Dr. Wolfgang Näser: Wörter und Wendungen in der deutschen Zeitungssprache * SS 2000
Di 16-18, Hörsaal 207, Auditoriengebäude Biegenstraße 14 (2. Stock)

Text 6:
Jugendliche erleben jeden Tag Gewalt

Junge Täter, niedrige Hemmschwelle

Marburg. Laut Kriminalstatistik sind die Täter bei etwa einem Drittel aller polizeilich untersuchten Verbrechen im Kreis jünger als 21 Jahre.


von Martin Döringer und Mirjam Wege
Die Polizeimeldung aus Alsfeld kam gestern wie bestellt zum Titelthema der OP: Fünf Jugendliche lauerten einem 11-Jährigen auf und versuchten, zwei Mark zu erpressen.

Solch ein Erpressungsversuch, die Rangelei auf dem Schulhof oder die Messerstecherei während einer Discofete: Mit Gewalttaten werden Jugendliche täglich konfrontiert. Allein 1999 ermittelte die Polizei im Kreisgebiet 368 Gewaltdelikte, die von Kindern und Jugendlichen ausgingen.

Die Hemmschwelle, Konflikte gewaltsam zu lösen und Aggressionen an anderen auszulassen, sinkt bei der jungen Generation. Angesichts dieser Entwicklung macht die OP-Redaktion "Jugend und Gewalt“ zum Schwerpunkt:

"Qualität hat sich verändert": Es wird nachgetreten
Kriminalstatistik und Einschätzungen von Polizei und Staatsanwaltschaft

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, gegen die wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt wird, ist im Landkreis zwar von 215 in 1989 auf 368 im vergangenen Jahr gestiegen. Doch für Werner Tuchbreiter, Pressesprecher der Polizeidirektion Marburg, heißt das nicht, dass die Jugendlichen heutzutage generell gewalttätiger sind:
"das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit ist größer geworden, und das bedeutet, dass mehr Fälle angezeigt werden", begründet Tuchbreiter seine Einschätzung der gestiegenen Zahlen. "Die Kinder sind nicht gewalttätiger, es wird besser beobachtet."
Und diese Einschätzung wird durch eine Statistik belegt: Wurde vor 25 Jahren geschätzt, dass nur jede achte Körperverletzung tatsächlich auch angezeigt wurde, so geht man davon aus, dass sich vor zwei Jahren jedes vierte Opfer an die Polizei gewandt hat.

"Gewalttaten und Schlägereien hat es immer gegeben", will der Polizeisprecher das Thema keineswegs bagatellisieren. Früher seien die Auseianndersetzungen - beim Fußball oder während eines Festes - eher zwischen den Bewohnern von Orten ausgetragen worden.
Doch für die Polizei sei keineswegs Entwarnung angesagt, so Tuchbreiter. Und das belegen auch die Zahlen: Die Zahl der bis zu 13-Jährigen, gegen die wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt wurde, ist in den vergangenen Jahren gleich geblieben: 1989 waren es neun, zehn Jahre später ebenfalls. Anders sieht es bei den 14- bis 17-Jährigen aus. Dort stieg die Zahl der Täter von 18 in 1989 auf 85 in 1998 und 75 im vergangenen Jahr.
Auch der prozentuale Anteil der bis zu 20-Jährigen unter den Tatverdächtigen ist gestiegen: von 27,9 Prozent in 1989 auf 35,3 Prozent im vergangenen Jahr.

Die Gewalt an Schulen ist für den Polizeisprecher ein eigenes Problem. Bei der Aufarbeitung des Themas befinde man sich allerdings an einer Durchbruchsstelle. "Die Schulen beschäftigen sich vermehrt mit dieser Problematik."

Für die Polizei gibt es zwei Problemfelder bei den Gewalttaten: Da sei zum einen die hohe Gewaltbereitschaft von Aus- und Übersiedlern, wenn diese sich als Gruppe attackiert fühlten. Und zum anderen die Jugendlichen, die der rechtsradikalen Szene zuzuordnen sind.

Für Peter Gast, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft in Marburg, ist die Frage nach gestiegener Gewaltbereitschaft nicht mit dem Blick auf die Statistik von einem Jahr aufs andere zu beantworten. "Diese Problematik muss langfristig beobachtet und analysiert werden." Und da ist er der Meinung, eine Entwicklung erkannt zu haben: "Die Qualität der Gewalt hat sich verändert." Es wird schneller und härter zugeschlagen. Und wenn jemand am Boden liegt, koste der Gewinner seine Überlegenheit aus, "es wird noch einmal nachgetreten."

"Mit normalen Methoden nicht aufzudecken"
Polizei-Arbeitsgruppe "Ost" befasst sich mit organisierter Kriminalität

Seit zwei Jahren beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe der Marburger Polizei mit einem Problemfeld der Gewalt im Landkreis: mit kriminellen Aus- und Übersiedlern.

Unter dem Namen "AG Ost" arbeiten die Kriminal- und Schutzpolizisten aus dem Kreis mit Kollegen aus Korbach, Staatsanwaltschaft und Justiz sowie anderen Behörden eng zusammen, um gegen das teilweise "organisierte Verbrechen" dieser Gruppen vorzugehen.

Den Begriff Russenmafia weisen Roland Fritsch, Leiter der Marburger Kriminalpolizei, und Manfred Glaßl, Leiter der "AG Ost", für diese Gruppen ausdrücklich zurück, weil sie nicht von zentralen Gruppen aus dem Ausland gesteuert werden. Doch eine Organisation der Gruppen haben die Beamten bei ihren Ermittlungen schon festgestellt: "Es gibt eine bandenmäßige Struktur mit Köpfen und Handlangern, aber keine Dachorganisation." Und diese einzelnen Gruppen würden zusammenhalten, wenn es um ethnische Auseinandersetzungen gehe.

Von Ladendiebstahl über Erpressung bis hin zur Nötigung zur Gewalt lauten die Vorwürfe gegen diese Gruppen. "Sie waren drauf und dran, den Rauschgiftmarkt im Landkreis zu übernehmen", beschreiben die beiden Kriminalpolizisten, wie ernst die Situation vor zwei Jahren war. "Mit normalen Methoden waren die Straftaten nicht aufzudecken", nennen die Polizisten einen Grund, warum die "AG Ost" ins Leben gerufen worden ist. Doch neben den eigenen Beobachtungen der kriminellen Szene wäre der Leidensdruck in der Bevölkerung so hoch gewesen, dass etwas passiert sei: Pädagogen und Sozialarbeiter hätten die Polizei um Hilfe gebeten. Die Initialzündung zum Setzen dieses Ermittlungsschwerpunktes sei eine vom Sozialdezernenten des Kreises, Thomas Naumann, einberufene Besprechung über die Problematik gewesen.

Ermittlungserfolge kann die "AG Ost" reichlich aufweisen: Während einer Großaktion im Dezember wurden Tatverdächtige festgenommen (wir berichteten), meist handelt es sich um die Köpfe der Banden. Im Sommer finden die Gerichtsverhandlungen statt. Zudem geht aus der Statistik der AG hervor, dass in einem Jahr rund 500 Starftaten auf das Konto der Banden gehen. Mit der Festnahme der Köpfe habe sich auch die Aussagebereitschaft der anderen geändert. Denn die unter Druck Gesetzten - oft Landsleute - würden jetzt merken, dass Polizei und Justiz gegen Verbrecher wirklich vorgehen. Eine Erfahrung, die sie in ihren Heimatländern nicht gemacht hätten.

Psychologe Pieper: Gewalttätigkeit ist ein männliches Problem
OP-Interview mit einem Experten

Friebertshausen. OP: Haben Sie eine Zunahme der Gewaltbereitschaft von Jugendlichen festgestellt?
Pieper: Von Untersuchungen her weiß ich, dass die Gewaltbereitschaft tatsächlich zugenommen hat. Es ist aber lange nicht so dramatisch, wie das in der Presse dargestellt wird. Mehr Sorge bereitet mir, dass sich die Qualität von Gewalt verändert hat. Die ausgeübte Gewalt geht weiter und Fairnessgrenzen werden überschritten. Nehmen wir nur einmal die einfachen Schulrangeleien: Da reicht es nicht mehr aus, wenn einer am Boden liegt. Hier wird häufig weiter geschlagen. Die Brutalität ist wirklich gestiegen.
OP: Wie erklären Sie sich die neue Art der Brutalität?
Pieper: Kinder und Jugendliche sind ein Abbild unserer Gesellschaft, die wesentlich rücksichtsloser geworden ist. Ein eindeutiger Zusammenhang besteht zwischen dem Konsumieren von Gewalt zum Beispiel übers Fernsehen und dem Ausüben von Gewalt. Ein Gewöhnungseffekt entsteht, denn es genügt heute nicht mehr, wenn Blut fließt. In Filmen wird vorgeführt, wie nach einem Schuss Gehirnmasse wegspritzt und das möglichst in Zeitlupe.


Medien zeigen nur selten die Opfer
Einen weiteren Grund sehe ich darin, dass in den Medien nur selten die Opfer von Gewaltexzessen zu sehen sind. Die Menschen denken mehr über die Täter und deren Probleme nach als über die Opfer. Diejenigen, die Gewalt ausüben, erlebten häufig selbst familiäre Gewalt. Zudem ist Gewalttätigkeit ein männliches Problem: 90 Prozent der Körperverletzungen gehen von Jugen aus.
OP: Welche psychischen Folgen können sich ergeben?
Pieper: Entweder werden die Opfer bei Gelegenheit selbst wieder gewalttätig oder es folgt der totale Rückzug in das Leiden. Tendenziell sind aber auch diese Opfer gefährdet, plötzlich einmal auszuflippen. Gewalt erzeugt Angst. Deshalb ist es auch dazu gekommen, dass sich so viele Kinder und Jugendliche bewaffnen.
OP: Wie ist das gewalttätige Verhalten von Jugendlichen aus psychologischer Sicht zu deuten?
Pieper: Gewalt ist ein Zeichen von Unsicherheit. Jugendliche, die zu massiver Gewalt neigen, fühlen sich eigentlich unterlegen in der Gesellschaft. Im Ausüben von Gewalt erleben sie eine Stärke. Häufig entwickelt sich auch eine gruppenspezifische Dynamik. Nehmen wir mal rechtsradikale Gruppen, die wirklich stark aussehen. Einzelne Jugendliche aus solchen Gruppen erweisen sich meist als emotionale Zwerge, die haben ernorme Selbstwertprobleme und müssen sich äußerlich groß machen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass phantasierte Gewalt wirklich gelebt wird, ist ebenfalls größer als früher. Kinder lernen schon bei den heute sehr realistischen Gewalt-Computerspielen, eine Hemmschwelle zu überschreiten, also jemanden umzubringen.
OP: Wie sollte man auf diese Entwicklungstendenzen reagieren?
Pieper: Der Staat sollte deutliche Zeichen setzen und solche Computerspiele mit Warnhinweisen über deren schädliche Auswirkungen versehen, dann würden sich vielleicht mehr Eltern überlegen, ob sie ihren Kindern so etwas zum Fest der Liebe schenken.
Leider nehmen sich auch Lehrer viel zu wenig Zeit, um diese Probleme anzugehen. Es müsste erklärtes Ziel der Schulen sein, im Unterricht den Umgang mit aggressiven Gefühlen zu üben. Deshalb mein Appell an die Lehrplangestalter: Es könnte getrost auf 30 Prozent der Vermittlung von Fachwissen verzichtet und statt dessen die Bewöltigung von Aggressionen erlernt werden.

Härte und soziale Kälte bestimmen den Existenzkampf
Marburger Professor Benno Hafeneger zu den gesellschaftlichen Hintergründen der Gewalttätigkeit von Jugendlichen

Nach Ansicht von Professor Benno Hafeneger, Erziehungswissenschaftler an der Philipps-Universität Marburg, neigen Jugendliche zur Gewalttätigkeit, wenn sie sich als Verlierer fühlen und aus dem gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt werden.

"In ihrem Lebensumfeld - sei es in der Schule, in der Familie oder in der Gesellschaft allgemein - lernen Jugendliche die Gewalt als Strategie zur Durchsetzung von Interessen kennen", begründet der Experte seine Meinung. Konkurrenz, Härte und soziale Kälte bestimmen den Existenzkampf. Wie schlage ich mich durchs Leben? Auf diese Frage fänden Jugendliche in der Alltagswirklichkeit die Antwort, dass sie stark sein und für ihre Interessen kämpfen müssen. Gewalt in dieser Form erweise sich als ein an erkanntes und erlebtes Muster der Sozialisation, also als eine Grundbedingung des Heranwachsens. Ebenso erlebten Kinder und Jugendliche häufig in ihren Familien soziale Kälte. Nicht unterschätzt werden dürfe der Einfluss der Medien. Da viele Gewaltszenen über den Bildschirm laufen, wird der Eindruck verstärkt, die Gewalt als alltäglich hinzunehmen.

Als weiteres Argument führt Hafeneger an, dass gerade beim Übergang vom Kindes- zum Jugendalter junge Männer dazu neigen, ihre körperlichen Kräfte mit Gleichaltrigen zu messen: "Das war schon in früheren Zeiten so, denn bei fast jeder Kirmes kam es zu Schlägereien zwischen den Burschen von Dörfern und Ortschaften."

Historisch betrachtet, ist die Jugendgewalt ein "zyklisches Phänomen", das im Laufe des 20. Jahrhunderts in verschiedenen Varianten immer wieder auftrat. "Erinnern wir uns an die Halbstarken-Krawalle der 50er Jahre, an die Rocker oder die Häuserbesetzer der 80er Jahre, dann wird deutlich, dass die Debatte um das Thema "Jugend und Gewalt" nichts Erstmaliges ist", sagte der Professor.


Alltagsgewalt ist Anzeichen für den Verfall der Sitten
Es lassen sich drei Arten jugendlicher Gewalt unterscheiden:

Für junge Leute, die keine berufliche und soziale Perspektive hätten, gehöre Gewalt meist zur Alltagskultur. In der Fachsprache werden diese als "Modernisierungsverlierer" bezeichnet. "Gewalttätigkeit ist ein typisches Phänomen von Jugendlichen aus unteren sozialen Schichten, die nicht in das gesellschaftliche Leben integriert sind und für die körperliche Gewalt als letztes Mittel erscheint, um aus Kontrollverlust und Handlungsohnmacht herauszukommen."

Eine Lösung der Gewalt-Problematik sieht der Wissenschaftler darin, den Jugendlichen Entwicklungschancen zu bieten und die in die soziale Gemeinschaft aufzunehmen: "Jugendliche brauchen Zukunftsperspektiven, das heißt in erster Linie einen Beruf."

Text: Oberhessische Presse Marburg, 18.5.2000


Kritisches zu Inhalt und Stil

Grundsätzlich ist zu fragen, ob Journalisten ein derart brisantes Schwerpunkt-Thema auf so engem Raum erschöpfend behandeln können - und ob das in diesem Fall überhaupt erwünscht war. Hier jedenfalls wird einiges nur oberflächlich gestreift, anderes ganz weggelassen. Auf knappem Raum mußte Text zurückstehen vor Autorenbildern und einer - als Statistik per se angreifbaren - Grafik.

Die auf Sachlichkeit getrimmten Texte wirken distanziert. Viele Aspekte der Gewalt werden angesprochen, doch könnten die Zitate den Eindruck erwecken, daß die Verantwortlichen mindestens teilweise nicht so recht wissen, was zu tun ist bzw. wohin die Reise geht. Widersprüchliche Ansichten und der wieder einmal deutliche Trend zum psychologisierenden Wegentschuldigen sind dazu angetan, die von der deutlich wachsenden Gewaltbereitschaft und Kriminalität ausgehende Gefahr zu verharmlosen. Gewalt-Opfer aus den erwähnten Orten und Stadtteilen kommen nicht zu Wort: sie hätten vermutlich viel zu erzählen, was in den pseudo-akademischen Rahmen dieses Textes nicht passen würde. So wirkt der Bericht etwas halbherzig, wird zur journalistischen Pflichtübung.

Die Texte enthalten viele Substantivierungen, von denen einige sicher vermeidbar sind. Außerdem wurde dort, wo es nötig und sinnvoll ist, die indirekte Rede nicht immer korrekt angewandt. Einer der Autoren verbindet mehrmals ein Aussageverb mit zwei verschiedenartigen Objekten (1= direkte Rede, 2= indirekte Rede bzw. Attributsatz), was ich so bislang in keinem Zeitungstext gefunden habe.

Mirjam WEGE schreibt flüssig und gut: man liest gern weiter; was den Inhalt angeht, so kann man es der Autorin nicht anlasten, daß auch hier ein Professor den Eindruck hinterläßt, sich hinter Argumenten vor der Wirklichkeit zu verstecken: den vielen traumatisierten Gewaltopfern nützt es wenig, wenn das, was ihnen angetan ist, mal wieder mit Theorien entschuldigt wird. Wo es ihm genehm ist, flüchtet sich Hafeneger in die Vergangenheit, sagt aber nicht, daß es gerade nach dem Zweiten Weltkrieg, als Deutschland in Trümmern lag und der Kampf uns Überleben wirklich hart war, keine Gewaltszene gab wie heute, wo vieles zu Problemen wird, die durchaus vermeidbar wären. Begriffe wie Disziplin, soziale Verantwortung, Gemeinsinn,  Rücksichtnahme, Solidarität, tätige Reue, überhaupt das Wort Erziehung sucht man vergebens: vielleicht sind sie zu unbequem. Daß an deutschen Schulen immer häufiger Schußwaffen auftauchen, daß 15- oder 16jährige Schüler Gewaltverbrechen verübt oder geplant haben und daß von "harmlos und unauffällig" wirkenden Jugendlichen, die damit "berühmt" werden wollten, sogar Lehrer ermordet wurden, übergeht der Professor; ebenso unwichtig (oder inopportun?) erscheint ihm wohl auch die seinerzeit in der DDR praktizierte Möglichkeit, den Jugendlichen mit "Subbotniks", also freiwilliger Arbeit an gemeinnützigen Objekten, Ziele zu setzen, sie damit von der Straße zu holen und ganz nebenbei potentiell zerstörerische Energie positiv umzusetzen. Ich denke, von öffentlichen Amtsträgern wäre zu Recht mehr Einsatz und Engagement zu erwarten.
Georg Pieper
, Hafenegers Gegenpart und ein Mann der Praxis, sagt deutlichere Worte; ihm merkt man an, daß er sich engagiert; es wäre zu wünschen, daß seine Worte Gehör finden: auch in abgehobenen akademischen Kreisen und in den Programmbeiräten der vielen TV-Anstalten, die uns wider besseres Wissen jeden Tag mit neuer Gewalt bombardieren und den Keim dazu legen, daß die viel zu früh zu mündigen Medienkonsumenten hochstilisierten Kinder Gewalt und Brutalität im Spiel einüben und dann zu grausamen Instrumenten eines durchaus wohlüberlegten Handelns machen. W.N.

Links:

  1. Angela Merkel, Gewalt in den Medien (1994) (auch als Übungstext)
  2. Krieg' ich ne Fünf, stech' ich dich ab. Gewalt an deutschen Schulen (HÖR ZU 24/93, S. 10)
  3. W. Näser, Gewalt im TV: Eine HÖR-ZU-Collage (Juni 1993)
  4. W. Näser, Medien, Gewalt und Egoismus (1993)
  5. W. Näser, Jugendkriminalität und Ohnmacht: Der Fall "Thorsten" (1998)*)
  6. W. Näser, E-mail zu: "Heart - Jeder kann sein Herz verlieren", ZDF 15.5.2000, 22.15 Uhr
  7. Meinungen von Studierenden:
    a) Tünde Vogelenzang de Jong (NL), Die wachsende Jugendkriminalität: Ursachen und Lösungen
    b) Bruno Robert Leberciuc (RO): Jugend und Gewalt
    c) Anca Raluca Radu (RO): Jugendgewalt
    d) Hilary Pitt (GB): Jugendgewalt - die Schuld des Lehrers?
  8. Gewalt heute: ein kurzes Statement (W. Näser, 7.11.2006)

HTML, Links und Kommentar: (c) W. Näser, MR 24.5.2000 * Stand: 7.11.2006 (zuvor: 19.10.2001)
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*) der wahre Name des rekordverdächtigen Jugend-Serientäters ist mir bekannt; mir wurde allerdings vor etrwa einem Jahr telefonisch von dem "Herrn Chr. M. vertretenden" Anwalt nahegelegt, diesen Namen hier nicht mehr zu nennen. WN