Hinweise zum IBM Thinkpad 755 C (1993/94)        

Wolfgang Näser, Marburg  9/99 ff.

Der integrierte Koprozessor, das Plug-and-Play-Bios, die schnelle 32-Bit-Videokarte (512 kB, extern SVGA), TFT-Bildschirm, Soundkarte und eingebautes Mikrofon machen das TP 755 C (Digitalfoto: W. Näser 4/2k3) zu einem noch heute wertvollen Reisebegleiter für wissenschaftliche und geschäftliche Anwendungen. Mit Windows 3.11 und entsprechend sparsamen Programmen fällt es kaum ins Gewicht, daß sich (in der kleinsten Variante) die Festplatte auf 350 MB beschränkt.

Das Gerät verarbeitet auch die heute seltenen ED-Disketten von 2,88 MB und besitzt eine sehr solide Tastatur; der Bildschirm zeichnet scharf, bietet brillante Farben und ist gleichmäßig ausgeleuchtet. Im Gegensatz zu manchen Gegenwartsprodukten zeigt der TP755, daß hier mit viel Kopfarbeit und nach bester craftsmanship vorgegangen wurde. Der äußerst kompakte, vielseitige Rechner macht auch am Beginn des 3. Jahrtausends noch eine gute Figur.

Aktuell bleibt der TP755C auch im neuen Jahrtausend: das zeigen Erfahrungen, die ich in jüngster Zeit mit dem kleinen Rechner gemacht habe (s.u.).

Der TP 755 C besitzt 4 leistungsfähige digitale und 2 analoge Schnittstellen für den Anschluß mobiler bzw. peripherer Einheiten:

  1. Parallel-Port (EPP) für:
    1. Drucker,
    2. CD-ROM-Leselaufwerke und -Brenner
    3. ZIP-Diskettendrives,
    4. 120-MB-Diskettenlaufwerke,
    5. Laplink-Transferkabel,
    6. Scanner.
  2. einen seriellen Anschluß COM 1 (16550 A) für:
    1. Mäuse und Digitalisiertabletts,
    2. schnelle Modems bis 56 k,
    3. Infrarot-Adapter, z.B. CASIO PAD 1 für PC-Watch
  3. zwei PCMCIA-Ports für:
    1. schnelle CD-Laufwerke,
    2. Netzwerk- und Speicherkarten,
    3. schnelle Modems (auch für GSM)
  4. eine PS-2-Buchse für:
    1. PS-2-kompatible Mäuse,
    2. Zahlenblock-Zusatztastaturen,
    3. AT-kompatible Volltastaturen; mit Y-Adapter (1) und (3) parallel
  5. Audio-Klinkenbuchse 3,5 mm für Stereo-Kopfhörer
  6. Audio-Klinkenbuchse 3,5 mm für Stereo-Mikrofon: d.h.dynamische (klingen dumpf) und Elektretmikros (mit Eigen-Stromversorgung; Rechner liefert im Gegensatz zu einigen Aufnahme-Walkmen keine ECM-Betriebsspannung; das Headset-Mikro von IBM Voice Type muß deshalb über den mitgelieferten Batterie-Adapter angeschlossen werden!). Wählen Sie ggf. eine durchsichtig klingende Elektret-Kapsel, deren Signal auch mit kleiner Bandbreite und Real Audio Encoding noch gute Resultate liefert;  Line-in: wird schwach ausgesteuert, können auch Mischpulte bzw. Wiedergabesignale von Recordern, Empfängern usw. zweikanalig angeschaltet werden.

Eingebaut ist im TP755C ein hervorragend klingendes Elektret-Mikrofon.

Wollen Sie nähere Auskünfte, so zeigen Ihnen detlog.txt bzw. detlog.prv im Root-Directory, was Ihr Thinkpad an Bord hat:
System Detection: 09/24/99 - 16:12:24
 
Parameters "", InfParams "", Flags=01004233
SDMVer=0400.950, WinVer=0700030a, Build=00.00.0,
WinFlags=00000419
Detected: *PNP0000\0000 =  [1] Programmierbarer Interrupt-Controller
IO=20-21,a0-a1 IRQ=2 Detected: *PNP0200\0000 = [2] DMA-Controller; IO=0-f,81-83,87-87, 89-8b,8f-8f,c0-df DMA=4 Detected: *PNP0B00\0000 = [3] CMOS-/Echtzeitsystemuhr IO=70-71 IRQ=8 Detected: *PNP0100\0000 = [4] Systemzeitgeber IO=40-43  IRQ=0 Detected: *PNP0800\0000 = [5] Systemlautsprecher IO=61-61 Detected: *PNP0C04\0000 = [6] Numerischer Coprozessor IO=f0-ff IRQ=13 Detected: *PNP0C01\0000 = [7] Systemplatine GetKbdType: Keyboard ID=faab84 Detected: *PNP0303\0000 = [8] Standard (101/102 Tasten) oder Microsoft Natural Keyboard IO=60-60,64-64 IRQ=1 Detected: *PNP0C00\0000 = [9] Plug & Play-BIOS Detected: *PNP0C05\0000 = [10] Unterstützung für Advanced Power Management Detected: *PNP0F0E\0000 = [11] Standard-PS/2-Maus RQ=12 Detected: *PNP0907\0000 = [12] Western Digital IO=3b0-3bb,3c0-3df Mem=a0000-affff,b8000-bffff,e0000-effff Detected: *PNP0700\0000 = [13] Standard-Diskettenlaufw.-Controller IO=3f2-3f5 IRQ=6 DMA=2 Detected: *PNP0500\0000 = [14] COM-Anschluß IO=3f8-3ff IRQ=4 SetVar: COMIRQ3f8=4,0 Detected: *PNP0600\0000 = [15] Standard-IDE/ESDI-Festplatten-LW- Controller IO=1f0-1f7,3f6-3f6 IRQ=14 Detected: *PNP0400\0000 = [16] Druckeranschluß IO=3bc-3be IO=3e4-3e5 Detected: *PNP0E00\0000 = [17] PCIC-kompatibler PCMCIA-Controller IO=3e0-3e1 Devices detected: 17 (Textauszug; re-edited W. Näser 10.10.99)

Zu (1.1): Haben Sie die hersteller- und modellspezifischen Module (*.dll usw.) einkopiert, so müssen Sie den Drucker nicht extra installieren. Den für Laptops und Notebooks idealen HP Deskjet 400 z.B. können Sie als universellen Inkjet-Printer deklarieren und dann z.B. unter Notepad und WinWord (6.0) einwandfreie Ausdrucke erzielen.

Zu (1.2):
(a) Zunächst wurde ein ca. 3 Jahre altes Freeport-CDROM-System angeschlossen, alternativ bestückt mit dem original vorgesehenen Mitsumi-FX 400 (4-fach CD-LW) und dem mit Audio-Zusatztaste versehenen, autonomiefähigen Wearnes CDD 620 (6-fach); letzteres erzielte mit CD-Info einen Durchsatz von 245 kB/s bei mittlerer Zugriffszeit von 225 ms; industrielle Software-CDs, Audio-CDs sowie selbstgefertigte Audio- und Single-Sessions-CDRs wurden gelesen, die Windows-95-Installation von der Original-CD mißlang allerdings infolge mehrerer gravierender Lesefehler.

(b) Das sog. Multiport-CDJet-Kit erreicht mit einem LiteOn-40-fach CD-Laufwerk dagegen einen maximalen Durchsatz von 438 kB/sec bei einer durchschnittl. Zugriffszeit von 98 ms und liest u.a. auch Multi-Session-CDRs. Windows 95 konnte damit in weniger als 1 Stunde fehlerlos auf dem TP 755 installiert und es konnte auf allen selbstgebrannten CDs auch aus verschachtelten Archiven (*.zip, *.arj, *.rar) gelesen werden. Zur Einrichtung s. unten.

(c) Als externer Brenner konnte der Hewlett Packard HP 7100 e (2xW, 2xRW) von der Treiber-Diskette aus erfolgreich über LPT1 unter Win95 eingebunden werden. Zu Installation und Betrieb s. unten. Aufgrund seiner guten Lese- und Zugriffszeit kann der HP 7100e generell anstelle des Multiport-CD-Laufwerks am TP755c betrieben werden, zumal er den Vorteil bietet, auch wiederbeschreibbare CD-Rs zu lesen.

Zu (1.3): Das mit guest.exe von DOS aus aktivierte ZIP-100-Laufwerk arbeitete einwandfrei; es wurden ca. 30 Disketten eingelesen und hier via XtreeGold und Win Commander auch aus Archiven heraus kopiert.

Zu (1.5): Laplink-Transfers sind unerläßlich zur schnellen Sicherung des gesamten Festplatten-Inhalts; selektiv können auch komplette Directories und Einzeldateien in beiden Rechnern verwaltet werden. Transfers und Interaktiv-Operationen verliefen erfolgreich im Turbo-Modus.

Zu (2.3): Mit dem PAD-1 konnten (am 2.10.99) alle Transfers erfolgreich durchgeführt werden. Abstand: ca. 3 cm.

Zu (4.1): Richtig ergonomisch arbeiten Sie unter Windows 3.11 und Win 95 nur mit externer PS-2-Maus (PNP-Modus: sie arbeitet sofort nach dem Einstöpseln). Parallel können Sie auch mit dem eingebauten Mausknopf weiternavigieren.

Zu (5) und (6): Das TP755C verfügt über ein vergleichsweise hervorragendes Sound-System für zweikanalige Aufnahme und Wiedergabe und kann - mit entsprechendem Pegel-Monitoring z.B. via Cool Edit 96 - auch als Mikrofon-Vorverstärker (Durchschleif-Verstärker) dienen für via Line out eingespeiste periphere Geräte.

Zur Konfiguration und Leistung folgende Tabellen:
Tabelle 1:
Benchmark-Daten IBM Thinkpad 755 C mit 486/50 MHz, 20 MB RAM
+ Festplatte 350 MB 
===============================================================
BIOS..........: (C) COPYRIGHT IBM CORPORATION 1981,1995
BIOS-Datum....: 09/13/95, Shadow RAM: aktiv
BIOS-Extension: Keine
Bus System....: VESA Local Bus
Prozessor.....: 80486dx (V86 Mode) 49.66 MHz
CPU Details...: Model #03, Stepping #05 
RAM-Zugriff...: Standard
Hauptspeicher.: 640 KByte, noch frei: 618 KByte 
Extended Mem..: 19456 KByte, noch frei: 19080 KByte XMS
Expanded Mem..: nicht installiert 
Grafikkarte 1.: VESA-VGA 32 Bit-Bus, 768k RAM 
VGA-Chipsatz..: Western Digital WD90C30
Gameadapter...: nicht installiert 
Laufwerke.....: Keine
Ports.........: LPT1 [EPP], COM1
HD 1: 328.3 MB, 15 Köpfe,  915 Zyl, 49 Sekt/Zyl.
Memory-Timing: 
Segment            Faktor  Zugriff 
000000-009FFF 640k    1.0  32-Bit Hauptspeicher 
00A000-00B7FF  96k   21.5   8-Bit Grafikspeicher
00B800-00BBFF  16k    5.5  16-Bit Textspeicher/Farbe
00BC00-00BFFF  16k    7.5  16-Bit 
00C000-00FFFF 256k    1.0  32-Bit VGA-BIOS
010000-109FFF 16000k  1.0
10A000-10BFFF 128k   11.9
10C000-13FFFF  3328k  1.0
Faktor 1.0 entspricht schnellstem Zugriff.
1st Level-Cache -Durchsatz......: 31100 KB/s
Memory-Durchsatz................: 18000 KB/s
Benchmark: 
Relative Geschw. zum IBM-PC: 6500% 
Dhrystones, KWhetstones....: 21600, 5038 
VideoRAM-Durchsatz (Text)..: 4762 / 6091 *) KByte/sec
Zeichenausgabe BIOS........: 70170 / 62790 *) Byte/sec
Zeichenausgabe DOS.........: 14370 / 13710 *) Byte/sec
EMS-Geschwindigkeit........: nicht bestimmt
RAM-Disk-Geschwindigkeit...: nicht bestimmt
DOS-Disk-Geschwindigkeit...: C: 360 / 2240 *) KB/sec
Plattentest: HD1 
Lineares Lesen in KB/S.....: 1213 / 1153 *)
Maximaler Durchsatz KB/S...: 1293 / 784 *)
Wahrscheinlicher Interleave:    1
Durchschn. Zugriffszeit....: 17.5 / 17.0 *) ms
Spur zu Spur...............:  8.1 / 7.8 *) ms
Maximal....................: 27.4 ms
---------------------------------------------
*) wenn smartdrive aktiv
Tabelle 2: autoexec.bat (TP 755 C)

(a) DOS + WfW 3.11

set BLASTER=A220 I7 D1 T4
PATH c:\;c:\dos;c:\windows;c:\edit;c:\pak
prompt $P$G 
keyb gr+
lh doskey
lh winpkt 0x60
ibmavsh
lh mscdex.exe /D:fccd001
lh vscreen
lh smartdrv
ps2 disk 02 1)
ps2 lc 10  2)

(b) DOS + Win 95, CD-Laufwerk unter DOS eingebunden

set BLASTER=A220 I7 D1 T4
PATH c:\windows;c:\windows\command;c:\;c:\dos;c:\edit;c:\monologw;c:\pak
prompt $P$G
lh c:\windows\command\doskey
lh winpkt 0x60
lh ibmavsh
lh c:\windows\command\mscdex.exe /d:onide001
ps2 disk 02 1)
ps2 lc 10  2)
keyb gr+
------------------------
1) int. Befehl, deaktiviert Festplatte nach 2 Min.
2) int. Befehl, deaktiviert LCD-Bildschirm nach 10 Min.

Tabelle 3: config.sys  (TP 755 C) 

(a) für DOS und WfW 3.11 mit externem Freeport-CD-Laufwerk
device=c:\dos\setver.exe
device=c:\dos\himem.sys
device=c:\dos\emm386.exe noems
dos=high,umb
files=100
devicehigh=c:\dos\alansi.sys
devicehigh=c:\ibmvesa\vesa.exe
devicehigh=c:\fc\power-cd.sys /d:fccd001 /m:192 

(b) für DOS und Win 95 (A) mit ext. Multiport-CD-Laufwerk unter DOS-Treiber
device=C:\windows\setver.exe
device=C:\windows\himem.sys /e /testmem:off
device=C:\windows\emm386.exe noems 1)
files=100
switches= /F
devicehigh=c:\dos\alansi.sys
devicehigh=c:\ibmvesa\vesa.exe
devicehigh=c:\cdblazer\cdblazer.sys /d: onide001
country=049,850,c:\windows\command\country.sys
----------------
1) alternativ: device=c:\windows\emm386.exe 512 D=256 (falls EMS benötigt;
dann kein UMB-Bereich für Hochlade-Operationen verfügbar) 

Tabelle 4:  RAM-Belegung  nach Memory Info V7  (c) Central Point 1991; 

(a) DOS + WfW 3.11, ext. CD-ROM beim Booten nicht angeschlossen 

Total bytes owned
Addr.  Low / High area Program or device driver
------ -------- --------- ------------------------
0205h    1,024 ..  IFS=
0246h      608 ..  Device=SETVER Attr=8000h Name=SETVERXX
026Dh    1,104 ..  Device=HIMEM  Attr=A000h Name=XMSXXXX0
02B3h    4,016 ..  Device=EMM386 Attr=C000h Name=EMMQXXX0
03AFh      544 ..  IFS=
0403h    1,056 ..  KEYB C:\DOS\KEYB.COMP¸@
0447h    5,616 ..  IBMAVSH 1) 
05A7h  632,192 ..  <largest free area>
----- Begin High (Upper) Memory ----
C16Fh  ..   1,568  Device=ALANSI Attr=8013h Name=CON 
C1D2h  ..   8,128  Device=VESA Attr=8000h Name=$IBMVESA
C3CFh  ..     304  IFS=POWER-CD
C6A7h  ..   7,136  COMMAND
C877h  ..   4,672  DOSKEY
C9A8h  ..     992  VSCREEN  C:\DOS\VSCREEN.COM 2)
C9E8h  ..  28,336  SMARTDRV 3)
D0D4h  ..   3,184  CHAR5 4)

655,360 bytes (640k) total DOS 7.00 conventional memory.
632,192 bytes (617k) largest executable program. 58,944 bytes
        if loaded high.
        0 bytes Extended (AT/286/386) memory, reported by BIOS.
17,032k bytes free, reported by XMS driver version 3.0 (3.65). 
        HMA exists.

 (b) DOS + Windows 95, CD-ROM über Multiport-Kit angekoppelt (4.10.99) 

Addr. Low /High area Program or device driver
---------------------------------------------------------
0205h   1,024 ..  IFS=O.SYS
0246h     816  ..  Device=SETVER Attr=8000h Name=SETVERXX
027Ah   1,104  ..  Device=HIMEM  Attr=A000h Name=XMSXXXX0
02C0h   4,016  ..  Device=EMM386 Attr=C000h Name=EMMQXXX0
03BCh     544  ..  IFS=
041Bh   1,152  ..  KEYB c:\dos\KEYB.COMP¸@ 5)
0464h 637,360  ..  <largest free area>
---- Begin High (Upper) Memory ----
C16Fh  ..   1,568  Device=ALANSI Attr=8013h Name=CON
C1D2h  ..   8,128  Device=VESA Attr=8000h Name=$IBMVESA
C3CFh  ..  22,848  Device=CDBLAZER Attr=C800h Name=ONIDE001
C964h  ..   2,848  Device=IFSHLP Attr=D000h Name=IFS$HLP$
CA17h  ..     304  IFS=
CCEFh  ..   7,136  COMMAND
CEC1h  ..   4,672  DOSKEY
CFE6h  ..   5,616  IBMAVSH
D159h  ..  28,016  MSCDEX /D:ONIDE001

655,360 bytes (640k) total DOS 7.00 conventional memory.
637,360 bytes (622k) largest executable program. 31,984
        bytes if loaded high.
      0 bytes Extended (AT/286/386) memory, reported by BIOS.
19,108k bytes free, reported by XMS driver version 3.0 (3.65).
        HMA exists.

------------------------------
1) Viren-Schutzprogramm von IBM 
2) Bildschirm-Beschleuniger; unverträglich mit CD-LW an LPT1; nicht für Win 95
3) Smartdrive (Daten-Cache); überflüssig bei Win 95
4) mit <Ctrl-Sh/left> aktivierbare Zeichentabelle, hier aktiv; wirkt nur unter DOS
5) einfacher Keyboard-Treiber, spart ca. 5 kB RAM


Installation und Betrieb von Windows 95 A

Das hier beschriebene TP 755 C lief bisher unter Windows 3.11 mit Win-32S-Erweiterung und einer Auslagerungsdatei von 8192 kB. Als Desktop-Oberfläche diente ATLANTIS, das in einigen Features dem herkömmlichen 3.11-Explorer überlegen ist. Als DOS fungierte die Basis von Windows 95 A mit den neuen 32-Bit-Features, z.B. XCOPY 32; mit den aus Tabellen 2-4 ersichtlichen Parametern wurde optimale Performance erzielt. Die gesamte Festplatten-Dateistruktur wurde mit Laplink Pro von der LPT1 in ein Directory "Thinkpad" auf die Festplatte eines stationären Hauptrechners übertragen und danach von dort auf CD-ROM gesichert.

Nachdem mittels eines älteren CD-Laufwerks an LPT 1 ein Installationsversuch mißlungen (und über Vor- und Nachteile von Win 95 reflektiert worden) war, wurden am 24.9.99 von einem externen Multiport-CD-System (s.o.) in etwa einer Stunde Windows 95 installiert und die auf der Platte befindlichen Programme eingerichtet. SOUNDREC aus der TP-Audiozusatz-Diskette mußte von der Sicherungs-CD zurückgeschrieben werden. Die gesamte Installation verlief problemlos, die Videoausgabe zeigt echte Verbesserungen aufgrund der 32-Bit-Technologie.

Von einem korrekt mit Win95A bespielten TP755C aus lassen sich beliebig viele Exemplare system-mäßig "klonen", das erspart ein mühsames Einrichten jedes individuellen Geräts und geht so:

  1. Tochter-Gerät mit Diskette booten und sys c:
  2. Laplink 3 oder LL Pro (Achtung: Copyright!) auf Mutter- und Tochtergerät installieren
  3. Mit LL-Kabel beide Geräte verbinden, LL aktivieren und auf Parallelport, Turbo Mode und Transfer von hidden files konfigurieren.
  4. Mit LL alle Win95-bezogenen Dateien (incl. MSDOS.SYS!) aus dem Root, das Directory \windows (incl. aller hidden files wie SYSTEM.* / USER.*) und ggf. Anwendungspfade transferieren.
  5. Re-Boot des Tochtergeräts von dessen Festplatte aus; Win95 muß anlaufen (Win95 läuft nicht an [VFAT-Fehlermeldung!], wenn Sie von der Disketten-Systemübertragung [Schritt 1] her noch das auf nur 6 Bytes reduzierte MSDOS.SYS in c:\ haben!)
  6. Datum, Zeit, Bildschirmdaten einstellen; gewünschte Applikationen einbinden (linken) und testen.

Ein solchermaßen (im August 2000) mit DOS, Win95A, XTG 3.0, Edit-und Transfer-Tools, IBM Audio, IBM VESA, dem WinCommander 4.50 und WinWord 6.0 (Module gepackt) eingerichteter TP755C hat bei einer Gesamtbelegung (nach XTG 3.0) von 80.194.026 Bytes (=1.355 Files) noch stolze 266.608.640 Bytes frei für Nutzer-Dateien und andere Applikationen.

Hinweis für Systemverwalter: richten Sie eine der 350-MB-Platten (die im TP755C innerhalb von weniger als 30 Sekunden gewechselt werden können) optimal mit Windows 95 A oder B und wünschenswerten Anwendungen ein und benutzen Sie sie als Service-Modul  für Laplink-orientiertes Klonen. Andere Festplatten können Sie mit Linux, OS 2 u.a. einrichten und haben dann pro Gerät verschiedene Betriebssysteme, die Sie in kürzester Zeit aktivieren können.

Die (im September '99 eingerichtete) Win-95-Sparversion belegt in MB (incl. der für alle installierten Anwendungen benötigten *.dlls und Codecs im System-Bereich):  

Bereich hdir 1) incl. Slack 3)
\windows (ohne Auslagerungsdatei)    5,39     6,12 2)
-\command (mit zusätzl. Utilities)    0,69       0,82
-\system  *26,29  *27,74
-\inf    1,7       1,94
-\fonts    2,35 (*3,87)       2,55 (*4,10)
-\help:    0,7       0,86
Registry maintenance    1,37       1,41
Sonstige Daten ca.       4,5

1) das DOS-Unility hdir (hot directory) zeigt auch alle auf +sys / +hid gesetzten Dateien an
2) nach Löschen von *.bmp und *.scr sowie der nicht benötigten Netzwerk-Module
3) entspricht der Summe aller mit Daten belegten Cluster; XTree Gold zeigte für die volle C-Partition (350 MB) z.B. folgende Statistik: 5.982 Dateien = (netto) 202,742,478 Bytes; Gesamt-Belegung: 232,718,336 Bytes bei einem Slack von 29,975,858 Bytes, entsprechend der Cluster-Größe von 8,192 Byte (1 Sektor = 512 Bytes). Allein rund 7 MB (= 45 %) an slack space beanspruchen die derzeit 1.672 Dateien des Homepage-Directories \htm (netto 15,585,331 Bytes, brutto 22,978,560 Bytes; das noch weiter angewachsene Directory wurde deshalb 8/2000 entfernt und wird nur noch von CD-R aus bearbeitet).
Ferner ist zu beachten:

Hinweise zum Betrieb mit Windows 95

1. zu Hardware und Management:

  1. Setzen Sie, um den Systemstart zu beschleunigen und DOS-RAM einzusparen, folgende Optionen in msdos.sys:
    BootKeys=0
    BootGUI=0
    DblSpace=0
    DrvSpace=0
    Logo=0
    Network=0
  2. Herunterfahren und Power Management: Haben Sie win.com in win95.com umbenannt, so können Sie den Rechner manuell ausschalten oder über <Ctrl-Alt-Del> per Warmstart reaktivieren; startet Windows 95 (via win.com) automatisch, so trennt sich der Rechner automatisch von der Stromversorgung ab und ist nur durch Kaltstart zu reaktivieren.
  3. Gute Nachricht für alle Nutzer: das TP755C ist Jahr-2000-fest. Folgenden Text erzeugte das DOS-Programm y2ktest.exe (42.464 Bytes):
    * The Real Time Clock chip on this PC does not successfully 
    roll the date over from December 31, 1999 to January 01, 2000 *
    * The BIOS on this PC corrects for this problem so the date will
    successfully rollover
    to January 01, 2000. **************************************************************** The date and time were temporarily changed and were changed back
    after the test. You may wish to check your date and time to ensure that they were correctly restored. Phoenix Technologies, Ltd. and Micro Firmware, Inc. assume no liability or responsibility for any harm this free program may cause.
    Copyright 1998 Micro Firmware, Inc. All rights reserved. Website: http://www.firmware.com/ Email: sales@firmware.com support@firmware.com Phone: 800-767-5465 or 405-321-8333

    Auch nach dem 1.1.2000 können Sie einen TP755C noch korrekt mit Datum einrichten, allerdings nur von Win95 aus.

  4. Das beste Verhältnis zwischen Helligkeit und Kontrast erzielen Sie, wenn der TFT-Bildschirm des TP 755 C etwa 45° geneigt ist - besonders wichtig für alle, deren Gerät nur einen Helligkeitsregler besitzt. Sie haben in dieser Position einen - sowohl ophthalmologisch wie ergonomisch günstigen - Betrachtungsabstand von etwa 40 Zentimetern.
  5. Die Anzeige für Netz- oder Batteriebetrieb sollte als Icon in der Statuszeile erscheinen, so daß Sie rechtzeitig sehen, wann Ihre Batteriekapazität zur Neige geht. Haben Sie den TP 755 'blank', d.h. ohne Win 95 und die IBM-eigenen Notebook-Dienstprogramme, erhalten, so können Sie letztere aus dem Internet herunterladen. Alta Vista z.B. liefert Ihnen genügend Fundstellen dafür. Achten Sie darauf, daß IBM getrennte Dienstprogramme für die mit 486- und Pentium-CPU laufenden ThinkPads bereitstellt, und verwechseln Sie diese nicht. Notebook-spezifische Routinen und Programme sind ohnehin schon in Windows 95 A und B implementiert und werden auf Ihrem Notebook eingerichtet, sofern die Installation fehlerfrei verläuft. Löschen Sie daher, auch wenn Sie bei der 350-MB-Festplatte Platz sparen müssen, keinesfalls die installationstypischen Dateien (system.1st usw.) im Root-Verzeichnis; sie werden als Protokolle gebraucht, wenn Sie teilweise re-installieren müssen. Haben Sie Ihr Windows 95 fertig konfiguriert und alle unnötigen Dateien aus dem System entfernt, so sichern Sie den gesamten Platten-Inhalt (s.o. und gesonderten Text)
  6. Die DOS-Plattenkomprimierungsprogramme Speed Disk und Compress verschieben die Desktop-Links (*.lnk), es treten Allokationsprobleme auf und die entsprechenden Verknüpfungen müssen manuell wiederhergestellt werden (grpconv -s leistet dies nur bedingt).Verwenden Sie unter Windows 95 daher ausschließlich das systemeigene Defrag-Programm; werden Fehler im Dateisystem gemeldet, sollten Sie ChkdskWin nur mit Minimaloption laufen lassen - es sei denn, Sie haben viel Zeit und Geduld.
  7. Sofern vorhanden, sollten Sie DOS-Navigatoren und Lap Link Pro im Desktop plazieren, damit Sie diese nützlichen Dateimanager von dort aus starten können. Es treten keine Probleme auf.
  8. Für DOS-Anwendungen wie Q-Edit, VDE u.andere Editoren sollten Sie unter "Eigenschaften" Vollbild optieren, da sonst am linken Rand mindestens eine Spalte abgeschnitten wird.
  9. Wenn mit dem 2.88er Diskettenlaufwerk ausgestattet, formatiert das TP755C gute 1.44er-HD-Disketten automatisch für 2,88 MB - ein nicht unerheblicher Vorteil, sind doch heute solche Disketten sehr preisgünstig erhältlich und für Notebooks ohne internes CD-Laufwerk noch immer ein gutes Sicherungs-Medium. Betrachten Sie diese Sonder-Formatierung als Ausnahme und prüfen Sie regelmäßig die HD-Disketten auf Datenverlust.
    ACHTUNG:
  10. Der oben erwähnte Multiport-CD-Kit mit internem LiteOn-40fach-LW kann auf dreierlei Weise mit der EPP-Druckerschnittstelle verbunden werden:
    (a) automatisch unter DOS: hierzu sind in der config.sys cdblazer.sys und in der autoexec.bat mscdex.exe zu aktivieren; Vorteil: das CD-ROM-Laufwerk arbeitet auch dann, wenn nach dem DOS-Boot Windows 95 noch nicht aktiv ist; Nachteil: in Win 95 "Systembremse" durch DOS-kompatible Dateistruktur; das CD-Laufwerk arbeitet als "Fremdkörper". Autorun-CDs werden nicht als solche erkannt und gestartet.
    (b) optional unter DOS: die in autoexec.bat und config.sys auskommentierten oder getilgten Befehle mscdex und device(high)=(CDROM-Treiber) gehen nach dem Booten mit einer Batch-Datei an das System, und das CD-Laufwerk wird aktiv:
    @cls
    @echo off
    dl c:\cdblazer\cdblazer.sys /d:onide001
    lh c:\windows\command\mscdex.exe /d:onide001

    Das kleine Dienstprogramm dl.com lädt zunächst den Laufwerkstreiber, und mscdex aktiviert das Gerät. Wollen Sie nach der CDROM-unterstützten DOS-Session unter Windows 95 arbeiten, so sollten Sie, um Treiberkonflikte zu vermeiden, das System vorher neu booten.
    (c) von Windows 95 aus über setup.exe; hier wird zunächst mit dem Utility Swissknife eine Druckerport-Erkennung und Speed-Analyse durchgeführt, dann via oemsetup.inf und dem systemtypischen Miniport-Treiber (quarta95.mpd) das CD-Laufwerk als virtuelles SCSI-Device eingebunden (scsiport.pdr muß in \system\iosubsys vorhanden sein).
    Vorteile:
    das CD-Laufwerk wird voll in Win 95 integriert (auch im System ausgewiesen), schneller angesprochen und ist auch im DOS-Fenster (Shell) zugänglich; Autorun-CDs (z.B. Win 95 OSR2, NT 4.0) werden erkannt; das System arbeitet mit optimaler Konfiguration. Mit device attach können Sie das LW auch nachträglich (nach dem Anstecken des Kabels) einbinden bzw. mit device detach  vom System trennen, wenn Sie statt dessen ein anderes Gerät (z.B. einen OnSpec-kompatiblen Brenner) anschließen wollen.
    Nachteil: das CD-Laufwerk arbeitet nicht, wenn Sie nur bis zum DOS-Prompt gebootet haben (dann Lösung b wählen).
    In allen Fällen wurden bisher alle selbstgebrannten Multisession-CDs gelesen und auch selbstgefertigte Audio-CDs abgespielt. Autonom, d.h. ohne (oder bei ausgeschaltetem) PC, spielt das Laufwerk Audio-CDs ab; die Höhen-Auflösung ist etwas schlechter als z.B. die eines guten Walkmans (hier: Panasonic SL-S 230).

  11. Der oben unter (1.2.c) erwähnte CD-Recorder HP 7100e kann nicht nur das erwähnte Multiport-Kit als Lese-Laufwerk ersetzen, sondern auch CDRs und sogar CD-RWs mit zweifacher Geschwindigkeit (wieder)beschreiben.
    Er arbeitet mit \windows\system\iosubsys\EPATAP95X.MPD (82.944 Bytes) und wird vom Geräte-Manager der Systemsteuerung unter SCSI Controllers parallel zum OnSpec ATAPI/IDE Parallel Host Adapter (=Multiport) als Shuttle EPAT External ATAPI Adapter identifiziert. Wird zusätzliche Software von der HP-Installations-CDROM geladen, so kann eine dem Device Attach und Device Detach des OnSpec CD-Blazers entsprechende Routine hinzugefügt werden, mit der sich bei laufendem Windows 95 der CD-Brenner vom System ab- und wieder ankoppeln läßt: dies kann nötig werden, wenn z.B. im Kaskaden-Betrieb sowohl das OnSpec-Laufwerk wie der Brenner an LPT1 gekoppelt sind und von einem zum anderen Laufwerk 'umgeschaltet' werden soll. Die nur 350 MB fassende Thinkpad-Festplatte bietet relativ wenig Platz für Datenum- bzw. -auslagerung (swap space), deshalb kann mit einem externen Brenner der gesamte HD-Datenbestand nicht in einer Session gesichert werden. Ich empfehle daher, z.B. 180 MB in 3 Sessions zu sichern, was mit dem Easy CD Creator 3.5b problemlos (und in doppelter Schreibgeschwindigkeit) gelang.
  12. Den numerischen Tastenblock aktivieren Sie durch <Shift + NumLock>. Sie können dann von dort aus mit <Alt + (Zahl)> auch z.B. in AOLPRESS Sonderzeichen erzeugen (z.B. Backslash, eckige Klammern). Wollen Sie wieder ein <i> erzeugen (auf dessen Taste auch die <5> ist), so müssen Sie mit <Shift + NumLock> den Num. Block deaktivieren.

2. Zur Software:

  1. Browser: Netscape Gold 3.04 können Sie mit sehr guten Resultaten auch auf Ihrem Thinkpad betreiben; wollen Sie mehr Zeichen pro Seite lesen, sollte Sie die Fontgröße auf '9' einstellen. Sogar der Programm-Kern (*.exe und *.dll, rund 9 MB) des Netscape Communicator 4.61 arbeitet hier zügig und bietet mit dem integrierten Composer einen HTML-Editior, der keine Wünsche offenläßt. Die 256 Farben des TFT-VESA-Modus reichen aus, um Tabellen u.a. zu gestalten und das Ergebnis zu überprüfen.
  2. Audio-Kompression und -Dekompression:
    a) An Real-Audio-Dateien (*.ra, *.rm) dekomprimiert das TP 755 C mit dem Real Player 5.0 (32 Bit) in Echtzeit folgende Formate (Tabelle R1):
    Version Typ Mode Bb. kHz Kbps
    Encod
    kByte
    sec
    Empfang.via Beisp.
     5.0  1a 14.4 mono    2.5    4.9   0.6  14.4/28.8 [13]
     5.0  1b 14.4 mono    3    6.5   0.8  14.4/28.8 [12]
     2.0   1 14.4 mono    2.5     8   1  14.4 Mdm [5,6]
     5.0  1c 28.8 mono    3.0     8.5   1  28.8 Mdm [14]
     2.0   2 28.8 mono    4.0   11   1.8  28.8 Mdm
     5.0  2a 28.8 mono    4.0   12   1.5  28.8 Mdm [9]
     3.0   3 28.8 mo med    4.7   11   2  28.8 Mdm
     3.0   4 28.8 mo full    5.5   16   2  28.8 Mdm [3],[7]
     5.0  4a 28.8 mo wide    8.0   16   2.5  28.8 Mdm [10]
     3.0   5 28.8 Stereo    4.0   20   2.5  28.8 Mdm [2a]
     5.0   7 56.6 Stereo    5.5   32   4  56k Mdm [2b]
     3.0   6 ISDN Mono  11.0   40   5  56k/ISDN [2]

    Hierfür benötigen Sie die Module (Tabelle R2):
                Komponente / Version RA-Typ        Bytes (dir) / Version
              5.0        4.0   3.0 /3.1 *)      5.0      4.0     |    3.0
    (1)        decdnet.dll  decnet.dll   4-6   61.952                  |   89.600
    (2) pnen3250.dll   -3240.dll   -3230.dll  318.976  279.552 | 163.328
    (3)                    pncrt.dll                273.408
    (4) pnui3250.dll   -3240.dll   -3230.dll  604.160  463.872 | 189.952
    (5)                   ra3214_4.dll   1                81.920
    (6)                   ra3228_8.dll   2-5                72.704
    (7)                   ra32dnet.dll     6                21.504
    (8)                   ra32sipr.dll *) 1a,b,c;4a                87.040                   
         realplay.exe rvplayer.exe raplayer.exe  115.200   89.600  |  36.864

    ANMERKUNGEN:

    1. Längere Dateien des Typs 5 (11 kHz Bandbreite, mono, 40 kbps) wurden flüssig gelesen von CD-ROM in HP 7100e; das eröffnet die Möglichkeit, den TP755c zusammen mit dem externen HP7100e als hochwertige Wiedergabe-Einheit für längere Sprach-Aufnahmen zu verwenden.
    2. REALPLAY.EXE und alle Codecs müssen sich in \windows\system befinden.
    3. Im Programm-Directory (hier: \windows\system) darf sich keine *.ra- oder *.rm-Datei befinden!
    4. RAPLAYER.EXE (Version 3.0) dekomprimiert 'ruckfrei' nur die Typen 1-5; RVPLAYER.EXE (=V. 4.0) ist mit den Modulen (2) und (4) die wirtschaftlichste Lösung.
    5. Modul (8) verarbeitet die neuen RA-5-Modi 1a,b,c und 4a.

    Der (eigentlich erst ab Pentium 120 verwendbare) Real Player 6 G2 verarbeitet im TP755C nur mit kleinster Bandbreite (2.5 kHz, 14.4 mono) encodierte Dateien (Typ 1), die mit dem integrierten Echtzeit-Equalizer 'aufgehellt' werden können. Typ 4 wird nur in geringster Länge (ca. 3") korrekt, sonst stockend decodiert.
     => Zieht man kurz vor Abspiel-Ende langsam den Status-Cursor nach links bis fast zum Anfang, so läßt sich der dieser Strecke entsprechende Datei-Teil flüssig abspielen (weil im RAM zwischengespeichert; ob hier eine RAM-Disk helfen könnte, steht noch aus).
    Im allgemeinen lohnt es sich nicht, den Real Player 6 zu installieren: die meisten Module des sehr umfangreichen Programms betreffen Modi, die das TP755C aufgrund seiner Prozessor-Leistung nicht verarbeitet, und es erscheinen sehr viele Einträge in der Registry, die bei mehrmaliger versuchsweiser Re-Installation nicht alle getilgt werden.

    Dateien encodieren können Sie:
    -----------------------------------
    (a) mit dem Real Encoder 3.1:
    (a1) dateikonvertierend von *.wav alle Typen 1-6
    (a2) per (constant) stream encoding Typ 2a (und bis Buffer-Überlauf die Typen 1, 1a-c, 2, 3 + 4); Sie können (über internes oder externes Mikro) direkt in den Encoder hineinsprechen!
    Wie [2a] beweist, kann - präsenzanhebendes Mikro vorausgesetzt - sogar noch bei 4 kHz Bandbreite und 1,5 kBytes/sec Platzbedarf ausgezeichnete Sprachqualität erzielt werden, und das im Dauerbetrieb! Damit läßt sich das TP755 nicht nur als Diktiergerät einsetzen, sondern auch für protokollarische Langzeit-Aufnahme, denn im 12-kps-Mode lassen sich immerhin rund 20 Stunden Sprache in nur 108 MBytes unterbringen.
    Die neuen 16- und 32-kbps-Modi werden zwar (ohne Puffer-Stau !) generiert, jedoch mit doppelter Geschwindigkeit wiedergegeben. Typ 2a ist der ideale Sprach-Modus für das TP755c und gestattet Aufnahmen von > 30 Minuten.
    RA-Enc. 3.1 arbeitet mit folgenden Modulen: 1. in c:\raencode: encoder.exe, wave_rec.dll [+ optional: raencode.hlp, racut.exe, rapaste.exe, readme.txt]; 2. in \windows\system: encdnet.dll, decdnet.dll, ra3214_4.dll, ra3228_8.dll, ra32dnet.dll, ra32sipr.dll + [für live-encoding] racon.dll (s. auch oben Tabelle R2)
    ----------------------------------
    (b) zum RA-Typ 2 (4 kHz; 2 kByte/sec) mit Cool Edit: entweder machen Sie hier via Intern-Mikrofon eine Aufnahme (PC=Diktiergerät) oder laden eine Fremd-Datei (*.wav o.a.) und speichern diese als *.ra . Beispiel: windat2.wav (22050/16 Bit, Länge 3,25" / 143,4 kB > windat2.ra, Länge 6,63 kB = Kompression 22:1.

    (c) Entgegen landläufigen Meinungen können Sie mit dem TP755c auch mp3-Dateien bis zum 64-KBit-Modus (Sampling 22 kHz, K-Faktor 22) abspielen, vorausgesetzt, Sie verwenden das geniale, Fraunhofer-IIS-kompatible Tool WinPlay 3 (V. 1.3; benötigt winsock.dll) und hierin die Output-Optionen Half, 16-Bit, 80486 Class, Downmix, das bedeutet Sprache und Musik in guter UKW-Mono-Qualität; eine CD würde so nur ca. 30 MB auf Ihrer Festplatte beanspruchen. Die schmalbandigen 33kBit-Dateien (Sampling 16 kHz, K-Faktor 44) akzeptieren den Vollstereo-Modus, der bei höherqualitativen Modi zu ruckelnder Wiedergabe führt.

  3. Audio Editing: Cool Edit Pro 1.2  können Sie auch auf dem TP755C installieren; allerdings sollten Sie danach mit UPX alle Module (*.dll, *.flt, *.xfm) komprimieren, wonach das umfangreiche und vielseitige Programm deutlich schneller anläuft. Nach c:\windows\system verlagern (moven) Sie die Module
    Name
    14_43260.dll
    28_83260.dll
    cokr3260.dll
    cook3260.dll
    dnet3260.dll
    ednt3260.dll
    espr3260.dll
    pncrt.dll
    pngu3260.dll
    pnrs3260.dll
    rmbe3260.dll
    rmme3260.dll
    rnco3260.dll
    sipr3260.dll
    Größe in Bytes nach UPX-Kompression
      61.440
      28.160
      15.360
      12.800
      11.264
      54.272
      41.472
    117.760 (auf Version achten!)
    173.568
        7.168
    161.792
    145.920
      35.840
      10.752

    Sie können dort ggf. von Real-Audio-bezogenen Applikationen (s.u.) mitgenutzt werden. Das Zusatz-Filter fht.flt versetzt CEP 12 in die Lage, mp3-Dateien zu generieren und zu lesen: mit dem 486/50-Prozessor des Thinkpad dauert das relativ lang, funktioniert aber. Ich hatte allerdings den Eindruck, daß beim 2kB/sec-Kompressionsmodus einer Test-Datei (test1.wav, 486.444 Bytes) die Real-Audio-Datei (test1.ra, 22.340 Bytes) durchsichtiger und breitbandiger klang als ihr Pendant (test1.mp3, 21.384 Bytes).

  4. TP755c als Peak Program Meter (Präzisions-Aussteuerungsmesser): möglich mit dem Programm Pinguin Audio Meter (2.1, schnelle, für 486er CPU geeignete Version!); zu messendes Audio-Signal von Mischpult einkoppeln via Mikrofon-Eingang; da dieser Eingang stereofon ausgelegt ist (höchst selten bei Notebooks!), werden beide Kanäle dargestellt (Foto rechts: W. Näser 20.8.2k3); dies macht das Notebook tauglich für Pegelvergleiche (Kanalabgleich), Mikrofon-Messungen u.a. .
  5. Textverarbeitung: Das Win-95-eigene Word Pad reicht aus für Briefe, während WinWord 6.0 auf unserem Gerät praktisch allen weitergehenden Anforderungen gerecht wird; selbst MS-Office 97 (mit WinWord und Excel) läßt sich auf dem TP 755C einrichten und betreiben, wobei Sie von der Online-Korrektur von Word 97 profitieren können. Auf DOS-Ebene empfehle ich Microsoft Word 4; mit speziellen Batch-Dateien können Sie es so aufrufen, daß die fremdsprachlichen Korrektur- und Thesaurusmodule wahlweise genutzt werden. Wer größere ASCII-Texte editieren und hierin sehr viele Ersetzungen vornehmen will, ist mit Q-Edit oder dem Multi-Editor bestens bedient.
  6. Text to Speech:
    (a) Die DOS-Programme Monologue und SBTalker zeigen, daß, kompatibles Sound-System vorausgesetzt, mit systemnaher Programmierung und effektiven Algorithmen auch ein 486er Notebook zum 'Lesen' gebracht werden kann. Monologue for Windows, das angeblich in Excel, vom Clipboard aus und als DDE-Server arbeitet und das eingebaute Test-Sample gut wiedergibt, konnte jedoch bislang nicht zum Lesen externer ASCII-Texte bewegt werden.
    (b) Ich warne ausdrücklich davor, auf dem Thinkpad 755C IBM Voice Type (auch in der Version Gold) zu installieren. 1. dauert das recht lange und nimmt Ihnen mindestens 30  bis 50 MB Festplattenkapazität weg; 2. wird angezeigt, daß sich kein Mixer  im System befindet und daher kein Mikrofon installiert werden kann (spricht dem Hohn, daß Sie via Think Pad Audio mit div. Programmen ausgezeichnete Mikrofonaufnahmen machen können), 3. bekommen Sie das Programm nicht zum Laufen, 4. läßt es sich nicht zur Gänze deinstallieren, möglichherweise wird wininit.exe gelöscht und es werden in wininit.ini sog. Null-Optionen gesetzt, die beim Windows-Start Fragen nach nicht mehr vorhandenen Dateien provozieren (in system.dat und user.dat lassen sich nicht alle Vorkommen von IBM-VoiceType löschen!). Außerdem ist Ihre CPU zu langsam, als daß Sie damit in vertretbarer Zeit dem PC 'diktieren' könnten.

Links (1/2011):

  1. Installing Free BSD 3.1 on IBM Thinkpad 755c
    Anmerkung: die zuvor (8/2003) angegebenen weiteren Links sind nicht mehr aktiv.

Das hier beschriebene Exemplar des TP 755c funktioniert noch heute und ließ sich nach mehrstündigem Laden auch mit dem eingebauten Akku starten.
Text erstellt mit AOL Press 2.0. Änderungen vorbehalten. Stand: 14.1.2011 (zuvor: 23.8.2003)
(c) Dr. W. Näser, Marburg