälisch II (Waldeck. Upland) Flaschke 9c F'20,2 34477 Twistetal-Berndorf Westfälisch III (Twistetal, Waldeck) Flaske 9d 35104 Lichtenfels-Münden bei Korbach Niederdt. in Waldeck Flasche (?) 10 s 31,5 Groß Brunsrode b. 38100 Braunschweig Ostfälisch (=> Literatur) 11a . 52428 Jülich-Lich-Steinstraß Ripuarisch 11b Q'12,9 56170 Bendorf / Sayn Rhein[fränk]isch (Übergangsgebiet) 11d W'8,6 54518 Altrich / Wittlich Moselfränkisch II (werden = günn) *.ra 11e . 661xx Saarbrücken (Karl Trust 13.1.2k6) Saarländisch (werden = genn) *.ra 11f a' 3,5 Mamer b. Luxembourg Lëtzebuergesch (werden = ginn) *.ra 12a . (zu ergänzen: Kassel + Wolfhagen) Nordhessisch I 12b . -------------------- Thüringisch 13a E'43,3 04808 Wurzen bei Leipzig Obersächsisch I 13b L'45,8 09669 Frankenberg Krs. 09557 Flöha Obersächsisch II 13c O'45,7
09456 Annaberg
09395 Hormersdorf (Annegrit Bucher)Obererzgebirgisch; auch P'43,8 Schwarzenberg
14a I'21,4 Armsfeld südl. 34557 Bad Wildungen
Nordhess. II (6/85); vgl. 35066 FKB-Geismar3
u. 35119 Rosenthal-Willershausen (Karl Trust 1/2k6)14b
M'23,1
34633 Ottrau-Immichenhain (Link1, 2)
34628 Willingshausen-LoshausenNiederhess.: Ostschwalm (5/2001) Wein > Wing
südlich Schwalmstadt Wein > Winn14c
35274 Kirchhain-Großseelheim
35043 Marburg-Bortshausen
35085 Ebsdorfergrund*)
35083 Wetter-Mellnau (Burgwald)
35112 Fronhausen (zwischen MR und GI)
35236 Breidenbach
35683 Dillenburg-Eibach
35075 Gladenbach-WeidenhausenZentralhessisch 1(6/1991, bearb. 5/2001
Zentralhess. 2 (12/2k4)
Zentralhess. 3 (11/2k6)
Zentralhess. 4 (04/2k8) + Interview 9)
Zentralhess. 5(01/2k8) 8)
Zentralhess. 6 (11/2k6)
Zentralhess. 7 (01/2k8, Dietmar Seibert)
Zentralhess. 8 (05/2k11) 11)14d O'21,4 Stockhausen b. 36341 Lauterbach Osthessisch 14e U'19,3 60323 Frankfurt/Main (-Bornheim) Frankfurter Stadtsprache 3a 14f Z'17,7 68649 Groß-Rohrheim Südhessisch 15a c'12,4 67806 Katzenbach bei Kaiserslautern \__ _/ Pfälzisch I (2 Aufnahmen, 15b f'12,17 und 66969 Lemberg bei Pirmasens / \ 12. u. 20.4.2001) 15c d'15,1 67472 Esthal b.Lambrecht, Pfälzer Wald Pfälzisch II (6/1991, bearb. 5/2001) 16a h'17,7 76227 KA-Durlach (Süd[rhein]fränkisch, Badisch) 16b n'18,12 72213 Altensteig Schwäbisch I (West-S., Nordschwarzwald) 16c
16dp'22,4
72793 Pfullingen bei Tübingen
70374 Stuttgart-Bad CannstattSchwäbisch II (Mittel-S.;Inf. -trinket wie [16e])
(Aufn. Marburg 27.1.2k8)16e k'21,10 71696 Möglingen Kr.Ludwigsburg Schwäbisch III 16f z'26,1 88161 Lindenberg Schwäbisch IV (Westallgäu; =>|Mittelalemann.) 16g q'30,9 86424 Dinkelscherben b. Augsburg Schwäbisch V (=>|Mittelalemann.) 16h nr. Balingen Schwäbisch VI (J.Hartmann, Cuxhaven 19.2.2k8)4d 17a X'27,8 97241 Bergtheim bei Würzburg Ostfränkisch I (Unterfranken) 17b T'27,10 Garitz bei 97688 Bad Kissingen Ostfränkisch II (Unterfr.; 5/1995, bearb. 5/2001) 17c z'33,3 91301 Forchheim bei 90402 Nürnberg Ostfränkisch III (Oberfranken) 18a . Kruppach südl. 92318 Neumarkt / Obf. Nordbairisch (04/90, SNOB) 18b o'38,5 Mauern bei 85368 Moosburg Mittelbairisch I: Holledau; => Lage 18c1
18c2y'36,5
83661 Lenggries (=> 83676 Jachenau)
und Altenmarkt / 83276 TraunsteinMittelbairisch II: a) in der Jachenau
b) Chiemgau; hier Ortsbeschreibung18d 83607 Holzkirchen Krs. Miesbach (Obb.) Mittelbairisch III (Helmut Kammerer, 26.6.2k7) 19a l"60,4 A-9300 St. Veit a.d. Glan bei Klagenfurt Südbair. I (Österr., Mittel-Kärnten) 19b c"32,3 A-6632 Ehrwald Bezirk Reutte/Tirol Südbair. II (Österr., Tirol) -[kx]- 19c i"37 Pfunders bei Brixen Südbair. III (Oberit., Südtirol; 4/75) 19d n"43 Pladen / I-32047 Sappada (Belluno) Südbair. IV (Oberit., Veneto, Ost-Dolomiten) 20a r'14 # 77960 Seelbach / Lahr Niederalemannisch I 20b . F-68200 Mulhouse (Mühlhausen) Niederalemannisch II 20c . Elsässerdietsch = Zweitspr. e. Frankophonen 4a) 20d x'23 # Oberhomberg bei 88662 Überlingen Mittelalemannisch 4b) -[k]- 20e . CH-4416 Bubendorf (Baselland) Hochalemannisch (Baseldütsch) -[k]- 20f . CH-4538 Oberbipp / Bern
(engl. Student, 22, gebürtig aus Bern)Hochalemannisch (Bärndütsch) -[kx]-
(Alexander Freiburghaus 7.2.2k8) 4c)
Auslandsdeutsche Mundarten (Tab. 2) 6)
21a Gnadenhutten / Ohio Pennsylvania German I, Aufn. WN, Marburg 26.4.2001 21b Winnipeg / Manitoba Mennoniten-Plautdietsch, Aufn. WN, Marburg 1986, Bearb. 8/98 21c bei Hermannstadt (Sibiu)
Reps bei KronstadtSiebenbg. Sächsisch, Aufn. WN, Marburg 6.6.2001
Siebenbg. Sächsisch, Aufn. WN, Bad Endbach 23.5.201112)
Weitere Proben (Tab. 3)
23. André Weckmann, Kurzgedicht Unterelsässisch (vgl. oben [20b]) 24. t'36,2 "Der Münchner im Himmel"
(neu editiert und encodiert 9.5.2010)Bairisch (München; bearb. + gekürzt WN '99) 25. s'65 "Der Dienstmann"
(neu editiert und encodiert 9.5.2010)Bair.-Österreichisch: Wien 26. F'23,10 Eine Saalschlacht (1930) Nordhessisch: Kassel (1937) 27 Kurt Sigel, Umweltbetrachtung Neu-Frankfurter Umgangssprache nach 1945 28. U'19,17 Historische Betrachtung Frankfurter Stadt-Mundart vor 1945 (1937) 29. Peter Kuhweide, Kurzgedichte Westfälisch (mit R-Metathese darf > draf) 30a. I'21-F'20 (w,w) Armsfeld+Berndorf Mittel- u. Niederdeutsch (Stereo, Aufn. WN 1985) 30b (w,m) Berndorf+Mühlhausen Niederdeutsch in Waldeck (Stereo, Aufn. WN 1985) 30c Mengeringhäuser Platt Aufn. W. Näser (1985, bearb. 11.5.2010) 31. Walter A. Kreye, Gedichte Niederdeutsch 32. F'18,5 34508 Willingen / Waldeck Dialog: Das Schlachten (Westfäl. Upland, 10/86) /k/> /tch/ 33. k'21,6 Erzählung aus 71706 Markgröningen (Mittel-)Schwäbisch (1937) 34. v'33,2 86911 Dießen / Ammersee (UG Bayer.-Schwaben: über das Fischen; 1937) 35. CH-6247 Schötz bei Luzern Hochalemannisch (Narrow-Band-Versuch; a. meiner CD) 36. i 13,3 26683 (Saterland-)Ramsloh: Dialog Saterfriesisch I (1937)5) 37. i 12,8 Bollingen Gde. Strücklingen Saterfriesisch II (Archiv DSA; Bearb. WN 2/2001) 38. I-28030 Macugnaga Höchstalemannisch, Aug. Pala 9/73 (Aufn. + Bearb. WN.) 39a L'23,4 K.H. KÄSINGER zu "Dialekt + Schule" Schwälmer Mundart I (Aufn. 5/2001) 39b L'23,4 K.H. KÄSINGER, "Meng Heimatdorf" Gedicht aus "Bo mer deheem seng", 1995 (Aufn. 5/2001) 40 M'23,1 Karnevals-Sketch aus Immichenhain Schwälmer Mundart II (Aufn. 5/2001) 40a M'23,1 Passage 2-fach gedehnt aus [42] Schwälmer Dialekt, time-stretched mit CuBase 5 (7/2k1)
Sofern nicht die laufenden Nrn. in Spalte [1] markiert sind, liefern
die jeweils fettgedruckten Orte abspeicherbare *.mp3-Formate.
13c 09395 Hormersdorf wurde am 23.5.2k6 von Annegrit Bucher (Leipzig) als
*.mp3 eingesandt.
9b-d, 11d+f, 14a-c,e,f; 15a-c, 16d+e, 17b, 18c2+d, 21a-c, 32,
34 [neu ausgewählt u. bearb. 5/2001],
40, 41,42 = Original-Aufnahmen W. Näser; die in Tab. [1]
unterstrichenen lf. Nrn. stammen aus L. M. WEIFERTs
Schallplattenreihe und wurden wie die übrigen Fremdbeispiele von mir
mit eigenem Equipment neu bearbeitet und encodiert.
[27], [30],
[35] und [38] wurden
redaktionell gekürzt; # = Veith-Sätze 9-11;
* = mit Dynamik-Kompression, h = mit Hiss Reduction encodiert.
In [41a] resümiert der inzwischen
73jährige Schwälmer Mundartdichter K.H.
KÄSINGER ("Bo mer deheem seng") seine aus 45jähriger
schuldidaktischer Tätigkeit erwachsene Erfahrung zur Frage "Ist Mundart
wirklich eine Sprachbarriere und ein Lernhindernis?". Die Aufnahme entstand
am 25.5.2001 anläßlich meiner Feldforschung in 34633
Ottrau-Immichenhain und Christerode. Den Schwälmer /b/-Anlaut
verdeutlicht der am 11.7.2k1 mit CuBase5 erzeugte, bei gleichbleibender
Tonhöhe 2-fach zeitgedehnte Ausschnitt "Also bann
ich Rückschmerze hunn" [42a] aus dem
Mundart-Sketch [42]. Die Probe aus dem 900 Jahre
alten Loshausen erhielt
ich am 1.10.2k6 von Steve Werner; er ergänzt am 12.10.: "Loshausen liegt
im Zentrum der Schwalm. Nach Hermann Pfister (Chattische Stammeskunde von
1880) liegen die beiden Dörfer Zella und Loshausen im Herzen der Schwalm."
Die mit *) bezeichneten Aufnahmen entstanden mit dem neuen
Olympus-Kleinstrecorder WS-200S und
Eigenbau-ECM-Kapsel.
----------
1) Weitere Tonproben zum "Lautdenkmal"
hier. Vgl. auch meine Ausführungen
zur Restauration hist. Tonaufnahmen und hier speziell
zur Situation des
Lautdenkmals
2) Diese Probe charakterisiert Andre COSYNS aus
B-9400 Ninove (per E-mail v. 7.1.2001) als "hochniederländisch" und
verweist dabei auf die an der Universität Wien angesiedelte Seite zur
"Vielfalt des Mittelniederländischen.
3) alleene wie im Berlinischen und
(Nieder-)Schlesischen (auch in einer DSA-Probe aus 35119 Rosenthal
[K'20] bei Frankenberg/Eder); typisch: genünk 'genug' (so auch
in Bottendorf südl. 35066 Frankenberg, das
von P. WIESINGER zum Übergangsgebiet zwischen
Nord- und Mittelhess. gerechnet wird)
3a) "Bernemerisch", telefonisch erhoben (und
bearbeitet) am 2.6.2001
4a) Fabrice Reinle, 30.10.96 (Aufn. W. Näser,
bearb.)
4b) Aus diesem schmalen Dialektraum stand mir nur eine
DSA-Probe zur Verfügung; statt der Wenker-Sätze wurden die
Veith-Kurzsätze abgefragt, deren # 9-11 wesentliche
Elemente des WS 16 enthalten. Den Charakter des Mittelalemannischen
(Lautung, Intonation) möge meine Collage der
Veith-Sätze 19,20,22,24,26,30,35,39,40,41 erhellen, die ich (am 5.5.2001)
von derselben Sprecherin erstellt habe; hören Sie außerdem eine
kurze (45"), von mir bearb. "Lautdenkmal"(1936 ?)-Probe aus 78234
Anselfingen /Konstanz (Bodensee)
4c) Alexander Freiburghaus (22), dessen Vater aus Bern
und dessen Mutter aus Essex stammt, wuchs vom 13. Lebensjahr an in England
auf, studiert an der Universität von Kent Finance and Accounting with
German und besuchte im Wintersemester 2007 / 08 meine Übung
"Deutsche Sprache und Literatur im 20.
Jhd." Die (mit Olympus DS-40 gemachte und zu 48 kBps konvertierte) Aufnahme
entstand am 7. Februar 2008
4d) diese (mit Olympus DS-40 gemachte) Aufnahme entstand
am 19. Februar 2008 in meinem Urlaubsort Cuxhaven, wo der frisch zugezogene
Sprecher (Jürgen Hartmann) seit etwa sechs Wochen ein Textilgeschäft
betreibt; sein Bruder, der ebenfalls seinen Dialekt noch interferenzfrei
beherrscht, lebt schon seit rund 25 Jahren an der Nordsee. Im
anschließenden (bearbeiteten) Interview
beschreibt Herr Hartmann seinen Dialekt.
5) Hierzu lieferte
Pyt Kramer, langjähriger Bearbeiter
des Neuen saterfriesischen Wörterbuchs, dankenswerterweise
eine Transkription (eingegangen 23.12.2000)
6) Hierzu schreibt am 6.9.2k6 Michael
Karg (<mgor@gmx.net>): "für die Sektion auslandsdeutscher Mundarten
würde ich Sie (...) gern noch auf folgendes aufmerksam machen:
http://www.laam.org/tovar-venezuela.html. Meines Wissens waren besagte Siedler
damals Alemannischsprecher (Kaiserstuhl / Südschwarzwald); eine Bekannte
von mir aus der Nähe von Freiburg war dort und konnte sich fließend
unterhalten, wohingegen ihr Mann (aus Hannover) zwar verstehen konnte, aber
nicht verstanden wurde."
7) Das "dichterische" Statement des schon
zur Legende gewordenen kabarettistischen Altmeisters Dieter Hildebrandt entnahm
ich meiner Aufzeichnung der am 31.3.2007 im hr3 wiederholten
Jubiläums-Talkshow "10 Jahre Herman & Tietjen".
8) Diese mit Olympus DS-40 und aufgestecktem Stereo-Mike
gemachte Aufnahme entstand mitten unter diskutierenden Student/innen und
dokumentiert, daß selbst unter solchen Bedingungen die Mundart-Features
klar erkennbar sind.
9) Diese ebenfalls mit DS-40 gemachte
Aufnahme entstand mit Marianne Tittel aus Mellnau am 9. April 2008
10) Die Aufnahme entstand am 27.4.2009
anläßlich des Besuches von Siegfried Splett (mein Bild rechts)
im Forschungszentrum "Deutscher Sprachatlas". Der frühere IBM-Mitarbeiter
und C-Programmierer publizierte im Juni 2007 und im März 2010 sehr
informative und auch didaktisch wertvolle Broschüren (ISBN 978-3-8334-8254-0
und 978-3-8391-5560-8) zur niederdeutschen Mundart seiner Heimat
Schlochau in der
westpreußischen
"Koschneiderei".
11) Aufnahme v. 23.5.2011 (Olympus DS-40) mit
Georg Kühbauch in Bad Endbach
12) Aufnahme v. 23.5.2011 (Olympus
DS-40) mit Birgit Schebesch in Bad Endbach
Wird ergänzt. (c) Wolfgang Näser, Marburg * Stand:
9.1.2012