Einige Mundartsätze für Text-to-Speech-Systeme

VORBEMERKUNG: Hinsichtlich der eingeschränkten phonetischen Genauigkeit gilt das im Einführungstext Gesagte.

1. LOGOX-Engine 4.0
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Sie den jeweiligen Mundart-Satz; aktivieren Sie im Internet Explorer 4 oder 5 mit <F9> das Webspeech-Plugin (Version 4 final) oder kopieren Sie den Satz (von einem anderen Browser aus) mit <Ctrl-S> ins Clipboard, um dann via Logox 4 (Engine) die Sprachausgabe zu erhalten.

  1. Häsch diini Ovo scho khhaa??
  2. Rramadama, rrama woima, rrama miasma.
  3. Ich hennmrr oppdrr duumeje klopp, sätdrr Papp zodrr Mamm.
  4. De jjode aale mann is mit singem päääd oppm äys innje broche unninnt kaale wasserje walle.
  5. Ett kütt wieätt kütt.
  6. Mrr lorrsse drr Dom in Kölle.
  7. Ii hoppmei göütfer'lurn. Eilostmei maani.
  8. Denkich an Messkede unnS chaumäikers Minna, dann platztmir daChalle.
  9. Amanda, nimm dudatt Kind unn'ichdatt Schierm, ett fängtam Regen.
  10. Mojnmojn duDösbardll.
  11. Ei vrbipsch, haste nuu ooochn'Bohloh??
  12. Henner, gehfonsTrotto'ahre. Ss'kimmetne Daaame.
  13. Diss'Nacht, hettdrr Fuchs, in iiser Hühs 'Matttu, ge'billedunn gschräit, vor ühs aani 'gatttu.
  14. Nää!nää! Junge Junge! Datt'iss aber ein Diingen!

2. Text Aloud + Stimme "Steffi":
Version 2
(für neuere TTS-Engines, 3/2k8) ergibt mit Text Aloud und Stimme "ScanSoft Steffi" folgende Phonation.

  1. Häsch dihni Ovo scho khhaa??
  2. Rrammadamma, rramma woima, rramma miasma
  3. Äch hennmrr oppdr Duumeje klopp, sähtdrr Papp zohdrr Mamm
  4. De jjohde aale mann iss mit singem pähd oppm äis innje broche unninnt kahle wasserje walle.
  5. Ett kütt - wiät kütt
  6. Merr lorrssedr Dom in Kölle.
  7. I horb mai gölt verluhrn
  8. --
  9. Amanda, nimm dudatt Kind unn ihchdatt Schierm, ett fängtam Rehgen.
  10. Moinn moinn du Dösbadddel
  11. Ei vrbippsch? haste nu ooch en Böhlöh?
  12. Henner, gehfons Trotto wahre. Skimmetne Dahme.
  13. Diss Nacht, hettdr Fuchs, in ihserHühs Matttu, gebilled unngschräit vor ühs ahni gatttu.
  14. Junge Junge! datt iss aber ein Dihngen

3. Text Aloud und Stimme "Stefan" ergibt - mit leicht veränderten Sätzen (siehe unten) - folgende Phonation:

  1. Häsch dihnii Ovo scho khhaa??
  2. Rrammadamma, rramma woima, rramma miasma
  3. Äch hennmrr oppdr Duumeje klopp, sähtdrr Papp zohdrr Mamm
  4. De jjohde aale mann iss mit singem pääd oppm äis innje broche unninnt kahle wasserje walle.
  5. Ett kütt wiät kütt
  6. Merr lossedr Dom in Kölle.
  7. I hobb mai göüt verluhrn, ei losst mei mahnii
  8. Denk ich an Messkede und anS chaomäikers Minna, dann platztmer daChalle.
  9. Amanda, nimm dudatt Kiind unn ihchdatt Schierm, ett fängtam Rehgen.
  10. Moinn moinn, du Dösbattel!
  11. Ei vrbippsch? haste nu oochn Böhlöh?
  12. Henner, gehfons Trottoahre. Skimmetne Daaame.
  13. Diss Nacht hettdr Fuchs, in ihserHühs Matttu, gebilled unngschräit vor ühs ahni gatttu.
  14. Juhnge Juhnge! datt iiss aber ein Dihngen

Mundarttypen: 1 Schweizerdeutsch; 2 Bairisch; 3-6 Ripuarisch: Stadtkölnisch; 7 Wienerisch; 8 Westfälisch; 9+14 Ruhrdeutsch; 10 Niederdeutsch; 11 Sächsisch; 12 Nordhessisch: Kassel, 13 Höchstalemannisch/Walserdeutsch

Hochdeutsche Übertragungen und Erläuterungen:

  1. Hast du deine Ovo(maltine) schon getrunken?
    Reklamespruch, gesehen in Zürich 1974
  2. Räumen tun wir, räumen wollen wir, räumen müssen wir.
  3. Ich habe mir auf den Daumen geklopft, sagt(e) der Vater zur Mutter.
    Typisch ist hier die sog. t-Deletion hauptsächlich beim Partizip Perfekt (jeklopp_ 'geklopft')
  4. Der gute alte Mann ist mit seinem Pferd auf dem Eis eingebrochen und ins kalte Wasser gefallen (Wenker-Satz 4)
  5. Es kommt, wie es kommt.
  6. Wir lassen den Dom in Köln:
    Titel eines Songs der Bläck Fööss; siehe auch hier.
  7. Ich habe mein Geld verloren. I lost my money
    Titel eines wienerischen Songs
  8. Denke ich an Meschede und an Schumachers Minna, dann platzt mir die Galle.
  9. Amanda, nimm du das Kind und ich den Schirm, es fängt an zu regnen.
    Angeblich Ruhrpott-Identifikationssatz (mit Schibboleth-Funktion); typisch: der Diphthong /i+Schwa/ für /-ir-/ in Schirm, Birne usw. und die Wendung "et fängt am Regen...", so auch z.B. in: "dat er anständig am Tanzen kommt"
  10. Hallo, du Döskopf. Dösbaddel gehört nach Ansicht von Inter Nationes zu den derzeit gebräuchlichen Mode-Schimpfwörtern.
  11. Ei Donnerwetter, hast du nun auch einen Polo?
  12. Heinrich, geh vom Trottoir, da kommt eine Dame.
    Alte Kasseläner Redensart, schon um 1900 bekannt.
  13. Diese Nacht hat der Fuchs auf der Wiese vor unserem Hause vier Mal unaufhörlich geschrien.
    Beginn des Gedichts "Das Totenzeichen" (=> Mundartprobe 26 und Real-Audio-Datei)
  14. Nein, nein, Junge Junge, das ist aber ein Ding!

4. Probe Zentralhessisch, Adaptation für TTS-Engine Cepstral mit Stimme Katrin (W. Näser 15.3.2008)

Wè ich noch jung woor, so um, ma sage, òchdnzwanzich bis - finfundreißich, òchchdndreißich, do wor di Gròòsmòschin genomme, wor saubrgemòòcht, in die Rei gemòòcht, daß se hibsch kààts wor, irn des Meh-Messer geschliffe, en das wor in de Ènziichmòschine gemòòcht; en schiine Mòied sät der Vatter:- "Itz wìrre mée", da koom ich mit. Na muißt ich mìm Rèche de hinnrdrèn gìì, daß es Gròòs nit offem Messer làie blìpp, ens verschdoppt sich. Òòch ùmme sìwwe - wor bis zéé gemoot, mìt zwii Goil. En da wùen di Goil mooi, wenn se so drei Stùnde Mòschine gemoot hàrre. En da ging's heem. Nò ja, de ìschte Tog ging's nòch, da wor nò nit gewààt, hegstensde ùnnern wor das frìsche Maad rimgewààt, mit de Holzrèche, mimm ganze Haushaalt, also, nit di èltste Lòi, mir haat en Knàicht en zwù Meere; wè ich aus der Schoo wor, nur noch ee, woor èch Glééméét. Die Mùtter ging mett, de Vatter ging mett, irn, mir trei jùngen Lòi dann. Do wors Groòs mìm Rèche richtich rimgewéndt, es triggellt. En man's paßt, wòr de Ohwet nòchemol gemood, wenns frisch woor, do konnt mer nit de ganzen Tòg meeehe, da wor's Gròòs tròcken, da moot sich'sje nit. Nò jà, en wann das richtich im Làuwe woor, de wor de Mooied gemoot, bis trocken wor, en mànn's tròcken wor, da wor rimgewààt, es ischte Tèèl, da wor's zwèète Tèèl nimgewààt, da wor's Gröne rimgewààt, in da woorsse sommegemòòcht in gelòòre. Das wùen die Lètternwahne, du wùin auch kee Stöcke droo, de wor frei, uffge pàuscht, kee Gestèlle rundrim, bluis di Lèttern oh desseire, aber kee Gestèlle vorn en hìnne. Na da heeß uffgepaßt, daß krohdge lore wor, das Lore konnt nit jéder, das muißte schu de Fàchlòi sei. En da wor der Wìssbàum nùfgetoo, das wor sohe làànges Holz, es war so lààk, bisje lànger weh, der Wàà. Das wor vorn, mìt der Lein, riichtich festgemòòcht en da worsch rùnnrgezooche en da war hinne de Làin drìwwer hiigewòrfe, wor wìrrer festgezooche. En da wor hehmgefohre, obbgelohre.

Wird ergänzt. (c) Dr. W. Näser, Marburg 1.11.2001 ff. * neuer Stand: 15.3.2k8