Dr. Wolfgang Näser: UE "Deutsche Landes- und Kulturkunde" (für
Ausländer)
SS 2005 * Di 16-18, HG 207
Beginn: 12.4.2005
Anmeldung: bis 11.4.2005 via e-mail (naeser@staff.uni-marburg.de)
Studiengänge / Module: DaF/L
Kurzbeschreibung
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Methode und Ziel: Markante Daten zur Literatur, Musik, bildenden Kunst,
Geographie und den wichtigsten Institutionen Deutschlands werden anhand von
Texten und medialen Präsentationen (Audio, Video) vermittelt und - je
nach Interesse und Möglichkeit - durch den Besuch regionaler Museen
und anderer Einrichtungen vertieft. Hierbei auch Erarbeitung themenbezogener
Wörter und Wendungen, vor allem durch Nachbereitung und Diskussion.
Sporadische Hausaufgaben; Arbeitsgruppen möglich.
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Teilnahmevoraussetzungen: Gute Grundkenntnisse der deutschen
Gegenwartssprache (kein Anfängerkurs), Interesse an landes-
und kulturkundlichen Themen und Bereitschaft zu produktiver Mitarbeit;
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Leistungsnachweis: 4 ECTS + Note für qualifizierte
Teilnahme (mit Abschlußklausur), 2 ECTS (ohne
Note) für sonstige regelmäßige Teilnahme
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Arbeitsgrundlagen:
a) Texte und audiovisuelle Präsentationen (in den
Plenarsitzungen)
b) Online-Texte (=> Links) zur Vor- und Nachbereitung
Regelmäßige Anwesenheit und pünktliches Erscheinen sind
unbedingte Voraussetzung.
Anmeldeformular
Teilnehmer/innen
Zum Inhalt:
Die Übung ist so angelegt, daß hieraus längerfristig Erkenntnisse
über Ressourcen und Präsentationsformen zur deutschen Landes- und
Kulturkunde gewonnen werden können. Wie in den Web-Seiten zum
WS 2k2,
SS 2k3,
WS2k3,
SS2k4 und
WS 2k4/2k5 dokumentiert, wurden
bisher jeweils bestimmte Kernthemen behandelt (z.B. dt. Geschichte,
Bundesländer, Leben in DL, Bildungswesen,
Dialekte), es kamen aber auch neue,
auf aktuelle Entwicklungen und Trends bezogene hinzu. Auch in diesem
Semester soll nebenher auf Aktuelles eingegangen werden: im "weltoffenen
Deutschland" (Joschka Fischer 2/2k5) z.B. den tiefgreifenden sozialen Wandel
(Einschnitte im Gesundheitswesen, ->
Hartz IV, Rekord-Arbeitslosigkeit (>5,2 Mio../
12,6 %; "die größte gesellschaftliche Geißel dieses
Landes"1; 13,5 % der Bevölkerung unter der
Armutsgrenze2), Stellen-Abbau zugunsten des
Shareholder Value, Kinder-Armut), die Umstrukturierung des
Bildungssystems (Studiengebühren, Diskussion über Schulreform)
oder die bedrohliche Lage im Nahen Osten (Irak, Iran), die sich zunehmend
auch auf die deutsche Außen- und Innenpolitik auswirkt. Mitten in die
Zeit unseres gemeinsamen Arbeitens fallen im Mai die Landtagswahl im
bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen und die
Gedenkveranstaltungen zur 60. Wiederkehr der deutschen Kapitulation
und damit der Beendigung der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft. Aktuelle Ereignisse und TV-Berichte können ggf.
live via
DVB-T
und Computer verfolgt oder später als entsprechende Aufnahmen angesehen
werden.
Die Musik als eines der wichtigsten deutschen Kulturgüter bildet
weiterhin einen Schwerpunkt; vorgestellt werden Epochen und Werke der sog.
ernsten oder
"klassischen"
Musik. Daher wird (anstelle einer Zwischenpause) traditionsgemäß
die jeweilige Doppelstunde mit Auszügen aus aktuellen eigenen
Live-Konzertaufnahmen
eingeleitet.
Besichtigen werden wir nicht nur die
Orgelbauwerkstatt Gerald
Woehl, sondern auch die
Deutsche
Blindenstudienanstalt e.V., beides international bekannte Institutionen.
--> Weitere Informationen und Links enthält
die Dokumentation der Lehrveranstaltung im
WS 2k2. In diesem Zusammenhang weise
ich hin auf die hervorragende Microsoft-Enzyklopädie
Encarta, die einen besonders
ausgearbeiteten multimedialen Informationsblock zu Deutschland, seiner
Geographie, Geschichte, Kultur usw. enthält.
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1) ZDF-Frühstücksfernsehen v. 1.3.2k5
2) ZDF-Nachrichten v. 2.3.2k5 (gilt für 2004); als "arm" gilt, wer weniger
als 938 Euro pro Monat verdient; extrem betroffen seien Kinder aus sog.
Migranten-Familien; 30% dieser Jugendlichen hätten keinen qualifizierenden
Schulabschluß.
Übungsplan:
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Di., 12.4.2005
a) Musikbeispiel: Johann Sebastian Bach (1685-1750): "Sanctus" aus
der
Messe
in h-Moll BWV 232
(Marburger
Konzertchor, Prager Bachorchester, Dirigent
Siegfried Heinrich; St. Peter und
Paul Marburg, 28.3.2k5; Live-Aufn. W. Näser)
b) Anmeldung; c) Einführung in Ziele und Methoden der
Übung; Vorstellen der wichtigsten Themenschwerpunkte (hierzu auch:
Stichwortliste)
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Di.,
19.4.2005
Besuch in der
Orgelbauwerkstatt Gerald
Woehl (16 Uhr, Marburg, Schwanhof 27-31; Foto [W.
Näser] rechts: Arbeiten am jüngsten Projekt einer großen
Orgel im
rheinland-pfälzischen
Oppenheim;
links vorn "gedackte" Holzpfeifen mit Stimm-Stöpseln, im Hintergrund
eine zweimanualige Tastatur, ganz hinten verschieden dicke und hohe, aus
einem Blei- und Zinngemisch bestehende Metallpfeifen. Erste Vorformen
des Orgelbaus zeigten sich um 200 v.Chr. Die Orgel der
Kathedrale
von Amiens hatte um 1429 schon 2.500 Pfeifen. Die "moderne" Form der
Sakralorgel gibt es seit dem 17. Jhd. Mit
konventionellen
Pfeifen arbeiten auch die noch vereinzelt auf Jahrmärkten auftauchenden,
mit Lochstreifen gesteuerten großen
"Konzertorgeln"
und die kleineren
Drehorgeln;
Drehorgelfestivals gibt es traditionsgemäß noch in vielen
Städten).
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Di., 26.4.2005
a) Bemerkenswert: "Lieber Flügel als Prügel".
Sir Simon Rattle
("completely begeistert") und seine
Berliner
Philharmoniker bringen Strawinskis
"Feuervogel" mit jugendlichen Tänzern aus sozialen
Brennpunkten
b) Musik: Woehl-Orgeln in Viersen
(St. Remigius) und
Cuxhaven (St.
Petri; Hörproben aus Live-Aufnahmen von W. Näser 1984 und
2005)
c) Nachbereitung zum 19.5. (Fotos, Anmerkungen, Zusatzfragen,
Klärung von Begriffen)
d) Aktuelles: Wer ist der neue Papst und was bedeutet die Papstwahl
für Deutschland?
e) Die deutschen Bundesländer (Überblick
1 /
2)
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Di., 03.5.2005 In memoriam
Friedrich
Schiller (10.11.1759 Marbach - 9.5.1805 Weimar)
a) Musik:
Ludwig
van Beethoven (1770-1827): Schlußsatz aus der
9.
Sinfonie in d-moll, op. 125 (mit Schlußchor über Friedrich
Schillers "Ode an die Freude"; Marburg, audimax 25.6.2002 zum
475. Uni-Jubiläum, Live-Aufn. W. Näser)
b) deutsche Literatur zum
Schiller-Jahr:
"An die Freude" (m. Handout) /
"Das Lied von der Glocke"
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Di., 10.5.2005 Lehren der Vergangenheit
als Motore der Zukunft
a) Musik:
Max
Bruch (1838-1920):
"Kol Nidrei"
op. 47; Adagio für Violoncello mit Orchester und Harfe nach
hebräischen Melodien
(Joan Pagès,
Violoncello; Junge
Marburger Philharmonie, Dirigent
Lorenz Nordmeyer;
Lutherische
Pfarrkirche Marburg, 21.6.2000; Live-Aufn. W. Näser)
b) Aktuelles: Heute wird in Berlin das von dem US-Architekten
Peter Eisenman (*1932) konzipierte
Denkmal
für die ermordeten Juden Europas um 14 Uhr der Öffentlichkeit
übergeben. Auf der Fläche zweier Fußballfelder stehen 2711
bis zu 4,7 Meter hohe Beton-Quader; das Untergeschoß beherbergt eine
Stätte der Erinnerung, in der exemplarisch die Lebensläufe ermordeter
Juden dokumentiert werden. Das Denkmal war und ist nicht unumstritten.
Rafael
Seligmann, prominentes Mitglied der
jüdischen
Gemeinde zu Berlin und Kritiker von
Norman G.
Finkelsteins Buch
"Die
Holocaust-Industrie", bezeichnete es kürzlich in einem Interview
des ARD-Frühstücksfernsehens als "so wichtig wie ein Loch im Kopf";
das vom deutschen Staat dafür aufgewandte Geld (rund 30 Millionen Euro)
hätte besser dazu dienen können, mittellosen Juden die Einreise
und eine würdige Existenz im neuen, modernen Deutschland zu
ermöglichen.
c)
Vergangenheitsbewältigung in Deutschland:
1. historischer Hintergrund: das
"Dritte
Reich", der
"Holocaust,"
der 2.
Weltkrieg und der
8. Mai 1945
-> neue Daten in www.dhm.de/lemo/html/nazi!
-> Anmerkungen zur
Vergangenheitsbewältigung
2. Wider den Krieg und für eine friedliche Zukunft:
Phoenix-Dokumentation zur
Versenkung der "Cap Arcona"
(mit 7.000 KZ-Häftlingen an Bord) am 3.5.1945.
Der eindrucksvolle Film zeigt einerseits die von den
Nazis noch am Kriegsende verübten Greuel,
andererseits die verheerenden Folgen eines sogenannten
"Friendly fires" und von Haß und Gewalt,
die die Menschen in solchen Kriegen ihrer Humanität berauben
und zu Ungeheuern werden lassen. "Nie wieder
Krieg" ist die wichtigste Essenz einer solchen Tragik, denn
jeder Krieg, aus welchen Gründen und mit
welchen Zielen auch immer, ist schmutzig und ein Verbrechen
gegen alle Grundsätze eines verantwortlichen
Mensch-Seins.
Hausaufgabe: Befragen Sie deutsche Mit-Student/innen
zur Thematik!
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Di., 17.5.2005 Humor in Deutschland
a) Aktuelles: am kommenden Sonntag finden Landtagswahlen in NRW
statt
hierzu u.a.:
ARD,
Wort des Tages v. 15.5. [Uni Leipzig];
Saar-Echo
17.5.
Von diesen Wahlen hängt das weitere Schicksal der derzeitigen
Bundesregierung
ab (Neuwahlen?)
b) Sketche von und mit Loriot
(alias Vicco von Bülow)
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Di., 24.5.2005 Politik in Deutschland
a) Musik:
Johann
Helmich Roman (1694-1758): Aus der "Drottningholmsmusik" (Drottningholm
Barockensemble Stockholm, Dirigent Nils-Erik Sparf; Bad Arolsen, Fürstliche
Reitbahn 5. Juni 1998 [13. Arolser Barockfestspiele]; Live-Aufn. W.
Näser)
b) Nach der Wahl:
Rüttgers
triumphiert in NRW; Politischer "Erdrutsch" im einwohnerreichsten
Bundesland
Nordrhein-Westfalen;
"Beben in Berlin" und die
K-Frage
[anhand von Fernsehbeiträgen nach der Wahl]
c) Politische Landschaft und politischer Wille. Sind die Deutschen
"mündige
Bürger"?
d) Links zur Information:
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Di., 31.5.2005 Mundarten in Deutschland
a) Musik: Johann Sebastian Bach: Vorspiel und Eingangs-Duett aus
der Bauernkantate
"Mer
hahn en neue Oberkeet" (BWV 212;
Ilka
Bauersachs, Sopran; Anselm Richter, Baß;
Almuth
Turré, Flöte,
Kerstin
Friese und Michaela Knottenberg, Violine; Katia Stodtmeier, Viola, Sascha
Werchau, Cello; Leitg. Siegfried
Heinrich; bearb. Live-Aufzeichnung
[W. Näser] von der Einweihung des
Johann-Seb.-Bach-Hauses
in Bad Hersfeld, 1.5.2004)
b) Einführung in die deutschen
Mundarten (-> Übersichtskarte
rechts) und Hörproben
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Di., 07.6.2005 Medien in Deutschland: Fernsehen
a) Musik: Jazz in Marburg.
"Dirk Raufeisen Jazz Fingers Trio feat.
Gustl Mayer [sax]", aus dem Konzert
im Jazzclub Cavete, 29.6.2004 (Live-Aufn. und Foto W. Näser)
b) Fernsehen: Was der Blick in eine Programmzeitschrift verrät
Ausgewählte Links (Ergänzungen vorbehalten):
1.
70 Jahre Fernsehen in Deutschland
2.
Geschichte des Nachkriegs-Fernsehens /
BLM-Link
dazu
3.
Fernsehen
und Programme (priv. Seite)
4. Überallfernsehen
DVB-T /
Bayerische
Medientechnik
5. Kabelfernsehen:
Wikipedia
/
Kabel-TV.de
6.
Satelliten-Daten
7. Digitale deutsche TV-Programme:
Übersicht W. Näser (ohne
Gewähr)
8.
Internationales
Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen
9.
Berliner
Landesinstitut für Schule und Medien
10.
Wissenschaft
im Fernsehen
11. Gewalt in den Medien
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Di., 14.6.2005 Leben in Deutschland: Kontraste
a) Musik: Antonin Dvorák (1841-1904): Sinfonie Nr. 9 c-Moll
op. 95 "Aus der Neuen Welt", Beginn Satz 4 (MR, Lutherische Pfarrkirche,
21. Juni 2000; Junge Marburger Philharmonie, Leitung Lorenz Nordmeyer)
b) aktuell:
5
Jahre Sprachenzentrum der Philipps-Universität (in den Räumen
des Sprachlabors)
c) "Biotope" im Kontrast: TV-Dokumentationen zum
(württembergischen)
Jagst-Tal
(SWR3
19.4.2k5) und zum "Leben im Kiez":
Berlin, Soldiner Straße (Phoenix 15.4.2k5)
d) Nachtrag zur Situation der Jugendlichen: Lt. den Stuttgarter
Nachrichten v. 20.6.2005 (dpa) geben die Jugendlichen "Milliarden für
Klamotten und Handys" aus: für ihr Handy pro Jahr rund 2,5 Milliarden
Euro. Nach einer repräsentativen Studie des Münchner
Marktforschungsinstituts
iconKids & youth
entfielen 190 Millionen Euro allein für den Download von Spielen und
Klingeltönen. Die 6-19jährigen investierten 3,4 Milliarden Euro
in Klamotten und Mode. Fürs "Ausgehen" zahlten die "Kids" jährlich
2,3 Milliarden Euro. Trotz der Konjunkturkrise hätten die Kinder und
Jugendlichen immer mehr Geld: 19 Milliarden Euro jährlich, das sind
600 Millionen mehr als 2004, obwohl diese Altersgruppe um 110.000 auf 12,11
Millionen geschrumpft ist. Nach einer Befragung von 1439 Kindern und Jugendlichen
betrage das jährliche Pro-Kopf-Einkommen der 6-19jährigen im Jahr
2005 durchschnittlich 1570 Euro, d.h. 60 Euro mehr als 2004. Die jungen Leute
kauften pro Jahr für 1,1 Milliarden Euro Musik-Kassetten und -CDs, eine
Milliarde Euro investierten sie in Körperpflege sowie Kosmetik und 960
Millionen Euro gäben sie für Computer, Software und Videospiele
aus.
In PNP-Online v. 21.6.2005 schreibt der rührige Journalist Dirk Eikhorst,
Kinder zu haben sei inzwischen ein "reiner Luxus". Immer mehr junge Paare
wollten nur ein Kind. In immer weniger Kinder werde immer mehr Geld investiert
wird. Die neuesten Klingeltöne schlügen mit rund 2,5 Milliarden
Euro jährlich zu Buche, die "angesagten" Klamotten mit 3,4 und die Kino-
und Discobesuche mit 2,3 Milliarden. Die Kinder definierten sich immer mehr
über den Konsum, der Quelle ihres Selbstwertgefühls. Für 70
Prozent seien das Aussehen und die dazu passenden Klamotten wichtiger als
der Charakter. (WN 22.6.2k5)
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Di., 21.6.2005 Besichtigung der
Deutschen Blindenstudienanstalt
e.V.
Treffpunkt: 16 Uhr s.t. (pünktlich!) Am Schlag 8 (von der
Elisabethkirche aus zur "Ketzerbach", dann nach ca. 300 m rechts abbiegen
und halblinks hochgehen, siehe Plan ->) und
Link;
Treffpunkt: Parkplatz vor den Gebäuden; Begrüßung
durch Herrn Ullrich (606-235), dann Gang durch die Räume, Besichtigung
der zur Unterrichtung Blinder und Sehbehinderter typischen Einrichtungen.
Bitte besuchen Sie den oben angeführten Link und bereiten Sie sich auf
diese Weise gut vor. Die Sitzung wird protokolliert. |
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Di., 28.6.2005 Politik und Bildung
a)
Musik: aus
Modest
Mussorgskys (1839-1881)
"Bildern einer Ausstellung" in der Orchesterfassung von
Maurice
Ravel (1875 - 1937); der
Königl.
Schwedische Hofkapellmeister GMD Prof.
Siegfried Köhler (82) dirigiert die Sinfonia Silesia
Katowice
(45. Bad Hersfelder Festspielkonzerte; 25. Juni, Stiftsruine;
Live-Aufn. und Foto rechts W. Näser)
b) aktuell: Bundeskanzler Gerhard Schröder unterwirft sich am
kommenden Freitag im Bundestag einem Mißtrauensantrag mit dem Ziel,
Neuwahlen herbeizuführen
c) Nachbereitung und Fragen zur Blista-Besichtigung
d) Bemerkungen zu den eingereichten Hausaufgaben, zum
Sprechstundenbesuch und zur Klausur am 5.7.2k5
e) Hinweise zum deutschen Bildungssystem, seinen
Möglichkeiten, Ressourcen, Tendenzen. Wird Bildung zum Luxus? Fragliche
Reformen und wachsende
Sprachlosigkeit. Probleme an deutschen
Berufsschulen.
Zitate:
1. "Der Bildung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Die wichtigste
Quelle für Ideen und daraus resultierende Innovationen sind gut ausgebildete
Menschen. Bildung erschließt Wissen. Mit Bildung gewinnen wir Orientierung
in einer immer komplexer werdenden Welt. Bildung ist der Schlüssel zum
Arbeitsmarkt. Erst Bildung ermöglicht dem Einzelnen echte Teilhabe am
sozialen und gesellschaftlichen Leben."
(UN-Dekade "Bildung
für nachhaltige Entwicklung", BMBF)
2. "Bildung kommt dabei in einem ansonsten ressourcenarmen Land wie
Deutschland in zweierlei Hinsicht eine überragende Bedeutung zu: Sie
stellt einen wichtigen Erfolgsfaktor im Wettbewerb von Unternehmen und
Volkswirtschaft dar und ist gleichzeitig entscheidend für die
Lebensqualität des Einzelnen."
Udo Corts, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst in "Studieren
in Hessen", Ausgabe 2005 / 2006
3. "Bildung ist der umfassende Prozess der Entwicklung und Entfaltung
derjenigen Fähigkeiten, die Menschen in die Lage versetzen, zu lernen,
Leistungspotenziale zu entwickeln, zu handeln, Probleme zu lösen und
Beziehungen zu gestalten. Junge Menschen in diesem Sinne zu bilden ist nicht
allein Aufgabe der Schule. Gelingende Lebensführung und soziale Integration
bauen ebenso auf Bildungsprozesse in Familien, Kindertageseinrichtungen,
Jugendarbeit und der beruflichen Bildung auf. Auch wenn der Institution Schule
ein zentraler Stellenwert zukommt, reicht Bildung jedoch weit über Schule
hinaus.
Bildung entscheidet nicht nur über den ökonomischen Erfolg einer
Gesellschaft, sondern vor allem auch über Lebensperspektiven und
Teilhabechancen jedes einzelnen jungen Menschen. Sie ist grundlegend für
die materielle Sicherheit und die Entfaltung der Persönlichkeit sowie
Schlüssel zu einer zukunftsoffenen, sozialen und ökonomisch
erfolgreichen Entwicklung jedes Einzelnen und der Gesellschaft.
Bildungsanstrengungen haben sich nicht allein an der Sicherung ökonomischer
Perspektiven zu orientieren, sondern müssen auch den Bedürfnissen
und Interessen der jungen Menschen Rechnung tragen."
Bildung ist mehr als Schule. Leipziger Thesen zur aktuellen bildungspolitischen
Debatte. Bonn/Berlin/Leipzig, 10. Juli 2002
4. "Bildung ist der Erwerb eines Systems moralisch erwünschter
Einstellungen durch die Vermittlung und Aneignung von Wissen derart, dass
Menschen im Bezugssystem ihrer geschichtlich-gesellschaftlichen Welt
wählend, wertend und stellungnehmend ihren Standort definieren,
Persönlichkeitsprofil bekommen und Lebens- und Handlungsorientierung
gewinnen. "Man kann auch sagen, Bildung bewirke Identität." (Kössler
1989, S. 56).
f) Ausgewählte Links:
Die Sitzung wird protokolliert.
Meine Sprechstunde am Montag, 4. Juli, fällt aus.
Aktuell: Werner Schulz (B90/Grüne) zu G. Schröders Vertrauensfrage
nach Art. 68,1 GG am 1. Juli 2005
(Transkription W. Näser
15.7.2k5)
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Di., 05.7.2005
a) Musik: Ludwig van Beethoven (1770-1827): Sinfonie Nr. 1 C-Dur
op. 21 (e 1800): 3. Satz "Menuetto" (Junge Marburger
Philharmonie, Kerry Jago; Lutherische Pfarrkirche 3.7.2k5, Aufn. W.
Näser)
b) Klausur. ausgewählte
Fragen zu allen Übungsstunden (60 Minuten Antwortzeit)
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Di., 12.7.2005
a) Musik: kurze Probe aus
Georg
Friedrich Händel (1685-1759): "The Messiah" (Der Messias, 1741 London),
Lutherische Pfarrkirche Marburg 10.7.2005
(Marburger Bachchor,
Barockorchester L'Arpa festante München; Ltg.
Nicolo
Sokoli; Aufn. W. Näser)
b) Besprechung der
Abschlußklausur; Ausgabe
der Übungsscheine
**Wer die Klausur nicht bestanden hat, kann seine Kenntnisse in
einer mündlichen Nachprüfung unter Beweis stellen.
Weitere schriftliche Arbeiten werden nicht angenommen.
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern danke ich für ihre Mitarbeit
und wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute.
Marburg, den 1. August 2005 gez. W. Näser
Nachträge: Stand 12.8.2k5