Dr. Wolfgang Näser: Wörter und Wendungen in der deutschen Zeitungssprache * SS 2000

Di 16-18, Hörsaal 207, Auditoriengebäude Biegenstraße 14 (2. Stock), Beginn: 4. April 2000

Zielgruppe: ausländische Hörer/innen aller Fachbereiche mit guten Basiskenntnissen (kein Anfängerkurs!)

Methode / Verlauf:

  1. Gemeinsames (a) Lesen, (b) sprachliches Interpretieren aktueller deutscher Zeitungstexte (OBERHESSISCHE PRESSE Marburg [=> Homepage], WELT, ZEIT usw.), Erarbeiten zeitungs- und kontextspezifischer Wörter (Lexeme) und Wendungen (Phraseologismen), deren Einordnung in Sachgruppen1)
  2. textbezogene Strukturübungen (lexikal. und stilist. Variation, Lückentexte usw.),
  3. Besuch einer Tageszeitung (Oberhessische Presse, 23. Mai 2000; hier Bericht)
  4. Besuch der Forschungsbibliothek (speziell: Wörterbuchabteilung) des "Deutschen Sprachatlas" (Termin nach Absprache)

Optional (fakultativ; auch über das Semester-Ende hinaus):

  1. (a) Vergleichendes Lesen von Artikeln zu demselben Sachverhalt / Ereignis, auch im Internet; analytisches Erarbeiten der lexikalisch-stilistischen Verschiedenheiten (wie schreiben die WELT, Marburgs OP, BILD, die FAZ [usw.]?); hier ist darauf hinzuweisen, daß größere Tageszeitungen im Internet erstaunliche Datenmengen bereitstellen, so enthält (nach eigenen Recherchen) der WWW-Server der BILD-Zeitung mehrere GB (!) an Texten, Bildmaterial und Sonstigem zur Tagesaktualität und Zeitgeschichte.
    => WWW-Suchmaschine: Alle wichtigen Zeitungsartikel (nach Publikationsorganen und Themen suchbar!)
    (b) lesend-interpretierendes Erarbeiten von Zeitungstexten zu einem Themen-Komplex (vgl. in meiner Homepage die Bereiche [=Text-Corpora] Rechtschreibreform, Sozialabbau und Kosovo-Krieg) ;
  2. Bildung von (computerorientierten) Arbeitsgruppen zu einzelnen thematischen Bereichen (und ihrem Eigenwortschatz);
  3. computergestützte Erarbeitung einer auf die Übung bezogenen Gesamt-Wortliste
  4. Anleitung zu sprach- und themenbezogener Internet-Recherche (hierzu speziell erarbeitetes Daten- und Programm-Material verfügbar);
  5. Erarbeiten interpretierender bzw. kommentierender Kurztexte;
  6. Besprechung individueller sprachlicher Probleme (z.B. aus der Erarbeitung von Referaten u.a.).

Wenn (z.B. aufgrund bestimmter Themen) gewünscht, kann auch über das Semesterende hinausgehend [freiwillig] gearbeitet werden.
=> auch:

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1) Zur lexikologischen Methode vgl. auch mein Proseminar-Konzept vom WS 82/83

Texte

  1. Zwei Artikel vom 5.4.2000: [1a] Deckname Rosenholz: CIA gibt geschmuggelte Stasi-Kartei zurück (Süddeutsche Zeitung); [1b]: CDU streitet über die Verwendung von Stasi-Protokollen (WELT)
  2. Well done, guys. Dave Brubeck in Marburg (Marburger Magazin Express 14/2000, 9)
  3. Krawalle zum 1. Mai in Berlin (Berliner Zeitung, Süddeutsche Z., BILD)
  4. 2 Artikel aus der Oberhessischen Presse vom 8. Mai 2000
  5. Wie verarbeiten Tageszeitungen die Katastrophe von Enschede? Vier Artikel vom 16.5.2000
  6. Jugendliche erleben jeden Tag Gewalt. OP Marburg, 18.5.2000 [mit Zusatz-Links und student. Aufsätzen]

=> einige Zeitungs-Textsorten:

  1. (Kontakt)anzeigen aus der MAZ vom 14.1.1998
  2. Essay: Die Zeit der Schubladenmenschen, WELT 10.2.99
  3. Gastkommentar: Wir bekommen zweierlei Deutsche, WELT 13.1.99
  4. Gegendarstellung: Zur "verkauften Hochzeit" [25.1.99],  WELT 13.2.99
  5. Glosse: Der große Lügestütz, STERN 42/96, 130
  6. Interview: Kl. TÖPFER,  WELT 16.12.96
  7. Konzertkritik: Mit Intellekt und Herzenswärme, OBERHESS. PRESSE 29.7.82
  8. Leitartikel:  Bündnis statt Kuhhandel, WELT 9.12.98
  9. Porträt: Siegfried Heinrich, Dresdner Neueste Nachrichten 8.2.97

Anfragen, Diskussionsbeiträge und Wünsche an mich bitte per Fax ( MR 28-28936), Telefon (28-23508/09 oder 47954 oder 0171-3129860) oder E-Mail.
Stand: 11.7.2000