Dr. Wolfgang Näser: UE "Deutsche Landes- und Kulturkunde" (für
Ausländer)
SS 2004 * Di 16-18, HG 207
Beginn: 19.10.2004
Anmeldung: bis 18.10.2k4 via e-mail (naeser@staff.uni-marburg.de)
Studiengänge / Module: DaF/L
Kurzbeschreibung
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Methode und Ziel: Markante Daten zur Literatur, Musik, bildenden Kunst,
Geographie und den wichtigsten Institutionen Deutschlands werden anhand von
Texten und medialen Präsentationen (Audio, Video) vermittelt und - je
nach Interesse und Möglichkeit - durch den Besuch regionaler Museen
und anderer Einrichtungen vertieft. Hierbei auch Erarbeitung themenbezogener
Wörter und Wendungen, vor allem durch Nachbereitung und Diskussion.
Sporadische Hausaufgaben; Arbeitsgruppen möglich.
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Teilnahmevoraussetzungen: Gute Grundkenntnisse der deutschen
Gegenwartssprache (kein Anfängerkurs), Interesse an landes-
und kulturkundlichen Themen und Bereitschaft zu produktiver Mitarbeit;
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Leistungsnachweis: 4 ECTS + Note für qualifizierte
Teilnahme, 2 ECTS (ohne Note) für sonstige
regelmäßige Teilnahme
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Arbeitsgrundlagen:
a) Texte und audiovisuelle Präsentationen (in den
Plenarsitzungen)
b) Online-Texte (=> Links) zur Vor- und Nachbereitung
Regelmäßige Anwesenheit und pünktliches Erscheinen sind
unbedingte Voraussetzung.
Anmeldeformular
Kultur ist das, was in den Köpfen zurückbleibt, wenn alles
Materielle vernichtet ist
W.N., 13.5.2k4
Zum Inhalt:
Die Übung ist so angelegt, daß hieraus längerfristig Erkenntnisse
über Ressourcen und Präsentationsformen zur deutschen Landes- und
Kulturkunde gewonnen werden können. Wie in den Web-Seiten zum
WS 2k2,
SS 2k3 und
WS2k3 und
SS2k4 dokumentiert, wurden bisher
jeweils bestimmte Kernthemen behandelt (z.B. dt. Geschichte,
Bundesländer, Leben in DL, Bildungswesen,
Dialekte), es kamen aber auch neue,
auf aktuelle Entwicklungen und Trends bezogene hinzu. Auch in diesem Semester
soll nebenher auf aktuelle Bezüge und Fakten eingegangen werden: z.B.
den tiefgreifenden sozialen Wandel (->
Hartz IV), die Umstrukturierung des Bildungssystems (Trend
zum
Zentralismus
und zur
Ganztagsschule)
oder die bedrohliche
Lage
im Irak, die sich natürlich zunehmend auch auf die deutsche
Außen- und Innenpolitik auswirkt. Mitten in die Zeit unseres gemeinsamen
Arbeitens fallen die Wahl des US-Präsidenten und die hieraus entstehenden,
auch und gerade für unser Land äußerst wichtigen Konsequenzen.
Die Musik als eines der wichtigsten deutschen Kulturgüter bildet
einen Schwerpunkt; vorgestellt werden hier Epochen und Werke der sog.
ernsten oder
"klassischen"
Musik, daneben auch der Bereich des
Volkslieds (nicht der medial vermarkteten sog.
Volksmusik). Daher
wird (anstelle einer Zwischenpause) traditionsgemäß die jeweilige
Doppelstunde mit Auszügen aus aktuellen eigenen
Live-Konzertaufnahmen
eingeleitet. Die Sitzungen werden protokolliert.
--> Weitere Informationen und Links enthält
die Dokumentation der Lehrveranstaltung im
WS 2k2. In diesem Zusammenhang weise
ich hin auf die hervorragende Microsoft-Enzyklopädie
Encarta, die einen besonders
ausgearbeiteten multimedialen Informationsblock zu Deutschland, seiner
Geographie, Geschichte, Kultur usw. enthält.
Übungsplan:
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Di., 19.10.2k4
a) Musikbeispiel: Johann Sebastian Bach (1685-1750): Ouvertüre
zum
"Osteroratorium"
BWV 249 (MR 18.4.1995, Hess. Kammerorchester, Dirigent Siegfried
Heinrich; Live-Aufn. W.
Näser)
b) Anmeldung; c) Einführung in Ziele und Methoden der
Übung; Vorstellen der wichtigsten Themenschwerpunkte
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Di., 26.10.2k4
a) Musikbeispiel: der
Marburger Bachchor in Aufführungen vom 13. Dezember
1998
(Georg
Friedrich Händel [1685-1759], The Messiah, Dirigent
Wolfram
Wehnert) und 28.2.2004
(Franz
Joseph Haydn, Stabat Mater (Hob. XXbis) für Soli, Chor und
Orchester, Dirigent
Nicolo
Sokoli); Live-Aufnahmen aus der Lutherischen Pfarrkirche Marburg, W.
Näser.
b) Aktuelles:
Europäische Verfassung
(->ZDF-Bericht) ohne deutsches Referendum /
Europa-Erweiterung;
Deutschland, Europa und die Türkei /
US-Präsidentenwahl (2.11.) und mögliche Auswirkungen
auf Politik und Schicksal Deutschlands; "Es wird alles kaputtgemacht" (Zitat:
ZDF-Drehscheibe
26.10., 12:20): in strukturschwachen Gebieten (z.B. dem nordhessischen
Wolfhagen)
werden Bundeswehrstandorte (hier:
Panzerbataillon)
und Ämter (z.B. Katasteramt) geschlossen (und fallen damit viele
Arbeitsplätze weg).
c) Schwerpunktthemen / Bildung von Arbeitsgruppen
d) die deutschen Länder: Überblick / Gegensätze Ost
- West
Daten zur Nachbereitung: 1.
neue
EU-Länder: Estland (1,4 Mio. Ew., Reval) / Lettland
(2,4 Mio. Ew.; Riga) / Litauen (3,6 Mio. Ew.; Vilnius); Polen
38,6 Mio. Ew., Warszawa); Ungarn (10,1 Mio. Ew., Budapest);
Tschechien (10,3 Mio. Ew.; Praha); Slowakei (Slovenská
Republika; 5,42 Mio. Ew.; Bratislava/Preßburg); Slowenien
(1,93 Mio. Ew.; Ljubljana); Malta (Inselgruppe; 397t Ew.; Valletta);
Zypern (Gesamt: 767t Ew.; Nikosia [geteilt]);
vorgesehen: Rumänien (22,3 Mio. Ew., Bucuresti), Bulgarien
(7,62 Mio. Ew., Sofia); fraglich: Türkei (67,3 Mio. Ew. im Jahr
2002; Ankara)
2. Deutschland: 83,25 Mio. Ew. (2002); Berlin (3,42 Mio. Ew.);
längste Flüsse: Rhein: 1.320 km, entspringt westl. Chur;
durchfließt drei Länder; oftmals in Literatur und Liedern
("Einmal am
Rhein") erwähnt; schiffbar ab Rheinfelden; Elbe: 1 170 km,
Quellflüsse entspringen im (tschech.) Riesengebirge; schiffbar ab Pardubice
[östl. Prag], passiert zahlreiche kulturell wichtige Städte, z.B.
Dresden = "Elb-Florenz", Meißen (->
Porzellan), Torgau (hier
treffen sich am 25.4.1945 erstmals sowjet. und amerikan. Kriegstruppen),
Wittenberg (Martin Luther 1517: Thesen an der Schloßkirche), Dessau
(Junkers-Flugzeugwerke;
Ju 90 "Der
große Dessauer"), Magdeburg (Otto von Guericke 1650:
"Magdeburger Halbkugeln"), Oder, Donau.
3. Länder-Stereotypen
(Vorurteile):
was die Hessen angeht, sind sie angeblich stur (=beharrlich,
hartnäckig, starrsinnig), das läßt sich ebensowenig
verallgemeinern wie die Behauptung, es gebe eine Mundart namens "Hessisch".
Andere St. betreffen die angeblich "hinterwäldlerischen", biertrinkenden,
urwüchsigen Bayern (in bayr. Klöstern stand die Wiege der
deutschen Schreibkultur!), die "tüchtigen" und "sparsamen", ja oft auch
"geizigen" Schwaben ("schaffe, schaffe, Häusle baue, verrecke"),
die rheinischen "Frohnaturen", die wortkargen, "maulfaulen" ("moin,
moin") und unzugänglichen Norddeutschen (auf dem wenig
abwechslungsreichen flachen Lande sieht man schon freitags, wer einen
am Montag besuchen kommt), die "dösigen" Ostfriesen, über
die man
Witze
macht, die schalkhaft-listigen Westfalen, die gewitzten
Sachsen, die nicht auf den Mund gefallenen, "schlagfertigen"
Berliner ("Schnauze mit Herz") usw. Die Schlesier, sagte man früher,
trügen ihr Herz auf der Zunge. Diese Stereotypen basieren auf
Stammes-Eigenschaften, Sitten und Bräuchen (z.B. Karneval) und
(mundartlichen) Sprachmerkmalen und sind heute nur noch begrenzt haltbar,
befindet sich doch das zunehmend "multikulturelle", ethnisch "durchmischte",
weltoffene Deutschland in einem rasanten Umbruch. ->
Ethno-Lexeme
und -phraseologismen (W. Näser 9/98)
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Di., 2.11.2k4
a) Musikbeispiel: Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847): Sinfonie
Nr. 5 D-Dur op. 107 "Reformations-Sinfonie", 4. Satz mit Bearbeitung des
Themas
"Ein
feste Burg ist unser Gott" (Dvorák-Sinfonieorchester Prag, Dir.
Stanislav
Bogunia;
Stadtkirche
Bad Hersfeld, 26. Juli 1997, Live-Mitschnitt W. Näser)
b) Aktuelles: 1. Queen-Besuch und englische Zeitungs-Hetzkampagne;
2. US-Präsidentenwahl; Botschafter Coats und seine Aussagen zu den
Kandidaten in bezug auf das Verhältnis USA-Deutschland; 3. Was feierten
die Deutschen am 31.10.? (siehe auch
hier)
c) Besprechung der
Stichwortliste (Kultur-Bereiche)
und Links
d)
Medien
in Deutschland;
Medien-Sprache
und
-Kultur
(wird später fortgesetzt)
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Di., 9.11.2k4
zum 15. Jahrestag des Mauer-Falls in
Berlin: "Good
Bye Lenin" (bis zur Schlüssel-Szene)
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Di., 16.11.2k4
a) Musikbeispiel:
Franz
Schubert (1797-1828): Satz 1 aus der Sinfonie Nr. 5 B-Dur
(Dvorák-Sinfonieorchester Prag, Dir. Stanislaw Bogunia, Bad Hersfeld
26.7.97, Live-Aufn. W. Näser)
b) Nachbereitung von "Good Bye Lenin" (Fragen und Meinungen)
c) "Es ist etwas faul im Staate...":
Islamismus und
Mediengewalt als Beispiele für
gegenwärtige deutsche Probleme in
"Frontal
21"-Berichten vom 9.11.2k4
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Di., 23.11.2k4
a) Musikbeispiel: 2 deutsche Volkslieder, gesungen vom
Kodály-Chor
Hamburg in der
Stephanuskirche
Egestorf
(Lüneburger
Heide; Tonaufnahme W. Näser 21.9.2k3; # 16,17
Lütt Matten de Haas,
In einem kühlen Grunde);
b) Ost- und westdeutsche "Pflichterfüllung" in TV-Serien:
Auszüge aus "Flugstaffel Meinecke" (3 = 15' 46"; DDR 1990 /
mdr 20.11.2k4) und
"Großstadtrevier"
(1 = 23' 34"; ARD 22.11.2k4)
c) Besprechung und Diskussion von (b)
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Di., 30.11.2k4
a) Musikbeispiel: Jazz in Deutschland I / das
Bundesjazzorchester (Projekt
des
Deutschen
Musikrates) unter
Peter
Herbolzheimer spielt "Lady Be Good" (Marburg, audimax 2.7.1999; Live-Aufn.
aus der Probe: W. Näser)
b) Humor als Spiegelbild "deutschen" Wesens?:
Sketche und Szenen von und mit dem
Grandseigneur gepflegter deutscher Satire,
LORIOT
alias
Vicco
von Bülow
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Di., 7.12.2k4
a) Musikbeispiel: Wolfgang Amadé Mozart (1756-1791):
Symphonie Nr. 40 g-Moll KV 550, Satz 1(Sinfonietta Hungarica, Dirigent: Nissim
Frank; 16. Arolser Barockfestspiele, Fürstliche Reitbahn 13. Juni 2001;
Liv-Aufn. W. Näser)
b) Schwerpunkt Deutsche Sprache und Kultur im Ausland am Beispiel
Rumäniens (Anca Raluca Radu,
Sibiu / Hermannstadt) und
Brasiliens (Sirlene Nair Neubauer,
São
Bento do Sul,
Santa
Catarina; ->
deutsche Einwanderer;
Fachwerk;
Literatur). |
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Vgl. hierzu folgende Gebiete (und Signaturen) der Bibliothek
des Deutschen
Sprachatlas (Auswahl; Stand: Mitte 2003):
Deutsch im Ausland C 1400 ff., 1437 af (allg.)
- Australien C 1435 Bd.8
- Baltikum C 1438, 1439
- Belgien C 1435 Bd.5, C 1437ra,rb
- Benelux C 1437 p
- Brasilien C 1552 a
- Dänemark C 1437 agd
- Estland C 1438a,c,f; 1439 d-g
- Galizien, Bukowina C 1447
- Großbritannien C 1435 Bd.15
- Indien L 4 bi
- Israel C 1437 i
- Japan C 1437 rj
- Kanada C 1435 Bd.1, B 355
- Lipnoer Land C 1446
- Litauen C 1438 g..
- Livland C 1439 a
- Luxemburg C 1435 Bd.6
- Malmedy + St. Vith C 1437q
- Mennoniten (-Plautdietsch) C 1437t
- Natal, R.S.A. C 1435 Bd.7
- Ost-Belgien C 1437r
- Ost-Lothringen C 1435 Bd.2
- Ost-Polen C 1441
- Polen C 1436
- Pommerellen + Posen (Poznan) C 1442
- Posen-Westpreußen C 1444
- Riga C 1437a, 1439b
- Rumänien C 1476; 1480-1510
|
- Rußland C 1511-1539;
bes. 1527; KC 20r, 20ra (Wolgadeutsch)
- Slowakei C 1472 c
- Südosteuropa C 1437d,n
- Südwestafrika (Namibia) C 1435 Bd.9
- Ukraine D 707
- Ungarn C 1470-1475
- U.S.A. B 353; C 1435 Bd.4,10; C 1540-1599
- Wilamowice (Polen) C 1445
- Wisconsin, USA C 1435 Bd.12
- Wolgadeutsche C 1514
Geschichte des Dt. im Ausland C 1437 ag.
Sprachatlanten:
1. Pennsylvania German,
Linguistic Atlas (Reed/Seifert) KC 20 p
Word Atlas (L.W.Seifert) KC 20 o II
2. Texas German, ling. atlas (Gilbert) KC 20 t III
3. Schlesischer SA (Schmitt u.a.) KC 20 III
4. Sechsämter-, Stift-/Egerld.(Braun) KC 14 b2
5. Siebenbürg.-dt. SA (Klein/Schmitt) KC 17 III
6. Sudetendeutsch:
Wortatlas (E. Schwarz) KC 14 e I
Umgangssprache (Beranek) KC 14 eb I
7. Tirolischer SA (Klein/Schmitt) KC 20 a III
8. Wolgadeutscher SA (Nina Berend) KC 20 r. |
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Di., 14.12.2k4 Weihnachten im Geiste der Vergebung und
Versöhnung
|
a) Die "Polnischen Nachtigallen" (= Posener Knabenchor)
singen Weihnachtslieder (Benefiz-Konzert für das Johann-
Sebastian-Bach-Haus in Bad Hersfeld; Leitung Wojciech
A. Krolopp, St. Peter und Paul Marburg 18.12. 2002;
Live-Aufnahme und Detail-Foto links W. Näser)
|
Karten: (1) aus: Encarta 2003; (2) aus: Generalkarte
von Mitteleuropa 1:200000, Blatt 36°50° Troppau, Aufnahme 1888,
Nachdruck 1961 |
b) "Im schlesischen Himmelreich:
Der Graf und
die Kohlendiebe"
(Phoenix, 8.12.2k4;
TV-Dokumentation aus
Oberschlesien:
Kohle-Revier, Oppelner Land,
Hultschiner Ländchen (siehe Karte 2 oben)
usw.; "Geschichte und Geschichten irgendwo zwischen dem "Schlesischen
Himmelreich" mit seinen Klößen und Kirchen und der schlesischen
Tragödie mit ihren 5 Millionen vertriebenen Deutschen." Sein
Vermächtnis bestehe aus einem Wort: Versöhnung. Der Familie
des schwerkranken Valentin Graf Ballestrem (75) gehörte einst
der größte Industriekonzern Oberschlesiens. "Meine Seele ist immer
hier im Haus gegenwärtig. (...) Mein eigentliches Zuhause ist hier.
Das hat aber nichts mit Besitz, mit Vermögen, mit Gütern zu tun.
Man kann mich hier nicht als einen Vertriebenen oder geflohenen Eigentümer
betrachten. (...) Jetzt sind wir wieder zusammen (...) und jetzt freuen wir
uns - für uns ein glücklicher Augenblick." Die neuen Schlesier
"durchbrechen den Teufelskreis von Krieg und Haß, Mißtrauen und
Vorurteil". Graf Ballestrem: "Es ist ein Irrtum, wenn man meint, daß
man Nationalgefühle dadurch ausgleichen kann, daß man eines gegen
das andere setzt; Oberschlesien ist nicht unser, sondern ist Sache der
Oberschlesier und weder der Deutschen noch der Polen."). |
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Di., 21.12.2k4
Weihnachten und Marienverehrung in der deutschen Musik (anhand von
Live-Aufnahmen aus Konzerten in der Marburger Lutherischen Pfarrkirche 1995
und 2004)
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Di., 4.1.2k5
a) Musikbeispiel:
Felix
Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847): Doppelkonzert d-Moll für Violine,
Klavier und Streichorchester, 1. Satz (Monica Hofmann, Klavier; János
Kaletta, Violine; Collegium musicum instrumentale der Philipps-Universität,
Leitung UMD Prof. Dr. Martin Weyer;
Klosterkirche
Haina, 27. Juni 1982; Live-Aufn. W. Näser; Mendelssohn
komponierte das sehr anspruchsvolle, reife Werk im Alter von nur 14 Jahren)
b) Nachlese zum Jahre 2004
c) Aktuelles: Tsunami (> 165.000 Todesopfer) und deutsche
Hilfe / 200 Tonnen Müll durch Silvester-Böller / Hartz-IV-Pannen
durch Computerfehler / Maut-Start und "Mautpreller" / trotz 3. Stufe der
Steuer-Reform viele Teuerungen in der Lebenshaltung (Transportmittel,
Energiekosten u.a.) * Schiller-Jahr /
Einstein-Jahr
d) Deutsche Nachkriegsgeschichte I - einführende
Übersicht anhand von markanten "Wegepunkten" (1. Zerstörung
und Vertreibung. 2. Wiederaufbau,
Währungsreform, Luftbrücke, Gründung der
deutschen Staaten (BRD / DDR); 3. deutscher Stalinismus und
17. Juni 1953, 4. Wirtschaftswunder (Ludwig Erhard) im
Neokonservatismus; 5. Mauerbau / Kennedy in Berlin / Große
Koalition; 6. politischer Umschwung durch 68er Revolution und
Regierungswechsel; 7. neuer Ostkurs: Egon Bahr und der
Grund(lagen)vertrag; Reform an deutschen
Universitäten; 8. SPD-Kanzlerwechsel: Brandt muß
gehen (wg. Guillaume), Schmidt kommt ; 9. Terror(ismus) in Deutschland:
Baader /Meinhof und die RAF; 10. Der US-Film "Holocaust" (4 Teile,
Marvin Chomsky 1978) verändert radikal das deutsche
Geschichtsbewußtsein und erzwingt nach fast zweieinhalb Jahrzehnten
einen Neubeginn der Vergangenheitsbewältigung; 11. Die Ära
Kohl beginnt (vier Legislaturperioden 1982-1998); 12. AIDS (ab
1984) prägt auch das deutsche Sexualverhalten (neue Treue); 12.
Die Digitalisierung der Technologie setzt Millionen von
Arbeitsplätzen frei; 13. Mit den Neuen Medien, vor allem den
privaten Sendern, bricht sich die Amerikanisierung in Europa
endgültig Bahn. Damit Rückfall in eine längst überwunden
geglaubte Prüderie und Beginn einer übersteigert verbalen
Sexualität. 14. Mauerfall (1989) und Wende (1990)
eröffnen neue Hoffnungen und Perspektiven, doch wird die Chance einer
konstitutiven Synthese (Gutes aus Ost und West in der Verfassung) vertan.
15. Das Internet verändert auch die deutsche Medienkultur und
eröffnet neue, ungeahnte Perspektiven der Information. 16. Kriege
am Golf und in Jugoslawien, der 11. September 2001 und der
Überfall auf den Irak beeinflussen gravierend auch die deutsche
Politik und schaffen neue Unsicherheiten. 17. 10 neue EU-Staaten;
billige Ost-Arbeit, Verlagerung von Produktionsstätten,
Turbo-Kapitalismus und Kaputt-Sparen zu Ungunsten der arbeitenden
Bevölkerung schaffen gravierende wirtschaftliche Probleme. 18. Neubeginn
der Aufbearbeitung von Flucht und Vertreibung Millionen Deutscher
aus den ehemaligen Ostgebieten. 19. Grenzenlose Hilfswelle: Im Nachgang der
Tsunami-Katastrophe vom 26.12.2k4 beteiligt sich Deutschland sehr
aktiv an den Rettungsmaßnahmen (z.B. mit dem THW und BW-Flugzeugen)
und erwägt, u.a. einen Nationalen Trauertag zu veranstalten).
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Di., 11.1.2k5
(a)
Musikbeispiele:
Joh.
Strauß, Sohn (1825-1899):
"Annen-Polka", op. 117 (entstanden 1852; zu dieser Melodie
sang später der international bekannte
"Schwejk"-Darsteller
Fritz
Muliar: "Der Böhm in mir") und
Johann Strauß, Vater (1804-1849):
"Radetzky-Marsch" (1848): Dvorák-Sinfonieorchester Prag, Siegfried
Heinrich, 13.1.2k4, Tonaufn. W. Näser, -> Foto rechts
b) Aktuell: immer mehr Menschen ohne Krankenversicherung
in Deutschland - ade Sozialstaat? (Menschen über 55 kommen in keine
gesetzl. Krankenkasse mehr hinein und sind auf das Sozialamt angewiesen,
wobei über das Familienrecht greifbare Vermögenswerte
berücksichtigt werden; -> "Volle Kanne", ZDF 10.1.2k5)
c) Deutsche Nachkriegsgeschichte II (anhand ausgewählter
Daten)
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Di., 18.1.2k5
a) Musikbeispiele aus dem aktuellen Neujahrskonzert: J.S. Bach
(1685-1750): Choral "Hier ist das rechte Osterlamm" aus der Solokantate BWV
158
"Der
Friede sei mit dir" [0:58];
J. Haydn
(1732-1809): Allegro (3. Satz) aus dem
Trompetenkonzert
Es-Dur
Hob
VII e1 (1796) [4:35];
P.
I. Tschaikowskij (1840-1893): Tanz der Zuckerfee [2:36] aus der
Ballettsuite "Der Nußknacker" op. 71
(Thomas
Gropper, Bariton;
Daniel Ackermann,
Trompete; Dvorák-Sinfonieorchester Prag, Dir. Siegfried
Heinrich; Aula der
Waldorfschule
Marburg, 11.1.2k5; Live-Aufn. W. Näser)
b) Aktuelles: "Wenn ein Airbus über das Land eines
französischen Bauern fliegt, ruft er "Vive la France" - wenn
ein Airbus über sein Grundstück fliegt, ruft ein Deutscher
das Gericht (an)": heute in Toulouse der
Airbus
A-380 vorgestellt (Roll-out) / neue Angst in Europa: USA greifen im Sommer
möglicherweise den Iran an
c) Die deutschen Mundarten:
Einführung und ausgewählte Tonproben
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Di., 25.1.2k5
a) Musikbeispiel: aus Georg Friedrich Händels (1685-1759)
"Feuerwerksmusik"
(1749; Orchesterkonzert zugunsten der
Deutschen Krebshilfe,
Kongreßhalle
Gießen, 26.8.1985; Hessische Bachsolisten, Dirigent
Ernst
Bergemann *); Live-Aufn. W. Näser)
b) Aktuell: heute im
Deutschen
Theater Berlin Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag zur Befreiung
des Konzentrationslagers
Auschwitz-Birkenau
(live übertragen vom ZDF ab 12 Uhr)
c) Köln als
Beispiel eines
Städte-Porträts
(WDR,
20.5.2k4)
*) In einer Autorenbiografie
(http://www.geest-verlag.de/bergemann-ernst-vita.html) schreibt B.: "1934
geboren, erkrankte ich als Kind 1947 an einer
Wirbelsäulentuberkulose.
[...] In letzter Sekunde rettete ein guter Chirurg mir das Leben. Danach
musste ich ein Jahr lang in Gips liegen: Natura sanat, die Natur half
mir, die Medizin hatte noch kein Mittel gegen Tuberkulose. Das Jahr in Gips
hat mein Leben geprägt. Schon als Kind musste ich sterbende Kinder
trösten. Das Schicksal zwang mich früh, über Leben und Tod
nachzudenken. Im Oktober 1947 starb
Max
Planck. Meine Mutter sagte, dass er als einer der größten
Physiker sich lebenslang nicht nur mit Wissenschaft, sondern auch mit Kunst
und Religion auseinandergesetzt habe. So wollte ich auch leben. Meine erste
große Liebe war die Musik. Nach dem Abitur 1953 studierte ich bis 1959
an den Musikhochschulen in Berlin und Hamburg Dirigieren. Danach war ich
von 1959 - 1966 in
Bielefeld und
Freiburg / Br.
am Theater als Operndirigent tätig. In fast allen großen Opern
begegnete mir - ebenso wie in anderer Musikliteratur - immer wieder der Tod.
Doch nebenbei interessierte ich mich immer für die Wissenschaft, besonders
die Medizin. [...] Ab 1986 war ich hauptberuflich in der klinischen
Krebsforschung der Pharmaindustrie tätig, gab aber
nebenberuflich weiter Benefizkonzerte für Krebspatienten als Dirigent,
Pianist und Organist. [...] 1992 gründeten wir das
Onkologische
Patientenseminar Berlin-Brandenburg e.V. am Universitätsklinikum
der Berliner
Charité. Rückblickend auf den Reichtum unserer Kultur versuchen
wir, Kunst, Wissenschaft und Religion sinnvoll miteinander zu verbinden."
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Di., 01.2.2k5
a)
Musikbeispiel: Ludwig van Beethoven (1770-1827): Satz 3 (Rondo alla Polacca
[= nach Art einer Polonaise], Schluß) aus dem Tripelkonzert C-Dur für
Violine, Klavier, Violoncello und Orchester op. 56 (1803/04 *
Martin
Schminke, Violine;
Jorin
Jorden, Violoncello; Mungo
Janshindulam,
Klavier [= Trio MusArto];
Junge Marburger
Philharmonie;
Kerry
Jago, Dirigent; Stadthalle Marburg, 30. Januar 2005; Live-Aufn. und Bearb.
W. Näser)
b) Aktuelles: 1. Der Schiedsrichterskandal (Hoyzer & Co.)
erschüttert das Vertrauen in die Verläßlichkeit und Ehrlichkeit
des Fußballs, der einen großen Teil der Freizeitkultur
vieler Deutscher bestimmt. 2. Marburg hat einen neuen
Oberbürgermeister: Egon Vaupel (57) kommt von der
SPD;
eines seiner Ziele ist, aus Gründen des Umweltschutzes die
Geschwindigkeit auf Marburgs Stadtautobahn auf 80 km/h zu senken. 3. Nach
neuesten Berechnungen und Einbezug der Hartz-IV-Bezieher übersteigt
erstmals in der deutschen Nachkriegsgeschichte die Zahl der
Arbeitslosen im Januar 5 Millionen.
c) Deutsche Landschaften: wenn auch nicht immer erfolgreich,
eröffnen - wie im Falle
Hamburg-Finkenwerders
(Bild rechts) - simulierte Überflüge neue und interessante
Sichtweisen "dynamischer" Landschaftserschließung und damit eine
didaktische Methode der Landeskunde, die weiter zu erarbeiten und
zu verfeinern ist.
d) Was noch zu besprechen ist: Fragen und Antworten (mit Hinweis
auf die Stichwortliste). Deutsche
Landeskultur in Lehrbüchern und der aktuellen Wirklichkeit.
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Di., 08.2.2k5
a) Musikbeispiel: Jazz in Deutschland II / der Saxophon-Altmeister
Gustl Mayer spielt "Waves" von
Antonio
Carlos Jobim (1927-1994) während des Konzertes "It's Swing Time"
im Captain Ahab's Culture
Club, Cuxhaven, 17. März 2004 (Live-Aufn. W. Näser)
b) Was bedeutet "Rosenmontag" ?
c) Resumee, Besprechung der Arbeiten und Scheinausgabe
Wird ergänzt. Stand: 8.2.2k5 gez. W. Näser