Dr. Wolfgang Näser: UE "Landes- und Kulturkunde des Deutschen"
      (für Ausländer)
      WS 2002/2003 * Do 16-18, HG 207
    
    
      Kurzbeschreibung
    
    
      -  Methode und Ziel: Markante Daten zur Literatur,
        Musik, bildenden Kunst, Geographie und den wichtigsten
        Institutionen Deutschlands werden anhand von Texten und medialen
        Präsentationen (Audio, Video) vermittelt und - je nach Interesse
        - durch den Besuch regionaler Museen und anderer Einrichtungen
        vertieft. Hierbei auch Erarbeitung themenbezogener Wörter und
        Wendungen, vor allem durch Nachbereitung und Diskussion.
        Arbeitsgruppen möglich. 
 
      -  Teilnahmevoraussetzungen: Gute Grundkenntnisse der
        deutschen Gegenwartssprache (kein Anfängerkurs) und
        Interesse an landes- und kulturkundlichen Themen 
 
      -  Leistungsnachweis: regelmäßige, aktive Teilnahme;
        Abschluß-Klausur (4 ECTS + Note) 
 
      -  Arbeitsgrundlagen: 
        a) Texte und andere Materialien, in den Sitzungen
        ausgegeben und / oder audiovisuell präsentiert; 
        b) Online-Texte (siehe Links) zur Vor- und Nachbereitung
       
    
    
      
      Anmeldeformular
      Eingangstest
      Teilnehmer/innen
    
    
      Zum Inhalt
    
    
      Als
      Johann
        Sebastian Bach (1685-1750)
      Antonio
        Vivaldis
      (1678-1741) Doppelkonzert a-Moll op. 3 Nr. 8 für Orgel
      umarbeitete,
      zeugte dies bereits vom regen kulturellen Austausch in einem sich
      schon bald
      zu Aufgeklärtheit und Toleranz hin entwickelnden Europa. Nach
      genau
      diesem Aufbruch gab der zum Christentum konvertierte Jude Felix
      Mendelssohn
        Bartholdy (1809-1847) der Musikwelt jenen wunderbaren Bach
      zurück,
      der fast in Vergessenheit geraten war, ließ mit seinen Sinfonien
      europäisches Kolorit erstrahlen und schlug mit seiner
      tiefgläubigen
      evangelischen Kirchenmusik einen weitumspannenden Bogen sowohl
      zurück
      bis zu Heinrich
        Schütz (1585-1672) wie weit vorausschauend zu den modernen
      Meistern
      des 20. Jahrhunderts.
    
    
      Ähnliche Fixpunkte und Strömungen zeigen sich auch in der
      Literatur,
      der bildenden Kunst, Malerei und Architektur -
      und natürlich
      auch und gerade in der Sprache,
      die mit kunstvoller Kompositorik alle diese kulturellen Stadien
      und Prozesse
      widerspiegelt.
    
    
      Nach dem Übergang zum 3. Jahrtausend unserer Zeitrechnung und dem
      unerwarteten Erstarken der USA zur derzeit einzigen Weltmacht muß
      sich
      Europa auf seine Stärken besinnen und seine vielfältigen
      kulturellen
      Wurzeln und Eigenheiten neu ergründen. Das in
      anderthalbtausendjährigem Ringen zum europäischen Kern gewordene
      Deutschland hat in seiner wechselvollen
      Geschichte verschiedenste
      Impulse
      von außen empfangen und an die Nachbarn weitergegeben, hat von all
      diesem Austausch profitiert und ringt nach dem schicksalhaften 20.
      Jahrhundert
      in der von rasend schnellen Innovationen und Änderungen geprägten
      Gegenwart erneut um eine neue kulturelle Identität, die auch
      künftigen
      Anforderungen standhalten kann.
    
    
      Auch und gerade im Konzert der europäischen und globalen Kulturen
      hat
      und behält Deutschland eine kräftige, wohlklingende Stimme und
      hat allen, die von mehr oder weniger weit her kommen, viel zu
      bieten:
      landschaftliche Vielfalt, die einhergeht mit reizvollen
      Unterschieden in
      Mentalität und Sprache; ehrwürdige Dome, prachtvolle Schlösser,
      kühne Verkehrsbauten und futuristische Museen, ein Universum an
      Kunstwerken
      aller Art, eine vom Mittelalter an unermüdlich blühende
      Musik-Kultur,
      eine unermeßlich vielfältige Literatur, aus einer Sprache
      schöpfend, die sich in 1400-jährigem Ringen zu einem Meisterwerk
      differenzierender und beschreibender Ausdruckskraft entwickelte.
    
    
      Allen denen, die nach Deutschland kommen, um neben dem Studium
      auch Land
      und Leute kennen und verstehen zu lernen, soll unsere Übung
      helfen.
      Die deutschen Bundesländer und Regionen, ihre Menschen und ihre
      Sprache
      (und damit die Dialekte), die Geschichte, die bildende Kunst, die
      Literatur
      und die Musik Deutschlands, aber auch die gegenwärtige
        Situation
      sind Themen, die hier auszugsweise behandelt werden - mit
      dem Ziel,
      Lust auf mehr zu machen, weitergehendes Interesse zu erwecken und
      den Wunsch,
      sich mit diesem schönen Land, seiner reichen Geschichte und Kultur
      weiter
      und tiefgehender zu beschäftigen. Bei unvorhergesehenen
        Entwicklungen
        und Ereignissen wird die aktuelle Lage in den Unterricht
        einbezogen.
    
    
      Übungsplan:
    
    
      -  Do., 31.10.2002 (Reformationstag; nicht: "Halloween"!)
        a) Musikbeispiel zum Tage: F. Mendelssohn-Bartholdy
        (1809-1847): Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 107
        "Reformations-Sinfonie", Satz 4 (nach Martin Luthers 1529
        entstandenem Text "Ein feste Burg ist unser Gott"; Auszug d.
        Live-Aufnahme W. Näser, Bad Hersfeld 26.7.1997). 
        b) Besprechung des Eingangstests
        c) Was ist Kultur? (Klärung des Begriffs)
        d) Hinweis auf Stichwortliste
        e) Erstes zu Deutschland und seiner Entwicklung nach
        1945: statistische Tabellen
        f) Internet-Quellen zum Thema (s. unten);  
      -  Do., 7.11.2002: 
        a) Musikbeispiel: Johann Sebastian Bach (1685-1750):
        Schlußchor aus dem "Magnificat" D-Dur BWV 243 (Live-Aufn. W.
        Näser, MR 18.4.1995)
        b) Aus www.goethe.de: die beliebtesten Wörter des 20. Jds. und ihre
        Rolle in der deutschen Kultur (siehe hierzu auch: Wortschatzlexikon: Wörter des Tages, Uni
          Leipzig)
        c) Diskussion zu einzelnen Fragen. Warum sind wir
        Deutschen nicht so patriotisch wie andere Völker?  
      -  Do., 14.11.2002:
        a) Musikbeispiel: Jazz mit Gustl Mayer (Live-Aufn. W. Näser, Cuxhaven
        12.3.2002) als Beispiel der Jazz-Rezeption in der deutschen
        Kultur des 20. Jhds.
        b) Castor, Sparen und Kriegsgefahr: zur aktuellen
          Situation. (anhand der TV-Nachrichten v. Tage und deren
        Diskussion; mit Hinweis auf  ZDF-"Heute" vom 13.11.2k2, 10 Uhr)  
      -  Do., 21.11.2002: 
        a) Musikbeispiel: Johannes Brahms (1833-1897): Guten Abend, gute Nacht (Posener
          Knabenchor, Bad
          Hersfeld, Stiftsruine 27.6.1999; Live-Aufn. W. Näser) als
        Beispiel deutsch-polnischer Kulturbeziehungen nach 1945
        b) Deutsche Landschaften und ihre Sprache(n): Die deutschen Mundarten
        (exemplarisch anhand zahlreicher Hörproben)  
      -  Do., 28.11.2002: 
        a) Musikbeispiel: Johannes Brahms (1833-1897): Ein deutsches Requiem (UA 1868), IV "Siehe,
        ich sage euch ein Geheimnis" (Marburg, St. Peter und Paul
        18.11.2k2, Live-A. W. Näser)
        b) Präsentation: "Was haben wir denn in Afghanistan
        verloren?" Peter Scholl-Latour  im ZDF-Morgenmagazin 26.11.2k2; Transkript W. Näser
        c) Lesung / Erläuterung: Texte gegen den Krieg. Friedensbewegung und
          Friedenswille im Deutschland des 20. Jahrhunderts  
      -  Do., 5.12.2002:
        a) Musikbeispiel: J.S. Bach (1685-1750): Weihnachtsoratorium BWV 248, Kantate 1
        (Auszüge: Nr.1 [Anfang], 6, 7; Vokalensemble Marburg, Rolf Beck;
        MR, Lutherische Pfarrkirche 22.12.84, Live-A. W. Näser)
        b) Texte gegen
          den Krieg (28.11.2k2; Nachbereitung: sprachl. Behandlung
        u. Diskussion); die Sitzung wurde protokolliert  
      -  Do., 12.12.2002:
        a) Musikbeispiel: Georg Friedrich Händel (1685-1759): The Messiah HWV 56 (UA Dublin 1742),
        Auszüge (Disk 1 aus # 3,9,11,17; Marburger
          Bachchor, Wolfram Wehnert; Luth. Pfarrkirche Marburg
        13.12.1998, Live-A. W. Näser)
        b) Leben in Deutschland: Orientierung, Verkehr,
        Berufsalltag und Freizeit (=> auch: Stichwortliste); die Sitzung wird protokolliert
       
      - 
        
      
 
      -  Do., 9.1.2003
        a) Musikbeispiel: Franz Liszt (1811-1886): Die Legende
          von der Heiligen Elisabeth (1862), Auszug; b)
        Aktuelle Nachrichtenlage c) Themenschwerpunkt: Die
          Heilige Elisabeth: Leben und Wirken als Vorbild -
        Bedeutung für Marburg (mit einer virtuellen Besichtigung der Elisabethkirche)
       
    
    
      Links:
    
    
      -  Stichwortliste
      
 
      -  Deutscher Bildungsserver 
 
      -  Das Deutschland-Portal (seit 17.9.2002) 
 
      -  Bundeszentrale
          für politische Bildung 
 
      -  Kulturportal Deutschland (J. Nida-Rümelin /
        D. Schipanski) 
 
      -  Deutsche Kultur International 
 
      -  50 Jahre Kultur in DL
        (Hans-Sachs-Gymnasium) 
 
      -  Stiftung
          Haus der Geschichte 
 
      -  Deutsches
          Historisches Museum Berlin 
 
      -  Deutsche Akademie für Landeskunde 
 
      -  Deutsche Länder und Regionen 
 
      -  Geheimtipp Deutschland (Tourismus) 
 
      -  Deutsch im 20.
          Jahrhundert + Textcorpus
      
 
      -  Institut für deutsche Sprache (Mannheim) /
        Deutscher Sprachatlas (Marburg) 
 
      -  Gesellschaft
          für deutsche Sprache e.V. (Wiesbaden) 
        Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung
        (Darmstadt)
        Mauthner-Gesellschaft / Verein der
        Sprachkritiker  
      -  Amerikanismen und
            Anglizismen im Deutschen (Brainstorming-Liste) 
 
      -  Deutsches Literaturarchiv (Marbach) 
 
      -  Goethe-Institut
          Inter Nationes 
 
      -  Deutsches Rundfunkarchiv (Frankfurt
        und Babelsberg)
      
 
      -  Deutsche Presseagentur (dpa) 
 
      -  SPIEGEL-Almanach Deutschland 
 
      -  Bildende Kunst in Deutschland 
 
      -  Museen in Deutschland 
 
      -  Theater in Deutschland 
 
      -  Deutsche Philosophie
        (int. Arbeitsdatei) 
 
      -  Deutsche Musik (Internet-Quellen) 
 
      -  Neue Bachgesellschaft e.V. (Leipzig) 
 
      -  Marburger Bachchor / Marburger Konzertchor / Kurhessische
          Kantorei Marburg 
 
      -  Deutscher Musikrat (pleite!) 
        Jugend musiziert
        Bundesjugendorchester / Bundesjazzorchester
       
      -  Lieder und Musik im DaF-Unterricht
        (Hinweise von Manfred Huth) 
 
      -  Jugend forscht 
 
      -  Deutsche
          Volkslieder 
 
      -  Deutsche
          Schulen im Internet 
 
      -  German
          Encyclopedic Internet Service Terminal (GEIST; mit
        weiterführenden Links) 
 
      -  Deutscher
          Bundestag (Berlin) / Hessischer
          Landtag (Wiesbaden) 
 
      -  Deutsches Museum (München) 
 
      -  Deutsches
          Rundfunkmuseum Berlin 
 
      -  Deutsches
          Verkehrsmuseum / Dt. Bahn (Nürnberg) 
 
      -  Deutsches
          Schiffahrtsmuseum (Bremerhaven) 
 
      -  Deutsches
          Zentrum für Luft- und Raumfahrt
      
 
    
    
      Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern meiner Übung wünsche ich
      von ganzem Herzen ein gesundes, erfolgreiches und friedliches
      2003.
    
    
      Wird fortgesetzt. (c) W. Näser, Marburg, *
      Stand: 8.1.2k3